Eine derartige Forderung ist immer wieder zu hören/lesen. Sie ist Ausdruck des berechtigten Wunsches nach Transparenz und Eindeutigkeit der Anforderungen bei Prüfungen und Kata-Wettbewerben. Letztlich ist sie aber auch Folge von erlebten Unterschieden - oder genauer: tatsächlichen oder vermeintlichen Widersprüchen - bei der Vermittlung von Kata.dburk hat geschrieben:Warum "riskiert" der DJB keine bundeseinheitliche Veröffentlichung im Bereich "Kata"?
Ich sehe grundsätzlich diejenigen, die Anforderungen definieren, in der Pflicht diese Transparenz herzustellen. Bei internationalen Kata-Meisterschaften ist dies eindeutig geregelt. Es gelten die offiziellen Materialien des Kodokan. Punkt!
Welche "bundeseinheitlichen Veröffentlichungen" sollte der DJB also "riskieren?"
Variante 1: zur Verfügung stellen der offiziellen Kodokan-Materialien, wie sie auf der NWDK-Seite veröffentlicht sind
http://nwdk.de/kata/beschreibungen
Das wäre mit relativ wenig Aufwand realisierbar. Allerdings müsste sich jemand für diese inhaltliche Arbeit zuständig fühlen.
Variante 2: erstellen eigenen Materials
Dabei wird es schwieriger. Die Frage ist nämlich, wer diese Materialien erstellen soll. Wenn sie aussagekräftiger sein sollen als das, was die Kodokan-Materialien und die einfach zugängliche Fachliteratur sein sollen, dann ist das eine äußerst umfangreiche und anspruchsvolle Aufgabe. Wer soll sie leisten, welche Abstimmungsprozesse soll die Arbeit durchlaufen (es darf ja keine Privatmeinung eines Autors sein, sondern abgestimmte Lehrmeinung) und wie soll dies vergütet werden?
Mitte der 1990er Jahre wurde diese Frage zum letzten mal ernsthaft diskutiert und es wurde überlegt, ob eigene Lehrmaterialien durch den DJB produziert werden sollen. Damals entschied man sich wie ich meine aus guten Gründen dagegen und setzte stattdessen auf die offiziellen Materialien des Kodokan.