Fachverbände in der Krise

Hier geht es um Fragen zur Vereinsarbeit, Verbänden und Organisationen
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Ronin
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von Ronin »

The German hat geschrieben:Da ich privat versichert bin und 1000 € Selbstbeteidigung habe, die Rechnung aber unter 1000 € war, und ich demnach auch nicht bei meiner KK eingereicht habe, habe ich sehr wohl selber bezahlt, obwohl ich krankenversichert bin. Demzufolge hat also meine Krankenkasse auch nicht zahlen müssen.!
hast dir dafür ja auch ordentlich was vom monatlichen KK-Beitrag gespart. Sollte für dich immer noch eine wirtschaftlich vernünftige Sache sein. Wenn es dich natürlich stört, solltest du den Selbstbehalt deiner KK abschaffen.

Man kann nicht den 5er und das Weckli haben sagen sie in der Schweiz, auch wenn es manche gerne hätten.
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judoka50
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von judoka50 »

Unter Umständen wird der Grundstein für das eventuelle spätere Eintreten der Absicherung durch den Landessportbund bereits in der Ambulanz des Krankenhauses gelegt.
Es wird dort von Anfang an eine andere Schiene gefahren, ähnlich wie bei einem Arbeitsunfall - im Gegensatz zu einem privaten / häuslichen Unfall, da bei den beiden Erstgenannten u. U. auch Spätfolgen einklagbar werden.

Bezüglich der Problematik einer "selbst eingerichteten, bzw. bewussten" Absicherung mit Eigenbeteiligung, wurde die vermutlich, ohne jemand nahe treten zu wollen, aus privaten, finanziellen Erwägungen abgeschlossen.

Ich bin ebenfalls privat, allerdings voll versichert.
Es ist für mich, ohne noch nähere Umstände zu kennen, dass nicht die Allgemeinheit für Deine monatliche Einsparung bei der Krankenkasse dann eintreten soll. Ist nicht bös gemeint - für mich aber aus diesem Aspekt heraus nachvollziehbar.
Ähnlich ist es z.b. auch bei einem Wegeunfall (auf dem Weg zur Arbeit) da werden z.b. die Sachschäden bis zu einem Eigenanteil erstattet. Wenn Du nun umgekehrt bei der Krankenversicherung eine private Lücke eingebaut hast, können die natürlich nicht andere Versicherte mit ihren Beiträgen füllen.
Viele Grüße
U d o
pmhausen

Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von pmhausen »

Da aber die eigene Krankenversicherung immer als erste dran ist, gleich,
ob man sich beim Sport verletzt, bei der Arbeit, sich kaputt raucht, säuft oder was
auch immer ... krank ist krank, auch bei eigenem oder fremdem Verschulden ...

Was für Schäden deckt denn diese Sportunfallversicherung eigentlich ab?

Du bist dann über den Verein versichert klingt immer gut. Kann aber auch sein,
dass die Versicherung so sinnvoll ist wie eine separate Glasbruch-Police oder
die berühmte Insassen-Unfallversicherung für's Auto - nämlich gar nicht.

Wer hat denn schonmal die Leistung dieser Versicherung in Anspruch genommen
und weshalb und in welcher Höhe? Wenn man fragen darf ...

Gruß,
Patrick
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Ronin
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von Ronin »

ich kann jedem Interessierten nur empfehlen sich dazu direkt beim LSB bzw seinem Versicherer zu informieren, z.B. für Baden würde folgendes (in Kurzform) gelten: http://www.arag-sport.de/medien/dokumen ... t_bsbs.pdf

und wer sich das ganze in Langform geben will:
http://www.arag-sport.de/medien/dokumen ... t_bsbs.pdf

Viel Spass oder ihr fragt einfach mal euren Vorsitzenden, der sollte sich da ein bisschen zumindest auskennen.

Die pauschale Aussage "du bist ja über den Verein versichert" kann auf jeden Fall missverständlich sein und dazuführen, dass es leute wie "The German" gibt, die sich hinterher beschissen fühlen. Das ist aber auf falsche Aufklärung zurückzuführen. es gilt wie immer, erst informieren, dann beschweren (und geschenkt wird niemandem Irgendwas)
pmhausen

Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von pmhausen »

Ronin hat geschrieben:ich kann jedem Interessierten nur empfehlen sich dazu direkt beim LSB bzw seinem Versicherer zu informieren, z.B. für Baden würde folgendes (in Kurzform) gelten: http://www.arag-sport.de/medien/dokumen ... t_bsbs.pdf
Danke für den Link. Also für eigene Verletzungen in der Tat meistens überflüssig, weil einfach nicht zuständig.
Haftpflicht ist dagegen natürlich interessant, speziell für Trainer oder Übungsleiter oder bei Veranstaltungen.

Gruß,
Patrick
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Ronin
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von Ronin »

Für Verletzungen eigentlich nur interessant, wenn sich Langzeitschäden (Invalidität etc...) ergeben würden oder ein Verdienstausfall auftritt, der von der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall nicht mehr gedeckt ist oder so.

Es ist aber auch eine Vereinsversicherung und keine Mitgliederversicherung. D.h. sie sichert in erster Linie die Risiken des Vereins gegenüber allem Möglichen ab. Und im Zuge dessen fallen da einige Vorteile auch für die Mitglieder der Vereine (quasi als Abfallprodukt) an.

Was die Haftpflicht angeht, bin ich mir da ehrlich gesagt nicht sicher, in wie weit das dann mit der VBG einher/in Konkurrenz/ oder wie auch immer geht, aber an der Ecke fange ich auch erst mit dem Verständnis an.
tutor!
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von tutor! »

Ronin hat geschrieben:Was die Haftpflicht angeht, bin ich mir da ehrlich gesagt nicht sicher, in wie weit das dann mit der VBG einher/in Konkurrenz/ oder wie auch immer geht, aber an der Ecke fange ich auch erst mit dem Verständnis an.
VBG tritt immer dann ein, wenn ein Beschäftigungsverhältnis besteht, also z.B. bei einem bezahlten Übungsleiter in Ausübung seiner Tätigkeit oder bei einem bezahlten Vorstand (sehr selten) oder einen angestellten Geschäftsführer (schon häufiger).
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Kumamoto
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von Kumamoto »

Aus beruflicher Erfahrung kann ich Euch sagen, dass diese Versicherung eh erst ab 20% Invalidität Leistungen erbringt.
4. Leistungsbeschreibung
4.1 Die ARAG zahlt bei Vollinvalidität die volle für den Invaliditätsfall versicherte
Summe, bei Teilinvalidität den dem Grade der Invalidität entsprechenden
Teil gemäß § 7 I. AUB 88.
In teilweiser Abänderung von § 7 I. AUB 88 wird bei Teilinvalidität eine
Entschädigung nur dann gezahlt, wenn der festgestellte Invaliditätsgrad
20% und mehr beträgt.
http://www.mtb-news.de/racingteam/anmel ... tt_SpV.pdf
Hier die Tabelle (AUB 88), was wieviele Prozente bringt:
http://www.europa-macht-mobil.de/Leonar ... herung.pdf
unter § 7
Fazit: Die Versicherung allein bringt nix, denn fast 76% aller Fälle sind 19% Invalidität oder darunter: http://www.caj-seminare.de/downloads/ve ... _prog.pdf- da zahlt diese Sportversicherung garnichts. Ausserdem ist die Versicherungssumme sehr niedrig und reicht i.d.R. nicht aus, um das Leben mit der Invalidität ausreichend zu finanzieren.
Eine privat abgeschlossene Unfallversicherung ist daher immer sinnvoll, da diese in der Regel schon ab dem ersten Prozent bezahlt. Es ist aber ratsam zu schauen, ob die Krankenversicherung auch bei Invalidität leistet (manche tuns).
Zum Unfallbegriff allgemein: http://www.versicherungsarchiv.de/versi ... llbegriff/
Spaßig wird es, wenn noch Krankheiten dazukommen (Mann bekommt leichten Herzinfarkt, stürzt von Leiter - ist vom Hals abwärts gelähmt...- HORROR!)- aber das ist ein anderes Thema!
The German
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von The German »

Ist doch im Grunde genommen egal , ob ich gesetzlich oder privat versichert bin. Auch wenn ich privat mit Selbstbehalt versichert bin. Ich habe halt diese Erfahrung gemacht, daß diese Versicherung nur zahlt, wenn keine andere Versicherung zahlt. Bei mir hat diese andere Versicherung nun mal auch nicht bezahlt, und ich bin auch tatsächlich deswegen nicht am Hungertot gestorben nach der Begleichung der Rechnung. Es geht doch nur darum, daß man den normalen Sportler, der sich um solche Dinge keine Gedanken macht, mehr oder weniger in falscher Sicherheit wiegt .

The German


PS : Ich werde deshalb auch bestimmt nicht in die GKV gehen :BangHead
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judoka50
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von judoka50 »

Nicht böse sein, aber so wie Du es schilderst hat Deine Versicherung die Sache als solches anerkannt, d.h. sie "hätte" gezahlt, brauchte aber nicht, da Du eine Selbstbeteiligung hast.
Insofern hat Deine Versicherung im Prinzip Ersatz geleistet - also waren die anderen raus.

Hätte Deine Versicherung aus welchen Gründen auch immer die Regulierung abgelehnt, dann müsste die "Sportversicherung" einspringen.
Viele Grüße
U d o
The German
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von The German »

judoka50 , ich gebe Dir absolut recht, beide Versicherungen waren im "Recht"
trotzdem habe ich mich damals sehr geärgert :angry4
katana
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Re: Fachverbände in der Krise

Beitrag von katana »

...ich gebe Dir absolut recht, beide Versicherungen waren im "Recht"
trotzdem habe ich mich damals sehr geärgert
Dann hast du ja das Geschäftsmodell "Versicherung" begriffen,
...sie schaffen sich ihr Recht (AGB) und du ärgerst dich. :D

KK
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