Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Hier geht es um die Wettkampforganisation und um Fragen zu den Wettkampfregeln
tutor!
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von tutor! »

Ervin Susnik hat geschrieben:Bei einer Startgebühr/Meldegeld in Höhe von € 50,- könnte man als Ausrichter recht gut leben. Aber wie ich die beteiligten Organisationen seit 20 Jahren kenne und einschätze, würde die Erhöhung wieder direkt beim DJB bzw. dessen GmbH abgeschöpft werden, in Form einer Erhöhung der zu zahlenden Lizenzgebühr.
Schaut man sich die Höhe der Startgelder beim Ju-Jutsu bzw. Karate und Taekwondo an (alles Randsportarten, teilweise nicht mal Olympisch) liegen diese bereits in der oben angegebenen Höhe.
Bei den Ü30 Meisterschaften werden bereits 30,- Euro Startgeld erhoben (z.B. http://www.judobund.de/media/dates/1067 ... 1_file.pdf, http://www.judobund.de/termine/show/692, http://www.judobund.de/media/dates/468_ ... 1_file.pdf)

Bei Katameisterschaften sind es 50,- pro Paar.

Allerdings müsste eine Erhöhung der Meldegelder m.W. von der MV des DJB beschlossen werden. Dies sollte den Verbandspräsidenten aber nicht allzu schwer fallen.... eigentlich....
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Fritz
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Fritz »

Eventuell müßte man vielleicht auch mal drüber nachdenken, ob es
nicht alles eine "Nummer kleiner" gehen könnte...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Patrick
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Patrick »

Ervin Susnik hat geschrieben: Schaut man sich die Höhe der Startgelder beim Ju-Jutsu bzw. Karate und Taekwondo an (alles Randsportarten, teilweise nicht mal olympisch) liegen diese bereits in der oben angegebenen Höhe.
Beispielhaft hier die Ausschreibung der German Open Ju-Jutsu (DJJV): Fighting Senioren am "Profi-Tag": 30,- € Startgeld.
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Kumamoto
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Kumamoto »

Hofi schrieb:
Allerdings wurde die Rudi-Sedlmayer-Halle, in der es stattfand bereits vor Jahren seitens der Stadt München stillgelegt. Die Unterhaltskosten in Folge der veralteten Bausubstanz waren schlicht zu hoch, um sie rentabel und zu für die Vereine finanzierbaren Preisen zu betreiben.
Durch Zufall habe ich erfahren, dass besagte Rudi- Sedlmayer- Halle unter neuem Namen wiedereröffnet wird. Die mächtigen Roten machens möglich... (*)
Das aber nur zur Info.
(*) Als bekennendem Blauen blutet mir bei dieser Erkenntnis das Herz.
http://www.wochenanzeiger-muenchen.de/r ... 36773.html
tutor! hat geschrieben:So lange sich jemand findet, der die Meisterschaften dann ausrichtet, handelt der DJB aus Sicht der beitragszahlenden Mitglieder richtig.
Oder anders formuliert: Solange die "Dummen" (i.S.v. für andere in die Bresche springen, ohne an sich selbst zu denken) nicht aussterben... Der DJB sieht wohl erst Handlungsbedarf, wenn sich einmal kein Ausrichter findet ("Stell Dir vor es ist DM und keiner richtet sie aus...")
Ich halte Ervins Vorschlag, die Ausrichtung der DM an ein lukrativeres Turnier zu binden für großartig. Ich könnte mir auch vorstellen, die Ausrichtung des deutschen Grand Prix (derzeit in Düsseldorf) an die Ausrichtung der DM zu koppeln. Oder dass die DM immer in einer bestimmten Stadt stattfindet (am Besten immer dort, wo der DJB seine Matten aufbewahrt, da kann man die Transportkosten sparen ;) ), so könnte man auch längerfristige Verträge wegen Catering, Hallennutzung, Bereitstellung der Kopierer (ich glaube, im Aktuellen Sportstudio taucht öfters so eine Firma auf, die dem Sport nicht abgeneigt scheint... Kyo-irgendwas. Sera sera ;) ) usw. zu Sonderkonditionen machen...
Zuletzt geändert von Kumamoto am 25.08.2011, 00:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von tutor! »

Kumamoto hat geschrieben:Der DJB sieht wohl erst Handlungsbedarf, wenn sich einmal kein Ausrichter findet ("Stell Dir vor es ist DM und keiner richtet sie aus...")
Ganz pragmatisch betrachtet sieht das so aus... Der DJB wird ja oft dafür kritisiert, zu viel von den Beitragseinnahmen für Leistungssport und zu wenig für andere Bereiche auszugeben.
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von piti »

tutor!
[..........] Der DJB wird ja oft dafür kritisiert, zu viel von den Beitragseinnahmen für Leistungssport und zu wenig für andere Bereiche auszugeben
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Gruß Pit
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Kumamoto »

Zusammenfassend könnte man sagen: Der DJB macht Gewinne aus einer Veranstaltung (z.B. indem man sich das Recht bezahlen lässt, diese ausrichten zu dürfen), deren Regeln man selbst festlegt, die man aber selbst wohl nicht ausrichten würde, weil sie unwirtschaftlich für den Ausrichter ist. Kann man das so sagen?
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Hofi »

Hi!
Das mit der Sedlmayr-Halle ist auch für mich als Münchner neu.
Man muss den FC bayern ja nicht mögen, aber man kann ihm nicht vorwerfen, dass er schlecht geführt ist. Wenn die da 4 Mio reinstecken, werden sie sich schon was gedacht haben.
Die Frage ist halt dann wie es mit der Verfügbarkeit für andere Vereine aussehen wird.

Aber was die DEM angeht bleiben die Bedingungen des DJB einfach uninteressant für die meisten.
Das Defizit, das Ervin ausgerechnet hat, ist ziemlich genau der Betrag, den ich als Bezirksvorsitzender im ganzen Jahr zur Beteuung von 30 Vereinen zur Verfügung hab, für alle meine Bezirksreferenten zusammen.
Bis dann
Hofi
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Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von tutor! »

Kumamoto hat geschrieben:Zusammenfassend könnte man sagen: Der DJB macht Gewinne aus einer Veranstaltung (z.B. indem man sich das Recht bezahlen lässt, diese ausrichten zu dürfen), deren Regeln man selbst festlegt, die man aber selbst wohl nicht ausrichten würde weil sie unwirtschaftlich für den Ausrichter ist. Kann man das so sagen?
Nein, denn das stimmt so nicht. Der DJB schießt m.W. zu jeder Veranstaltung kräftig zu. Z.B. bezahlt der DJB die Kampfrichter und da kommen eine Menge Fahrtkosten zusammen. Genauso die Fahrtkoten der (notwendigen) Funktionäre.

Wichtig ist aus meiner Sicht ein fairer finanzieller Ausgleich zwischen der Allgemeinheit (= dem Verband, der sich ja aus Beiträgen finanziert), dem Ausrichter, der die Arbeit und Kosten vor Ort hat und den Teilnehmern sowie Zuschauern, die eine perfekt organisierte Veranstaltung wollen. Man kann nun:
  • die Kosten zu Lasten der Qualität reduzieren, aber wollen das Teilnehmer/Zuschauer und kann man sich das in der Öffentlichkeit erlauben?
  • mehr aus Mitteln der Allgemeinheit finanzieren (=mehr Beitragsgelder aufwenden, aber will die Allgemeinheit, dass der DJB dieses tut)?
  • die Kosten Teilnehmer/Zuschauer zugunsten des Ausrichters mehr an den Kosten beteiligen
Ich plädiere in dem Fall für letzteres, da bei den Startgeldern m.M.n. noch eine Menge Luft ist. Bei Veteranenmeisterschaften (EM und WM) ist das Meldegeld 100,- Euro und die Leute starten trotzdem...
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Hofi »

Hi!
Andererseits lässt er sich für die Meisterschaft auch bezahlen, da ein fixer Betrag an den DJB für die Ausrichtung zu leisten ist.
Grundsätzlich liegt es in der Verantwortung das DJB, dass diese Veranstaltungen durchgeführt werden. Dies muss selbstverständlich für den DJB wirtschaftlich sein bzw. es darf nicht finanziell völlig unwirtschaftlich sein, sprich eine schwarze Null bei einer Plichtaufgabe sollte drin sein, alles darüber hinaus ist Bonus, der für andere Aufgaben verwendet werden kann.

Für den Ausrichter muss es sich wirtschaftlich rechnen, da es nicht seine Pflichtaufgabe darstellt und das Prestige alleine den Aufwand nicht rechtfertigt, geschweige denn einen Verlust.
Ist das nicht gegeben, wird sich kein Ausrichter finden, zumindest keiner der rechnen kann.

Insofern erscheint tatsächlich eine deutliche Erhöhung des Startgeldes, welche dann aber zunächst einmal dem Ausrichter zugute kommen muss, als sinnvoll. Denkbar wäre dann auch, eine prozentuale Beteiligung des DJB an einem erzielten Überschuss.
Bis dann
Hofi
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Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Ervin Susnik »

tutor! hat geschrieben: Ich plädiere in dem Fall für letzteres, da bei den Startgeldern m.M.n. noch eine Menge Luft ist. Bei Veteranenmeisterschaften (EM und WM) ist das Meldegeld 100,- Euro und die Leute starten trotzdem...
Leider greift dort die EJU bzw. IJF als Veranstalter € 50,- beim Ausrichter gleich ab. Die beiden Spitzenverbände sind noch schlimmer, was die Bedingungen für die Ausrichtung von Meisterschaften auf EJU- bzw. IJF-Ebene betrifft. Schaut auch mal das http://www.eju.net/statutes/?action=set ... 3ff166a78e an. Ganz zu schweigen vom Auftritt der VIP`s auf dieser Ebene.
Auch die Geschichte mit den Rückennummer könnte/müsste mal überprüft werden, wegen Monopol etc. Bin mir ziemlich sicher, dass das momentane Prozedere in keinster Weise EU-Recht entspricht. Wie kann es sein, das "weltweit" nur ein einziger aus dem Raum Köln die Dinger anfertigen darf und nicht mal telefonisch erreichbar ist. Eigenartigerweise ist er gleichzeitig in der EJU-Kommission für Marketing & Medien! Ein Schelm, der hier Böses denkt. Ach, was ich beinahe vergessen habe, die gleiche Person betreibt auch noch einen judoeventstore, indem man exklusiv Artikel der EJU erwerben kann bzw. muss, wenn man eine EJU-Meisterschaft ausrichtet. Hierbei geht zwangsweise die Summe locker in den 4-stelligen Eurobereich, pro Veranstaltung !
Entsprechend kommen Fragen in Bezug auf lizensierte Anzüge und Gürtel auf.
Das sind alles Dinge, die unseren Sport unnötig teuer bzw. für einige unbezahlbar machen, da man z.B: für eine einzige Senioren EM oder WM 2 Anzüge benötigt, € 100,- Startgeld berappen muss, total überteuerte Rückennummern inkl. fantastischen Versandkosten abzudrücken hat, um eventuell nur 2-3 Gegner zu haben und noch darüber hinaus in einem überteuerten "offiziellen" Hotel einchecken muss. Falls kein "offizielles" Hotel über den Ausrichter gebucht = Strafgebühr.
Leute, wo sind wir eigentlich in den letzten 2-3 Jahren hingekommen. Dies alles wird scheinbar ohne Protest (sprich Nichtteilnahme) hingenommen, was die von Jahr zu Jahr ansteigenden Teilnehmerzahlen bei Veteranenmeisterschaften (EM und WM) beweisen.

Gruß aus Maintal
Fürchte Dich nicht vor einem großen Schritt, wenn dieser nötig sein sollte. Eine Schlucht kannst Du auch nicht mit zwei kleinen Schritten überwinden. (David L. George)
Uwe23

Re: Deutsche Meisterschaft der Männer und Frauen

Beitrag von Uwe23 »

Kumamoto hat geschrieben: Ich halte Ervins Vorschlag, die Ausrichtung der DM an ein lukrativeres Turnier zu binden für großartig. Ich könnte mir auch vorstellen, die Ausrichtung des deutschen Grand Prix (derzeit in Düsseldorf) an die Ausrichtung der DM zu koppeln.
Den Vorschlag würde der DJB sicher gerne annehmen :-).
Der Ausrichter müsste dann aber rund eine Null an sein Defizit dran hängen.
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