Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
hi
Leute, ich mach seit 8 Jahren Judo und musste schon zu Verteidigung ansetzen, wenn man ohne Grund angegriffen wird, haben wir das Recht mal einen Judowurf ansetzen, dafür mache ich den Sport
Leute, ich mach seit 8 Jahren Judo und musste schon zu Verteidigung ansetzen, wenn man ohne Grund angegriffen wird, haben wir das Recht mal einen Judowurf ansetzen, dafür mache ich den Sport
Zuletzt geändert von Fritz am 16.07.2009, 11:29, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Großschreibung und Kommata eingebaut.
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Hallo,
um mal auf den Judozwerg zurückzukommen würde ich sagen, das Ganze hat so viele unterschiedliche Aspekte, die man sich ansehen müsste. Auch ich bin in meiner Jugendzeit nie groß angegangen worden. Ein gewisser Anteil hat sicher auch mit der Ausstrahlung und Selbstsicherheit zu tun. Es gibt gewisse Menschen, die eben eher Unsicherheit ausstrahlen und dann leichter zu Opfern werden.
Der andere Aspekt, wie man sich verteidigt, da würde ich mal unterscheiden zwischen der Situation vom Kampfzwerg und den anderen geschilderten Vorfällen. Bei einem Angriff 1 gegen 1 oder 2 gegen 1 auf der Strasse, würde ich niemals O-goshi + Haltegriff machen, denn bei einem richtigem Schläger hast Du da wohl ruck-zuck dessen Finger in den Augen oder der beißt Dir richtig ein Stück von Dir ab.
In so einem Fall würde ich, wenn Flucht nicht möglich ist, einen Tritt in die Weichteile vorziehen und anschließend Knie mitten ins Gesicht.
Das große Problem dürfte nämlich sein, dass erfahrene Schläger sich durch einen Wurf nicht beeindrucken lassen und die eigene Hemmschwelle, jemanden bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen oder im Notfall den Arm zu brechen doch in der Regel relativ hoch ist.
Es gibt ein gutes Buch, "Krafttraining für Kung Fu und Karate" von Eberhard Schneider. Der hat ein sehr schönes Nachwort geschrieben. Er zitiert dabei einen Schüler von Bruce lee:
um mal auf den Judozwerg zurückzukommen würde ich sagen, das Ganze hat so viele unterschiedliche Aspekte, die man sich ansehen müsste. Auch ich bin in meiner Jugendzeit nie groß angegangen worden. Ein gewisser Anteil hat sicher auch mit der Ausstrahlung und Selbstsicherheit zu tun. Es gibt gewisse Menschen, die eben eher Unsicherheit ausstrahlen und dann leichter zu Opfern werden.
Der andere Aspekt, wie man sich verteidigt, da würde ich mal unterscheiden zwischen der Situation vom Kampfzwerg und den anderen geschilderten Vorfällen. Bei einem Angriff 1 gegen 1 oder 2 gegen 1 auf der Strasse, würde ich niemals O-goshi + Haltegriff machen, denn bei einem richtigem Schläger hast Du da wohl ruck-zuck dessen Finger in den Augen oder der beißt Dir richtig ein Stück von Dir ab.
In so einem Fall würde ich, wenn Flucht nicht möglich ist, einen Tritt in die Weichteile vorziehen und anschließend Knie mitten ins Gesicht.
Das große Problem dürfte nämlich sein, dass erfahrene Schläger sich durch einen Wurf nicht beeindrucken lassen und die eigene Hemmschwelle, jemanden bis zur Bewusstlosigkeit zu würgen oder im Notfall den Arm zu brechen doch in der Regel relativ hoch ist.
Es gibt ein gutes Buch, "Krafttraining für Kung Fu und Karate" von Eberhard Schneider. Der hat ein sehr schönes Nachwort geschrieben. Er zitiert dabei einen Schüler von Bruce lee:
Und genau darin liegt das „Problem“, dass die meisten Kampfsportler (mich eingeschlossen) noch nie einen wirklich harten Schlag ins Gesicht erlebt haben und somit auch nicht wissen, wie sie dann reagieren. Sind sie dann so geschockt, dass sie sich nicht mehr wehren können, oder drehen sie dann erst richtig auf.Viele Leute, die Kampftraining betreiben, laufen mit der Vorstellung umher, niemand könne ihnen etwas anhaben, weil sie ein paar Techniken beherrschen. Was sich auf der Strasse abspielt, hat aber oft nicht viel gemein mit dem Training im Verein, wo jeder die gleichen Bewegungen macht. So haben auch Boxer und Ringer Techniken gelernt, auf die sie sich im Notfall verlassen können. Aber darüber hinaus haben sie auch gelernt, wie es ist, wenn man getroffen wird und gelernt, schwere Schläge einzustecken, ohne aufzugeben.
Gruß
Theodor
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
...wie wäre es die Atemi im Training zu lehren und auch mal ein Sparring wie im Karate / TKD (ohne Würfe) zu machen. Später kann man dann dazu übergehen, beides zu benutzen. Ähnlich wie im HKD.Und genau darin liegt das „Problem“, dass die meisten Kampfsportler (mich eingeschlossen) noch nie einen wirklich harten Schlag ins Gesicht erlebt haben und somit auch nicht wissen, wie sie dann reagieren. Sind sie dann so geschockt, dass sie sich nicht mehr wehren können, oder drehen sie dann erst richtig auf.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Norbert Bosse
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Also,Lin Chung hat geschrieben:...wie wäre es die Atemi im Training zu lehren und auch mal ein Sparring wie im Karate / TKD (ohne Würfe) zu machen. Später kann man dann dazu übergehen, beides zu benutzen. Ähnlich wie im HKD.
in meiner Jugendzeit habe ich 12 Jahre lang Judo betrieben, daneben noch ein paar Stunden Karate, TKD und Jujutsu. Ich denke auch, dass ich in der Lage wäre, mich effektiv zu verteidigen, nur habe ich noch nicht die Erfahrung gemacht, wie es ist, einen richtigen Volltreffer schlucken zu müssen.
Mein früherer Trainer, der war so eine richtige Kampfmaschine, wenn der Probleme hatte und es war 2 oder 3 gegen einen, dann hat ihn das eher noch angestachelt (hat ihn im Kampfsport recht erfolgreich werden lassen, aber im Privatleben eher geschadet). Aber wie Du auch schon wo anders geschrieben hast, das war halt auch vor 20-30 Jahren, da haben sich 2 gefetzt und hinterher was zusammen getrunken, heute ist, denke ich, in der Tat die Gewaltqualität eine ganz andere.
Gruß
Theodor
Theodor
- derMeister
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Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Um die Titelfrage zu beantworten: Ja ich würde im Ernstfall Judo versuchen anzuwenden, ob es klappt weiß ich leider nicht.
Aber zusehen bzw. verprügeln lassen würde ich mich nicht.
Gruß
derMeister
Aber zusehen bzw. verprügeln lassen würde ich mich nicht.
Gruß
derMeister
Judo - the gentle way
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Re:
Irgendwie gibt es immer zwei Arten von Reaktionen der Leute, wenn man erzählt, dass man Judo betreibt.judozwerg hat geschrieben:@Fritz: Sie wissen das ich Judoka bin, denken aber, dass das der letze quatsch ist, was ich da mache. und glauben auch nicht, dass ich mich verteidigen könnte.
Die einen, die den Sport faszinierend finden und sich interessiert zeigen und die anderen, die mal ausloten wollen, wie weit sie mit Provokationen u.ä. gehen können.
Siegen durch Nachgeben - mach dich einfach aus dem Staub, sofern möglich.
Wenn das nicht geht, hätte ich an deiner Stelle keine Skrupel, Judo auch auf der Straße anzuwenden.
Re:
Sehr gefährliche Aussage, da sich leider in den letzten paar Jahren die Mentalität und Gewaltintensität stark erhöht haben. Zu meiner Zeit - ca. 7 Jahre her - hat man aufm Schulhof bei einer Rangelei (denn so würde ich die Beschreibung deiner Situation auffassen) hatte man meistens ne 1gg1 Situation, wo auch aufgehört wurde, wenn einer am Boden war.judoka50 hat geschrieben:Ich erkläre meinen Schülern immer folgende Situation.
Greift Dich jemand an und es sehen, bzw. bekommen mehrere (Zeugen)mit, wehr Dich, egal wie auch mit einem Wurf. Es geht darum dich zu schützen.
Danach ist dann - zunächst einmal Schluß. Natürlich außer man hält den Gegner kontrolliert fest, bis Hilfe hinzukommt.
[...]
Was will ich damit sagen:?? Liegt der Gegner am Boden und Du machst irgendetwas anderes, und sei es nur eine Drohung mit der Faust oder ein Schlag .......... dann such Dir einen guten Zeugen, der das bestätigen kann.
Heute würde ich mich drauf nicht mehr verlassen. Wenn mich jemand heute fragen würde, was er/sie in einer solchen Situation ist, würde ich sagen: "Mach ihn fertig." Ich bin kein aggressiver Mensch, allerdings haben sich die Umstände geändert. Meiner Meinung nach gibt es 2 Gründe, den Gegner in Ruhe zu lassen:
1) Wenn klar ist, dass der so schnell nicht mehr aufsteht, sprich kampfunfähig ist.
2) Wenn ich eine Situation geschaffen habe, dass ich mich effektiv ausm Kampfgeschehen zurückziehen kann (gibt 3 Möglichkeiten: LAUFEN, LAUFEN und LAUFEN).
Grüße
Fabian
Die Wirklichkeit ist etwas, dass sehr von unserem persönlichen Standpunkt abhängig ist.
Fabian
Die Wirklichkeit ist etwas, dass sehr von unserem persönlichen Standpunkt abhängig ist.
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Hallo Judozwerg,judozwerg hat geschrieben:Also ich bin vor 4 1/2 Jahren nach Schleswig-Holstein gezogen und habe seitdem Ärger mit den Jugendlichen hier aus dem Dorf. Anfangs waren es nur dumme Sprüche, aber vor 3 Jahren hat es dann auch angefangen, dass sie mich geschlagen und getreten haben. Deshalb sind auch meine Knie und meine Handgelenke kaputt. Ich traue mich aber nicht mich zu verteidigen. Ich habe dann immer Schiss, dass ich den andern zu sehr weh tue. Ich weiß, das ist idotisch, aber ich möchte keinem weh tun.
Was würdet ihr denn an meiner Stelle machen?
ich denke deine Angst ist nicht die, jemanden weh zu tun. Sondern vielmehr die mit deiner Technik zu scheitern und/oder dann richtig vermöbelt zu werden!
Das liegt auch nur bedingt an deiner Person. Leider wird Judo heutzutage nur noch als Wettkampfsport zur körperlichen Ertüchtigung gelehrt. Kaum ein Trainer geht auf die SV ein.
Ich bin seit einigen Jahren in verschiedenen Kampfkünsten (Jiu Jitsu 1.Kyu, Judo 2.Kyu, philippinische Kampfkünste Level 5 und im Aikido als regelmäßiger Gastschüler ohne Graduierung), seit etwa 2 1/2 Jahren unterrichte ich zudem in unserem Judo-Verein Selbstverteidigung für Erwachsene, Kinder und speziell Frauen.
Daher weiß ich wovon ich spreche.
Zunächst geht es nicht um die richtige Technik, damit meine ich dass z.B. ein O-Goshi o.ä. zur Verteidigung kaum einen Sinn macht. Da ist die Vorbereitungszeit viel zu lange, außerdem achtet ein Judoka stets auf die korrekte Ausführung der Technik und kaum noch auf die Effektivität und Sinnhaftigkeit.
Ich empfehle dir deshalb, einen Selbstverteidigungskurs zu besuchen, denn eine effektive SV beginnt schon vor der Situation im Kopf!
Es gibt auch über die entsprechenden Judoverbände einige SV Seminare, spreche da am besten mal mit deinem Trainer darüber.
Dort wird dir auch korrektes Verhalten (Thema Rechtssicherheit) nach und während einer Verteidigung gelehrt. Du erfährst wirkungsvolle Griffe und Atemis und bekommst das nötige Selbstvertrauen um u.U. alleine durch deine Körpersprache solche Situationen zu vermeiden. Auch Techniken oder besser "Verhaltensregeln" mit und gegen Waffen (z.B. Stock, Doppelstock, Messer, etc.) sind wichtig und in einigen Seminaren Bestandteil!
Aus eigener Erfahrung muss ich leider sagen, dass eine polizeiliche Anzeige zu noch mehr Ärger führen kann, vor allem in einem Dorf!
Du bist Kampfkunst Schüler, vergiss das nicht! Lerne das was man dir nicht beibringt, erweitere deinen Horizont und gebe das gelernte an deine Mitschüler (und deinen Meister) weiter!
In diesem Sinne einen lieben Gruß!
Rainer
P.S. Bei Fragen einfach melden.
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Eigentlich hatte Kano doch genau das entwickelt - korrekt werfen heißt effektiv und sinnvoll werfen.pa046636 hat geschrieben:...außerdem achtet ein Judoka stets auf die korrekte Ausführung der Technik und kaum noch auf die Effektivität und Sinnhaftigkeit.
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Ja, das hatte Kano.
Nur wer bildet heute noch Judo im eigentlichen Sinne aus?
Nur wer bildet heute noch Judo im eigentlichen Sinne aus?
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
guk schreibt: "Eigentlich hatte Kano doch genau das entwickelt - korrekt werfen heißt effektiv und sinnvoll werfen."
Jetzt frage ich - bevor ich mich selbst dazu äußern möchte - nach 45 Jahren Judo: "Worin besteht denn Deiner Meinung nach der Sinn der (Aus-) Bildung im Judo nach Kano?"darauf antwortet a046636: "Ja, das hatte Kano. Nur wer bildet heute noch Judo im eigentlichen Sinne aus?"
Und dann würde ich auch gerne wissen, worin der Unterschied zwischen einer korrekten Ausführung - z.B. von O-goshi - und der Effektivität und Sinnhaftigkeit von O-goshi besteht? Soll das heißen, dass ein korrekt ausgeführter O-goshi nicht effektiv oder sinnvoll ist?
viele Fragen warten auf eine erklärende Antwort...
Jupp
- Shinbashi
- 1. Dan Träger
- Beiträge: 311
- Registriert: 30.04.2008, 08:53
- Bundesland: Baden-Württemberg
- Verein: TV Bühlertal
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Ich glaube das er O-Goshi nicht für sinnvoll in SV-Situationen hält. Ich würde auch eher O-Soto-Gari, Koshi-Guruma oder Seoi-Nage wählen.
Gruß
Shinbashi
Wären Hunde Katzen, könnten sie auf Bäume klettern
Shinbashi
Wären Hunde Katzen, könnten sie auf Bäume klettern
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
@pa046636: Hast Du mal auf das Erstell-Datum des zitierten Beitrages geschaut?
Ich glaube, judozwerg hat mittlerweile andere Sorgen
d.h. Ukes Arme befinden sich auf der gleichen Seite von Tori. Das führt dann dazu, daß Fallschul-Unkundige recht sicher sich Arme oder Kopf kaputt machen...
Kommt mir recht sinnvoll vor. Und die Bewegung ist auch nicht allzu kompliziert...
Ich glaube, judozwerg hat mittlerweile andere Sorgen
Nun ja, mir wurde mal eine alte Form von O-Goshi gezeigt. Kann man sozusagen als von außen angesetzt beschreiben,pa046636 hat geschrieben:Zunächst geht es nicht um die richtige Technik, damit meine ich dass z.B. ein O-Goshi o.ä. zur Verteidigung kaum einen Sinn macht.
d.h. Ukes Arme befinden sich auf der gleichen Seite von Tori. Das führt dann dazu, daß Fallschul-Unkundige recht sicher sich Arme oder Kopf kaputt machen...
Kommt mir recht sinnvoll vor. Und die Bewegung ist auch nicht allzu kompliziert...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Ich stelle mal die These auf, dass jeder gut ausgeführte Wurf in SV-Situationen helfen kann.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Solange man nicht auf Varianten zurückgreift, bei denen es sich auch für Tori als sinnvoll erweist, ein schöne weiche MatteCasimirC hat geschrieben:Ich stelle mal die These auf, dass jeder gut ausgeführte Wurf in SV-Situationen helfen kann.
unter sich zu haben
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Okay, da bin ich bei dir.
Wobei man jetzt natürlich diskutieren könnte, für wen bspw. ein gut ausgeführter Ura-nage, gerade ohne schöne weiche Matte, in einer solchen Situation die größere Gefahr darstellen würde
Meine These zielt aber eher auf die Aussage "O-goshi nicht in SV-Situationen anwenden"-Diskussion ab
Wobei man jetzt natürlich diskutieren könnte, für wen bspw. ein gut ausgeführter Ura-nage, gerade ohne schöne weiche Matte, in einer solchen Situation die größere Gefahr darstellen würde
Meine These zielt aber eher auf die Aussage "O-goshi nicht in SV-Situationen anwenden"-Diskussion ab
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Wobei man auch etwas über den Begriff "Sutemi" nachdenken kann... Tori "opfert" sich, um Uke zu bekämpfen...CasimirC hat geschrieben:Wobei man jetzt natürlich diskutieren könnte, für wen bspw. ein gut ausgeführter Ura-nage, gerade ohne schöne weiche Matte, in einer solchen Situation die größere Gefahr darstellen würde
Das kann für Tori gut ausgehen, muß aber nicht...
Ich dachte auch eher so an die beliebten Seoi-Otoshi-Varianten, wo Tori mit Wucht auf die Knie springt oder O-Uchi-Gari, der auch oft mal mit nem Knie am Boden
endet, oder gerollte Uchi-Mata und dergleichen mehr
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
-
- Orange Gurt Träger
- Beiträge: 35
- Registriert: 24.02.2015, 12:23
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
O Goshi funktioniert sehr gut aus der Clinch-Position! Das Gute am Judo ist ja, dass du selber bei korrekter Ausführung kontrollieren kannst, wie sehr du deinen Gegner weh tun willst. Man kann ihn von der Hüfte rollen lassen und schön den Arm hochziehen, dann tuts kaum weh. Oder halt am obersten Punkt mitspringen.
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Grundsätzlich halte ich Judo nur für sehr bedingt geeignet zur Selbstverteidigung.
Daher begann ich persönlich mit Karate und habe später (darauffolgend) dann Judo und Karate kombiniert in JuJutsu.
Zwei Anm zu diesem Thema aber.:
1:
Man sollte nicht den Umstand unterschätzen, daß eine (beliebige) Judo-Technik austrainiert wurde.
Im Einsatz auf der Straße gegen einen Angreifer, der aber gleichzeitig auch *Judo-Laie* ist und daher keine Fallübung kann:
WENN diese austrainierte Technik dann angewendet wird, geht sie wie das Messer durch die Butter.
Das kann ganz erheblich Folgen (= Verletzungen) haben, weil der Angreifer ja nicht diese kleinen, fast winzigen Abwehrbewegungen kennt, die der Judoka ja schon von Anfang an (instinktiv) erlernt.
###################
2:
Ab 1.DAN aufwärts.:
Man sollte durchaus auf der Straße mal zusehen, wenn es eine Schlägerei gibt.
Jedoch.:
NICHT aus Sensations-Lüsternheit...sondern aus fachlichem Interesse:
WAS geht -- WAS geht nicht?
Positionen (der Teilnehmer) und Situationen erfassen -- heißt hier die Devise.
2.b:
Ich selber habe mal bei einer Boden-Rauferei von zwei *bösen Jungens* zugesehen.
Die war so harmlos und unkoordiniert, daß es fast schon lächerlich war in den Augen eines Judokas.
Ein Grün-Gurt hätte das in 30 Sekunden erledigt.
Die aber haben ca 5 Minuten gebraucht... und es war eine *Orgie des Dilettantismus*.
####################
Nichtsdestotrotz mein Rat:
Äußerste Zurückhaltung -- Lieber einen Schritt zurück gehen (habe ich immer gute Erfahrung mit gemacht)
*Mit den Augen stehlen* (ist nie verkehrt)
Respekt haben vor der eigenen austrainierten Technik, die auf Laien verheerend wirken kann...
...und sie NICHT anwenden! (Denn Beleidigungen von irgendeinem *Dussel* tun nicht weh)
Ein trainierter Judoka sollte trotz der nur bedingten Anwendbarkeit im Ernstfall noch viel zurückhaltender sein wie eine Privatperson.
Daher begann ich persönlich mit Karate und habe später (darauffolgend) dann Judo und Karate kombiniert in JuJutsu.
Zwei Anm zu diesem Thema aber.:
1:
Man sollte nicht den Umstand unterschätzen, daß eine (beliebige) Judo-Technik austrainiert wurde.
Im Einsatz auf der Straße gegen einen Angreifer, der aber gleichzeitig auch *Judo-Laie* ist und daher keine Fallübung kann:
WENN diese austrainierte Technik dann angewendet wird, geht sie wie das Messer durch die Butter.
Das kann ganz erheblich Folgen (= Verletzungen) haben, weil der Angreifer ja nicht diese kleinen, fast winzigen Abwehrbewegungen kennt, die der Judoka ja schon von Anfang an (instinktiv) erlernt.
###################
2:
Ab 1.DAN aufwärts.:
Man sollte durchaus auf der Straße mal zusehen, wenn es eine Schlägerei gibt.
Jedoch.:
NICHT aus Sensations-Lüsternheit...sondern aus fachlichem Interesse:
WAS geht -- WAS geht nicht?
Positionen (der Teilnehmer) und Situationen erfassen -- heißt hier die Devise.
2.b:
Ich selber habe mal bei einer Boden-Rauferei von zwei *bösen Jungens* zugesehen.
Die war so harmlos und unkoordiniert, daß es fast schon lächerlich war in den Augen eines Judokas.
Ein Grün-Gurt hätte das in 30 Sekunden erledigt.
Die aber haben ca 5 Minuten gebraucht... und es war eine *Orgie des Dilettantismus*.
####################
Nichtsdestotrotz mein Rat:
Äußerste Zurückhaltung -- Lieber einen Schritt zurück gehen (habe ich immer gute Erfahrung mit gemacht)
*Mit den Augen stehlen* (ist nie verkehrt)
Respekt haben vor der eigenen austrainierten Technik, die auf Laien verheerend wirken kann...
...und sie NICHT anwenden! (Denn Beleidigungen von irgendeinem *Dussel* tun nicht weh)
Ein trainierter Judoka sollte trotz der nur bedingten Anwendbarkeit im Ernstfall noch viel zurückhaltender sein wie eine Privatperson.
Re: Würdet ihr Judo auf der Straße anwenden?
Wieso ab 1. Dan und wieso zusehen wie sich zwei prügeln?kosohei hat geschrieben: Ab 1.DAN aufwärts.:
Man sollte durchaus auf der Straße mal zusehen, wenn es eine Schlägerei gibt.
Wieso keine Zivilcourage wenn da jemand verprügelt wird?kosohei hat geschrieben:Äußerste Zurückhaltung -- Lieber einen Schritt zurück gehen (habe ich immer gute Erfahrung mit gemacht)
*Mit den Augen stehlen* (ist nie verkehrt)
Wieso denn dieser Quatsch? Warum sollte ein trainierter Judoka im Ernstfall zurückhaltender sein?kosohei hat geschrieben: Ein trainierter Judoka sollte trotz der nur bedingten Anwendbarkeit im Ernstfall noch viel zurückhaltender sein wie eine Privatperson.