Hi Fritz,
Fritz hat geschrieben:florian hat geschrieben:ich habe jetzt mal nicht _alle_ Seiten des SV-Threads durchgelesen, falls meine Frage also schon abgehandelt wurde reicht mir natürlich ein entsprechender Hinweis.
Und deshalb mußt Du Dir jetzt
gefallen lassen, als "Aufhänger" für das folgende zu dienen:
gar kein Problem. Wenn ich sage: "ich habe nicht alle gelesen" heißt das jedoch, dass es schon mehr als die Hälfte waren, ich verstehe also, woher das kommt, was du im folgenden schreibst.
Fritz hat geschrieben:florian hat geschrieben:Ich wollte hier auch gar keine Diskussion über Sinn oder Unsinn lostreten, das gibt es ja schon zur Genüge, ich habe aber für mich entschieden, dass ich meine Dan-Prüfung (um die Frage zu beantworten) gerne unter dem Aspekt der SV ablegen möchte, da ich kein Wettkämpfer bin.
Damit tritt genau das ein, was wir in den alten Fäden schon befürchtet hatten: Daß Leute versuchen,
die SV-lastige Prüfung als leichten, lockeren "Ersatz" zur Nicht-SV-Prüfung zu nehmen, dabei gezielt nur ein zwei
"Beispiel-Techniken" einstudieren wollen zwecks Vortanzen bei der Prüfung - wobei selbstredend sich auch
vorher nie mit SV beschäftigt wurde und offensichtlich völlig die Grundlagen fehlen...
nicht für ungut, nimms nicht persönlich, Du wirst nicht der einzige sein...

Wie gesagt: Ich verstehe, wieso du das schreibst. Jedoch habe ich ja noch garnichts über meinen Hintergrund erzählt. Fand ich auch erstmal nicht so bedeutend, da ich ja eher allgemeine Fragen gestellt habe. Aber gut, dann dazu:
Ich trainiere schon recht lange Judo, war auch auf ein paar Wettkämpfen, hatte aber nie sonderlich großes Interesse daran, mich interessieren die anderen Teile des Judo einfach mehr. Ich hatte auch bisher kein großes Problem mit den "wettkampfbezogenen" Aufgaben der Prüfungen. Ich mache sehr gerne Randori und dort sind Kombinationen, Finten, etc. natürlich ebenso wichtig.
Ich habe zwischenzeitlich ca. ein halbes Jahr Ju Jutsu trainiert, welches mir dann aber (vor allem aufgrund des Trainers leider) nicht sehr gut gefiel.
Seit ca. 4 Jahren trainiere ich auch Bujinkan Budo Taijutsu. Nicht dass ich meinen würde, deswegen jetzt super in SV ausgebildet zu sein, aber es bringt in die Richtung natürlich schon einiges. Zudem gehe ich gerne auf gemischte Lehrgänge, wo ich auch schon Einblicke in Krav Maga, Karate, Taekwondo, Muay Thai, Luta Livre, Free Fight und Aikido bekommen habe.
Daher finde ich _für mich_ einfach den SV Aspekt deutlich spannender.
Ich wollte mit meinen Fragen auch sicher keinen einfachen, vorgefertigten Weg durch die Prüfung finden (dann könnte ich auch auf eine Prüfung gehen und mir anschauen und -hören, wie andere ihre Spezialtechnik erklären etc.), sondern eher sehen, was hier schon an konkreten Erfahrungen vorliegt und was andere für Ideen und Anregungen haben.
Ich hatte mir schon eine fast vollständige Liste ausgearbeitet, was ich warum als Spezialtechnik mit welchen Kombinationen, etc. machen möchte bis ich gelesen habe, dass SV auch möglich ist. Von daher mache ich mir persönlich das Leben hier vielleicht sogar schwerer
Genau die "Vortanz-Techniken" finde ich nicht gut und finde es daher auch nicht optimal, dass _eine Spezialtechnik_ gewählt werden soll - wieso sollte ich bspw. in einer SV Situation probieren möglichst immer einen Seoi-Nage etc. zu machen (ich weiß, auch hier wird im Skript erwähnt, man solle auch erklären, wo es keinen Sinn macht, aber ihr wisst, was ich meine). Ich bin eher der Freund davon das flexibel an die Situation anzupassen.
Aber in der Prüfungsordnung ist nunmal von einer Spezialtechnik die Rede, also werde ich mir wohl eine aussuchen müssen. Das stört mich dann auch nicht weiter, ich wollte nur nicht übersehen, welche Techniken da besonders geeignet wären. Ich bin in der Tat erst ganz am Anfang mit meinen Überlegungen zum SV-Teil der Prüfung. Vielleicht wäre das ganze hier anders rübergekommen, hätte ich mir erstmal mehr Gedanken gemacht und das dezidierter aufgeschrieben.
Fritz hat geschrieben:Würde ich als Prüfer SV-Prüfungen abnehmen müssen, würde ich kleine Zettel vorbereiten und
immer dann, wenn in der Aufgabenstellung irgendetwas von SV-Situation steht, den bzw. einen Uke des Prüflings
einen dieser Zettel ziehen lassen - drauf stände dann logischerweise eine Situation
bzw. die entsprechende Aggression....
Fände ich super. Ich war erst vor ca. einem Monat auf einem Karate-Seminar mit einem hochrangigen Trainer (war nicht in Deutschland). Dort ging es um die Verteidigung gegen Messerangriffe. Zum Schluss des Trainings stand man dann zwischen vier Partnern und wurde nacheinander (klar, unrealistisch,...) in sehr schneller Frequenz für zwei Minuten von allen angegriffen. Jeder konnte sich dabei selber überlegen, wie er angreift oder verteidigt, das war sehr spannend und eine gute Erfahrung.
In unserem BBT-Training wird auch oft die Verteidigung gegen (langsame) unbekannte Angriffe eingebaut. Ich denke auch, dass dies eine sehr gute Möglichkeit ist, die passende "Einstellung" in so einer Situation zu trainieren.
Ich finde es übrigens sehr schön, dass sich gleich so viel Forenprominenz hier einklinkt; vielleicht kommen ja noch ein paar Antworten, in denen dann tatsächlich über die konkrete Gestaltung diskutiert wird. Ich kann auch gerne mal ausführen, was ich mir zu den einzelnen Punkten so gedacht habe, sobald ich das für mich weiter ausgearbeitet habe.
Viele Grüße,
Florian