tutor! hat geschrieben:Von zwei Mitgliedern der IJF-Kampfrichterkommission weiß ich auswendig, dass sie 8. Dan sind und Medaillen bei WM gewonnen haben.
Das ist ja schön, aber wenn diese nicht frei entscheiden dürfen (die Mär von mehr Zuschauerattraktivität) bringt das doch herzlich wenig aus meiner Sicht.
Wenn man solch ein Gremium schaffen wollte, müsste dies völlig unabhängig im Sinne des Judo entscheiden müssen.
tutor! hat geschrieben:Athleten und Trainer müssten viel stärker eingebunden sein. Kampfrichter sollen die Regeln anwenden und sich damit begnügen. Regeln müssen diejenigen machen, die Judo vermitteln
Vor allem die Kämpfer, denn die müssen sich mit dem aktuellen Kram auseinandersetzen. Die Trainer müssen doch nur gutes Judo beibringen, egal welche Regeln da sind. Ebenso sollten nicht die Leute die Regeln machen, die Judo vermitteln, sondern diejenigen, die das Judo wieder nach Jigoro Kano ausrichten wollen.
tutor! hat geschrieben:Judo erfüllt als Erziehungssystem eine bestimmten Zweck. Der muss durch die Regeln wieder gespiegelt werden.
Wenn du jetzt schon das Judo als Erziehungssystem einbringst, dann wäre die erste Regel ja: weniger Wettkämpfe.
Ebenso Wettkämpfe nicht als Selbstzweck. wie es aktuell aussieht. Das weitverbreitete Judo ist momentan kein Erziehungssystem, sondern ein einfacher Sport. Wenn sich dies durch die Regeln ändern soll, dann weniger Wettkämpfe, Abschaffung von diesen blödsinnigen Katawettkämpfen (oder hatte Kano in seinem Erziehungssystem so etwas eingeführt?) und Showwettkämpfen (gibts die überhaupt noch?), Rückbesinnung auf die alten Grundlagen (und da nicht nur im Wettkampf, sondern auch in der misslungenen PO) und technische Orientierung an den "alten Meistern" und nicht an jenen, die das Rad neu erfinden (oder woher kommt ein Tai-otoshi mit Hüft- und Beinkontakt?).
tutor! hat geschrieben:Auf der anderen Seite sind nicht diejenigen, die die Regeln machen, für einen Rückgang von Qualität - oder wie man das auch immer nennen mag - verantwortlich, sondern diejenigen, die Judo vermitteln. Gutes Judo konnte man bei den letzten und auch bei den aktuellen Regeln vermitteln. Das Problem liegt nicht bei den Regeln, sondern bei den Trainern, für deren Handeln nicht eine klare Vorstellung von Judo leitend ist, sondern allein der Sieg.
Wenn man sich allerdings an der aktuellen DJB-PO orientiert, wirds schon schwer, aber egal.
Um den Trainern eine klare Vorstellung von Judo zu geben, könnte man dies ja in Traineraus- und Weiterbildungen tun. Dort muss man sich fragen, wieviele der Referenten ein klares Bild haben, also wieder die Frage, wer dies vermitteln soll.
Du nimmst für dich ja sicherlich eine klare Vorstellung von Judo in Anspruch, hattest aber an andere Stelle geschrieben, dass du selber seit Jahren kein Kindertraining mehr gegeben hast. Ist dies nicht genau der falsche Weg?
Es ist ja richtig, die Jugend ranzulassen, aber ist es nicht besser, die Jugend ranzuführen? Also dass jemand Erfahrenes, mit einer klaren Vorstellung von Judo und guten technischen wie didaktischen Fähigkeiten, diese anleitend weitergibt. So sollten erfahrene Judoka nicht aufhören, Kindertraining zu geben, sondern gerade bei dieser so wichtigen Grundausbildung, in der sich so viele Fehler bei den Kindern verfestigen, das Training leiten.
Das der Grund für schlechtes Judo bei den Trainern liegt, da sind wir uns einig, aber man kann es denen auch einfacher machen.