Überholt BJJ Judo bis 2020

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Asterix
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von Asterix »

Wer mal probieren will, wie die Kombination von Judo und BJJ funktioniert: http://dasjudoforum.de/forum/viewtopic.php?f=7&t=7327 :D
caesar
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von caesar »

Woran es im Judo aktuell krankt:


"Das ist ein Wrestling Griff, da müssen wir überlegen, ob das erlaubt sein soll"
Es soll alles so lange beschnitten werden, bis nichts mehr da ist.
Dass die da eine viertel Stunde diskutieren, ob das eine Wertung ist oder nicht, können die von mir aus machen, dass dann der unsägliche Daniel Lascau (ich erinnere an letztes Jahr, wo er behauptet hat, dass in Ägypten zwei Judoka beim Gerbi-Würger gestorben sind. Bis heute keine Beweise dafür, keine Antwort auf Mails) ankommt und da ein Verbot dieses Griffs haben will :BangHead
Die Entwicklung ist doch wirklich erschreckend. Immer neue Regelungen, Veboten, Lizenzen und und und.
Bei den Landesmeisterschaften U21 in Thüringen waren dieses 42 Starter. In Sachsen knapp über 50, in Sachsen-Anhalt in der U18 und U21 zusammen gerade einmal knapp über 50 habe ich gehört.

Natürlich sind Wettkämpfer nicht alles, aber wo holt der DJB seine verbleibenden Mitglieder? Bei Kindern und jetzt seit ein paar Jahren in der neuen Zielgruppe Ü40/50/60/100.
Die Frage warum so wenige den Schritt von der Jugend zum Erwachsenenalter machen, wird zwar gestellt, aber mit einer Judosafari definitiv nicht gelöst.

Dazu fehlen einfach ausreichend Konzepte, um erwachsene Anfänger zu trainieren. Gerade wenn man keine eigene Gruppe hat, sondern da mal einer ins Training gewatschelt kommt..


Solange sich Judo immer kleiner macht, sehe ich kein Wachstumspotenzial.
In BJJ-Schulen gibt es Training mit Anzug, ohne Anzug, Judo, Ringen... Da sucht sich jeder seinen Bereich aus.
Im Judo einen Verein zu finden, in dem abseits der Wettkampfregeln ein halbwegs anspruchsvolles und motiviertes Training geboten wird, halte ich für fast unmöglich. Wo soll da Wachstum herkommen?
piti
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von piti »

Hi

Judo krankt an noch viel mehr.
Meine Jugendliche müssen sich auf dem Schulhof dafür verteidigen, dass sie Judo betreiben. Judo ist in der Wahrnehmung Softsport. Mitschüler haben nur noch ein Grinsen übrig, wenn sie Judo hören. Meistens sind sie in Karate- oder Taekwondo-Vereinen.
Und die können sich tatsächlich besser behaupten.

Bevor jetzt hier jemand schreibt, du kannst doch trainieren, was du willst ......
Machen wir und die PO des DJB geht uns langsam aber sicher am Poppo vorbei.

Vereine wollen und müssen überleben.
Der DJB hat mal locker seine Preise erhöht, die Altersgrenzen für Prüfungen gesenkt, hat die die Prüfungen sogar vereinfacht ....

Nicht Jugendliche, sondern Kinder sollen jetzt das große Geschäft werden.
Neuerdings auch die ganz Alten, wir sollen ganz auf ihre Bedürfnisse (oder soll ich besser schreiben Gebrechen? Stichwort "Fallen ohne fallen zu können") eingehen.

Hat mal einer der Vordenker des DJB mit akademischen Hintergrund sich mal Gedanken gemacht, was ein Trainer in einem Judoverein so fühlt, wenn er jahrelang Kinder im Judo unterrichtet und immer wieder von vorne anfängt?
Außer Kinder hat er kaum was im Verein.

In meinem Verband sind ca. 50 Vereine im Wettkampfsport engagiert. Wir haben aber ca. 520 Vereine. Die kämpfen teilweise ums nackte Überleben. Hilfe der Verbände und des DJB ?

Piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
CasimirC
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von CasimirC »

piti hat geschrieben:Hi

Judo krankt an noch viel mehr.
Meine Jugendliche müssen sich auf dem Schulhof dafür verteidigen, dass sie Judo betreiben. Judo ist in der Wahrnehmung Softsport. Mitschüler haben nur noch ein Grinsen übrig, wenn sie Judo hören. Meistens sind sie in Karate- oder Taekwondo-Vereinen.
Und die können sich tatsächlich besser behaupten.
Aus meiner Erfahrung kann man sich auch mit DJB-Judo, ein wenig Grips und ein bisschen Eigeninitiative recht gut behaupten. Falls dem nicht so sein sollte, können die Judoka ihr gelerntes Zeug eben nicht richtig anwenden. In meinen 22 Jahren als Judoka gab es hierbei noch nie Probleme.
Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.
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guk
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von guk »

piti hat geschrieben:Meine Jugendliche müssen sich auf dem Schulhof dafür verteidigen, dass sie Judo betreiben. Judo ist in der Wahrnehmung Softsport. Mitschüler haben nur noch ein Grinsen übrig, wenn sie Judo hören. Meistens sind sie in Karate- oder Taekwondo-Vereinen.
Das war vor 40 Jahren schon so. Da sind viele zur damals bei uns neuen Karatesparte gewechselt - Blütezeit der Eastern eben. Und trotzdem - einmal vor den anderen in der Pausenhalle den größten Schläger elegant auf die Fliesen gefegt und es war fortan Ruhe im Karton. Heute gibt's natürlich Anzeige...

Mittlerweile finden auch bei uns SV/Atemitechniken Einzug ins Training.
Jupp
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von Jupp »

piti schreibt:
"Judo krankt an noch viel mehr. Meine Jugendliche müssen sich auf dem Schulhof dafür verteidigen, dass sie Judo betreiben. Judo ist in der Wahrnehmung Softsport. Mitschüler haben nur noch ein Grinsen übrig, wenn sie Judo hören. Meistens sind sie in Karate- oder Taekwondo-Vereinen. Und die können sich tatsächlich besser behaupten. "
In unserem Verein sind die Kinder stolz darauf, Judo zu machen, sie sind stolz auf ihren Trainer, der sie fordert und fördert, der an sie glaubt und der auch daran glaubt, dass Judo ihnen helfen kann, in vielerlei Hinsicht:
- kräftiger zu werden
- selbstbewusster aufzutreten
und
- Freunde zu haben, mit denen sie einen Sport (oder wie immer man es nennt) betreiben, der ihnen gefällt.

Sie sehen Judo als tollen Sport an - und das wird ihnen auch von ihrem Trainer in unserem Verein vermittelt.

und Piti schreibt auch:
"Vereine wollen und müssen überleben.
Der DJB hat mal locker seine Preise erhöht, die Altersgrenzen für Prüfungen gesenkt, hat die die Prüfungen sogar vereinfacht ....
Nicht Jugendliche, sondern Kinder sollen jetzt das große Geschäft werden.
Neuerdings auch die ganz Alten, wir sollen ganz auf ihre Bedürfnisse (oder soll ich besser schreiben Gebrechen? Stichwort "Fallen ohne fallen zu können") eingehen."
Da gibt es gleich einige Dinge klarzustellen (bzw. eine andere Sichtweise zu beschreiben):

1. Der DJB hat die Preise erhöht, wenn ich es richtig verstanden habe, um ca. 1 Tasse Cappuccino im Jahr (oder war es eine 3/4 Tasse?)

2. Wer von den Vereinen im DJB macht mit der Vermittlung von Judo das "große Geschäft"? Oder sollten es etwa DJB-Mitarbeit oder DJB-Funktionäre sein, die das "große Geschäft" machen?
Mich würde als langjährigen Vereinstrainer und Judoliebhaber sehr interessieren, wer das "große Geschäft" macht? Vielleicht ich selber (ohne das es mir aufgefallen ist)? Möglicherweise gehen aber auch einfach nur für einen Rentner wie mich und einem jüngeren Judoka wie Piti die Meinungen darüber auseinander, was ein "großes Geschäft" ist...

und damit sind wir bei Punkt

3. Ich bin schon seit Jahren der Überzeugung, dass lesen können in vielen Fällen hilft, Missverständnisse zu vermeiden.
Ich kenne das Stichwort "Fallen ohne Fallen zu können" nicht, ich vermute, dass es sich um die Überschrift "Werfen ohne hart zu fallen" handeln könnte. Im Zusammenhang mit dem Stichwort "Gebrechen" wird die Ignoranz (d.h. nicht wahrnehmen wollen/können bestimmter Sachverhalte) deutlich, die in Pitis gesamten Beitrag durchschimmert: er hat sich mit dem Judo der Älteren (55+) bisher offenkundig nicht beschäftigt ("Außer Kinder hat er kaum was im Verein"), kennt weder die Bedürfnisse dieser Zielgruppe (Berücksichtigen der Gebrechen) noch ist er bereit, ihnen spezielle methodisch-didaktische Überlegungen zu widmen.
Aber dafür beklagt er sich, dass er im Verein nur Kinder unterrichten kann - und immer wieder von vorne anfängt!

Meine Antwort darauf:
Das ist eben der Job eines Vereinstrainers: immer wieder mit denselben Dingen von vorne anfangen, um möglichst viele Kinder in die Grundlagen des Judo einzuarbeiten (Sisyphos soll - lt. Camu - ein glücklicher Mensch gewesen sein!)
Es soll Judolehrer geben, denen genau das ungeheuer viel Freude macht! Und die dadurch Kinder nicht nur zum Judo motivieren, kräftiger und selbstbewusster machen, sondern auch langfristig im Verein halten! (und vielleicht sogar deren Eltern motivieren, mit Judo anzufangen!)

Wer nicht für seine Sache brennt, kann auch andere nicht entzünden!

Jupp

P.S.: Der DJB (bzw. der Landesverband) kann Ideen für Unterricht und Training liefern - Ideen an die Mitglieder vermitteln, müssen die in den Vereinen Tätigen dann aber immer noch selbst!
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Fritz
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von Fritz »

guk hat geschrieben:Das war vor 40 Jahren schon so. Da sind viele zur damals bei uns neuen Karatesparte gewechselt - Blütezeit der Eastern eben. Und trotzdem - einmal vor den anderen in der Pausenhalle den größten Schläger elegant auf die Fliesen gefegt und es war fortan Ruhe im Karton. Heute gibt's natürlich Anzeige...
Ach ich glaub nicht, daß es für "freundschaftliche" Schulhof-Raufereien gleich 'ne Anzeige geben muß... In der Regel sind
die eh alle minderjährig, kommt doch sowieso nichts bei rum - sind ja in der Regel abgesprochene Zweikämpfe:
"Du hör auf mit ...(nicht korrektem Verhalten)... , sonst krachst", der andere hört nicht auf und
willigt damit in die körperliche Auseinandersetzung ein und das wars dann ;-)
Ich denke, es ist richtig, den (in der DJB-Liste vergessenen) "Judowert": "Wehrhaftigkeit", beim Training deutlicher herauszustellen.
Jupp hat geschrieben:Das ist eben der Job eines Vereinstrainers: immer wieder mit denselben Dingen von vorne anfangen, um möglichst viele Kinder in die Grundlagen des Judo einzuarbeiten (Sisyphos soll - lt. Camu - ein glücklicher Mensch gewesen sein!)
Es soll Judolehrer geben, denen genau das ungeheuer viel Freude macht! Und die dadurch Kinder nicht nur zum Judo motivieren, kräftiger und selbstbewusster machen, sondern auch langfristig im Verein halten! (und vielleicht sogar deren Eltern motivieren, mit Judo anzufangen!)
Ja in der Tat, freut man sich über jeden, der auch noch als Erwachsener im Verein bleibt...
Aber genauso frustrierend ist es, wenn man Kindern was beibringt und sich engagiert und diese einem deutlich zu spüren geben, daß es ihnen eigentlich
egal ist...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Ronin
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von Ronin »

Fritz hat geschrieben:Ich denke, es ist richtig, den (in der DJB-Liste vergessenen) "Judowert": "Wehrhaftigkeit", beim Training deutlicher herauszustellen.
das ist sicherlich richtig, allerdings ist die Wehrhaftigkeit ja auch kein Wert an sich sondern eine anzustrebende Eigenschaft, was dann schon mit den Werten Ernsthaftigkeit, Mut und Selbstbeherrschung abgedeckt wird. Zumindest interpretiere ich das so, wenn man die Judowerte nicht nur als lustiges Werbetäfelchen für Kinder ansieht.
Jupp hat geschrieben:Das ist eben der Job eines Vereinstrainers: immer wieder mit denselben Dingen von vorne anfangen, um möglichst viele Kinder in die Grundlagen des Judo einzuarbeiten (Sisyphos soll - lt. Camu - ein glücklicher Mensch gewesen sein!). Es soll Judolehrer geben, denen genau das ungeheuer viel Freude macht! Und die dadurch Kinder nicht nur zum Judo motivieren, kräftiger und selbstbewusster machen, sondern auch langfristig im Verein halten! (und vielleicht sogar deren Eltern motivieren, mit Judo anzufangen!)
Ja und es hindert eigentlich niemand einen Trainer daran, hie und da ein bisschen SV-Grundlagen (nicht jeder ist Experte, aber wenn sich ein Judoka nicht zu wehren weiß, dann soll er nicht über den Verband schimpfen, sondern sich in die Ecke stellen) einfließen zu lassen. Das geht zumindest teilweise auf Grundlage der PO, z.B. ab der Stufe Judo anwenden, da sollen die Inhalte aus den unteren Gürtelstufen ja eh gefestigt und vertieft werden und die eignen sich doch ganz gut, um die Verbindung zur SV herzustellen (zumindest arbeite ich mich an das Thema mit den Kids gerade ein wenig heran)

Aber schimpft nur über den bösen DJB. Beim BJJ ist nämlich eh alles, aber auch alles wirklich viel besser und deswegen habe ich auch noch nie aber wirklich noch nie jemanden dorthin verloren (und in etwas über 40 Jahren Vereinsgeschichte wohl auch nur etwa 5 Mitglieder an andere KKs - muss schon echt schlecht sein dieses Judo)
Aber verlieren zum Musikverein, zum Tanzen, zum Fußball und all diesen anderen Pussyhobbies, das passiert oft.
Und die Lösung soll jetzt also (platt ausgedrückt) mehr Härte sein? Marketing 6, setzen!

Ich würde es ja super finden, wenn Minderheiten nicht immer so laut schreien würden, sondern sich in ihre Ecke verziehen und dort weinen.
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Shinbashi
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von Shinbashi »

Ronin hat geschrieben:Aber schimpft nur über den bösen DJB. Beim BJJ ist nämlich eh alles, aber auch alles wirklich viel besser und deswegen habe ich auch noch nie aber wirklich noch nie jemanden dorthin verloren (und in etwas über 40 Jahren Vereinsgeschichte wohl auch nur etwa 5 Mitglieder an andere KKs - muss schon echt schlecht sein dieses Judo)
Aber verlieren zum Musikverein, zum Tanzen, zum Fußball und all diesen anderen Pussyhobbies, das passiert oft.
Und die Lösung soll jetzt also (platt ausgedrückt) mehr Härte sein? Marketing 6, setzen!

Ich würde es ja super finden wenn Minderheiten nicht immer so laut schreien würden, sondern sich in ihre Ecke verziehen und dort weinen.
Judo "verliert" keine Mitglieder an andere Kampfsportarten - die Leute gehen gleich woanders hin.
Kinder & Jugendliche mit "Pussyhobbies" kommen zum Judo und betreiben es parallel zur Musikschule oder Ballett oder Häkelkurs und Lachyoga.
So sieht es doch aus!
Bei uns landen dann die Bewegungslegastheniker und andere und die wandern ab, wenn es zu "hart" wird.
Das Verhältnis ist mittlerweile 30 zu 70, wobei die 70% die sind, die weder Rolle vorwärts/rückwärts und kein Rad schlagen können.

Vielleicht sollten wir uns wieder auf die Wurzeln besinnen und als ernsthafte Kampfkunst auftreten.
Weg vom Image "erweiterte Ergotherapie" oder "Kinderturnen mit weißen Anzügen".
Gruß
Shinbashi

Wären Hunde Katzen, könnten sie auf Bäume klettern
piti
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von piti »

Kinder & Jugendliche mit "Pussyhobbitoppfittees" kommen zum Judo und betreiben es parallel zur Musikschule oder Ballett oder Häkelkurs und Lachyoga.
So sieht es doch aus !
Bei uns landen dann die Bewegungslegastheniker und andere und die wandern ab, wenn es zu "hart" wird.
genau das meinte ich in meinem obrigen Beitrag. Engagierte, hochmotivierte Trainer mit Herzblut werden so verheizt.
Wir bekommen sogar Kinder von Ärzten, Therapeuten und sogar vom Jugendamt geschickt.

Jupp muß auf einer Insel der Glückseligen leben. Eine Insel, wo nur topfitte Judoka dem Trainer dankbar dafür sind, kräftiger zu werden. Und alle sind stolz. Glückwunsch Jupp.

Jupp, dein Vorsatz für 2015 (du erinnerst dich?) hat ja nicht lange gehalten.
Empfindlich wie immer, beleidigt, alles auf sich beziehen.
Ich dachte immer im Alter überwiegt die Gelassenheit, das über den Dingen stehen. Wie war das noch mal mit Judo prägt?

Egal.......

Zum eigentlichen Thema:
Ich habe mir mal die Bestandserhebungen 2014 vom DOSB angesehen. (sind im Web abrufbar)
Da kommen sehr interessante Zahlen heraus.

Verglichen habe ich die Mitgliederzahlen der Sportarten Judo, Ju-Jitsu, Karate und Ringen.

Bezogen auf Mitgliederzahlen hat in der Altersklasse 40 -60 Jahre:
Judo 9,2%, Ju.Jitsu 17,2%, Karate 19%, Ringen 26%

in der Alterklasse über 60 Jahre:
Judo 1,95%, Ju-Jitsu 2%, Karate 2%, Ringen 19,5%

Für 40-60jährigen scheint Judo kein Kampfsport zu sein.
Für über 60jährige ist der absolute Hit Ringen.
In der Altersklasse 40 - über 60 sind alle anderen Kampfsportarten Judo in den Mitgliederzahlen überlegen. Was machen die anders und besser?

Was mich besonders beeindruckt hat, ist die hohe Anzahl der Ringer, die über 60 Jahre alt sind.
Wenn ich mich recht erinnere, rollen die mit Vorliebe auf dem Boden herum.
Und was machen die im BJJ ?

Piti
Judofunktionär fragt Judosportler:
Wer ist wir?
caesar
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von caesar »

Ich habe dem DJB unrecht getan, er tut ja etwas für die schwierige Alterklasse. Den deutschen Jugendpokal.
Prinzipiell begrüße ich die Initiative zu Mannschaftskämpfen, um dadurch ein stärkeres Gemeinschaftsgefühl zu schaffen und so die Leute beim Judo zu halten, aber...
Wie viele Vereine schaffen es eine vollständige Mannschaft alleine zu stemmen? In den ländlicheren Regionen wird das sehr schwer. Gaststarter bzw. Kampfgemeinschaften, wie bei den Mädchen erlaubt, könnten ja auch die Vereinszusammenarbeit stärken.

"(im Startgeld sind 5 T-Shirts/Mannschaft enthalten)"
Ernsthaft DJB? Ernsthaft? Da kommt man also mit 6 oder 7 Kämpfern zum Bundesfinale und nur 5 kriegen 'nen T-shirt? Das soll den Zusammenhalt fördern?

Noch mal extra Sonderregeln für die U16?! Da freuen sich Sportler, Trainer und Kampfrichter bestimmt drüber

Schöne Idee und da es der erste Versuch ist, sind Kinderkrankheiten ja ganz normal. Ist ja nicht so, dass das ein großer Verband mit vielen Funktionären und noch viel mehr Experten veranstalten würde.
bux
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Re: Überholt BJJ Judo bis 2020

Beitrag von bux »

Hallo,

ich denke, kann was dazu schreiben. (Ich komme ursprünglich aus Polen). Trainiere Judo seit ca. 12 Jahren, bin aktiver Judo-, Sambo- und manchmal Grappling-/BJJ-Wettkämpfer.
Ich habe bereits mit Carlson Gracia Jr. wie auch mit Studenten von Ronda Rousey trainiert - von dem weiß ich, dass Judo in den USA ausstirbt. In Polen ist der Trend genauso, immer wenn ich in Urlaub bin, trainiere mit angefreundeter Mannschaft BJJ. In DE habe bereits mit sehr vielen und bei sehr vielen BJJ-Schwarzgürten trainiert, der Trend bei uns ist genauso.

Ich habe die Wende mitgemacht, die ständige Regeländerungen beim Judo. In dem Moment, wo es verboten wurde, in die Beine zu greifen, habe schon gewusst, dass es eine Frage der Zeit ist und die Judo-Beliebtheit sinkt. Hätte ich damals die Möglichkeit gehabt, BJJ in meiner Nähe zu trainieren, wäre ich schon von Judo weg.

Man schrieb in Forum es ist ja so, dass Judo viele Kinder bringt und BJJ mehr Jugendlichen und Erwachsenen. Fragt sich jemand wie lange noch? Max. 5 -10 Jahre, dann haben die Jugendlichen und Erwachsene Kinder und die schicken sie bestimmt zum BJJ. Jetzt sind schon langsam immer mehr Kinder in den BJJ-Trainings.

Traditionelles Judo gibt es nicht mehr und das ist Fakt, versucht mal, jetzt ein Verein anzumelden und Pässe zu beantragen. Ich wollte es machen, habe aber aufgegeben, es hat nichts mehr mit Kanos Ideologie zu tun, sondern es dreht sich nur alles um Euro. Ich kenne den ersten Lutador (Luta Livre), der es in DE verbreiten sollte, der hat es auch geschafft, sich LL zum Geschäft zu machen und es ist ein großer Kack daraus geworden.

Ich liebe Judo, es ist meine Traum-Sportart gewesen, jetzt aber weiß nicht mehr, was ich machen soll, bin nur aufgrund von meinen Kindern und Sensei dabei. Heutiges Judo ist zerstört worden und wird weiter so gemacht.

Gruß
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