Perseus42 hat geschrieben:Sagt mal lest Ihr überhaupt was ich schreibe???
Ich denke schon, dass die anderen Forenteilnehmer Deine Beiträge gelesen haben.
Perseus42 hat geschrieben:Mir geht es im Wesentlichen darum, wie man mit so einer Situation umgeht...
Offensichtlich halten diejenigen, die hier bislang kommentiert haben, die Handlungsweise des KR-Obmannes für gerechtfertigt. 'CasimirC' hat ja sogar die Passage des Regelwerks herausgesucht, die für die Situation relevant ist.
Perseus42 hat geschrieben:Von dieser ganzen "Aktion" hat fast keiner etwas mitbekommen!!!
Sollte das einen Einfluss auf die Konsequenzen haben?
Also wäre es nicht sonderlich schlimm, solange nur der Kampfrichter mitbekommen hätte, dass er beleidigt wurde? Wäre es auch noch nicht schlimm, wenn nur der Kampfrichter und die betreuenden Trainer das mitbekommen hätten? Wäre es erst schlimm, wenn die ganze Halle es gesehen hätte?
Perseus42 hat geschrieben:Mein Sohn wurde von der Liste gestrichen und die nachfolgenden Gegner wussten nicht einmal, warum in der Gruppe auf einmal nur noch 3 Kämpfer waren. Wenn also andere Kinder "den Finger" gesehen haben, könnten sie jetzt denken, dass das keinen interessiert.
Da komme ich jetzt nicht ganz mit. Die Kinder denken, "der Finger" hat keine Konsequenzen, weil der Junge, der ihn gezeigt hat nicht mehr kämpfen darf?
Perseus42 hat geschrieben:Man hätte auch z.B. danach noch einen Freundschaftskampf organisieren können, den mein Sohn hätte leiten müssen... dann hätte er auch gleich am "eigenen Leib" erfahren, wie man sich als Kampfrichter fühlt... Ich glaube, so etwas wirkt viel mehr, als eine als zu hart empfundene Strafe.
Aha. Ich denke, da müsste man den anderen Kindern aber auch erklären, warum der Junge jetzt vor allen einen Freundschaftskampf schiedsen darf/muss. Wenn es die meisten Kinder bis dahin nicht mitbekommen hatten, dann wissen es zum Zeitpunkt des Freundschaftskampfes alle. Und die Botschaft, die damit transportiert wird, ist genau die, die man nicht möchte: "Der beleidigt den Kampfrichter, darf weiterkämpfen (und im "schlimmsten" Fall sogar das Turnier gewinnen) und bekommt dann auch noch die große Aufmerksamkeit!" Und Aufmerksamkeit ist etwas, das sehr viele Kinder wollen!
Nein, auch ich halte den Hansoku-make für die richtige Konsequenz. Ein Sport hat Regeln, und die müssen befolgt werden. Ein Faustschlag ins Gesicht hätte auch die direkte Qualifikation bedeutet, und das hätte wohl jeder sofort befürwortet. Aber wenn die Kampfrichter vor Ort entscheiden sollen, welche verbotene Handlung "doch nicht so schlimm" war, dann ist der Willkür Tür und Tor geöffnet.
Übrigens dürften die Schiedsrichter in keiner Sportart Spaß verstehen, wenn sie beleidigt werden.
Ein 9-jähriger weiß, dass er andere nicht zu beleidigen hat. Selbst wenn es aus dem Affekt heraus passiert.
Und ein Kind muss auch mal Grenzen aufgezeigt bekommen. Das ist hier geschehen. Und es sollte selbst die Schlussfolgerung ziehen können, dass Fehlverhalten (Beleidigung, auch non-verbal) Konsequenzen nach sich zieht. Sollte es "nur" aus Angst vor Konsequenzen die Kampfrichter nicht mehr beleidigen, dann ist das immerhin ein erster Schritt, und es ist die Aufgabe von Trainern und Eltern, das in echte Einsicht zu überführen.