Vergleich BUNDESLIGA olymp. Kampfsportarten

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Alonso
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Vergleich BUNDESLIGA olymp. Kampfsportarten

Beitrag von Alonso »

Hier ein Vergleich der Bundesligen der vier olympischen Kampfsportverbände.

Taekwondo.
Von 2003 bis 2005 wurde eine Bundesliga im Olympischen Wettkampfmodus durchgeführt, in welcher der Deutsche Mannschaftsmeister ermittelt wurde. Ziel war es, den Vollkontakt-Freikampf publikumswirksam einem breiteren Zuschauerkreis auf regionaler Ebene näher zu bringen. Die Teams waren geschlechtlich gemischt.
Das Team Kwon (Kampfgemeinschaft aus Bonn, Gladbeck und Bocholt) wurde zuletzt deutscher Mannschaftsmeister gegen die Rhein-Main-Pirates aus Ingelheim und Wiesbaden.
Beim Finalkampf in der Pennenfelder Sporthalle waren ganze 200 Zuschauer anwesend. Auch in den Medien wurde die Taekwondo-Bundesliga kaum beachtet.
Da sich aus organisatorischen und finanziellen Gründen im dritten und vierten Jahr zu wenige Vereine anmeldeten, wurden aber ab der Saison 2005/2006 keine Ligakämpfe mehr ausgetragen. Das Projekt Taekwondo-Bundesliga wurde zwar nie offiziell eingestellt, gilt aber als gescheitert.

Boxen
Die 1. Box-Bundesliga-Saison begann am 15. Dezember 2007 und ging über 6 Wettkampftage bis zum 19. April 2008. Meister wurde der Velberter BC. Damit ist der Velberter BC zum sechsten Mal nacheinander deutscher Mannschaftsmeister im Boxen.
In der Saison 2010/2011 trat mit dem Velberter BC nur eine deutsche Mannschaft gegen je ein Team aus Polen, Dänemark und Holland an. Die Gründe hierfür sind mir nicht bekannt, verwundern mich aber.
In der Box Bundesliga treten derzeit nur 5 Mannschaften (alle aus Deutschland) an. Ein Team hat nur sechs Gewichtsklassen. Es gibt einen Vor und einen Rückkampf somit hat Team vier Heimkämpfe und vier Auswärtskämpfe. Sieger der Bundesliga ist das Team mit den meisten Punkten, es gibt kein gesondertes Finale. Laut Kampfprotokollen besuchen zwischen 200 und 1200 Zuschauer die Kämpfe.
Bundesliga Sieger Velberter BC hat somit 4 Heimkämpfe und kann pro Saison auf ca. 4000 bis 5000 Zuschauer rechnen.
Das Amateurboxen steht in Deutschland klar im Schatten des Profiboxens.

Ringen
Ringen wird in Deutschland auch als hauptsächlich als Mannschaftssport ausgetragen. Es treten jeweils zwei Teams mit je zehn Kämpfern gegeneinander an. Die Hälfte der Kämpfe werden im Freistil wie auch im griechisch-römischen Stil ausgetragen. In Deutschland gibt es ein System von Ligen (nur im männlichen Bereich). Die höchste Ringer Liga ist die 1. Bundesliga, welche seit 1964 (ein Jahr später als die Fußball Bundesliga) besteht. Diese ist in eine Nord.- und Südgruppe (je 8 Teams) unterteilt. Die jeweils vier best platzierten Mannschaften qualifizieren sich für die Endrunde. Diese wird im K.O. System ausgetragen und hierbei der der Titel des deutschen Mannschaftsmeisters ausgerungen. Zu den Finalkämpfen im Februar 2014 strömten 9000 Zuschauer. Die Eishockey Halle in Schwenningen wurde zur Ringkampf Arena umgebaut und war mit 6500 Fans ebenso ausverkauft wie die Halle in Bruchsal. In der deutschen Ringer Bundesliga gehen auch viele ausländische Spitzensportler, angelockt durch üppige Kampfprämien, an den Start. Dies sorgt zwar für ein hohes sportliches Niveau, bringt das Problem der Überfremdung und Vernachlässigung des deutschen Nachwuchses mit sich. Ab nächster Saison müssen mindesten fünf deutsche Athleten pro Team (bisher vier) auflaufen. Jedes Jahr werden aus finanziellen Gründen Teams aus den Bundesligen zurückgezogen. Die finanziell starken Clubs treiben die Preisspirale in die Höhe und bringen die schwächeren Vereine in Zugzwang. Seit einigen Jahren wird bei vielen Clubs und Ringern von den Finanzämtern der Amateurstatus nicht mehr anerkannt. Die Kampfgagen müssen versteuert werden und Sozialabgaben fallen an.
Der deutsche Mannschaftsmeister 2013/14 ASV Nendingen hatte abgelaufene Saison bei seinen 10 Heimkämpfen ca. 19 000 Zuschauer. Die Fans bringt ein Sonderzug zur Halle.
Unterhalb der 1. Bundesliga ist die 2. Bundesliga, welche in drei Gruppen (Nord, Mitte, Süd) unterteilt ist. In den Landesverbänden bestehen weitere Ligen, wobei die höchste Stufe als Oberliga bezeichnet wird. Darunter kommen Verbands, Landes, und Bezirksligen, die Gliederung und Bezeichnung ist abhängig vom Landesverband. Um die 700 Teams gehen jährlich an den Start.

Judo
Judo wird in Deutschland auch als Mannschaftssport ausgetragen, hier treten jeweils zwei Teams gegeneinander an. Jedes Team stellt in der Regel sieben Starter auf, es werden zwei Durchgänge ausgekämpft. Im Gegensatz zum Ringen gibt es keinen Rückkampf. In Deutschland gibt es ein System von Ligen. Die höchste Judo Liga ist die 1. Bundesliga, die es sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen gibt. Diese ist in eine Nord- und Südgruppe (je 6 Teams) unterteilt. Die jeweils vier best platzierten Mannschaften qualifizieren sich für die Endrunde. Diese wird im K.O. System ausgetragen und hierbei der der Titel des deutschen Mannschaftsmeisters ausgerungen. Am Finaltag kommen die vier besten Teams zusammen und kämpfen das Halbfinale und anschließend das Finale aus. Zu den Finalkämpfen kommen in der Regel an die 1000 Zuschauer. In der deutschen Judo Bundesliga gehen auch ausländische Spitzensportler, an den Start. Deutscher Rekordmeister ist der TSV Abensberg, dessen Dominanz derzeit nur wenig Spannung aufkommen lässt. Letzte Saison hatte Abensberg nur vier Heimkämpfe, welche insgesamt weniger als Zuschauer 2000 verfolgten. Die meisten Zuschauer im Judo hat der JC Leipzig mit einem Schnitt von 1000 pro Heimkampf. Leipzig kam aber modusbedingt nur auf drei Heimkämpfe. Die Judo-Struktur mit zwei Sechser-Staffeln ist wegen der wenigen Heimkämpfe umstritten. Der DJB legt aber Priorität auf internationale Turniere.
Unterhalb der 1. Bundesliga ist die 2. Bundesliga, welche in zwei Gruppen (Nord und Süd) unterteilt ist. Darunter existieren die Regionalligen. In den Landesverbänden bestehen weitere Ligen, deren Gliederung und Bezeichnung vom Landesverband abhängig ist.
Alonso
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Re: Vergleich BUNDESLIGA olymp. Kampfsportarten

Beitrag von Alonso »

Meine Frage:
Welche Etats haben Judo-Bundesligisten für ihre Teams ?
Weiß man da etwas über Abensberg ? Etc.

Nur über Ringen konnte ich was rausfinden.
ASV Nendingen siebenstelliger Jahresetat. Unkosten pro Mannschaftkampf 30 000 Euro....
http://www.schwaebische.de/sport/region ... d,705.html
Sehr interessantes Interview mit dem Hauptsponsor.

Wer weiß was vom Judo ???
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