Das ist sicherlich richtig, aber ich sehe keinen Widerspruch zwischen Wiederholung und steigender Qualität.tutor! hat geschrieben:In einigen Beiträgen wird eine Wiederholung der Inhalte als gute Festigung als positiv gesehen und gewünscht. Abgesehen davon, dass es das Fach Vorkenntnisse gibt - also immer die Vorkenntnisse geprüft werden können - scheint es mir das doch eher ein Problem der Trainer zu sein, die "vergessen" bislang Gelerntes ausreichend zu festigen. Es ist also nicht primär ein Problem der Prüfung, sondern der Trainingsgestaltung. Außerdem: welchen Sinn sollen Wiederholungen von Inhalten machen, wenn sie nicht mit der Erwartung an eine gestiegene Qualität verbunden sind? Ein Seoi-nage, der für einen Gelbgurt schon wirklich "gut" sein kann, ist für einen kommenden Danträger sicherlich eher als "miserabel" zu bezeichnen.
Und ich denke, ein Prüfer kann durchaus subjektiv sehen, ob die Qualität paßt. Ja und man kann Qualität schlecht "definieren", hier muß einfach
mal vertraut werden, daß der Prüfer ein entsprechendes Auge hat... Es gibt ja noch sowas wie Prüfer-Weiterbildungen, wo man
sich gelegentlich anhand von Beispielen darüber verständigt, was in welcher Qualität ausreicht oder halt nicht...
(Natürlich ist das alberne Bewertungs-System mit -, + u. ++ auch eher nicht so günstig, da man schlecht Abstufungen durchführen kann)
Und es ist natürlich einfach die Verantwortung bzgl. der Wiederholung der Vorkenntnisse dem Trainer überzuhelfen.
Bei heterogenen Gruppen macht man das eigentlich zwangsläufig. Trotzdem ist die Bereitschaft der Üblinge, sich geistig
mit Judo zu beschäftigen, auch übers Training auf der Matte hinaus, mittlerweile sehr zurückgegangen. Und dann erlebt man
recht "Überraschungen", wenn man von 'nem Grüngurt verlangt, mal einen Wurf aus einer der vorhergehenden Kyu-Grade
vorzuführen ... Und das Prüfungsprogramm ist nun mal ein Trick, um sie zu überlisten und aus ihrer geistigen Lethargie herauszuholen ...
Man kann das ganze allerdings anders sehen: Ein Konsultation ist eine Möglichkeit des Wissensaustausches,tutor! hat geschrieben:Eine Prüfung zu machen ist nicht wirklich attraktiv, wenn sie ein Geschmäckle von persönlicher Abhängigkeit hat und obendrein nicht den Trainingsalltag widerspiegelt. Hierin sehe ich einen Grund, warum Erwachsene eher defensiv sind, wenn es um Prüfungen zu weiteren Dan-Graden geht (ca. 75% der Prüflinge zum ersten Dan machen keine weitere Prüfung mehr).
sowohl Prüfling als auch Prüfer müssen sich gegebenenfalls mit anderen Ansichten, ja auch Kritik, auseinandersetzen, das erweitert durchaus den Horizont.
So kommen Leute auch mal aus ihrem eigenen Verein raus, die sonst gern dies vermeiden...
Ebenso ist es gar nicht mal so schlecht, wenn die Dan-Prüfungs-Anforderungen vom
eingeschliffenen Trainingsalltag abweichen. Das gibt die Chance, mal aus dem "üblichen Trott" auszubrechen und sich intensiver mit bestimmten Aspekten
vom Judo zu beschäftigen... Was den Trainingsalltag dann auch bereichern kann: Was soll man denn als Vereinstrainer machen,
wenn man selbst mal 'ne Prüfung ablegen möchte - am Ende bleibt ein nichts weiter über, als den Stoff in den normalen Trainingsbetrieb einfließen zu lassen und gleich
in echt auszuprobieren
Von daher wäre ich auch sehr dafür, sich im Kyu-Bereich noch stärker an den Kata zu orientieren, das gibt dann dem jeweiligen
Trainer mehr Gelegenheit, diese Thematik für sich selbst aktiv u. lebendig zu halten...
Denn noch ist es ja oft so, Prüfung vorbei, Kata vergessen, da im "normalen" Training nichts davon geübt wird... ( ups, da fällt mir gerade ein.... )
Ist ja nicht so, daß man es nicht gern anders hätte, aber bspw. Gegenwürfe üben zu lassen,
wenn die entsprechenden Angriffstechniken nicht ordentlich beherrscht werden, bringt nichts, also beschäftigt
man sich zum Wohl der Üblinge dann lieber damit u. so zieht es sich durch ...