DJB-SV-Prüfungsprogramm

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katana
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von katana »

Oder hat vielleicht jemand das schon geübt?
Wozu ?
Josef
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Josef »

Hab das neue JM grad durchgelesen. Omg das ist so grottenschlecht... Califax, allein die Zombie-Würge ist sowas von genial... :irre ich brings dir morgen mit ;)
Ich sehe gedanklich schon etliche Orangegurte dabei wie sie "Blocken" gegen "Schläge" üben.
("Dabei muß die Bewegungsenergie der angreifenden Extremität gestoppt werden (z.B. Schienbeinblock gegen Tritt)")

Und die Ausrede mit den Situationen, in denen der Übergang in den Boden "unvermeidbar" scheint, nur um die Opferwürfe irgendwie unterzubringen. Anstatt z.B. rechtzeitige Kniestöße zum Unterleib zu üben....
Naja war irgendwie ja auch nicht anders zu erwarten...
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califax
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von califax »

Josef hat geschrieben:Hab das neue JM grad durchgelesen. Omg das ist so Grottenschlecht... Califax, allein die Zombie-Würge ist sowas von genial... :irre ich brings dir morgen mit ;)
Ich freu mich schon. :)
Josef hat geschrieben: Ich sehe gedanklich schon etliche Orangegurte dabei wie sie "Blocken" gegen "Schläge" üben.
("Dabei muß die Bewegungsenergie der angreifenden Extremität gestoppt werden (z.B. Schienbeinblock gegen Tritt)")
Wie erkennt ein Historiker nochmal die Duellopfer der Jigen Ryu (Satsuma-Clan, Japan und Okinawa)?
Sie hatten ihre eigenen Klingen für quer in der Schädeldecke. :P
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tom herold
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von tom herold »

"Dabei muß die Bewegungsenergie der angreifenden Extremität gestoppt werden (z.B. Schienbeinblock gegen Tritt)"
Eine dämliche Definition für ein noch dämlicheres Konzept.
Tut mir leid, diplomatischer kann und will ich es nicht ausdrücken.
Obenstehende "Definition" kann nur von Leuten stammen, die sich noch nie im Leben wirklich ernsthaft geprügelt haben. Die erkennbar NICHT wissen, wie es ist, wenn man wirklich ums eigene Leben kämpfen muß ...
Was aber qualifiziert diese Leute dann eigentlich, "SV" zu unterrichten, wenn sie doch so gar keine ernstzunehmende praktische Erfahrung haben?
Über welche Qualifikation verfügen sie also?
Ihre Phantasie?
Eine hohe Graduierung in einer SPIELSPORT-Art?
Sportliche Erfolge in streng reglementierten Wettkämpfen?
Medaillen bei Kata-Meisterschaften?
:dontknow

Die neckischen Bildchen im aktuellen JM haben meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.
Ich persönlich halte es für fahrlässig, ja für unverantwortlich, interessierten Sportjudoka derartigen Mist als "SV" anzubieten.
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Makikomi Kid
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Makikomi Kid »

Sehe ich das richtig, dass man sich mit dem DJB Judo gegen Zombie Angriffe wehren lernt?
Da der Untergang ja 2012 kommt, könnte sich dieses Wissen als nützlich erweisen.
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Asterix
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Asterix »

Makikomi Kid hat geschrieben:Sehe ich das richtig, dass man sich mit dem DJB Judo gegen Zombie Angriffe wehren lernt?
Da der Untergang ja 2012 kommt, könnte sich dieses Wissen als nützlich erweisen.
Ja natürlich! Laß dir beim nächsten Lehrgang mal die Zombie-Würge zeigen und du wirst dich gleich sicherer fühlen. ;)
Josef
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Josef »

Die Qualität der gezeigten Techniken ist einfach, nun ja,....
Ich habe mir heute den Spaß gemacht und mir unseren Weissgurt (KEINERLEI Erfahrung im Boden, er kann erst Ukemi und drei Würfe) geschnappt. Der kennt weder das Manuskript, noch hat er das JM vorher gelesen (nachher haben wir aber alle ausgiebig drüber gelacht ;) ). Also hocke ich mich auf den Weißgurt oben drauf und versuche die Zombiewürge, ohne dabei zu lachen und bitte ihn, sich doch einfach mal ganz spontan aus dieser "Würge" zu befreien.
Was soll ich sagen: seine Befreiung war um einiges effektiver als das Nach-Außen-Gezerre a la Staller. (Das haben wir dann natürlich auch noch ausprobiert, als Vergleichswert.)

Nee nee, manchmal ist weniger mehr - wäre der DJB lieber mal beim Sport geblieben, es ist einfach nur peinlich, sein Nicht-Können auch noch in der offiziellen Postille derart zur Schau zu stellen...

Und nur so am Rande: Dieses komische Zombie-Würge-Ding ist derart beschissen, dass ich einfach erwarte, dass jeder Grüngurt da SOFORT und OHNE ZU ÜBERLEGEN rauskommt, sonst wäre das ja DIE Technik im Bodenrandori. Mal überlegen, warum ich damit nicht mal einen Weißgurt abwürgen kann - ach ja, weils kein Würger ist, sondern einfach nur an den Hals Gegrabsche - mit gestreckten Armen!
Wahrscheinlich entsteht die Zombie-Würge im DJJV immer dann, wenn jemand im Bodenkampf eine Schlagkombination mit seinem Kehlkopf blockt (es muss nicht immer das Schienbein sein ;)...)

Mit morbider Faszination warte ich auf die nächste Ausgabe dieser Artikelserie, "Suizido für Meistergrade".
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califax
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von califax »

Interessant ist, daß ich ohne mein Krafttraining gar keine Chance gehabt hätte, mit der Stallerschen SV-Idee aus der ganz lockeren Zombiewürge rauszukommen. Bei deutlichem Gewichtsklassenvorteil auf meiner Seite.
Und aus dem etwas entschlosseneren Griff kam ich damit gar nicht raus.
Warum?
Weil es eine anatomische Idiotie ist. Man hat es tatsächlich geschafft, unter allen möglichen Versuchen, gegen eine Zombiewürge vorzugehen, die dümmste und unnatürlichste zu finden. Da wäre sogar Totstellen sinnvoller.

Olis Befreiung war ja das schönste Kontrastprogramm. Spontan und von Stallerscher Kampfkunst unbeleckt hat er wie lange gebraucht? 1s? Dann war er mit 'nem simplen Vorwärtskeil draußen.

Praxisergebnis Nummer eins: Ein Weißgurt hat am Boden besseres SV-Können als "SV-Experte" Staller.
Mal schauen, wie es weitergeht. :)
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von tom herold »

@Califax und Josef:
Nee nee, manchmal ist weniger mehr - währe der DJB lieber mal beim Sport geblieben, es ist einfach nur peinlich, sein Nicht-Können auch noch in der offiziellen Postille derart zur Schau zu stellen...
Mit morbider Faszination warte ich auf die nächste Ausgabe dieser Artikelserie, "Suizido für Meistergrade".
In Vorwegnahme erwartbarer Reaktionen kann ich dazu nur sagen: Wenn's euch nicht paßt, dann geht doch woanders hin, wenn ihr meint, daß ihr dort "bessere" SV geboten bekommt!
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Fritz
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Fritz »

Josef hat geschrieben:Dieses komische Zombie-Würge-Ding ist derart beschissen, dass ich einfach erwarte, dass jeder Grüngurt da SOFORT und OHNE ZU ÜBERLEGEN rauskommt, sonst wäre das ja DIE Technik im Bodenrandori.
Diese Art zu würgen (also
mit Hand u . Fingern) ist im üblichen Judo-Randori nicht erlaubt. Irgendwo hab ich auch mal eine plausible Begründung dafür gehört...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von califax »

Fritz hat geschrieben:Diese Art zu würgen (also
mit Hand u . Fingern) ist im üblichen Judo-Randori nicht erlaubt. Irgendwo hab ich auch mal eine plausible Begründung dafür gehört...
Sie ist nicht sonderlich sinnvoll, aber man kann trotzdem im Gerangel den Kehlkopf so verletzen, daß er später zuschwillt. Also sowohl kämpferisch unsinnig als auch unfallgefährlich. Totaler Unfug.
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Josef »

Fritz hat geschrieben:Diese Art zu würgen (also
mit Hand u . Fingern) ist im üblichen Judo-Randori nicht erlaubt. Irgendwo hab ich auch mal eine plausible Begründung dafür gehört...
Es gibt im Judo ja "Freihandwürgen", also Hadaka-Jime etc (der geht übrigens auch "mit Hand und Fingern" ;) ), aber die Zombie-Würge gehört wohl nicht grundlos NICHT zum Judo Curriculum.....
ups cali war schneller.
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Makikomi Kid
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Makikomi Kid »

Schreibt doch lieber nen Leserbrief ans Magazin, oder an den DJB.

Hm.. neee. macht beides. Dann hab ich auch was davon.
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tom herold
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von tom herold »

Wie wir alle wissen, liest ja die Funktionärs-Prominenz hier fleißig mit.
Es scheint aber dann doch nicht viel zu nützen ...

Diese angebliche "SV" ist dermaßen übel - das ist höchstens der Stand des Wissens und Könnens der frühen 60er Jahre.
Und der leitete sich von Rahn und dessen Mist her ... und hat schon damals nicht funktioniert, wenn's wirklich geknallt hat.

Wie kann man eigentlich Leute ernstnehmen, die über "SV" so etwas hier schreiben?
Selbstverteidigung
(...)
Die Anwendungsaufgaben orientieren sich dabei in erster Linie an Wettkampfstrukturen und sind eng mit den Anforderungen der DJB-Rahmentrainingskonzeption für den Nachwuchsleistungssport abgestimmt.
Um auch weniger wettkampforientierten Judokas und breitensportorientierten Jugendlichen ab dem 13. Lebensjahr sowie Erwachsenen eine Alternative zu bieten, wurden Selbstverteidigungsaufgaben entwickelt, die von Umfang und Intensität in etwa vergleichbar sind.
(JM 06/11, S. 46)

Ist den Verantwortlichen eigentlich dieser ganze Mist nicht unendlich peinlich?
Ich kann beim besten Willen hinter den ab dem Grüngurt zu demonstrierenden Einzelaktionen keinerlei KONZEPT erkennen.
Jedenfalls keins, das in Bezug auf eine realitätsorientierte "SV" irgend einen Sinn ergeben würde.

Grundschule Atemi-Waza?
Gibt es nicht, es gibt auch keine Anleitungen dazu. Interessierte Sportjudoka müssen also wohl oder übel auf die "Multiplikatoren" warten, die vom Lehrgang zurückkommen und mal ein paar wenige Unterrichtseinheiten lang versucht haben, etwas über Schlagen und Treten zu lernen.
Von einem Semikontakt-Sportler.
:BangHead
Und davon haben sie, wenn sie wieder zu Hause ankommen, auch noch die Hälfte vergessen.
Was aber nichts schlimm ist, denn effektives Schlagen und treten lernt man so ohnehin nicht.

Trotzdem lesen wir für den Grüngurt:
Zwei Atemitechniken in einer Selbstverteidigungssituation anwenden.
:eusa_clap
Neben der mißverständlichen Formulierung (Soll der Prüfling wirklich losziehen, sich in irgend eine üble Gegend begeben, darauf warten, daß er angegriffen wird und dann zuschlagen? Das würde ICH unter "... in einer Selbstverteidigungssituation anwenden" verstehen ... field strip?) wäre ja erstmal zu klären, was denn alles so zu den "Atemitechniken" gehört, wie diese zu üben sind ...
Also Tandoku Renshu, Pratzentraining, Sandsacktraining, Training am Makiwara, Training gegen einen unkooperativen Uke bis hin zum Sparring ... dazu die grundlegende Bewegungsschule, um zu vermeiden, daß man selbst wirksam getroffen wird ...
Will mir jemand einreden, daß DAS in Vorbereitung auf die Prüfung(en) gemacht wird?

Wenn's aber NICHT gemacht wird ... woher will man dann irgend etwas über die EFFEKTIVITÄT des in der Prüfung ganz gewiß nur ANGEDEUTETEN Schlages oder Trittes wissen?
Hat sich überhaupt schon jemand im DJB diese Frage gestellt?

Noch lächerlicher ist das hier:
Zwei Abwehrtechniken (Blocken) gegen Atemitechniken des Angreifers.
Dazu bin ich gern bereit, mich als Uke zur Verfügung zu stellen.
Wir stehen beide da und haben die Hände UNTEN.
Und dann schlage ich zu einem Zeitpunkt meiner Wahl entweder eine gestochene rechte Gerade (als Cross) oder einen trockenen rechten Haken.
Zu einem Ziel meiner Wahl.
Halsseite, Schläfe, Kinnspitze, Ohr, kurze Rippe, Milz ...
Und dann möchte ich doch bitte auch nur EINMAL erleben, daß mich der andere "blocken" kann.
Und wenn das schon Leute nicht hinkriegen, die darin wirklich gut sind ... oder glaub(t)en, gut darin zu sein ...
Blocken, ja?
Viel Spaß.
Ich nehme die Verantwortlichen für diesen Mist gern mal mit in einige recht üble, finstere Ecken meiner Heimatstadt.
Ärger ist da garantiert - und dann will ich SEHEN, wie diese schwafelnden Theoretiker einen erfahrenen Schläger "blocken".
Oder "ableiten".

Nochmal - sind die Verantwortlichen für dieses mistige, sinnlose Selbstmordprogramm so von sich überzeugt und von dem, was sie da tun, daß sie wirklich glauben, DAMIT könne man sich im Ernstfall verteidigen?
:BangHead
HBt.

Sport und Selbstverteidigung (kämpfen) ...

Beitrag von HBt. »

schließt sich gegenseitig aus!
(..)
Nochmal - sind die Verantwortlichen für dieses mistige, sinnlose Selbstmordprogramm so von sich überzeugt und von dem, was sie da tun, daß sie wirklich glauben, DAMIT könne man sich im Ernstfall verteidigen?
So weit würde ich nicht gehen. Ich gehe vielmehr davon aus, dass es den Verantwortlichen gar nicht um eine effektive, sinnvolle Erweiterung des Spektrums geht... liege ich mit meiner Einschätzung falsch?
DAMIT könne man sich im Ernstfall verteidigen?
Definitiv NEIN.
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Makikomi Kid »

Ich habe es doch oft geschrieben:
Das SV-Programm ist für die Leute gedacht, die das Sportprogramm nicht auf die Reihe bekommen. Ein sicherer Hafen für Freizeitsportler quasi...
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Wilf Mücke
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Wilf Mücke »

Oh, da ging es eine ganze Weile nicht weiter und schon verpasst man den Anschluss.... :cry:

Ich fange aber mal mit einem älteren Beitrag an:
tom herold hat geschrieben:Es reicht eben nicht, ein Programm, dessen Techniken von vornherein auf "wettkampfkompatibel" und "sportlich" getrimmt wurden,
nun plötzlich durch die Zauberformel "unter Berücksichtigung der technisch/taktischen Zusammenhänge im Kontext der Selbstverteidigung"
für die Anwendung in echten Ernstfallsituationen tauglich machen zu wollen
M.a.n. völlig richtig, zumal auch auf meine Nachfrage diese jetzt sozusagen bei den Prüfenden als scheinbar bekannt vorausgesetzten
sogenannten taktischen Zuzsammenhänge nicht wirklich erklärt werden konnten - bzw. wurden hier Fragen teils einfach übergangen. :?
Fritz hat geschrieben:So, daß Judomagazin 06/11 bringt auch keine neuen Erkenntnisse:
Die Kyu-SV-Programme wurden abgedruckt und für den 3.u. 2. Kyu eine kurze Bildfolge
ergänzt.
[...]
Auf der Bildfolge für den Blaugurt ist zu sehen, wie der "Angreifer" im Reitsitz auf dem "Verteidiger"
sitzt und zwei völlig gestreckte Arme zu dessen Hals reckt, die Hände an eben diesem.
Ich vermute mal ganz dreist, dass nicht das Model schuld ist - was der einzig denkbare Weg der Ehrenrettung wäre. :eusa_clap
Eines der ersten Dinge, die ich in der KK lernte war, dass sehr viele Leute einfach versehentlich "falsch" greifen,
nämlich mit nicht stark durchgestreckten Armen und während sie mir den Atem rauben leider auch mein
dahingeröcheltes "Du greifst mich aber leider gerade falsch an, weil Du Anfänger bist." überhören.
Makikomio Kid hat geschrieben:Frage: Warum sollte man die Hände nach links und rechts bringen? Was ist, wenn der Daumen auf dem Kehlkopf liegt? Dann würde ich
mir selbst den Kehlkopf damit (zer)quetschen. Auch ist es von der Kraftökonomie her nicht wirklich ideal, die Arme nach außen zu ziehen.
Naja, also so schnell geht es nun auch wieder nicht, oft genug selbst schon gehabt (war damals im Bujinkan, als es noch recht frisch hier war).
Bei gestreckten Armen geht das durchaus und bei gebeugten Armen verlagert sich wiederum die Position der Hände am Hals etwas nach Außen.

Das Ziehen der Arme nach außen habe ich in diversen Bujinkan-Dôjô seinerzeit als Technik kennengelernt
und bei den oftmals sowieso entsprechend konditionierten "Angreifern" klappte das mehr als wunderbar.
Makikomio Kid hat geschrieben:Sehe ich das richtig, dass man sich mit dem DJB Judo gegen Zombie Angriffe wehren lernt?
Warum müssen Jûdôka immer gleich so gehässig sein? :eusa_naughty
Es wurden halt leider von völlig Ahnungslosen (der Nutzer tom herold hat diese Ahnungslosigkeit der Verantwortlichen, zumindest Ahnungslosigkeit bezüglich der SV,
anhand diverser Zitate ja bereits belegen können) Techniken für noch Ahnungslosere entworfen, um mit der heutigen Zeit mithalten zu können, was in die Hose ging.
Gekrönt wird die Ignoranz eigenen Unvermögens leider durch das "sich nicht der berechtigten Kritik von in- und außerhalb des Verbandes stellen wollen" der Macher.
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Makikomi Kid »

Wenn ein Angreifer auf einem sitzt, die Hände so am Hals hat und dabei die Arme nicht durchstreckt, dann ist er in einer Position, in der er den größte Teil seiner Oberkörpermuskulatur effektiv einsetzen kann.
Diese Position entspricht in etwa der "most muscular" Pose im Body Building.
Ebenso ruht sein Körpergewicht auf dem Hals den Verteidigers (wenn man davon ausgeht, dass er es ernst meint).
Der Zug nach außen des Verteidigers wird allerdings je nach Ausführung nur wenige einzelne und relativ kleine Muskelgruppen aktivieren können. Selbst bei zwei ebenbürtigen Gegner wäre bei einem Zug nach außen der Verteidiger im Nachteil. Ein physisch unterlegene Person hat deutlich schlechtere Karten.

Legt der "Angreifer" die Hände nur an den Hals, so könnte es evtl. funktionieren. Legt er sie allerdings um den Hals und würgt, sieht es anders aus.

Gehen wir mal davon aus, dass der Angreifer die Arme wirklich streckt. Wäre hier nicht mit Armkontrolle, Brücke und Übergang in die Oberlage eine bessere Verteidigung möglich?
Oder durch einen Keil mit beiden Armen zwischen die des Angreifers?
Will ich den Griff schnell lösen, dann wäre die Arme des Angreifers nach innen schieben (gerade bei gestreckten Armen) eine deutlich bessere Wahl.

Es gibt hier soviele Möglichkeiten.
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Wilf Mücke
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von Wilf Mücke »

Es gibt m.E. definitiv bessere Möglichkeiten, es ging mir jedoch um Deine Aussage, dass der Kehlkopf zerquetscht würde
v.a. i.V.m. dieser sogenannten Jûdôtechnik, bei der der Gegner seine Arme durchstreckt (Gegner ist hier wohl eher Opfer).
Warum sollte der Kehlkopf zerquetscht werden bei der Technik, wenn der Gegner eh längst an diesem wild herumdrückt?
Zumindest meiner Erfahrung nach war dann bereits das Würgen das eigentliche Problem, die Technik verschlimmerte nichts.

Das mit dem Quetschen wird bei gebeugten Armen anatomisch noch weit unwahrscheinlicher,
aber das wäre laut neuesten Bildern ja eh kein richtiges SV-Jûdô mehr, um das es hier ja geht.
tom herold
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Re: DJB-SV-Prüfungsprogramm

Beitrag von tom herold »

zumal auch auf meine Nachfrage diese jetzt sozusagen bei den Prüfenden als scheinbar bekannt vorausgesetzten sogenannten taktischen Zusammenhänge nicht wirklich erklärt werden konnten - bzw. wurden hier Fragen teils einfach übergangen
Das ist doch das Problem, Wilf.
Und ganz offensichtlich WILL keiner der Verantwortlichen im DJB wahrnehmen, daß sie sich mit dieser "SV-PO" selbst ein Ei auf die Schiene genagelt haben.
:dontknow
Wäre ja auch zu peinlich, wenn das für diesen Murks zuständige "hochkarätige" Gremium zugeben müßte, von SV nun wirklich keinen blassen Schimmer zu haben.
Andererseits wäre mir so viel Ehrlichkeit schon wieder sympathisch und würde mir (wenngleich etwas widerwillig) so etwas wie Achtung und Respekt abnötigen.

Ich zitiere nun NOCHMAL aus den aktuellen Materialien des DJB (Stand: Mai 2011).
Wir lesen dort in den Erläuterungen bspw. für die "SV"-Aufgabe des 1. Dan:
Demonstration und Erläuterung der eigenen Spezialtechnik (Wurftechnik) unter technisch/taktischen Aspekten in der Selbstverteidigung
Erstens: Was bitte SIND denn nun die "technisch/taktischen Aspekte" in der Selbstverteidigung?
Kommt da noch was oder beläßt man es bei dieser nichtssagenden Phrase, die nirgendwo zufriedenstellend erläutert wird?
Zweitens: Dort wird allen Ernstes verlangt, "die eigene Spezialtechnik" in der "SV" anzuwenden. Ich stelle mir gerade einige "Spezial"-Techniken vor ... sowas wie Seoi-Nage auf beiden Knien (eingesprungen) womöglich ... oder Uchi-Mata (Ashi) mit einer Rolle des Tori nach vorn ... und das auf Asphalt/Beton ... oder Te-Guruma ... gegen einen wütenden und schlägereierprobten 130kg-Biker ...
"Die eigene Spezialtechnik ... blablabla ... iin der SV" ...
Entschuldigung, aber wer solche Aufgaben formuliert und das dann zur "SV" erklärt, der beweist nur eins: massivste Ahnungslosigkeit.
Der Prüfling soll seine Spezialtechnik (Wurftechnik) in technisch/taktischen Zusammenhängen im Kontext der Selbstverteidigung erklären und demonstrieren.
Dazu gehört das Erläutern von Situationen in denen die Wurftechnik ausgeführt werden kann sowie von Situationen, in denen eine Ausführung des Wurfes keinen Sinn macht.
Dabei ist besonders auf die taktische Komponente einzugehen sowie auf die Tatsache, dass ein Angreifer in Selbstverteidigungssituationen keine Regeln kennt.
Das ist doch nur dummes, hohles, völlig inhaltsleeres Geschwätz. Die Aussage des obenstehenden Zitats ist gleich NULL.
Woher will denn jemand, der sich noch nie wirklich (und wiederholt!) geprügelt hat, überhaupt WISSEN, WANN seine SPORT-"SPEZIAL"-Wurftechnik im ERNSTFALL funktionieren würde und wann nicht?
Sowas weiß man nur durch ERFAHRUNG!
Und zwar durch EIGENE!

Es wird also der in ERNSTHAFTEN Schlägereien völlig unerfahrene PRÜFLING dem /den in ERNSTHAFTEN Schlägereien ebenfalls völlig unerfahrenen Prüfer(n) "erklären", wie er sich halt so vorstellt, seine SPORT-"Spezial"-Wurftechnik in genau solchen Schlägereien einzusetzen.
Und die Prüfer werden mit ernster Miene lauschen und dann BEURTEILEN, ob sich der Prüfling das so vorgestellt hat, wie SIE es sich ... VORSTELLEN.
Entschuldigung - und darüber soll man nicht lachen?
:irre

Und wenn schon darauf verwiesen wird, daß der Angreifer sich an keinerlei Regeln hält - wieso wird das dann nicht im Geringsten berücksichtigt?
Klar kann man im Ernstfall werfen - aber NICHT, wenn man auf sportliches Kräftemessen nach REGELN konditioniert ist, auf Gewichtsklassen, auf "erlaubte" Faßarten und ähnlichen Mumpitz! Außerdem sind Wurftechniken im Ernstfall Dinge, die halt nur in der Clinchdistanz zur Anwendung kommen können. Und in diese Clinchdistanz muß man erstmal kommen! Und zwar, OHNE daß der Angreifer einem vorher mit den Fäusten den Schädel von den Schultern haut!
:BangHead
Und dazu muß man selbst auch schlagen KÖNNEN! Dazu muß man in der Clinchdistanz erfolgreich die Ellbogen und Knie einsetzen können!
Und ERFAHRUNG darin haben!
Und selber auch schwere Treffer EINSTECKEN können, ohne k.o. zu gehen!

Offenbar gehen die Erfinder dieser "SV"-PO von Angreifern aus, die weder selber schlagen können noch sonst irgendwie wirklich gefährlich sind.
Frage: Wenn die Angreifer so unbedarft sind, daß man nicht befürchten muß, von ihnen ruckzuck umgekloppt zu werden, und wenn sie dann noch so unbedarft sind, daß man sie problemlos werfen kann (Faßart ohne Gi, Platzwechsel in unebenem Gelände ... jemand dran gedacht?) - WOZU muß man sich gegen solche harmlosen Unbedarftlinge dann überhaupt noch verteidigen?
Noch dazu mit Würfen??
Solche "Angreifer" kann man wegschubsen und das wars dann.
Es wurden halt leider von völlig Ahnungslosen ... Techniken für noch Ahnungslosere entworfen, um mit der heutigen Zeit mithalten zu können, was in die Hose ging.
Gekrönt wird die Ignoranz eigenen Unvermögens leider durch das "sich nicht der berechtigten Kritik von in- und außerhalb des Verbandes stellen wollen" der Macher.
Das trifft es ganz genau.
Die ganze "SV"-PO ist peinlich und eine einzige Blamage.
Aber wenn man das natürlich nicht sehen WILL ...
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