Kämpfe in Rückenlage
Kämpfe in Rückenlage
Hallo zusammen,
Ich habe nach 6 Jahren wieder mit Judo angefangen. Inzwischen bin ich knapp mehr als 1 Jahr wieder dabei.
Ich war auch schon an vielen Wettkämpfen jedoch bisher ohne Erfolg.
Ich habe z.Z. den 2. Kyu.
Ich würde mich nicht als schlecht bezeichnen, wenn ich mich mit Kollegen im Club vergleiche.
Allerdings habe ich grosse Probleme gegen Leute, die ein wenig mehr wiegen oder auch ein bisschen
mehr Kraft haben. Ich komme nie eine Technik wirklich schön anzusetzen geschweige denn von Hüfttechniken
wie Seoi-Nage. Ich komme auch nicht wirklich in eine gute Lage, um O-Goshi anzusetzen.
Mein Trainer erzählte mir, dass er immer wieder feststellt, dass ich in Rückenlage angreife.
Gibt es da irgendwelche Tipps oder Übungen dies zu verbessern?
Oder hatte jemand ähnliche Probleme?
Ich habe nach 6 Jahren wieder mit Judo angefangen. Inzwischen bin ich knapp mehr als 1 Jahr wieder dabei.
Ich war auch schon an vielen Wettkämpfen jedoch bisher ohne Erfolg.
Ich habe z.Z. den 2. Kyu.
Ich würde mich nicht als schlecht bezeichnen, wenn ich mich mit Kollegen im Club vergleiche.
Allerdings habe ich grosse Probleme gegen Leute, die ein wenig mehr wiegen oder auch ein bisschen
mehr Kraft haben. Ich komme nie eine Technik wirklich schön anzusetzen geschweige denn von Hüfttechniken
wie Seoi-Nage. Ich komme auch nicht wirklich in eine gute Lage, um O-Goshi anzusetzen.
Mein Trainer erzählte mir, dass er immer wieder feststellt, dass ich in Rückenlage angreife.
Gibt es da irgendwelche Tipps oder Übungen dies zu verbessern?
Oder hatte jemand ähnliche Probleme?
Re: Kämpfe in Rückenlage
Seoi-Nage gehört zu den Te-Waza, also den Handwürfen.wekael hat geschrieben:geschweige denn von Hüfttechniken
wie Seoi-Nage.
Was meinst Du mit "Rückenlage", im Bodenkampf ist es ja nicht schlecht, aus der eigene Rückenlagewekael hat geschrieben:Mein Trainer erzählte mir, dass er immer wieder feststellt, dass ich in Rückenlage angreife.
anzugreifen , aber das meinst Du sicher nicht...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Kämpfe in Rückenlage
Okay sorry wegen dem Te-Waza, wieder was gelerntFritz hat geschrieben:Seoi-Nage gehört zu den Te-Waza, also den Handwürfen.wekael hat geschrieben:geschweige denn von Hüfttechniken
wie Seoi-Nage.
Was meinst Du mit "Rückenlage", im Bodenkampf ist es ja nicht schlecht, aus der eigene Rückenlagewekael hat geschrieben:Mein Trainer erzählte mir, dass er immer wieder feststellt, dass ich in Rückenlage angreife.
anzugreifen , aber das meinst Du sicher nicht...
Ich meine damit eher im Stand Randori.., Ich kämpfe gegen jemand, der sehr guten Stand hat und ein guten Griff. Ich versuche dann auf ein O-Goshi einzusteigen. Nur hab ich das Problem, dass ich jetzt erst garnicht meine Hüfte richtig nahe an seine Hüfte positionieren kann. Ich schaffe es einfach nicht, den "Eingang" richtig auszuüben.
Re: Kämpfe in Rückenlage
Tja, dann bist Du ein Opfer der mittlerweile üblichen Artwekael hat geschrieben:Ich meine damit eher im Stand Randori.., Ich kämpfe gegen jemand, der sehr guten Stand hat und ein guten Griff. Ich versuche dann auf ein O-Goshi einzusteigen. Nur hab ich das Problem, dass ich jetzt erst garnicht meine Hüfte richtig nahe an seine Hüfte positionieren kann. Ich schaffe es einfach nicht, den "Eingang" richtig auszuüben.
Judosport zu betreiben... Starker Griff, stabiles Stehen und die Wurftechniken funktionieren nur beim Demonstrieren irgendwie unter Anstrengung...
Denk mal andersrum: Nicht versuchen, Deine Hüfte nahe an der Hüfte des Gegners zu platzieren, nein, bringe den Gegner dazu, an Deine
Hüft ranzukommen... Also schaffe es, den Gegner in Bewegung zu bringen, so daß er auf Dich aufläuft, so daß Du nur rechtzeitig
Deinen Hintern absenken mußt und er dann über Dich kippt, ob es dann O-Goshi oder Seoi-Nage wird, ist ja erstmal zweitrangig...
Ich kann Dir da dringend die Lehrgangsreihe empfehlen, die in den Ausschreibungen unter "Tokio-Hirano-Gedenklehrgängen" läuft,
der nächste ist Ende Oktober 2012...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Kämpfe in Rückenlage
Ich kann zwar nicht behaupten, dass ich viel dazu komme, Standrandori zu machen *schnüff*, aber seit ich mich intensiver mit der Materie auseinandersetze, bin ich in z.B. in guten Büchern auch auf das gestoßen, was Fritz beschreibt. Bei meinen wenigen Gelegenheiten, das dann mal im Randori zu erproben, hat es sich wirklich als praktisch herausgestellt, locker und unverkrampft zu bleiben, sowie einen aufrechten Stand beizubehalten.
Hinzu kommt noch etwas wichtiges: Plane nicht zu sehr auf eine Technik hin. Dein Geist sollte genau so unverkrampft sein wie dein Körper. Eine günstige Gelegenheit gibt den Wurf vor, den du ausführen kannst, eine Schwäche in den Bewegungen und Reaktionen Ukes erlaubt dir, aktiv Gelegenheiten zu schaffen.
Mit Ippon Seoi Nage hatte ich auch so meine Schwierigkeiten, inzwischen geht er schon etwas besser. Mein Tipp:
Such dir erstmal eine Technik aus, die du gerne können möchtest. Lies alles, was Du dazu in die Finger bekommen
kannst (bei Literatur empfehle ich z.B. Jigoro Kano, Kyuzo Mifune, Toshiro Daigo, Neil Ohlenkamp und Horst Wolf), schau dir Videos (z.B. mit Kyuzo Mifune, Tokio Hirano oder Hiroshi Katanishi) an und analysiere diese eine Technik bis zum Gehtnichtmehr. Auch das Internet hält eine Menge gute Tipps bereit (viele alte Beiträge in diesem Forum sind eine echte Goldgrube).
Du wirst von Details und Varianten erschlagen werden, von denen du bislang keine Ahnung hattest. Versuch dir dann den Wurf auf der Matte nach dem erlangten Wissen anzueignen. Idealerweise mit Partner, notfalls musst du geeignete Einzelübungen finden (z.B. fließende Drehbewegungen üben). Wenn du dich richtig reinhängst, hast du dann nicht nur eine Technik richtig drauf, sondern bist um die Erkenntnis reicher, wie komplex Judo tatsächlich ist. Außerdem werden von den Details auch andere Techniken profitieren.
Konkret zu den beiden Techniken, die Du nanntest:
zu beiden:
- geh nicht zu dicht ran, wenn du dich eindrehen willst, lass dir genug Platz um ganz reinzukommen.
- reiß nicht abrupt nach vorne an, du warnst Uke bloß vor und kannst einen solch starken Zug kaum bis zum eigentlichen Wurf aufrecht erhalten, steigere den Zug lieber kontinuierlich
- bleib aufrecht und geh erst in die Knie wenn du eingedreht bist
- stehe nach dem Eindrehen unbedingt so weit mit den Füssen auseinander, dass du bequem in die Hocke gehen kannst,
die Knie sollten leicht nach außen zeigen.
- stoße mit deiner Hüfte nach hinten raus gegen Ukes Oberschenkel und kippe ihn über dich, versuche nicht, ihn hochzuheben.
zu O-Goshi (nicht gerade meine Spezialität)
- probiere ihn mal wenn Uke leicht nach vorn abgebeugt steht (so eine Art Ringerhaltung)
- Führe deinen rechten Arm vor dem Eindrehen unter seine linke Achsel und hebe ihn leicht an (bis auf die vorderen Fußballen)
zu Ippon-Seoi-Nage
- probiere mal, beim Ziehen am rechten Ärmel (ca. auf Ellenbogenhöhe), erst nach außen oben zu ziehen, damit du leicht eindrehen kannst und erst dann, wenn du in Position bist, den Zug in Wurfrichtung umzulenken
- stoße deinen rechten Arm, sobald er sich unter Ukes rechtem Arm befindet nach oben, das bringt ihn auf die Zehenspitzen
Wichtig: Wenn es nur mit großer Kraft funktioniert, machst du es verkehrt. Wenn es dir wehtut, oder unnatürliche Verrenkungen erfordert, machst du es ebenfalls verkehrt.
Das ist erst mal, was mir dazu einfällt (bin sicher die Pros hier haben da noch einiges hinzuzufügen). Zu den einzelnen Techniken kann man wirklich ganze Aufsätze schreiben... Judo ist tief!
Hinzu kommt noch etwas wichtiges: Plane nicht zu sehr auf eine Technik hin. Dein Geist sollte genau so unverkrampft sein wie dein Körper. Eine günstige Gelegenheit gibt den Wurf vor, den du ausführen kannst, eine Schwäche in den Bewegungen und Reaktionen Ukes erlaubt dir, aktiv Gelegenheiten zu schaffen.
Mit Ippon Seoi Nage hatte ich auch so meine Schwierigkeiten, inzwischen geht er schon etwas besser. Mein Tipp:
Such dir erstmal eine Technik aus, die du gerne können möchtest. Lies alles, was Du dazu in die Finger bekommen
kannst (bei Literatur empfehle ich z.B. Jigoro Kano, Kyuzo Mifune, Toshiro Daigo, Neil Ohlenkamp und Horst Wolf), schau dir Videos (z.B. mit Kyuzo Mifune, Tokio Hirano oder Hiroshi Katanishi) an und analysiere diese eine Technik bis zum Gehtnichtmehr. Auch das Internet hält eine Menge gute Tipps bereit (viele alte Beiträge in diesem Forum sind eine echte Goldgrube).
Du wirst von Details und Varianten erschlagen werden, von denen du bislang keine Ahnung hattest. Versuch dir dann den Wurf auf der Matte nach dem erlangten Wissen anzueignen. Idealerweise mit Partner, notfalls musst du geeignete Einzelübungen finden (z.B. fließende Drehbewegungen üben). Wenn du dich richtig reinhängst, hast du dann nicht nur eine Technik richtig drauf, sondern bist um die Erkenntnis reicher, wie komplex Judo tatsächlich ist. Außerdem werden von den Details auch andere Techniken profitieren.
Konkret zu den beiden Techniken, die Du nanntest:
zu beiden:
- geh nicht zu dicht ran, wenn du dich eindrehen willst, lass dir genug Platz um ganz reinzukommen.
- reiß nicht abrupt nach vorne an, du warnst Uke bloß vor und kannst einen solch starken Zug kaum bis zum eigentlichen Wurf aufrecht erhalten, steigere den Zug lieber kontinuierlich
- bleib aufrecht und geh erst in die Knie wenn du eingedreht bist
- stehe nach dem Eindrehen unbedingt so weit mit den Füssen auseinander, dass du bequem in die Hocke gehen kannst,
die Knie sollten leicht nach außen zeigen.
- stoße mit deiner Hüfte nach hinten raus gegen Ukes Oberschenkel und kippe ihn über dich, versuche nicht, ihn hochzuheben.
zu O-Goshi (nicht gerade meine Spezialität)
- probiere ihn mal wenn Uke leicht nach vorn abgebeugt steht (so eine Art Ringerhaltung)
- Führe deinen rechten Arm vor dem Eindrehen unter seine linke Achsel und hebe ihn leicht an (bis auf die vorderen Fußballen)
zu Ippon-Seoi-Nage
- probiere mal, beim Ziehen am rechten Ärmel (ca. auf Ellenbogenhöhe), erst nach außen oben zu ziehen, damit du leicht eindrehen kannst und erst dann, wenn du in Position bist, den Zug in Wurfrichtung umzulenken
- stoße deinen rechten Arm, sobald er sich unter Ukes rechtem Arm befindet nach oben, das bringt ihn auf die Zehenspitzen
Wichtig: Wenn es nur mit großer Kraft funktioniert, machst du es verkehrt. Wenn es dir wehtut, oder unnatürliche Verrenkungen erfordert, machst du es ebenfalls verkehrt.
Das ist erst mal, was mir dazu einfällt (bin sicher die Pros hier haben da noch einiges hinzuzufügen). Zu den einzelnen Techniken kann man wirklich ganze Aufsätze schreiben... Judo ist tief!
- Peter el Gaucho
- Blau Gurt Träger
- Beiträge: 142
- Registriert: 10.09.2009, 16:48
Re: Kämpfe in Rückenlage
Meiner Erfahrung nach gelingen viele Würfe deutlich leichter, wenn man sie aus der Bewegung ausführt. Dazu passt ein Wurfeingang sehr gut: das sog. "T-ing-up".
Bei Youtube findest du dazu einige Videos, z.B.
Mit diesem Wurfeingang gelingen folgende Würfe viel einfacher:
Tai-otoshi, O-uchi-gari, Ko-uchi-gari, Ippon-seoi-nage, Seoi-otoshi, Tsuri-komi-goshi, Soto-maki-komi, Uki-goshi, Kuchiki-taoshi, u.s.w.
Versuche es einfach mal damit. Vielleicht gelingen dir die von dir genannten Würfe besser.
Bei Youtube findest du dazu einige Videos, z.B.
Mit diesem Wurfeingang gelingen folgende Würfe viel einfacher:
Tai-otoshi, O-uchi-gari, Ko-uchi-gari, Ippon-seoi-nage, Seoi-otoshi, Tsuri-komi-goshi, Soto-maki-komi, Uki-goshi, Kuchiki-taoshi, u.s.w.
Versuche es einfach mal damit. Vielleicht gelingen dir die von dir genannten Würfe besser.
"Beklage dich nicht über die Dunkelheit. Zünde eine Kerze an." (Konfuzius)
Re: Kämpfe in Rückenlage
Bei uns heißt das schlicht "Kreisbewegung"...
Kommt auch in der Nage-No-Kata beim Uchi-Mata vor
Kommt auch in der Nage-No-Kata beim Uchi-Mata vor
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Kämpfe in Rückenlage
Naja, für jeden Wurf brauchst du eine Bewegung, oftmals eine bestimmte.
Das wichtigste ist aber, dass du deinen Gegner bewegen kannst, wie du willst und das erreicht man nur mit einem guten Griff. Der mit dem dominanteren Griff gewinnt meistens!
Also überlege dir gut, mit welchem Griff du gut in deine Bewegung für deine Technik reinkommst
Das wichtigste ist aber, dass du deinen Gegner bewegen kannst, wie du willst und das erreicht man nur mit einem guten Griff. Der mit dem dominanteren Griff gewinnt meistens!
Also überlege dir gut, mit welchem Griff du gut in deine Bewegung für deine Technik reinkommst
Re: Kämpfe in Rückenlage
Oder der, der es schafft,Cinow hat geschrieben:Das wichtigste ist aber, dass du deinen Gegner bewegen kannst, wie du willst und das erreicht man nur mit einem guten Griff. Der mit dem dominanteren Griff gewinnt meistens!
auch ohne dominanten Griff seinen Gegner in Bewegung zu bekommen...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Kämpfe in Rückenlage
Ist aber, denke ich, weitaus schwerer
aber im Prinzip hast du Recht
aber im Prinzip hast du Recht
Re: Kämpfe in Rückenlage
Nö, eher im Gegenteil und weit weniger anstrengend. Das ist aber eine Sache für sich. Das im Forum zu beschreiben, ist nun wieder extrem schwer.Cinow hat geschrieben:Ist aber, denke ich, weitaus schwerer