Es freut mich sehr, dass euch meine Fotos gefallen haben. Ich habe diese Art des Bindens von Joseph Medina, 6. Dan, vom JC Chaleroi gelernt und binde meinen Gürtel seither nicht mehr auf eine andere Art. Ich kenne noch mindestens 3 weitere. Mr. Ichiro Abè, 9. Dan, bindet seinen Gürtel übrigens genauso.
Die Technik erfordert etwas Übung. Aber auf diese Weise geht der Gürtel nicht mehr von alleine auf.
Aufgrund meiner Fotos bekomme ich emails aus der ganzen Welt. Auch aus Japan, die ich mir dann übersetzen lasse. Nix für konditionsschwache Kämpfer sagen manche, weil aufgehende Gürtel immer Auszeiten bescheren.
Leider gehen viele traditionellen Aspekte dieses schönen Sportes zunehmend verloren. Aber es gibt immer noch Trainer, die diese Dinge kennen und mit ihren Schülern üben, z.B. das richtige Betreten des Dojos und nicht nur der Matte. Wir haben sogar das Schreibens unseres Namens in japanischen Zeichen geübt. Mr. Medina hat eine Professur in Judo und JJ und war früher Mitglied des belgischen Olympiateams. Er spricht fließend japanisch.
Daher habe ich auch einmal diese Sache ins Internet gestellt.
Hallo Marie Claire, ich habe es jetzt geschafft den Gürtewl "richtig" zu binden. Allerdings ist mir aufgefallen, daß es nur bei "zu langen" Gürteln geht.Bei solchen, die "gerade so "passen klappt es nicht. BSP:Ich bin 1,65, 70 kg ,und habe 2 Gürtel, einmal 260 und 280 . Beim 260er klappt es nicht, bzw die Enden sind viel zu kurz . Beim 280 geht es prima. Hast du da einen Tipp?
Also ich bin 1,80 groß, 81kg schwer, habe einen 280er Gürtel und es funktioniert einwandfrei, die Gürtelenden sind immer noch lang genug, ca. 30-40 cm auf jeder Seite.
Der Gürtel muss halt zum Träger passen. Optimal ist die Länge, wenn nach dem Binden pro Seite eine freie Länge von ca. 20 - 30 cm verbleibt. Freie Enden, die bis auf die Knie reichen, sehen ebenso schlecht aus wie solche von 5 cm. Dass die Enden gleichlang sein sollten ist selbstverständlich. Mr. Medina öffnet jedem, der den Gürtel liederlich gebunden hat, den Gürtel und bindet ihn korrekt. Das muss er nur einmal machen, weil das allen eine Lehre ist.
Hört sich alles streng an. Ist es aber nicht, weil er das alles mit viel Humor macht.
Wer mal mit ihm trainieren will, der sollte sich auf der Homepage des JC Ettelbruck/Lu umsehen, weil dort die Termine veröffentlicht sind.
PS: Auf meiner Seite habe ich auch Fotos, wie man in Japan üblicherweise den Judogi korrekt faltet. Auf den Fotos habe ich zwar auch den Gürtel "gewickelt". Aber das ist schon wieder übertrieben. Es reicht ein normaler Kreuzknoten. Ist aber eh nur was für echte Freaks, weil in Deutschland die Anzüge in den Tasche geknüllt werden. In Deutschland habe ich jedenfalls noch nie jemanden gesehen, welcher seinen Judogi so faltet.
Zuletzt geändert von MarieClaire am 06.03.2005, 10:07, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Marie Claire, ich BIN ein Freak und ich HABE DAS Kano Buch.
(KODOKAN JUDO, JOGORO KANO, Kodansha Verlag, von 1986)
Und ich falte den Gi so. Schon fast "immer".
ich wurde von meinem Trainer (4. DAN) auf diesen Knoten angesprochen und er meinte er wäre bei der Kata nicht gestattet. Ich bin mit dem Knoten sehr zufrieden und knote immer so (wenn es die Zeit erlaubt) Gibt es auch dafür Regeln/Vorschriften für die KATA.
Davon habe ich noch nie etwas gehört. Bis jetzt musste ich zwei Katas zeigen, dabei hat mir noch niemand auf den Knoten geguckt.
Ich denke, dass ein fest sitzender Knoten für die Kata ohnehin Pflicht sein sollte, denn nichts ist peinlicher als den Gürtel mitten in der Demonstration zu verlieren...
Um sicher zu gehen würde ich Dir aber raten, mal auf einem Lehrgang zur Dan-Vorbereitung den zuständigen Referenten dazu fragen - der sollte wissen, ob es ihn stört oder nicht...
Ein spezieller Kata-Knoten wäre mir auch neu.
Aber vielleicht kommt der ja noch. Schließlich habe ich mich auch erst mit zwei Kata etwas näher befasst...
Ich habe schon viele hohe Dan-Grade gesehen, die ihre Hände beim Angrüßen nicht richtig halten (die Stellung der Hände hat nämlich eine symbolische Bedeutung), aber gleichzeitig von ihren Schülern als Meister angehimmelt werden wollen.
Da ich einige wahre Sensei kenne, habe ich mich mal schlau gemacht. Also es gibt keine spezielle Vorschrift zum Binden des Gürtels, sondern nur eine allgemeine Beschreibung.
Es gibt allerdings Sachen, die bei der Kata verpönt sind. Zum Beispiel das Überkreuzen des Gürtels auf dem Rücken. Daher ist es genau umgekehrt als der 4. Dan behauptete.
Was meine Technik angeht, da gibt es zwei Philosophien. Die einen bevorzogen symetrische Logos (Anzug rechts, Gürtel links). Dann öffnet sich der Knoten nach links. Die anderen orientieren sich an einer Zen-Symbolik mit einer Ausrichtung der muschelförmigen Knotenöffnung nach rechts. So gebunden liegen beide Logos auf einer Seite.
Und dann gibt es noch solche, die alle Logos entfernen. Und auch solche, die ihren Dan-Grad oder ihren Namen (in gold oder rot) auf dem Gürtel tragen.
MarieClaire hat geschrieben:Ich habe schon viele hohe Dan-Grade gesehen, die ihre Hände beim Angrüßen nicht richtig halten (die Stellung der Hände hat nämlich eine symbolische Bedeutung), aber gleichzeitig von ihren Schülern als Meister angehimmelt werden wollen.
Na dann laß uns nicht dumm sterben, erzähle schon, welche Stellung der
Hände welche Bedeutung hat
Ein spezieller Kata-Knoten wäre mir auch neu.
Aber vielleicht kommt der ja noch. Schließlich habe ich mich auch erst mit zwei Kata etwas näher befasst..
Ich meinte damit keinen speziellen Knoten, sondern die o.a. beiden Möglichkeiten. Ich werde daraufhin unseren Kata-Beauftragten fragen, und mich nach den Vorschriften richten
Marie Claire: du scheinst dich auch viel mit der Philsophie des Judos beschäftigt zu haben. Gibt es dazu Literatur/ Links die du empfehlen kannst.
Ohne Marie-Claire-Sensei %-) vorgreifen zu wollen:
Ich kenne nur das sogenannte Kodokan- Dreieck d.h die Hände gleiten
von den Schenkeln herunter und bilden ein Dreieck.Warum wieso weshalb k.a .Das habe ich mal vor *Eeewigkeiten*" abgeguckt von meinem Ex-Sensei.So grüße ich schon "immer" seither
Mir ist es eigentlich bei meinen Judokids egal wie sie den Gürtel binden. Wichtig ist nur das er hält und nicht alle 5 Minuten auf geht.
Die länge des Gürtels ist dabei natürlich wichtig. Er sollte auf beiden Seiten weit genug herabhängen. 25 bis 35 cm erscheint mir dafür ein gutes Maß zu sein. 10 cm oder weniger ist auf jeden Fall zu wenig.
Tatsache ist auch, das ein neuer harter Gürtel sich nicht so gut binden läßt.
Zudem habe ich beobachtet, das man vor dem Binden auf jedem Fall seine Jacke eng an den Körper ziehen muß, um Faltenbildung zu verhindern.
Ich mache Capoeira und Judo. Capoeira für mein Herz und Judo für meine Seele. Was ich zur Philosophie im Judo weiß, das habe ich vor allem von Mr. van Hoa, der von Mönchen in einem asiatischen Kloster erzogen wurde und dort den Kampfsport gelernt hat. Aber eigentlich weiss ich noch gar nichts, ich bin nur ein Schüler.
Wie schon BadenIkkyu hier schrieb. Die Hände sollten im Dreieck zusammen geführt werden, Finger geschlossen, Daumen abgepreizt. Das Dreieck symbolisiert Erde, Himmel, Hölle.
Dass die Hände ein Dreieck bilden hat den Grund, dass Deine Stirn, die genau in diesem Dreieck abgesetzt wird nicht den Boden und somit nicht den Dreck berührt, also ganz pragmatisch. Genauso wie der Judositz, die Füße nicht überkreuzt, die Knie ca. zwei Fäuste breit auseinander, Stabilität und Agilität. Stabil sitzen aber dennoch schnell aufstehen können, wenn nötig.
dass Deine Stirn, die genau in diesem Dreieck abgesetzt wird
Ist das wirklich so...?
Ich kenne es so, daß man sich so verbeugt,
daß der Gegen(üb)er immer angeschaut wird (bzw. im Blickfeld bleibt).
Zumindest erscheint mir das vor kämpferischem Hintergrund
eher sinnvoll...