Meine Interpretation Deines Beitrages:
stoneaway hat geschrieben:Ein Erfahrungsbericht:
Mein Judopartner und ich haben für die Prüfung die Katame-no-kata trainiert.
Zwei Sportfreunde studieren eine festgelegte Folge von Bewegungen & Grifftechniken für eine Beurteilungskommission ein, um ihr Ego durch einen schwarzen Gürtel (möglichst mit Bestickungen) aufzuwerten, den sie als Ziel anstreben.
In dem festen Glauben, in der Prüfung eine solide Leistung abgeliefert zu haben, gab es hinterher strenge Kritik (es hat trotzdem zum Bestehen gereicht).
Eine Leistung, die an einem Prüfungsnachmittag oder Abend dargeboten wird, eine Einmalaktion - eine grundsätzlich fragwürdige Angelegenheit.
Offensichtlich gab es berechtigte Kritik an eurem Judo (oder nur an der Ausführung der Katame no kata?), im Gegensatz zu eurer festen Überzeugung, eine solide, also ausreichende Leistung zum Bestehen der Prüfung erbracht zu haben. Über die Mängel hinwegsehend habt ihr trotzdem bestanden und darauf seit ihr (oder Du) stolz. Andernfalls hättest Du den obigen Satz nicht in dieser Form niedergeschrieben.
Im Gespräch mit dem Kritiker (ein sehr erfahrener Katamann) wurden wir zum Training eingeladen und haben weiter regelmäßig die Katame-no-kata trainiert. Geschult wurde in erster Linie die reinen Techniken. Jede einzelne Aktion von Uke und Tori wurde in Einzelschritte zerlegt, erläutert und trainiert. Hierdurch wurde uns bei einigen Bewegungen erst richtig klar, WARUM diese so ausgeführt werden. Das eigentliche Zeremoniell wurde fast vernachlässigt.
Ein interessanter und aufschlussreicher Punkt, ihr habt also nachbessern müssen, können, sollen, dürfen, bzw. einfach nur vertiefen!?
Der Einblick in die Lehrmethode ist ebenso nicht uninteressant - zergliedert.
Im Grunde genommen war dieses eine Vorbereitung / Training. Jetzt stellt sich sofort die nächste Frage: Was habt ihr denn vorher gemacht (?), wenn euch doch erst jetzt diverse Grundlagen bewusst werden / geworden sind, z.B. eure eigenen Körper, Bögen & Kreise ...
Weiter:
Es gab nur einen Kritiker und dieser war ein Katamann. Ein KATAMANN (kein Judoka?), weil er über eine größere Erfahrung auf dem Gebiet der KATA verfügt als die anderen Kommissionsmitglieder. Er ist ein Experte - selektiv, auf seinem Fachgebiet!
Irgendwann wurden wir gefragt, ob wir nicht aus purer Lust, und um Erfahrung zu sammeln, an der Landeskatameisterschaft (offene Meisterschaft) teilnehmen wollen. Unsere erste Reaktion war totale Ablehnung. Wir sind ja "nur" Breitensportler. Wir haben uns letztendlich entschlossen, doch teilzunehmen. Wir hatten viel Spass und haben das selbst gesteckte Ziel erreicht.
Sowohl das intensive Kata-Training als auch der Spass an der Meisterschaft haben unser Verständnis für die Knk geschult und gefördert. Wir haben die Kata insgesamt als Trainingswerkzeug - und nicht nur als notwendiges Übel bei Prüfungen - neu für uns entdeckt.
Durch die von euch gemachten Erfahrungen, etc. pp. seit IHR nun auch zu Katamännern geworden / aufgestiegen. Anstelle von Katamännern & Frauen könnte man auch Kataka sagen.
Kataka ist nicht meine Erfindung, diese Wortschöpfung stammt von K. Bei.
Und ihr seit stolz auf euch (...ihr habt viel mehr als nur eine Entscheidung getroffen).
Auch im eigenen Verein wurde uns bescheinigt, dass unser Bodenkampf durch die intensive Auseinandersetzung mit der Knk deutlich besser geworden ist. Unser "normales" Judo hat sich also ganz nebenbei auch verbessert.
Ich würde Bodenkampf durch Bodenarbeit oder einfach durch
Fähigkeiten & Verständnis ersetzen. Wie sah diese Bescheinigung aus und warum differenzierst Du? Was ist für Dich normales Judo und wie benennst Du den anderen Teil???
Um nun den Bogen zur Ausgangsfrage zu schlagen:
Aus unserer Sicht ist die Katameisterschaft (als Teil des gesamten Thema Kata) ein Segen, da sie (zumindest bei uns) das Interesse an Kata und damit auch eine Verbesserung unseres Judo bewirkt hat.
Schlag ruhig und sprich für ZWEI.
Wiederum ein interessanter Punkt, um welche Religion handelt es sich hier?
u.s.w.
Deshalb auch mein aufrichtiger Glückwunsch und ein entsprechender Smilie dazu,
siehe oben.
Konnte ich verständlich orakeln,
fragt HBt.