@Judoka50:
Ich verstehe dich nicht so ganz ...
@Tom - viele deiner Ansichten haben durchaus nachvollziehbare Ansätze.
Für mich machst Du aber leider immer wieder den gleichen Fehler zu Beginn einer sich aufheizenden Debatte, indem Du versuchst und anbietest man möge sich die Unterschiede doch im Vergleichskampf nach deinen Regeln erarbeiten.
In vielen anderen Bereichen stellst Du im Gegenzuge heraus, dass es große Unterschiede zwischen Deinem und dem "anderen" Judo gibt.
Wie ich schon oft sagte - Jûdô ist sehr viel mehr als NUR eine dröge Sportart.
Es ist ein extrem effektives KAMPF-System (wenn man es als solches wahrnimmt und trainiert).
Da hier immer wieder Zweifel daran laut wurden und werden, DASS wir sehr viel anders trainieren als ihr und DASS wir sehr viel effektiver hinlangen können als ihr, biete ich immer wieder an, daß ihr euch das selbst anseht und mitmacht.
Was ist an diesem Angebot falsch?
Es geht einzig darum, euch handfest zu zeigen, daß all eure Würfe und Bodengriffe nur bei euch im streng reglementierten SPORT funktionieren - und daß DAS nur noch sehr wenig mit Kanôs Kampfsystem zu tun hat.
Einige hier sind davon offenbar nur zu überzeugen, wenn sie selbst mal spüren, wie es ist, wenn eine blanke Faust mehrfach in ihrem Gesicht landet, OHNE daß sie dagegen mit dem ganzen Sportkrams etwas tun können.
Und weil das einigen durchaus dämmert, versuchen sie, das schon im Vorfeld wegzudiskutieren, indem sie einfach Kanôs (!) "erste Ebene" des jûdô, also das FUNDAMENT, nämlich "defence against attack" aus ihrem Training und aus ihrer Wahrnehmung rigoros ausklammern.
Nun kann man das ja machen.
Man kann Jûdô als Spiel-Sportart ausüben, daran ist nichts Ehrenrühriges.
Nur sollte man dann - wie einige es hier ja auch ehrlicherweise getan haben, was ich respektiere! - zugeben, daß man vom KÄMPFEN keine Ahnung hat.
Daraus aber folgt, daß die Dan-Grade im Spiel-Sport-Judo auch keinerlei ernsthafte Bedeutung mehr haben (können), da sich die entsprechenden Prüfungen auf das bloße Extemporieren von Bewegungen beschränken, die einem rigiden sportlichen Reglement folgen.
Das ist auch völlig in Ordnung, selbst wenn es mit Kanôs Grundsätzen prinzipiell NICHT vereinbar ist.
Ich möchte dann allerdings der Ordnung halber darauf bestehen, daß die Spiel-Sport-Fraktion künftig darauf verzichtet, sich auf Kanô zu berufen.
Seid ehrlich.
Gebt einfach zu, daß ihr ein wenig harmlosen Sport treiben wollt, daß euch WIRKLICHES Kämpfen nicht interessiert, sondern euch Angst macht und daß ihr mit
echtem Kampf und den dazu erforderlichen Fertigkeiten, Fähigkeiten und vor allem mit den dazu UNBEDINGT notwendigen charakterlichen Voraussetzungen nichts zu tun haben wollt.
Eure Dan-Grade geben, wenn ihr ehrlich seid, NICHT mehr an, auf welchem technischen und KÄMPFERISCHEN Level ihr euch befindet.
Stattdessen kann man ganz sachlich feststellen, daß eure PO so ausgelegt ist, daß ihr nach Standards geprüft werdet, für deren Erfüllung schlichtes Auswendiglernen völlig ausreicht.
Sobald ihr den Braungurt erreicht habt, kommt bei euch nichts Neues mehr - außer den Kata, die ihr für die Prüfung runtertanzt, ohne sie zu verstehen und ohne KONKRETEN NUTZEN FÜR DEN KAMPF daraus ziehen zu können.
Meine Frage nach dem ganz konkreten Nutzen, den ihr bspw. aus Kime-no-Kata ziehen könnt, wird wohl für immer unbeantwortet bleiben, da euch Begriffe wie Mutô Dori nichts sagen ... ud ihr so etwas in eurem Sportjudo auch nicht braucht, wenn ihr ehrlich seid.
Das ist kein Vorwurf, sondern die schlichte Feststellung einer Tatsache.
Was GENAU unterscheidet denn bei euch einen Träger des 1. Dan von einem Träger des 2. Dan?
Welche quantifizierbaren, signifikanten VERBESSERUNGEN hat denn der 2. Dan dem 1. Dan voraus?
Er hat gewöhnlich bei euch in der Prüfung eine Kata mehr vorgeturnt.
Das ist alles.
Alles andere, was da bei euch so für den 1. und 2. Dan verlangt wird, kann auch ein durchschnittlicher Braungurt eures Verbandes.
Also hört endlich auf, eure Dan-Grade zu "Meistergraden" aufblasen zu wollen, denn das sind sie nicht.
Für mich klingt das einfach so, als möchte man Produkte mit unterschiedlicher Zielsetzung vergleichen, was gar nicht möglich ist.
Allein schon der Trainingsaufbau ist grundverschieden und für die jeweiligen Erfolge massgeblich. Wäre es nicht so, würden auch Deine "Stars" irgendwo in der Bundesliga kämpfen. Also ist jegliches Drängen auf Vergleiche unsinnig - weil einfach verschieden.
Na bitte, Udo - du sagst es doch selbst.
Bei euch: SPORT und SPIEL, nichts was man in Bezug auf KAMPF ernstnehmen müßte.
Bei uns: KAMPFSYSTEM, ernstfallorientiert, an den Koryû ausgerichtet.
(Übrigens bekomme ich leider von Dir keine Antwort doch mal mit mir die Möglichkeit im Bereich des DJB, bzw. in unserem Kreis "Dein" Judo auf einem Lehrgang vorzustellen, in Augenschein zu nehmen.)
Dazu hatte ich dir eine Email geschrieben.
Wir reden tatsächlich von sehr verschiedenen Dingen ...