Shinbashi hat geschrieben:Sorry, aber dann sind eben diese Kinder beim falschen Verein.
Du meinst wohl eher bei der falschen Sportart...
Shinbashi hat geschrieben:Judo ist eine Kampfkunst bzw. Kampfsport. Da steckt das Wort "KAMPF" drin.
Aber nicht Wettkampf. Es gibt auch Kampfkünste, bei denen der Wettkampf kaum eine Rolle spielt. Sind die auch alle im falschen Verein?
Shinbashi hat geschrieben:Was soll diese ewige Weichspülerei? Wir wollen doch einen gewissen Qualitätsstandart halten und der Kyu-Grad soll den Ausbildungsstand zeigen.
Wenn Wettkampf so wichtig für die bunten Gürtelchen ist, gehört es verbindlich in die PO. Dann weiß jeder, woran er ist.
Shinbashi hat geschrieben:Leider ist es in vielen Vereinen so, daß Jeder das bunte Gürtelchen nachgeworfen bekommt, damit er im Verein bleibt.
Ist es bei euch wirklich so? Dann sollte man daran arbeiten. Das hat aber wieder nichts mit Wettkampfzwang zu tun.
Shinbashi hat geschrieben:Warum soll jemand, der kein Interesse am Kampf hat, höher graduiert werden ?
Kampf ≠ Wettkampf (der viele Judotechniken nicht erlaubt)
Shinbashi hat geschrieben:Letztens sah ich einen jugendlichen Grüngurt, der keine Judorolle konnte. Das darf in dieser Stufe nicht sein !
Richtig. Hat aber nichts mit Wettkampf zu tun. Ich habe etliche Wettkämpfer gesehen, die durch ihre Fixierung auf Spezialtechniken ebenfalls nicht gut rollen konnten oder andere Defizite hatten.
Skipper1 hat geschrieben:Daher möchte ich an dieser Stelle mal auf das Multiplikatorenskript des DJB (Ausbildung und Prüfung zu den Kyu Graden ) verweisen.
Auf der Seite 13 befindet sich eine nette Grafik.
http://www.judobund.de/media/ausbildung ... B_2012.pdf
Für den 3. Kyu, also Grün-Gurt, ist das Fach Randori mit 35% zubewerten.
Nein, die Grafik hat nichts mit der Prüfung zu tun, sondern mit den Ausbildungsinhalten.
Es gibt auch noch den offiziellen Rahmentrainingsplan, wo das näher erläutert wird.
Hofi hat geschrieben:Was ich aber problematisch finde, ist die Pflicht zum Wettkampf für die Prüfungsteilnahme. Ja, ich belohne meine Wettkämpfer (und diejenigen, die sich sonst intensiver mit Judo beschäftigen) im Hinblick auf die Prüfungsteilnahme, indem ich (vorausgesetzt die Technik passt), eine Prüfungsteilnahme innerhalb der vom Verband vorgegebenen Mindestvorbereitungszeit erlaube. Bei denen, die nicht auf Wettkämpfe gehen, sitzt das Programm in der Zeit eh nicht.
Aber eine Pflicht zum Wettkampf noch dazu dann bei den 8. Kyu (die ich persönlich zu 90-99% nicht für reif dafür halte), halte ich für daneben.
So bzw. ähnlich sehe ich es auch.
Wettkampf fördern: ja, unbedingt, aber als Prüfungsfach bzw. Vorbedingung: nein. Sonst muss eine neue PO her. Sowas darf nicht vom Wohlwollen des Trainers abhängen.
Der Spruch "warum machen die Judo wenn sie nicht (wett-)kämpfen wollen" (alias wir wollen nur Wettkämpfer, der Rest geht zum Halma) greift zu kurz. Gerade beim Judo "landen" viele Kinder mit diversen Problemen, physisch wie psychisch. Ein Kind, welches regelmäßig auf dem Schulhof einstecken muss und nun zum Wettkampf gezwungen wird, KANN dadurch Selbstvertrauen gewinnen. Wahrscheinlicher ist aber, dass wir es nie wieder sehen.
Und da kommt es auf den Verein bzw. Trainer an: dürfen solche Kinder auch Judo machen (mit Gürtelprüfungen) oder schicken wir sie nach Hause, weil wir nur die Wettkampftypen wollen?