Judo im Sportunterricht

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Christian
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Judo im Sportunterricht

Beitrag von Christian »

Was haltet ihr von dem Thema "Judo im Sportunterricht"
Leider hatte ich nicht die Möglichkeit, Judo im Sportunterricht zu machen. Aber immer häufiger hört man in letzter Zeit, dass auch an Schulen Judo angeboten wird.
Ich finde es gut, das etwas Abwechslung in den Schulsport kommt. Warum sollte man nicht einmal was Neues machen. Immer nur Geräteturnen, Leichtathletik oder Fussball / Basketball wird auf Dauer auch langweilig :wink:
Ich denke das Problem, das die meisten Schulen haben ist, Lehrer zu finden, die sich auf dem Gebiet auskennen und auch Lust haben dies mit ihrer Klasse zu machen.
Die meisten Sportlehrer die ich hatte, haben nur vom Rand Kommandos gegeben und haben (leider) kaum noch mitgemacht.

In den Semesterferien werde ich für 1 oder 2 Tage einen kleinen Judoworkshop an einer Schule leiten :D, freu mich schon richtig.

Vor ein paar Tagen habe ich eine schöne pdf Datei gefunden die sich mit "Kämpfen im Sportunterricht" beschäftigt. Ich werde sie morgen mal hochladen.
schöne Grüße
Christian
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juergen
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Beitrag von juergen »

Das hätte ich mir sehr gewünscht, Judo im Schulsport. Letzterer fand bei uns meist Nachmittags und oft ohne mich statt, weil langweilig, und ich hatte immer was besseres zu tun. :wink:

In Frankreich und Holland ist Judo schon lange auf dem Programm, was sicher auch sehr positiv auf den Vereinssport (und das Image, das Judo im Land hat) zurückschlägt.

Wie Christian schreibt, es kommt darauf an, Lehrer zu finden, die´s können.
Habe mal bei einer Schul- Judo AG vorbeigeschaut, es war gruselig. :?
Der Lehrer hat in einem !WOCHENENDSEMINAR! seinen Gelbgurt gemacht, entsprechend war das Judo, was dort vermittelt wurde. Die falschen Bewegungen, die die Kids dort abgucken brauchen Jahre Trainerarbeit, um das dann wieder rauszubekommen. Hoffentlich ein Einzelfall.

Was seit einiger Zeit Pflicht im Schusport ist, nennt sich "Ringen und Kämpfen - Zweikampfsport", hier soll Fairness, Konfliktbewältigung etc vermittelt werden. Vom Programm her entspricht es der Ausbildung zum Weißgelbgurt, hier hatten deutlich einige Judoka die Finger im Spiel.

Informationen zu "Kämpfen im Schulsport" und ganz viel über Schulsport im Allgemeinen:
http://bis.uni-bielefeld.de:8888/scom/S ... _Home.html

Soviel zur Theorie, vielleicht hat hier ja jemand eigene Erfahrung mit Judo im Schulunterricht oder mit dem "Ringen und Kämpfen - Zweikampfsport" gemacht? Würde mich sehr interessieren, was ihr dazu sagt.
Schöne Grüße vom juergen
1.Kyu
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

Bei mir an der Schule hatte sich ein Lehrer gefunden, der die Aufsicht übernommen und draußen Klausuren korrigiert hatte. Als ich in der 12. und 13. Klasse war hatte ich das Schultraining für die Sportkurse der 10. - 13. Klasse mit meinem Trainingspartner (1.Dan) gehalten und zu den Zeugnissen mit dem Lehrer zusammen eine Leistungsüberprüfung vorgenommen. Der Lehrer hatte immerhin vor vielen vielen Jahrzenhnten auch einen Gelbgurt gemacht und wusste was er da sieht. :D :wink:

Mein Verein hatte auch ein Kooperationsprojekt "Schule & Verein" mit einer Grundschule, wo wir Training für alle 4. Klassen angeboten hatten. Leider liegt das Projekt im Moment auf Eis, weil uns die Trainer ausgegangen sind, die in dem vorgesehen Zeitraum auch Zeit haben. :cry: Vielleicht wirds ja wieder.

Ich denke für andere Orte ist das bestimmt auch umzusetzen, wenn ein Verein ein Kooperationsprojekt mit einer Schule in der Umgebung eingeht.
Die Kosten für den Trainer teilen sich Schule & Verein, die Schüler werden ein Schuljahr lang ausgebildet und können anschließend zu den normalen Konditionen ohne Aufnahmegebühr in den Verein überwechseln.
Grüßle
Speedy :dancing
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Christian
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Beitrag von Christian »

Ok, hier ist die versprochene pdf Datei zum Thema "Kämpfen im Sportunterricht".

Habe sie noch nicht ganz gelesen, aber da ich ja jetzt Semesterferien habe sollte das kein Problem sein :angel4

Hier der Link (datei ist 8 MB groß)
http://www.dasjudoforum.de/judo/kaempfe ... rricht.pdf
schöne Grüße
Christian
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Wir hatten damals (DDR-Zeit, 9.,10.Klasse) Boxen im Schulsport als
Kampfsportkomplex, war auch ganz
nett, wenigstens hat mein Sportlehrer honoriert, daß ich schon lange Judo
trainierte und
mir ohne großes Diskutieren ne Eins eingetragen :D

Also meine Meinung zum Kampfsport in der Schule:
Wenn ein fähiger Lehrer zum Vermitteln da ist, dann auf jeden Fall aber
"freiwillig"! Denn die "Pazifisten" können dem "kampfwilligen" Rest
doch ganz schön das Training verleiden... :-/
Was heißt fähiger Lehrer? In meinen Augen: er müßte schon
in der Lage sein, Kampfsport in dem Niveau zu unterrichten, wie es in
einem Verein nötig wäre... Und wenn der Sportlehrer es nicht kann,
dann kann er ja sich Hilfe "einkaufen", bzw. auf nen ÜL unter seinen
Schülern zurückgreifen sofern einer da ist...
Auf ne Benotung (jenseits ner Note für Mitarbeit/Fleiß o.ä.) sollte allerdings
unbedingt verzichtet werden!
Und die gymnasiale Endstufe ist definitiv zu spät... (Da haben die Kids
ja auf dem Schulhof auch nichts mehr von :twisted: )

Ansonsten haben wir in unserem Verein auch schon negative Erfahrungen
mit dem "Judo-Schulsport" gemacht:
Plötzlich standen da nämlich im
regulärem Vereinstraining nen Rudel Schüler(innen) auf der Matte
und wollten üben, da irgendwie in ihrem Halbjahres(?)-Kurs das Ziel Gelb-Gurt stand und wohl auch die Note mit dranhing...
Blöde wie wir waren, haben wir uns bequatschen lassen, naiverweise
haben wir wohl geglaubt, daß ein paar von denen wohl im Verein "hängen"
bleiben... pustekuchen... Sie haben zwar sonstwie interessiert
getan, kaum war ihr Kurs zu Ende, kannten sie uns nicht mehr... :-/
Das war insbesonders dahingehend ärgerlich, da sie von uns Trainern
einerseits nen nicht unerheblichen Zeitbedarf abgefordert hatten,
und andererseits letztendlich unseren Trainingsablauf durch ihre
"Unbedingt-Extra-Üben-Wollen-aber-Kann-ich-nicht-mach-ich-nicht"-Attitüde" und doch recht miserable körperliche Verfassung ziemlich
behindert hatten...
Naja aus Fehlern wird man schlau :BangHead
So was wird uns wohl nicht nochmal in der Art passieren :eusa_naughty
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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juergen
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Beitrag von juergen »

Puuuh, Fritz, das ist für alle ÜL bitteres Brot.

Wenn ich an die Vielen denke, die hoffnungsvoll angefangen haben und nach kurzem oder sehr viel tragischer nach längerer Zeit aufgehört haben...
dann auf jeden Fall aber
"freiwillig"! Denn die "Pazifisten" können dem "kampfwilligen" Rest
doch ganz schön das Training verleiden
Judo ist ein friedlicher Kampfsport, als ÜL ist es Deine Aufgabe, auch die "Pazifisten" zum Spaß am Judo zu motivieren.
Wenn Ihr aus einer Gruppe SchülerInnen nicht eineN für Euer Vereinstraining begeistern könnt, mag das Problem nicht am "Material", sondern in Eurem Umgang mit den Kids liegen.
Irgendwie machen wir ÜL nicht nur Training, um stumpf Judo zu vermitteln, sondern auch damit Kinder SPAß an unserem Sport entwickeln.
Naja aus Fehlern wird man schlau
So was wird uns wohl nicht nochmal in der Art passieren
Das hört sich verbittert an, was ist mit "aus Fehlern kann man lernen, und es demnächst besser machen"?

Jetzt hab´ich Dir fest an den Karren gepisst, bitte nimm das nicht persönlich :D
Schöne Grüße vom juergen
1.Kyu
crocodile89
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Beitrag von crocodile89 »

Wir haben 2002 und 2003 mit unserer Schule am Jugend trainiert für Olymipa-Wettbewerb teilgenommen, aber bis jetzt gibt es leider keine Judo-AG oder Judoelemente im Sportunterricht! :(
Zur Zeit gehn hier aber immer wieder Gerüchte um, dass sich das bald ändern soll!Wäre aber bei einer entsprechend guten Lehrkraft echt genial!Ma schaun, was draus wird...
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Christian
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Beitrag von Christian »

juergen hat geschrieben:Der Lehrer hat in einem !WOCHENENDSEMINAR! seinen Gelbgurt gemacht
Solche Lehrer sind garantiert nicht dafür geeignet, man braucht schon etwas länger als ein Wochenende, um die Techniken für den gelben Gürtel zu können. Aber da sollte doch eigentlich auch jeder Lehrer vernünftig genug sein und einsehen, dass sowas keinen Sinn macht, oder?


@ Fritz:
Die Schüler(innen) wollten nur ihre Note haben, und der Rest war ihnen wohl egal. Man sollte vielmehr schauen, warum die Kinder noch extra zu einem Judoverein gegangen sind um ihre Prüfung zu bestehen. War ihr Trainer nicht in der Lage, ihnen die Techniken zu vermitteln? Um eine Gürtelprüfung abnehmen zu dürfen, braucht man den 1. Dan.
Was soll ich mir jetzt für ein Bild von dem Trainer der Judo-AG machen, der es nicht schafft in seinem Unterricht den Kids ein paar Grundwürfe beizubringen. Vielleicht tue ich dem Trainer ja auch Unrecht und die Schüler hatten wirklich keine Lust auf Judo (warum sind sie dann in die Judo-AG gegangen :? )

Ich würde nicht sagen, dass ihr einen Fehler gemacht hat. Beim Judo geht es doch auch um das gegenseitige Helfen. Das Verhalten der Kinder war natürlich nicht in Ordnung, einfach irgendwo hinzugehen und erwarten, dass irgendwer ihnen zur Prüfung verhilft.
Aber steckt den Kopf wegen so einem Vorfall nicht sofort in den Sand. Vielleicht kommen beim nächsten mal Kinder oder Jugendliche die es wirklich ernst meinen. Wäre es nicht schade, wenn man dann sofort jegliche Hilfe ablehnt?
Zuletzt geändert von Christian am 21.01.2004, 12:34, insgesamt 1-mal geändert.
schöne Grüße
Christian
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Dirk
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Beitrag von Dirk »

Ich glaub Du meintest den Fritz, oder?
Särs,
Dirk

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Christian
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Beitrag von Christian »

Danke Dirk, ja ich meinte Fritz, hab es schon korrigiert. :D
schöne Grüße
Christian
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Hallo,

das waren keine "Kids" sondern 12- oder 13-Klässler, die waren
auch richtig zum Erwachsentraining da...

@Jürgen:
Judo ist ein friedlicher Kampfsport, als ÜL ist es Deine Aufgabe, auch die "Pazifisten" zum Spaß am Judo zu motivieren.
Na wie auch immer, aber es gibt immer Leute für die Kampfsport
einfach nicht geeignet sind. Als ÜL hab ich die Möglichkeit, mit Leuten
zu arbeiten, die im großen und ganzen doch irgendwie "dazu"passen,
die wenigen Ausnahmen, gehen dann eh von alleine...
Im (verordneten) Sportunterricht wären diese erstmal nicht
die Ausnahme sondern geschätzt 50% ;-) Damit ist m.E. kein vernünftiger
Kampfsportunterricht durchführbar, also Unterricht ja - aber nur
auf freiwilliger Basis!
Wenn Ihr aus einer Gruppe SchülerInnen nicht eineN für Euer Vereinstraining begeistern könnt, mag das Problem nicht am "Material",
Wie gesagt, aus Fehlern lernt man...
z.B. Dulden wir keine Extratrainings auf der Matte mehr...
Und falls wieder welche kommen, werden denen auch knallhart die Aufnahmeanträge in die Hand gedrückt, ein Monat Probetraining sei Ihnen
zugestanden.

@Christian
War ihr Trainer nicht in der Lage, ihnen die Techniken zu vermitteln? Um eine Gürtelprüfung abnehmen zu dürfen, braucht man den 1. Dan.
Über den Sportlehrer bzw. seine Qualifikation kann ich keine Aussage
machen, bei uns war er jedenfalls noch nicht zum Training...
Die Prüfungen wurden jedenfalls von regulären Prüfern abgenommen..
Daß sie zusätzlich Training brauchten, ist wohl klar, von einmal ne Doppelstunde Sport in der Woche, wird nich viel ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
ralf
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Beitrag von ralf »

Ich habe mich am Anfang von diesem Schuljahr in eine Sportguppe eingewählt, die eigentlich Kämpfen als Thema haben sollte. Meine Judo-Kenntnisse haben mir bis jetzt nur insoweit was gebracht, als ich ein gutes Argument hatte, als die mich aus der überfüllten Kämpfen-Gruppe in die Trampolin-Gruppe stecken wollten :shock: Aber gekämpft haben wird mangels Matten noch nicht.
Aber das wird sich vielleicht bald ändern :D

Grüße,
Ralf
Zuletzt geändert von ralf am 19.02.2004, 21:44, insgesamt 1-mal geändert.
2. Kyu Judo
1. Judo-Sport-Club Marburg e.V.

---------------------
There are only 10 types of people in the world: Those who understand binary, and those who don't.
Dr-Psy

Beitrag von Dr-Psy »

hmm, hab so eigentlich nix mit judo zu tun, aber da ich den christian kenne gugg ich hier ma vorbei... warum ich hier reinposte: wir haben dieses Schuljahr ne Einheit Judo bei nem Sportrefrendar im Unterricht gemacht und ich muss sagen: Es war wirklich ziemlich cool, hat spass gemacht. Der Refrendar hat allerdings - nach seinen Angaben - selbst länger Judo gemacht und den braunen Gurt. Naja, wollte mich nur mal so als Laie dazu äußern... =)

DrPsy
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Monsti
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Beitrag von Monsti »

Schulsport ist sowieso der größte Müll muss man mal sagen, die meisten Sportlehrer sind echt inkompetent. Dann auch noch den geliebten Judosport dort reinziehen. WIE FÜRCHTERLICH! :evil:
1 Kyu (Braungurt)
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Na so ungefähr
Ich mag Schulsport auch nicht. In der 6ten Klasse haben wir mal "Ringen" gemacht da war ich allen Durch Judo überlegen! Unser Verein hat mal in einer Projektwoche inder Schule von der unsere Halle ist Judo gemacht, ist total gut angekommen und über die Hälfte machen auch weiter Judo. Einige konnten sogar direkt Gelb machen so gut sind die!
Da sieht man auch, dass die Kinder scheu vor Judo haben.
Zum Thema Schule, in der Schule wo wir trainieren wurde angefragt wegen Jugend trainiert für Olympia ob wir nicht interesse haben würden eine Manschaft zu stellen! Wir konnten sogar zwei stellen (es waren aber auch alle Kämpfer aus unserem Verein, Dorf halt) Eine Manschaft hat den 5ten Platz gemacht und die anderen sind auf anhieb Landesmeister geworden und fahren jetzt zum Bundesentscheid!
Bin jetzt also Bundestrainer :wink:
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
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bushi7
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Beitrag von bushi7 »

In meiner Schulzeit hatten wir in NRW mal eine Schul-Judo-AG. Das wurde sehr gut durchgeführt und hat auch Spaß gemacht.

Manche Schulen haben Lehrer, die auch Judotrainer sind. Dort wird ein sehr kompetentes Judotraining angeboten.

Vor 2 Jahren haben wir die Kreismeisterschaften ausgerichtet. Dort haben dann auch Schüler gekämpft, die lediglich im Schulsportjudo sind. Einige waren durchaus talentiert und haben sich ganz gut angestellt.
Juliane
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Beitrag von Juliane »

Wir haben letztes Schuljahr mal den Versuch gestartet und sind den Sportkurs zweigleisig gefahren. Mein Sportlehrer hat einen Volleyballkurs gehabt und ich hatte die Leitung über den Judokurs... Hatte halt ne gewisse Vorgabe, was ich machen sollte, sprich Fallschule und drei Würfe. Ist halt sehr schwierig, wenn man alles Anfänger dabei hat, da es mit Würfen demonstrieren alles etwas schwieriger ist. Aber was sicherlich noch ein größeres Problem ist, ist das Judo als Schulsport immer noch belächelt wird und jeder denkt, das wäre der Kurs zum "Punktehaschen" außerdem fehlt bei einigen Lehrern auch das Verständnis für Judo... So ist das auch mit der Notengebung schwierig. Wenn man einen Lehrer hat, der einmal in seinen Leben Judo gemacht hat kann diesen Sport nicht unterrichten und nicht benoten!
Jule
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Beitrag von Tori »

Ich finde die Idee Judo in der Schule zu machen nicht schlecht. Natürlich fehlt es dabei an vielen Voraussetzungen.

Als erstens fehlt es an dem Verständnis der Lehrer und den Direktoren.
Viele meinen, das die Kinder dadurch zu wild und ungezähmt werden.

Dann fehlt es an Lehrern oder Übungsleitern, die Unterrichtsstunden geben könnten.

Und wie sieht es mit Judoanzügen und Judomatten aus?

Es gibt sicherlich noch mehr Probleme.

Also Ihr seht, alles gar nicht so einfach, auch wenn es gut und sinnvoll wäre.
MM
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Fallen_Angel
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Beitrag von Fallen_Angel »

Bei uns an der Schule wird eine Judo-AG angeboten.

Vorweg: Unsere Schule ist ein Gymnasium und unterrichtet, in Berlin eine Ausnahmeregelung, Schüler ab der 5. Klasse.

Es gibt diese AG an unserer Schule schon seit über 20 Jahren und hat mittlerweile zahlreiche Danträger und in zweiter Generation auch Sieger der NO-Deutschen Einzelmeisterschaften hervorgebracht. Die Trainerstäbe zwei der erfolgreichsten berliner Vereine bestehen fast ausschließlich aus ehemaligen Schülern und Teilnehmern dieser AG. :)

Dieser Erfolg ist wohl hauptsächlich dem Engagement des Trainers, vierter Dan und Schüler von einem aktuell siebten Dan, zuzuschreiben.

Die AG hat aus Schul- und Landesmitteln Matten bereitgestellt bekommen und trainiert in der Schulhalle. Unterstützt wird das Projekt durch Aufwandsentschädigung seitens des Landes.

Ein weiterer schöner Aspekt ist, dass die AG in den Schulbetrieb integriert ist. Nicht nur dadurch, dass der Unterricht direkt an den regulären Schulbetrieb anschließt, sondern auch durch einen in die Oberstufe integrierten Grundkurs, welcher als Sportkurs in das Abitur eingebracht werden kann.

Nicht nur, dass ich zum Judosport gefunden habe und zwei hervorragende Grundkursnoten erhielt, auch andere haben viele Kyugrade und schöne Stunden bekommen. :)

Einer der ehemaligen Teilnehmer dieser AG leitet momentan übrigens ein ähnliches Projekt an einer Grundschule, was auch langsam erfolge erzielt. Nicht nur durch soziale Integration, sondern auch koordinativ werden die Kinder gefördert.
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Beitrag von Fallen_Angel »

Achso: Es gibt auch bereits Kleinkinderkurse in Kitas, welche, wie ich gehört habe, sehr gut funktionieren und wirklich für alle gemacht werden :)

Natürlich kommt es sehr auf den Lehrer an. Wir hatten, wie gesagt, ziemliches Glück. Auch bei uns gibt es Schul-AGs mit...nicht allzu guten "Lehrern". Und die Integration in den Grundschullehrplan wird wohl noch einige Jahre bis Jahrzehnte dauern.
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