Vielen Dank für die bisher eingebrachten Gedanken

ICh möcht mich kurz zu einigem äußern bzw. nachhaken.
@Jupp: Danke für die kurze Schilderung, das wäre eine Möglichkeit, wie ich das vielleicht auch (in abgestufter Form?) ausprobieren könnte. Leider können wir jedoch im Regelfall nur auf eine Weichbodenmatte zurückgreifen, da muss ich schauen, was ich daraus machen kann.
SumiGaeshi hat geschrieben:Gib deinen Schülern doch eine bestimmte Zeit vor, in der sie so viele Würfe wie möglich machen sollen und Uke zählt die Wiederholungen, gewonnen hat am Schluss das Paar, wo die meisten Wiederholungen geschafft hat. So kann man seinen Trainingsfortschritt auch gut feststellen, wenn man sich die Zahlen aufschreibt und sie dann im nächste Training vergleicht.
Diese Übungsform kenne ich, bin allerdings kein Fan davon, weil man es sich da leicht machen kann und "sich selbst bescheißt", nur um ne höhere Zahl anzugeben. Meiner Erfahrung nach kommt es in dieser Form des "Wettstreits" zwischen den Trainingspaaren auch leider allzu häufig zu einer Vernachlässigung der Technik. Mit anderen Worten: Um schnell zu sein, wird irgendwas gemacht, was jedoch mit der Wurfvorgabe kaum noch etwas zu tun hat.
Anmerkung: Ich beziehe mich in erster Linie auf Training mit der Altersklasse U12/U15. Bei Erwachsenen sind diese Fehlentwicklungen während der Übung tendenziell weniger ausgeprägt.
tutor! hat geschrieben:Schnelle und lockere Technikausführung und viel Werfen aus der Bewegung - nicht aus dem Stand - sind die Mittel der Wahl.
Hierzu habe ich zwei Gedanken:
1) Im Regelfall lasse ich Techniken, sobald der grundsätzliche Bewegungsablauf aus dem Stand funktioniert, aus einfachen Bewegungen üben, z.B. aus der Vorwärts-Rückwärts-Bewegung, wie sie Daigo z.B. beim O-uchi-gari beschreibt. Problem: Das ist ja im Grunde eine Übungsform im Kata-Stil, da es ja ein vorgeschriebenes Bewegungsmuster und recht klare "Aktionsvorgaben" für Tori und Uke gibt. Werfen aus der freien Bewegung, also in quasi Randori-Form, geht leider viel zu häufig schief, weil das irgendwann wie ein kleiner Wettkampf interpretiert wird und im schlimmsten Fall genau darauf geachtet wird, wie man (heimlich) den Technikansatz von Tori unterbinden kann. Das ist für mich als ÜL sowie für Tori mitunter äußerst frustrierend. Aber ich denke, dass ich an dieser Stelle weiterarbeiten muss.
2) Explosionskraft (z.B. "Einspringen") lass ich häufiger durch 'Hüpfübungen' im Stand trainieren. Entweder springt Uke in langsamem Intervall und Tori soll sein Timing zum Eindrehen so setzen, dass er Ukes Hüpfen zur Unterstützung seines Wurfs nutzt (Problem: Hemmschwelle bei einigen Judoka, als Uke das Hüpfen und schwungvolle Fallen zu akzeptieren), oder aber Tori hüpft erst dreimal, wobei er beim dritten Hüpfer die Eindrehtechnik macht, dann nur noch dreimal wippt und schließlich im Kopf nur noch bis drei zählt und energisch in den Wurf springt. Wie findest du diese Übungen bzw. gibt es andere Übungen, die hier helfen könnten (außer Randori Randori Randori

)?
Fritz hat geschrieben:Die zweite Sache, die macht, daß man langsam ist, ist wenn man versucht, mit dem Kopf vom Verstand her zu erkennen, wenn man nen Wurf machen muß... Da hat man dann immer ne "Schrecksekunde" und die schöne, günstige Situation ist schon lange vorbei... Wir müssen mit dem Körper fühlen, wenn es paßt, ist auch schwierig, kann man eigentlich nur im lockeren, "spielerischen" Randori schulen, wenn nicht jeder Wurfversuch weggeblockt wird...
Das klingt gut und sollte auch idealerweise so sein. Leider ist das beim Üben mit Kindern der o.g. Altersklasse leider fast immer nur das: die utopische Idealvorstellung, siehe auch meine Erlebnisse bzgl. Randori-ähnlichen Übungen. Deshalb bin ich ja auf der Suche nach Input und weitere Gedanken/ Ideen, wie ich meine Jungs und Mädels zu etwas mehr Geschwindigkeit bringe

Theorie: Wenn alle wissen, wie es geht, und es geht nicht.
Praxis: Wenn es geht, und keiner weiß, warum.