Gehören zum Judo Vorbedingungen, die man als Kind/ Schüler erfüllen muss, um sich mit Judo beschäftigen zu dürfen?
Ich zitiere mal meine Ansicht hierzu aus dem anderen Thread, um diesen ein wenig zu entspannen:
und weiter:CasimirC hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass es nicht im Sinne des Erfinders war, Judo zu einem Ding für die Elite zu machen, sondern dass das Judo-System offen für alle sein sollte. Das deckt sich ja ungefähr mit tutor!s Aussage.
Dennoch bin ich der Ansicht, dass man "problematische" Kinder nicht ausgrenzen, sondern zu integrieren versuchen sollte, nicht zuletzt aufgrund aktueller pädagogischer Theorien. Ich finde, dass man dem Judo schadet, wenn man bestimmte Interessenten als ungeeignet abstempelt und ihnen die Teilnahme an Judostunden aufgrund oberflächlicher Eigenschaften untersagt. Insbesondere bei der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bin ich für weitestgehende Toleranz und Rücksichtnahme sowie Einfühlungsvermögen, auch im Hinblick auf eine Mehrarbeit für den ÜL, zum Wohl der Kinder und zum Wohl des Sports.CasimirC hat geschrieben:Zu der Sache, dass viele Kinder/ Jugendliche Judo nicht machen, weil sie unbedingt wollen, sondern weil sie es sollen (Ärzte, Eltern): Da gebe ich Dir durchaus Recht! Ich finde diese Entwicklung einerseits zwar aus finanzieller Sicht und im Hinblick auf die Zahl der Trainingsteilnehmer positiv, jedoch teile ich deine Sorge, dass es in einzelnen Fällen zu einer Verweigerungshaltung von Seiten der Schüler kommen kann oder Leistungsdefizite sehr stark zum Vorschein kommen.
Keine Frage gibt es hingegen beim Trainingsausschluss aufgrund von extremer, wiederholter Disziplinlosigkeit.
anschließend noch zwei weitere Postings zu dem Thema, auf die sich meine Aussagen beziehen:
tutor! hat geschrieben:Judo ist von Kano u.a. als System der Leibeserziehung konzipiert worden. Gerade diejenigen, die eine Förderung im körperlichen Bereich am Nötigsten haben, für "zum Judo nicht geeignet" zu klassifizieren, ist vor diesem Hintergrund geradezu absurd. Vielmehr ist es doch wohl so, dass diese Kinder nicht in der Lage sind, den Leistungsvorstellungen des Trainers gerecht zu werden. So herum zu denken heißt aber, die besonders förderungsbedürftigen nicht fördern zu wollen...
Bin gespannt, wie die anderen das sehen und hoffe auf zahlreiche WortmeldungenAntonio hat geschrieben:Das alles klingt gut, doch ist das nicht mehr so einfach, seit Schule, Psychologen, sonstige Ärzte und Ergopäden die Dojos mit Patienten füllen. Es kommen zunehmend mehr Kinder zum Training, die für Judo nicht geeignet sind. Entweder passt das Bewegungsprofil [...] überhaupt nicht, zeigen sonstige Auffälligkeiten (ADHS, Aggressivität, Verweigerung) [...]. Solche Kinder brauchen eine eigene Gruppe, die wir im Verein nicht anbieten (können/wollen). Diese Kinder stören aber teilweise massiv den normalen Trainingsablauf. Sie bremsen ihn und ihre Trainingskameraden. Ich empfinde es nicht als meine Aufgabe als Trainer, hier irgendwie therapeutisch tätig zu werden.