IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
das wäre mal ein sehr begrüßenswerter Versuch, gab es bei uns im Kreis in der Vergangenheit immer wieder mal und hat auch funktioniert, solange das Niveau nicht erstklassig ist, müssen es ja die Karis auch nicht sein.
Interessanterweise war die Stimmung gegenüber den Karis auch viel positiver...
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Vermutlich lag das daran, weil die Betreuer gemerkt haben (auch wenn sie nicht auf der Matte geschiedsrichtert haben), dass man sich mal irren kann und zweitens (bezugnehmend auf die unsinnige Behauptung, dass sich Karis nur in ihrer eigene Gilde bewegen *lächerlich*), weil die Betreuer sich ja dann gegenseitig beschimpfen müssten. Und wenn DAS geschieht, dann hätte man ja beim nächsten Wettkampf, wenn wieder lizenzierte Karis auf der Matte stehen, niemanden den man gemeinsam beschimpfen kann...Ronin hat geschrieben: Interessanterweise war die Stimmung gegenüber den Karis auch viel positiver...
BTW: es wurde in einem vorherigen Beitrag die Behauptung, dass sich Karis NUR unter sich bewegen mit einigen "Beispielen/Fakten" untermauert. U.a. Wurden da die Fakten das sich Karis in der Pause nur mit ihres gleichen unterhalten, sie eigene Umkleiden haben, eigene Kleidung und teilweise eigene Aufenthaltsräume haben. Dies alles hat einfache und für den ein oder anderen nachvollziehbare Gründe.
1: Karis unterhalten sich oft mit anderen Karis in der Pause, einfach um sich gegenseitig zu fragen, wie es so auf der Matte läuft, ob es etwas Besonderes oder Außergewöhnliches gab oder ob man am Ende vielleicht zusammen etwas essen geht.
2: das mit den eigenen Umkleiden kenne ich nur von richtig großen Turnieren, wenn ich als Kari einer von den ersten bin, ziehe ich mich einfach in der Umkleide um, wenn schon Betrieb in der Halle ist, versuche ich, mich zwar auch dort umzuziehen. Wenn die Kinder sich aber schon umziehen dann (und das ist kein Scherz!!!!) hat man uns von höheren Ebenen (nicht Kampfrichterebene) nahegelegt, uns dort nicht mehr umzuziehen, um nicht den Hauch der Vermutung von "Entblößen vor Kindern" aufkommen zu lassen. Aus einem ähnlichen naheliegendem Grund, dürfen und müssen Kinder unter 18 Jahren nicht nackt, sondern in Unterwäsche gewogen werden.
3: das mit der eigenen Kleidung ist ja wohl ein schlechter Scherz. Ich habe bisher keinen Trainer gesehen, wenn er nicht selbst zum Kämpfen da ist, der im Judogi neben der Matte steht und coacht. Schiedsrichter oder Kampfrichter haben in allen mir bekannten Sportarten ein einheitliches, neutrales Aussehen/Kleidung. Man stelle sich nur mal vor das die Schiedsrichter beim Fußball in den Trikots ihrer Lieblingsmannschaft auf dem Platz stehen. Und bitte erspart mir die Aussage: früher hatten die Kampfrichter auch Judogis an. Darauf kann ich nur sagen: früher hatten wir den Kaiser.
4: und das mit dem eigene Aufenthaltsraum, das ist nur bei großen Veranstaltungen der Fall. Und ja, das gebe ich offen zu, auch wenn es für diejenigen, die nicht als Kari auf der Matte stehen, vielleicht nur schwer nachvollziehbar ist und für diejenigen, die eine "Abneigung" gegenüber Karis haben, ist das alles nur völliger Blödsinn, aber wenn man eben den ganzen Tag auf der Matte steht und unter Anspannung ist, dann ist man auch mal froh, wenn man einfach mal für 10 -15 Minuten seine Ruhe hat und in Ruhe etwas essen kann. Als Coach, das weiß ich aus Erfahrung, hat man doch etwas weniger Stress, wenn gerade keiner der eigene Kämpfer auf der Matte ist. Karis können nicht einfach mal so von der Matte gehen.
Ich habe aber aber auch kein Problem damit, einfach vor die Tür zu gehen und zwischen Trainern Kämpfern und Eltern meine heiße Wurst mit Salat und Brötchen zu essen.
Gruß Sono-Mama
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
D.h. ich ändere lieber alles bis in die unterste Liga, anstelle zu sagen auf dem Treppchen alle in weißem Gi. Das klingt wirklich durchdachtWeiß ist die TRADITIONELLE Farbe im Judo und ist daher als erstes aufzurufen.
Darüber hinaus: Da auf Wettkämpfen die besten in der Gewichtsklasse in der Liste oben stehen, und diese somit immer zuerst aufgerufen werden, sollen diese im weißen Judogi auf die Matte gehen, da zu erwarten ist, dass sie gewinnen werden und somit schlussendlich im weißen Judogi aufs Treppchen gehen.
andere Verbände andere Sitten. Bei uns wurde das knallhart geahndet.judo-60kgtvh hat geschrieben:
Und wie irgendein Vorredner schon geschrieben hat, da steht ein 44jähriger Veteran in der Landesliga nochmal hin und kassiert Hansoku-Make, weil er bei nem schnell angesetzten Uchi-mata das Bein á la Te-Guruma berührt und sofort wieder loslässt.
Wie ich bereits geschrieben habe, werden solche Vergehen (heiße Herdplatte) NICHT!!!!!!!!! bestraft. Aus genau den von dir genannten Gründen. Zumindest wird das in unserem LV bzw unserer Gruppe so gehandhabt.
Ich habe nie gesagt, dass das die Karis entschieden haben. Mir gings um die Sichtweise der Karis. Ist es wirklich so viel einfacher jetzt für euch? Wenn immer mit Einfachheit im Vergleich zu 2013 argumentiert wird, dann müsst ihr ja jetzt merklich erleichtert sein durch die neuen Regeln.Erkläre mir bitte in zwei, drei einfachen Sätzen: Warum sollen an diesen Dingen, die unbestreitbar sind, deiner Meinung nach (so habe ich dich zumindest nach deinem Einleitungssatz verstanden) einzig und allein oder zumindest zum großen Teil die Karis dafür verantwortlich sein?
Ich seh das bisschen anders. Die meisten Aktionen kommen aus einer Griffüberlegenheit zustande. Wenn ich nur eine Hand habe zum Griff lösen, kann man dies eher verhindern, wie bei einem beidseitigem Griff lösen. Zumal der andere, der mit zwei Händen löst, ja freiwillig den Nachteil eingeht, dass die andere Hand "unbeaufsichtigt" bleibt.Man möchte damit die "Griffkampfschlachten" vermeiden.
Meine persönliche Meinung hierzu ist, dass das Ziel, das verfolgt wird, richtig ist, ob der Weg dahin richtig ist, wird sich zeigen.
Eine kurze Frage noch,
Ich hab vielleicht das Ziel nicht mitgekriegt? Mehr Attraktivität?Meine persönliche Meinung hierzu ist, dass das Ziel, das verfolgt wird, richtig ist
Ist ja eigentlich ganz witzig, die wenigen, die dann noch Judo machen, finden es attraktiver. Gute Sache in meinen Augen
Tadahiro Nomura Olympic Champion
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Das kann doch wirklich kein Problem sein. Du ziehst einfach zu Beginn des Kampfes den anderen Gürtel an. Ist das so eine große Sache für dich?judo-60kgtvh hat geschrieben:D.h. ich ändere lieber alles bis in die unterste Liga, anstelle zu sagen auf dem Treppchen alle in weißem Gi. Das klingt wirklich durchdachtWeiß ist die TRADITIONELLE Farbe im Judo und ist daher als erstes aufzurufen.
Darüber hinaus: Da auf Wettkämpfen die besten in der Gewichtsklasse in der Liste oben stehen, und diese somit immer zuerst aufgerufen werden, sollen diese im weißen Judogi auf die Matte gehen, da zu erwarten ist, dass sie gewinnen werden und somit schlussendlich im weißen Judogi aufs Treppchen gehen.
Gruß Sono-Mama
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Es ist keine große Sache, mir bleibt der Sinn dahinter nur schleierhaft, wenn alle sagen, es ist keine große Sache.
Wäre es eine größere Sache, wenn man sagt, dass alle auf dem Treppchen einen weißen Judogi anziehen?
Wäre es eine größere Sache, wenn man sagt, dass alle auf dem Treppchen einen weißen Judogi anziehen?
Tadahiro Nomura Olympic Champion
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Zum Thema die neuen Judo Regeln fördern das offensive Judo (natürlich empirisch nicht valide).
Quelle: www.judobund.de
Mareen Kräh gewann gegen die Südkoreanerin Son Sim Rim, die nach der vollen Kampfzeit drei Shido-Bestrafungen auf ihrem Konto hatte.
Romy Tarangul besiegte Marie Muller aus Luxemburg, die Fünfte der Olympischen Spiele von London, nach Bestrafungen.
Sebastian Seidl setzte Samandar Kalandarov aus Tadschikistan von Anfang an unter Druck. Dieser erhielt drei Bestrafungen. [...] In der dritten Runde fand der Abensberger kein Rezept gegen den Mongolen Tumurkhuleg Davaadorj und unterlag mit drei zu zwei Shido-Bestrafungen.
Sven Maresch stand in der ersten Runde gegen Alain Schmitt aus Frankreich. Der Franzose hatte zwei und der DJB-Kämpfer drei Shido auf dem Konto.
Martyna Trajdos zeigte sich in ihrem Auftaktkampf gegen die Nordkoreanerin Su Gyong Kim, Militär-Weltmeisterin von 2013, taktisch gut eingestellt und siegte nach Bestrafungen. gegen Hilde Drexler aus Österreich erneut offensiv an, ließ ihre Kontrahentin nicht zum Zuge kommen und gewann durch zwei Shido-Bestrafungen für Drexler
Bestrafungsjudo?
Wie gesagt nicht empirisch valide, da nur Teilausschnitt.
Quelle: www.judobund.de
Mareen Kräh gewann gegen die Südkoreanerin Son Sim Rim, die nach der vollen Kampfzeit drei Shido-Bestrafungen auf ihrem Konto hatte.
Romy Tarangul besiegte Marie Muller aus Luxemburg, die Fünfte der Olympischen Spiele von London, nach Bestrafungen.
Sebastian Seidl setzte Samandar Kalandarov aus Tadschikistan von Anfang an unter Druck. Dieser erhielt drei Bestrafungen. [...] In der dritten Runde fand der Abensberger kein Rezept gegen den Mongolen Tumurkhuleg Davaadorj und unterlag mit drei zu zwei Shido-Bestrafungen.
Sven Maresch stand in der ersten Runde gegen Alain Schmitt aus Frankreich. Der Franzose hatte zwei und der DJB-Kämpfer drei Shido auf dem Konto.
Martyna Trajdos zeigte sich in ihrem Auftaktkampf gegen die Nordkoreanerin Su Gyong Kim, Militär-Weltmeisterin von 2013, taktisch gut eingestellt und siegte nach Bestrafungen. gegen Hilde Drexler aus Österreich erneut offensiv an, ließ ihre Kontrahentin nicht zum Zuge kommen und gewann durch zwei Shido-Bestrafungen für Drexler
Bestrafungsjudo?
Wie gesagt nicht empirisch valide, da nur Teilausschnitt.
Tadahiro Nomura Olympic Champion
IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Ich finde auch, dass zur Zeit (WM) auffällig viele Kämpfe durch Bestrafungen entschieden werden!
Stellt sich natürlich die Frage, ob Beatrafungsjudo in die Kategorie "für Zuseher attraktiv" fällt... Viele Bestrafungsgründe sind ja oft nicht mal für "Insider" erklärbar / ersichtlich bzw. nachvollziehbar.
Stellt sich natürlich die Frage, ob Beatrafungsjudo in die Kategorie "für Zuseher attraktiv" fällt... Viele Bestrafungsgründe sind ja oft nicht mal für "Insider" erklärbar / ersichtlich bzw. nachvollziehbar.
"Der Weg - ein Kreis."
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Hallo,makoto hat geschrieben:Ich finde auch, dass zur Zeit (WM) auffällig viele Kämpfe durch Bestrafungen entschieden werden!
Stellt sich natürlich die Frage, ob Beatrafungsjudo in die Kategorie "für Zuseher attraktiv" fällt... Viele Bestrafungsgründe sind ja oft nicht mal für "Insider" erklärbar / ersichtlich bzw. nachvollziehbar.
ich schaue auch zur zeit die WM. Insgesamt muss ich sagen, dass ich mir mehr Judo und weniger Strafen erwünscht habe. Die Strafen allerdings, muss ich sagen, sind nach den geltenden Regeln meiner Meinung nach korrekt. Teilweise - also selten - finde ich sogar, dass die Kämpfer zu wenig bestraft werden. Vor allem bei Scheinangriffen und Passivität, wenn die Kämpfer ab der letzten Minute vorne liegen.
Gruß sono mama
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
So weit lieg ich mit dem Begriff "Gilde" ja nun doch nicht daneben, schreibt doch das JM 09/14 auf Seite 42:Fettzi hat geschrieben:Ich kann Sono-Mama verstehen: Mancher, der auf die Kampfrichter schimpft, sie als Gilde bezeichnet o.ä. sollte seine Äußerungen mit den Judowerten reflektieren. Manches mal verstößt man nämlich selber dagegen. Ein bisschen Respekt vor der Arbeit anderer sollte man doch aufbringen können.
(Hervorhebung von mir)Besonderen Unfrieden zwischen Bundesligavereinen und der Kampfrichtergilde stiften derzeit die neuen Richtlinien für Kumi-kata und den Mattenrand
Nun ja, der Artikel dort ist ... sagen wir mal ... doch auch recht aufschlußreich ...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Also ich kann in dem Wort Gilde nichts negatives sehen.
Was die KR-Leistungen bei der WM angeht, die fand ich ok. Und was die Regeln an sich angeht. Hätte man schon vor 10 Jahren abgebeugte Kampfhaltung und ähnliches in der Geschwindigkeit wie jetzt gestraft, wäre es nie zur Diskussion um die Beingreifer gekommen. Hat ein Kämpfer nach 40 Sekunden drei Shidos wegen abgebeugter Haltung, wird er danach sicher aufrechter kämpfen . Hab mir erst letzte Woche im Trainingslager wieder mal die 101 Ippons von 1999 - 2002 angeschaut. Damit dass Judo dadurch unansehnlich oder gar für den Zuschauer unattraktiv würde, kann man es sicher nicht begründen. Da waren richtig schöne Dinger dabei.
Dadurch dass die Strafen den Kampf nur bei Unentschieden entscheiden, hab ich auch gar nicht so ein Problem damit, wenn es viele gibt.
Bis dann
Hofi
Was die KR-Leistungen bei der WM angeht, die fand ich ok. Und was die Regeln an sich angeht. Hätte man schon vor 10 Jahren abgebeugte Kampfhaltung und ähnliches in der Geschwindigkeit wie jetzt gestraft, wäre es nie zur Diskussion um die Beingreifer gekommen. Hat ein Kämpfer nach 40 Sekunden drei Shidos wegen abgebeugter Haltung, wird er danach sicher aufrechter kämpfen . Hab mir erst letzte Woche im Trainingslager wieder mal die 101 Ippons von 1999 - 2002 angeschaut. Damit dass Judo dadurch unansehnlich oder gar für den Zuschauer unattraktiv würde, kann man es sicher nicht begründen. Da waren richtig schöne Dinger dabei.
Dadurch dass die Strafen den Kampf nur bei Unentschieden entscheiden, hab ich auch gar nicht so ein Problem damit, wenn es viele gibt.
Bis dann
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Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.
Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Hallo zusammen,
nachdem nun die Wettkampfregeln ein gute Zeit lange schon gelten und die Olympischen Spiele nun quasi schon vor der Tür stehen (im Anschluss daran wird es vermutlich wieder Regeländerungen geben), kann man ja ein kleines Fazit ziehen.
Die anfängliche Anhäufung von Strafen ist merklich zurückgegangen, auch wenn noch diverse Kämpfe über Strafen entschieden werden. Dies habe ich vor allem in den Finalblocks der Judo-WM gesehen. Das liegt m.E. an zwei Punkten:
1. Die Kämpfer haben sich auf die geltenden Regeln eingestellt und haben ihren Kampfstil darauf abgestimmt. (und ja ich weiß, dass das für Wettkämpfer immer ein schwieriger Weg ist, sich von heute auf übermorgen darauf einzustellen (übrigens auch für die Kampfrichter).
2. Die IJF hat gemerkt, dass sie zu Beginn vielleicht doch etwas über das Ziel hinausgeschossen ist und hat die Kampfregeln bzw. deren Auslegung nachgebessert.
Einige wenige Dinge bringen mich als Judoka und Kari aber dennoch „auf die Palme“. Zum einen (was ich als Kari sehr gerne mache), ist das Strafen an Ort und Stelle. Hier ist die IJF wieder zurückgerudert und man sieht dies nur noch selten. Sowohl auf internationaler als auch auf regionaler Ebene. Dieses für mich sehr interessante „Werkzeug“ den Kampf schneller zu gestalten und gleichzeitig den zu belohnen, der die bessere Ausdauer hat, war für mich von Anfang an ein beliebtes Mittel. Allerdings hat man dies nicht mit der vollen Konsequenz durchgezogen. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man dies genauso strikt durchgezogen hätte wie so manch andere Regel (wie z.B. das gleichzeitige Einlaufen zur Matte) würde dies jetzt noch durchgezogen werden.
Eine andere Sache, die mir als Judoka nicht sonderlich gefällt, ist das Zurückschrecken vor Strafen in den letzten Sekunden. Vor allem in den letzten 40 Sekunden scheuen sich einige Kampfrichter (vielleicht auch auf Anweisung der Kommission), Strafen wegen abgebeugtem Kämpfen /Sperren/ Passivität/Scheinangriff zu geben. Wenn es dann doch mal passiert, ist es dann doch in den letzten 10 Sekunden, was dann den in Führung liegenden Judoka nicht mehr gefährdet, da in 10 Sekunden ein weiteres Shido wegen „Negativ-Judo“ so gut wie nicht mehr möglich ist. Auch das Bestrafen mit HSM wegen Weglaufen (Kampfvermeidung) könnte man auch ab und zu mal geben.
Wie seht ihr die Entwicklung bis hier her?
Gruß Sono-mama
nachdem nun die Wettkampfregeln ein gute Zeit lange schon gelten und die Olympischen Spiele nun quasi schon vor der Tür stehen (im Anschluss daran wird es vermutlich wieder Regeländerungen geben), kann man ja ein kleines Fazit ziehen.
Die anfängliche Anhäufung von Strafen ist merklich zurückgegangen, auch wenn noch diverse Kämpfe über Strafen entschieden werden. Dies habe ich vor allem in den Finalblocks der Judo-WM gesehen. Das liegt m.E. an zwei Punkten:
1. Die Kämpfer haben sich auf die geltenden Regeln eingestellt und haben ihren Kampfstil darauf abgestimmt. (und ja ich weiß, dass das für Wettkämpfer immer ein schwieriger Weg ist, sich von heute auf übermorgen darauf einzustellen (übrigens auch für die Kampfrichter).
2. Die IJF hat gemerkt, dass sie zu Beginn vielleicht doch etwas über das Ziel hinausgeschossen ist und hat die Kampfregeln bzw. deren Auslegung nachgebessert.
Einige wenige Dinge bringen mich als Judoka und Kari aber dennoch „auf die Palme“. Zum einen (was ich als Kari sehr gerne mache), ist das Strafen an Ort und Stelle. Hier ist die IJF wieder zurückgerudert und man sieht dies nur noch selten. Sowohl auf internationaler als auch auf regionaler Ebene. Dieses für mich sehr interessante „Werkzeug“ den Kampf schneller zu gestalten und gleichzeitig den zu belohnen, der die bessere Ausdauer hat, war für mich von Anfang an ein beliebtes Mittel. Allerdings hat man dies nicht mit der vollen Konsequenz durchgezogen. Ich bin davon überzeugt, dass wenn man dies genauso strikt durchgezogen hätte wie so manch andere Regel (wie z.B. das gleichzeitige Einlaufen zur Matte) würde dies jetzt noch durchgezogen werden.
Eine andere Sache, die mir als Judoka nicht sonderlich gefällt, ist das Zurückschrecken vor Strafen in den letzten Sekunden. Vor allem in den letzten 40 Sekunden scheuen sich einige Kampfrichter (vielleicht auch auf Anweisung der Kommission), Strafen wegen abgebeugtem Kämpfen /Sperren/ Passivität/Scheinangriff zu geben. Wenn es dann doch mal passiert, ist es dann doch in den letzten 10 Sekunden, was dann den in Führung liegenden Judoka nicht mehr gefährdet, da in 10 Sekunden ein weiteres Shido wegen „Negativ-Judo“ so gut wie nicht mehr möglich ist. Auch das Bestrafen mit HSM wegen Weglaufen (Kampfvermeidung) könnte man auch ab und zu mal geben.
Wie seht ihr die Entwicklung bis hier her?
Gruß Sono-mama
Was du mir sagst, das vergesse ich. Was du mir zeigst, daran erinnere ich mich. Was du mich tun lässt, das verstehe ich.
- Konfuzius
Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.
Che Guevara
- Konfuzius
Seien wir realistisch, versuchen wir das Unmögliche.
Che Guevara
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Judo-WM: Die wenige Kämpfe die ich sehen konnte, da
ging es so: Hajime ... Mate ... Hajime ... Mate ... Shido ... Hajime ... Mate ...
Und das "gefühlt" in etwa in der Frequenz, wie man es liest
War dann auch ein Grund, weswegen ich nicht allzuviele Kämpfe angeschaut hatte..
Ausdauer-Sportarten interessiert, wird wohl eher sich Langstrecken-Läufe anschauen und keine Judokämpfe...
sind ein Problem, sondern das ständige Unterbrechen und Bestrafen davor... Persönlich "mag" ich ja ganz besonders,
wenn jemand wegen Passivität bestraft wird, der er es gerade geschafft hat, einer Wurfattacke standzuhalten...
Positiv ist eigentlich nur die Mattenrand-Regel und das eigentlich der Bodenkampf wieder länger läuft, was ich aber bei der WM nicht wirklich
sehen konnte... Ich denke, für den nächsten Olympia-Zyklus wäre es eine gute Idee,
den Schwachsinn mit dem Beingreif-Verbot zurückzunehmen, denn irgendwie haben spektakuläre Beingreifer diesmal völlig gefehlt... :-/
ging es so: Hajime ... Mate ... Hajime ... Mate ... Shido ... Hajime ... Mate ...
Und das "gefühlt" in etwa in der Frequenz, wie man es liest
War dann auch ein Grund, weswegen ich nicht allzuviele Kämpfe angeschaut hatte..
Naja, eigentlich wäre es ja sinnvoll, den Kämpfer zu belohnen, der die bessere Judotechnik hat, da ich annehme, wer sich fürSono-Mama hat geschrieben:Dieses für mich sehr interessante „Werkzeug“ den Kampf schneller zu gestalten und gleichzeitig den zu belohnen, der die bessere Ausdauer hat, war für mich von Anfang an ein beliebtes Mittel.
Ausdauer-Sportarten interessiert, wird wohl eher sich Langstrecken-Läufe anschauen und keine Judokämpfe...
In Deinem Beitrag wird eine Misere deutlich, an dem das Judo leidet: Es wird viel zu viel bestraft. Nicht das Scheuen vor Strafen in den letzten 40 Sek.Sono-Mama hat geschrieben:Wie seht ihr die Entwicklung bis hier her?
sind ein Problem, sondern das ständige Unterbrechen und Bestrafen davor... Persönlich "mag" ich ja ganz besonders,
wenn jemand wegen Passivität bestraft wird, der er es gerade geschafft hat, einer Wurfattacke standzuhalten...
Positiv ist eigentlich nur die Mattenrand-Regel und das eigentlich der Bodenkampf wieder länger läuft, was ich aber bei der WM nicht wirklich
sehen konnte... Ich denke, für den nächsten Olympia-Zyklus wäre es eine gute Idee,
den Schwachsinn mit dem Beingreif-Verbot zurückzunehmen, denn irgendwie haben spektakuläre Beingreifer diesmal völlig gefehlt... :-/
Mit freundlichem Gruß
Fritz
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
...da gab es einen Kampf von Maresch, in dem er nach 90 sec. bereits 3 Shidos hatte...
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Wie sieht es eigentlich aktuell mit Kani-basami aus?
Ich weiß, seit Yamashita-Endo ist diese Technik verboten. Aber wo steht das eigentlich?
Kani-basami ist kein Hebel, kein wegreißen gegen eine einbeinige Technik oder ähnliches. Gegen den Geist des Judo kann es nicht sein und nur den Gegner verletzen will man damit auch nicht.
Schaut man in die DJB-Wettkampfregeln (http://www.judobund.de/fileadmin/_horus ... regeln.pdf) und die IJF-Regeln (http://www.intjudo.eu/upload/2014_11/22 ... _rules.pdf) findet man Kani-basami überhaupt nicht erwähnt.
Kawazu-gake ist ja auch etwas anderes.
Da in den Regeln nichts von verboten steht, ist Kani-basami also erlaubt. Oder übersehe ich etwas?
Ich weiß, seit Yamashita-Endo ist diese Technik verboten. Aber wo steht das eigentlich?
Kani-basami ist kein Hebel, kein wegreißen gegen eine einbeinige Technik oder ähnliches. Gegen den Geist des Judo kann es nicht sein und nur den Gegner verletzen will man damit auch nicht.
Schaut man in die DJB-Wettkampfregeln (http://www.judobund.de/fileadmin/_horus ... regeln.pdf) und die IJF-Regeln (http://www.intjudo.eu/upload/2014_11/22 ... _rules.pdf) findet man Kani-basami überhaupt nicht erwähnt.
Kawazu-gake ist ja auch etwas anderes.
Da in den Regeln nichts von verboten steht, ist Kani-basami also erlaubt. Oder übersehe ich etwas?
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Ich denke Kani-basami wird unter dem Punkt verbucht im Anhang zu Artikel 25, schwere Verstöße, Nr. 7
Gruß
Hofi
Ist aber in meinen Augen generell etwas schwammig.Irgendeine Handlung zu begehen, die den Gegner gefährden oder verletzen kann,....
Gruß
Hofi
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Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Vielleicht wird diese Formulierung ja mal etwas konkretisiert, wenn es nach Rio zu einer Überprüfung der Wettkampfregeln kommt, wie es Vizer bereits angekündigt hat.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Das kann es eigentlich nicht sein, da darunter keine Wurftechniken fallen. Kawazu-gake, Daki-age und Würfe mit Hebeln sind in den Regeln ja einzeln aufgeführt. Was unter diesen Paragraphen fallen soll, ist ja sehr unklar, die Diskussion gab es ja schon einmal, als jemandem aufgefallen ist, dass Atemi gar nicht explizit verboten sind.Hofi hat geschrieben:Ich denke Kani-basami wird unter dem Punkt verbucht im Anhang zu Artikel 25, schwere Verstöße, Nr. 7Ist aber in meinen Augen generell etwas schwammig.Irgendeine Handlung zu begehen, die den Gegner gefährden oder verletzen kann,....
Wenn Kani-basami unter den Paragraphen fallen würde, dann würde da auch jeder andere Wurf, Hebel oder Würge fallen. Aus meiner Sicht kann es das also nicht sein.
Edit: In dem 2003er Regelwerk (http://judoinfo.com/pdf/Contest%20Rules-03.pdf) steht Kani-basami als Kinshi-waza mit drin, allerdings findet sich im Regelwerk auch kein Hinweis, wie damit zu verfahren ist.
Ein früheres Regelwerk, also bis 1998, habe ich leider nicht gefunden und auch keine alte Mitteilung zu Kani-basami.
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Siehe http://www.intjudo.eu/Rules/IJF_Referee_Rules
Das pdf dort enthält den Anhang, der bei der anderen Datei fehlt. Dort aufgeführt sind namentlich alle verbotenen Techniken (Kinshi-waza), auch der Kani-basami.
Google findet auch die 2016er Version dieser Datei, die dort nicht verlinkt ist. Warum auch immer.
Das pdf dort enthält den Anhang, der bei der anderen Datei fehlt. Dort aufgeführt sind namentlich alle verbotenen Techniken (Kinshi-waza), auch der Kani-basami.
Google findet auch die 2016er Version dieser Datei, die dort nicht verlinkt ist. Warum auch immer.
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Danke guk, allerdings sind auch dies nicht die aktuell gültigen Regeln und auch darin ist keine Verfahrensweise für Kani-basami aufgeführt.
Ein generelles Hansokumake für Kinshi-waza ist ja auch nicht gegeben, da Do-jime in diesem Regelwerk mit Shido bestraft wird.
Ein generelles Hansokumake für Kinshi-waza ist ja auch nicht gegeben, da Do-jime in diesem Regelwerk mit Shido bestraft wird.
Re: IJF-Wettkampfregeln 2014-2016
Richtig, daher der Hinweis auf Google, es gibt hiervon auch die 2016er Datei.caesar hat geschrieben:Danke guk, allerdings sind auch dies nicht die aktuell gültigen Regeln...
http://www.intjudo.eu/upload/2014_06/03 ... n_1.05.pdf
Ich bin kein "gelernter" Kampfrichter , dachte aber bislang, dass auf den Seminaren so etwas besprochen wird.