Judo Fun ?

[Claudia]

Hallo Forumsmitglieder,

ich habe viele Jahre Judo als Kampfsport gemacht und möchte mich von diesem Bereich aus gesundheitlichen Gründen verabschieden. Bin im Besitz des 1. Dan mit Trainer C-Lizenz und möchte eine Hobby-Fun-Judogruppe aufbauen, ohne Wettkämpfe und Prüfungen. Was haltet ihr davon, hat diese Vorstellung überhaupt eine Chance? Ich würde mich sehr über eure Meinungen freuen. Bis dann.

Grüße von Claudia

[tutor!]

Ob nicht der ein oder andere irgendwann doch mal eine Prüfung machen möchte, kann man nie sagen - aber ich wüsste nicht, was dagegen sprechen sollte. Also: viel Erfolg dabei!

[Brigadier]

Probier es doch einfach mal. Und wenn jemand den Ehrgeiz für eine Prüfung entwickelt ist das doch kein Beinbruch...

Und erzähl doch mal wie es läuft, würde mich auch interessieren.

Grüße

Brig

[kastow]

Hallo Claudia,

für welche Altersstufe ist dieses Angebot denn gedacht? Für Kinder ist die Idee auf jeden Fall ein interessantes Zusatzangebot. Für Erwachsene könnte das Fehlen der Prüfungen mittel- bis langfristig vielleicht problematisch werden.

[Claudia]

für welche Altersstufe ist dieses Angebot denn gedacht? Für Kinder ist die Idee auf jeden Fall ein interessantes Zusatzangebot. Für Erwachsene könnte das Fehlen der Prüfungen mittel- bis langfristig vielleicht problematisch werden.

Also in erster Linie für alle, die Spaß am Judo haben könnten.
Claudia

[Brigadier]

Also in erster Linie für alle, die Spaß am Judo haben könnten.

Na, das wäre ja 6 - 99.... Ist ja wie bei Mensch-Ärgere-Dich-Nicht....

Grüße

Brig

[kastow]

Das klingt grundsätzlich nach einer interessanten Idee. Falls du zufällig im ostwestfälischen Raum noch einen Verein zur Umsetzung suchst, schreib mir doch bitte eine PN (dazu wäre eine Registrierung hier im Forum nötig, da Gäste keine PNs schreiben können). Vielleicht finden wir ja einen Verein für dich

[stoneaway]

.

[Fritz]

Muß denn die Gruppe unbedingt "Hobby-Fun" heißen?

Wären nicht "Judo-Spaß" oder "Freude am Judo" / "Judo-Freude", "Freizeit-Judo-Spaß",
"Wohlfühl-Judo", "Judo-Ausspannen" usw. usf...
die schöneren Namen...?

Wichtig ist erstmal, überhaupt eine Gruppe ins Leben zu rufen.
Wo die sich dann hinentwickelt, ob Prüfungen gemacht werden oder nicht,
oder der eine oder andere doch mal zu nem Wettkampf in geeignetem Rahmen geht,
wie die Trainingsschwerpunkte sein werden, wie die Alters-Struktur wird,
das wird die Zeit bringen...

[Makikomi Kid]

Oder du nennst die Gruppe einfach "Judo".
Lass die Leute nen Yoseikan Gürtel oder was ähnliches tragen.

Habe noch keinen Boxer gesehen (auch nicht die, die nicht aktive kämpfen), die unbedingt irgendeine Prüfung machen wollen. Warum sollte es im Judo anders sein?

Wenn die Leute nach ein paar Jahren auf Dan-Niveau sind, kannst ihnen ja nen schwarzen Gürtel vermachen. Ist dann nicht vom DJB anerkannt, aber das sollte eigentlich niemanden interessieren, wenn die Leistung stimmt.
Und wer erst auf die Bauchbinde und dann auf die Leistung kuckt... hm ... den Leuten kann eh keiner helfen.

[derLichtschalter]

Lass die Leute nen Yoseikan Gürtel oder was ähnliches tragen.

Das ist tatsächlich ein Vorschlag, der mir wirklich sehr gut gefällt. Einen weißen Gürtel wollen viele vielleicht nicht tragen, weil das so "anfängermäßig" aussieht - andere Farben kommen nicht in Frage, weil die ja von ihrer "Bedeutung" her schon "belegt" sind. Der Yoseikan-Gürtel ist farblich total toll (ich bekenne, dass ich ein großer Fan dieser Farbkombination und auch der "Bahnschranken-Optik" bin) und hat etwas "neutrales", da solche Farben bei Judo-Gürteln für gewöhnlich nicht vorkommen. Guter Vorschlag.

Ansonsten: Prüfungen sind ja nie etwas zwingendes gewesen, allerdings haben sie doch irgendwo durchaus zwingenden Charakter. Wenn eine Lerngruppe geschlossen eine Prüfung macht und ein Mitglied dieser Gruppe - weil der- oder diejenige eben keine machen möchte - an der Vorbereitung und/oder nur an der Prüfung nicht teilnimmt, dann führt das zu einer Art sozialer Ausgrenzung, wenn auch vielleicht eine eher unbewusste - besonders bei Kindern*. Der Zweck einer Prüfung ist ja meines Erachtens auch nicht, dass man anderen seine Fortschritte zeigt, sondern dass man eine Anregung hat, sich intensiver mit den geforderten Inhalten zu beschäftigen, als man es sonst tun würde. Wenn du diese Anregung anders vermitteln kannst, Claudia, dann ist das genauso gut.

* Wobei ich da eher beobachte, dass die Kinder aus genau diesem Grunde (und weil die Eltern stark dahinter sind) doch mitmachen, während der Prüfung riesengroße Angst haben, sich aber danach nur noch umso mehr über die neuen Gürtel freuen, die der Prüfer natürlich vorsorglich schon in einer großen Kiste mitgebracht hat

[Patrick]

Mich würde interessieren, wie es der Gruppe kommuniziert wird, dass keine Prüfungen und keine Wettkämpfe gemacht werden.
Außerdem wäre es interessant für mich, ob die Gruppe in einem Judoverein/ einer Judoabteilung installiert werden soll, wo es parallel dazu Angebote mit Wettkampf und Prüfungen gibt.

[judozwerg]

Also bei uns ist die Erwachsenengruppe so eine Judo-Fun-Gruppe.
Wir machen und warm, was oft sehr spaßig zugeht und lustige Sprüche fallen während des ganzen Training. Danach wird so ein bisschen rumgedaddelt. Ich zeige zwar Techniken, aber oft wird das nur ganz kurz angerissen und dann wird ein Bodenrandori gemacht oder sonst andere Sachen.
Ich hatte mal versucht, so richtig Training zu machen, wie ich es von meinem alten Verein kenne. Sprich alle machen die Technik, die gezeigt wurde und wenn Mate ist, stellen sich alle wieder hin und die nächste Technik wird gezeigt, oder eventuell die alte Technik der Gruppe vorgezeigt. Aber die Gruppe, die ich da momentan habe, die haben da gar keine Lust drauf. Wir haben die ganze Zeit Spaß und teilweise bauen wir dann auch Geräte auf, weil wir da Lust zu haben oder wir machen mal nur einen Tag mit Selbstverteidigung, weil da gerade jemand Lust drauf hat. Aber das Judo kommt trotzdem nicht zu kurz, auch wenn ich mich teilweise frage, wie die das machen. Aber die Prüfungen laufen trotzdem bei einigen, andere wollen gar keine Prüfungen machen und kämpfen wollen die bei uns auch nicht. Die Gruppe macht tierisch Spaß und wir lachen, bevor wir auf die Matte gehen, wir lachen, wenn wir auf der Matte sind und wir lachen, wenn wir von der Matte runter gehen.
Ich würde zwar gerne im Erwachsenenbereich noch eine "Leistungsgruppe" (das ist jetzt das falsche Wort, aber ich hoffe, ihr wisst, was ich meine) haben, aber dafür habe ich nicht die Erwachsenen.

Deswegen finde ich deine Idee gut, weil ich den Spaß bei und in der Gruppe sehe, aber Prüfungen würde ich nicht ausschließen.

Gruß Zwerg

[Judohexe doris]

Hallo zusammen,

das ganze klingt so ein bischen wie "Sundstvall". Vieleicht mal da lesen!

[Claus]

Ich biete schon seit vielen Jahren Judo als Breitensport an.

Dabei steht nicht Judo, sondern das gemeinschaftliche Sporttreiben im Mittelpunkt. Spiel und Spaß stehen im Vordergrund und dabei kommt es uns zu Gute, dass Judo ein ausgesprochen vielseitiger Sport ist. (Was sagte ein befreundeter Volleyballtrainer: "Volleyball ist leider nur Volleyball").

Was mir aber wichtig ist, alle Teilnehmer sind Mitglied im DJB und zahlen ihre Verbandsabgabe. Dann können sie auch richtige Gürtelprüfungen machen und müssen keine Yoseikan-Gürtel tragen.

Die Teilnahme am Judosportabzeichen ist in dieser Gruppe selbstverständlich.

[piti]

Was mir aber wichtig ist, alle Teilnehmer sind Mitglied im DJB und zahlen ihre Verbandsabgabe. Dann können sie auch richtige Gürtelprüfungen machen und müssen keine Yoseikan-Gürtel tragen.

deine Teilnehmer sind Mitglieder im DJB ?

Im Yoseikan werden Gürtelprüfungen durchgeführt.
Jeder Anfänger beginnt mit dem 9. Kyu (Schülergrad). Die Kyu-Prüfungen werden direkt vom Verein abgenommen. Die Dan-Prüfungen werden bis zum 2. Dan vom Yoseikan-Budo Verband abgenommen. Die Prüfungen bis zum 8. Dan werden von Hiroo Mochizuki persönlich abgenommen. Um den 9. oder 10. Dan zu erreichen, müssen besondere Leistungen und Verdienste für das Yoseikan Budo vollbracht werden.
Da es im Yoseikan Budo, aber keine verschiedene Gürtel (alle sind Blau – Weiß) gibt, kann man das Können nicht an der Gürtelfarbe ablesen. Tija, man stelle sich das mal im Judo vor ......

Gruß Pit

hier mal ein Link zur Prüfungsordnung und Kyu-Programm
http://www.swissyoseikan.ch/web/index.p ... 29&lang=de

[Makikomi Kid]

Wegen Yoseikan: Mir ging es nur um die Gürtel, da diese Farbkombi eben nicht "belegt" ist.

Wenn die Gruppe gut läuft, und du nicht so verbissene Prüfer an der Hand hast, dann kannst du Prüfungen ggf. auch in "Lehrgangsform" abnehmen. Paar Stunden Zeit nehmen, die Prüfungsinhalte als "Lehrgangsthema" nehmen, und die Leute beim Lehrgang direkt prüfen. Kommt bei Erwachsenen gut an, Jugendliche und Kinder haben meiner Erfahrung nach eine normale Prüfung lieber.

Just my 2cent