Der Breitensportler

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Hofi
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Hofi »

katana hat geschrieben:Alleine aus den letzten Beiträgen stellt sich mir die Frage, wie erkenntnisresistent das Wettkampf-Glaubensbekenntnis bereits indoktriniert ist.
Nach meiner Erinnerung ist shiai eine der Trainingsformen im Judo, oder irre ich mich da? Ich habe manchmal eher das Gefühl hier ist eine Wettkampfphobie deutlich weiter verbreitet.

Der DJB stellt mit dem Sportabzeichen im Erwachsenen-Bereich ein ready-to-use-Konzept zur Verfügung. Entspannungstechniken sind regelmäßig in den Fortbildungen Thema. Wie Anfängerin08 geschrieben hat, sind regelmäßig auch besondere Fortbildungen zum Thema "Judo mit Älteren" im Programm.

Haben wir Tai Chi etc. bei uns im Verein im Programm? Nein, ich selbst kann es nicht und es tut mir leid, es zu sagen, aber die Yoga-Tanten, die ich bisher getroffen habe, möchte ich auch nicht bei mir im Verein haben. Und zwar nicht wegen ihres Fachwissens, welches ich nicht beurteilen kann, sondern der persönlichen Art, mit der ich nicht klargekommen bin.
Und soll ich Euch was sagen, die Matte ist trotzdem voll mit Breitensportlern, die sich einfach nur fit halten wollen, wegen ihres Alters, früheren Verletzungen wobei auch immer oder auf Grund langer Pausen nicht mehr auf Wettkämpfe gehen.
Und am anderen Tag ist die Matte voll mit denen, die auf offiziellen Wettkämpfen raufen wollen. Am dritten Tag hat sich eine Altherren-Gruppe gebildet, die sich nahezu ausschließlich mit Atemi-Waza beschäftigt.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von tutor! »

Hofi hat geschrieben:Nach meiner Erinnerung ist shiai eine der Trainingsformen im Judo, oder irre ich mich da? Ich habe manchmal eher das Gefühl hier ist eine Wettkampfphobie deutlich weiter verbreitet.
Um es ganz präzise zu sagen: Shiai ist eine Sonderform des Randori, was ja bekanntlich eine der Hauptmethoden des Judo-Studium ist (neben Kata, Kogi und Mondo). Jigoro Kano war übrigens ein entschiedener Förderer von Judo-Wettkämpfen, auch wenn er mit zeitgenössischen Entwicklungen nicht immer einverstanden war, seine Kritik an der Praxis äußerte und z.B. durch Regeländerungen gegenzusteuern versuchte. Hier einige Stationen der Wettkampfentwicklung, die das verdeutlichen:
  • Tsukunami-Shiai - monatliches Turnier im Kodokan seit Mitte der 1880er Jahre bis heute!
  • Kohaku-Shiai - Frühjahrs- und Herbstturnier im Kodokan ebenfalls seit dieser Zeit
  • Graduierungen sind weitgehend abhängig von den Ergebnissen bei diesen Turnieren
  • in den Dojo-Regeln des Kodokan wird 1912 festgelegt, dass alle Kodokan-Mitglieder jede mögliche Anstrengungen unternehmen sollen, bei den Tsukunami- und Kohaku-Shiai so oft es geht teilnehmen oder zuschauen.
  • Kano führt den Vorsitz bei der Entwicklung der Wettkampfregeln der Butokukai mit dem Ziel ein einheitliches Regelwerk für Wettkämpfe zwischen verschiedenen Jujutsu-Schulen (Ryuha) zu haben.
  • Kano übernimmt kurz darauf die Regeln der Butokukai weitgehend für den Kodokan, fügt aber noch geringe Änderungen zur Vermeidung von Verletzungen ein.
  • Kano regt die Gründung von Judoverbänden im Ausland an, mit dem Ziel internationale Wettkämpfe veranstalten zu können. Hochspannend, da er dies mit der Graduierung der entsprechenden Funktionäre durch den Kodokan verband)!
  • Der Kodokan ist seit 1930 bis heute Veranstalter der alljapanischen Meisterschaften
(Fast) Alles nachzulesen bei A. Bennet: Jigoro Kano and the Kodokan)

Wer eine grundsätzliche Wettkampfphobie hat, sollte sich selbst gegenüber so ehrlich sein zu sagen, dass er mit Kanos Kodokan-Judo nicht viel zu tun hat. Außerdem ist unser Graduierungssystem weit weniger an Wettkampfteilnahmen und Wettkampfergebnissen gebunden wie das des Kodokan zu Kanos Lebzeiten. Auch gibt es meines Wissens keinen Verband, der eine Wettkampfteilnahme für alle Mitglieder in der Weise fordert, wie es die Dojo-Regeln des Kodokan zu Kanos Lebzeiten taten. Und Vereine, die derartiges von ihren Mitglieder fordern, werden in der Regel für ziemlich verrückt gehalten.

Das Vorstehende ändert allerdings - und das möchte ich betonen - nichts daran, dass Kano auch andere Bereiche für wichtig erachtete und es ändert auch nichts daran, dass Kano das Wettkampfwesen vielfach kritisierte. Aber Judo ohne Wettkämpfe war für Kano unvorstellbar (siehe Dojo-Regeln des Kodokan).
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Fritz »

Wie schon gesagt, das Wort Breitensport ist einfach nur häßlich...
Und dieses Schwarz-Weiß-Denken: "Ein B-Sportler macht ja keine Wettkämpfe, macht er welche,
dann ist er kein B-Sportler", ist einfach nur dumm...
Und richtig ist auch der califaxsche Hinweis, daß SV-Training eigentlich kein "Sport" ist, paßt also
auch nicht zu "Breiten-SPORT"...

Letztendlich hängt es immer an den Leuten auf der Matte, wenn dort ausschließlich jemand steht, der nur den
Wettkampf-Erfolg im Auge hat, dann fällt das Training entsprechend aus, wenn es offensichtlich
so ist, wie bei Hofi, dann ist das Angebot durchaus etwas breiter... Ein Verband wie der DBJ
kann sicherlich durch seine plakativen Aussagen auf seiner Seite auch nur diejenigen moralisch
unterstützen, die nicht nur Medaillen im Sinn haben... Ob dann die vorgeschlagenen "Maßnahmen", wie
"Sportabzeichen","Safari" usw. nun unbedingt die richtigen Anregungen sind, kann man sehen, wie man
möchte...

Klar dreht sich beim DJB ansonsten fast alles um den Leistungssport, da kommen die Gelder rein, welche
auch dafür wieder ausgeben werden können, dadurch haben einige Leute Lohn u. Brot...

Und da muß auch sicherlich angesetzt werden, ich hatte mal das Gerücht gehört, daß die "große" Breitensport-Veranstaltung des DJB - die Sommerschule - sich mittlerweile wohl mehr oder weniger selbst finanzieren muß
(deshalb die jährlich steigenden Teilnahme-Gebühren) andererseits aber Großturniere wie in Düsseldorf
organisiert werden, die ein riesiges finanzielles Defizit reißen... Und es keine Senioren-Kader gibt, weil
Senioren-Meisterschaften unter B-Sport zu laufen haben, nicht daß da plötzlich ähnliche personelle u. finanzielle
Betreuungsansprüche entstehen, wie beim "regulären" Kader; ebensolche Aussagen gibt es
wohl für den Kata-Wettkampf-Bereich (mal abgesehen von der bereits diskutierten Frage nach dem Sinn/Unsinn
von Kata-Meisterschaften). Und das - bzw. die dahinterstehende Denkweise - finde ich als gewichtigeren
Kritikpunkt, als die Frage, nach den drei Schlagworten auf der DJB-Seite.

Denn irgendwie finanziert der Nicht-Leistungssportler ja über seine
Marke und Vereinsabgaben durchaus auch den Leistungssport, deshalb wäre es doch auch legitim,
wenn von den Geldern, welche durch den L-Sport eingefahren werden (Förderungen usw.) ein gewisser
Teil auch wieder an den Nicht-Leistungssport zurückfließen würde... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
katana
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von katana »

Nach meiner Erinnerung ist shiai eine der Trainingsformen im Judo, oder irre ich mich da?
Da liegst du absolut richtig Hofi, es ist eine Trainingsform, nicht die Einzige.
Und soll ich Euch was sagen, die Matte ist trotzdem voll mit Breitensportlern, die sich einfach nur fit halten wollen, wegen ihres Alters, früheren Verletzungen wobei auch immer oder auf Grund langer Pausen nicht mehr auf Wettkämpfe gehen. Und am anderen Tag ist die Matte voll mit denen, die auf offiziellen Wettkämpfen raufen wollen.
Mag sein, daß ich mich wiederhole, aber nun endgültig zum letzten Mal: Um die ging es mir nicht.
Es geht nicht darum, ob ein Breitensportler, der ohnehin schon Judo macht, ein Wettkampfangebot oder eine Fortbildung findet,
dafür ist reichlich gesorgt, und das ist auch gut so.
Sondern ob es möglich ist, nicht-wettkampf-sport-interessierte Breitensportler für Judo zu begeistern?
Und wie dieses Angebot inkl. Finanzierung dann aussehen könnte.
Haben wir Tai Chi etc. bei uns im Verein im Programm? Nein
Tai Chi hat z.B. mehrere zertifizierte und offiziell anerkannte Konzepte, die über die Krankenkassen bezuschusst
oder gar komplett finanziert werden.
...aber die Yoga-Tanten, die ich bisher getroffen habe, möchte ich auch nicht bei mir im Verein haben.

Auch die "Yoga-Tante" verfügt sehr wahrscheinlich über mehrere zertifizierte und offiziell anerkannte Konzepte, die über die Krankenkassen bezuschusst werden.
Das gibt es z.Bsp. auch im Aikido...etc.
Aber ich hab das ja hier in anderen Fäden schon oft erwähnt...
Ich frage mich nur, warum eigentlich der Judoverband ein solches Konzept nicht vollbringen kann, wenn schon massenweise
Kinder und Jugendliche von sog. Therapeuten und Ärzten an uns vermittelt werden, weil Judo ja Deutschland so gut tut?

(Und ... nein, ich glaube nicht, daß man den Bereich mit Atemi abdecken kann, und...ja, ich weiß, daß sich in Bayern diesbezüglich gerade was tut.)
Ich glaube es ist wohl klar, daß das nicht ein Übungsleiter, oder ein Lehrreferent alleine schultern kann, da muß sich ein starker Verband mit den richtigen politischen Ansprechpartnern und Verbandsfunktionären für ein bundesweit anerkanntes Konzept einsetzen.

KK
Jupp
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Jupp »

1. o.T., aber als Einleitung nötig:
Ich habe lange gerungen, ob ich mich in diesem Faden zu Wort melden soll...
Aber es läuft offensichtlich ja wieder darauf hinaus, eine Konfrontation aufzubauen zwischen dem „schlechten, unfähigen DJB“ einerseits, der ausschließlich „Wettkampfjudo“ propagiert und damit von „wirklichen“ Judo des Jigoro Kano keine Ahnung hat bzw. sich immer weiter entfernt und den „anderen“ Kampfkünstlern/SV-Experten/Vereinen/Vereinigungen/Verbänden, die eben das Wissen noch haben, wie es Jigoro Kano zwischen 1882 und 1895 noch hatte (bevor auch er kein wirklich realistisches Judo mehr vermittelte).

2. Breitensport im DJB
Meine Definition von Breitensport heißt, dass darunter alle diejenigen Judoka fallen, die nicht ausschließlich, zielgerichtet, planmäßig und regelmäßig für Wettkampferfolge (auch im Bereich Kata!) trainieren, also keine Leistungssportler bzw. Hochleistungssportler sind. Judoka, die mit Judo (kämpfen oder vermitteln) ihren Lebensunterhalt verdienen, zählen ebenfalls nicht dazu, sie sind „Profis“.

a) Ein Breitensportler kann durchaus an Wettkämpfen teilnehmen. In meiner „Oldiegruppe“ ist dies ausgerechnet der älteste von allen, ein 75-jähriger 4. Dan, der erst mit 48 Jahren mit dem Judo angefangen hatte. Er hat mehrfach an Senioren-Weltmeisterschaften teilgenommen.
Ein anderer meiner „Oldies“ möchte an Wettkämpfen teilnehmen, es ist ein 29-jähriger promovierter Jurist. Er empfindet Wettkämpfe als eine Herausforderung.
Beide sind – wie die anderen Teilnehmer meiner „Oldiegruppe“ auch – in meinen Augen Breitensportler.

b) In meinem Verein kann man übrigens Yoga, Chi-Gong und Pilates trainieren – in speziellen Gruppen, die dafür angeboten werden.
Genauso hat es früher der Kodokan ja auch mit einigen anderen Kampfkünsten gehalten, indem er diesen innerhalb des Kodokan-Dojo die Matte zum Üben zur Verfügung stellte.
Deswegen sind diese Künste (und die weiter oben genannten ebenso) dann ja noch nicht ein Teilbereich des Judo!

Ich selber arbeite in meinem Training mit anderen Gymnastikformen, die mehr der Feldenkrais-Methode bzw. dem Rückentraining nach Dr. Brügger (Zürich) entnommen sind.

c) Auch der DJB bietet auf seinen Sommerschulen/bei speziellen Kursen immer wieder einmal Tai-chi, Yoga oder Chi-Gong an, wo sich Judoka inspirieren lassen können, intensiver in diese Angebote einzusteigen.

d) Der hier durchklingende Anspruch, man könne Judotraining nur dann verletzungsfrei langfristig durchführen, wenn man die oben angegebenen „Gymnastikformen“ regelmäßig und fachkundig im Judotraining praktiziere, halte ich für überzogen.

Es spricht nichts dagegen, dies zu tun, aber eine unbedingte Notwendigkeit sehe ich nicht. Es genügt vollkommen, sich funktional gymnastisch auf das Judotraining vorzubereiten und beim Üben als Judolehrer ebenfalls auf eine funktionale Ausführung der Judotechniken zu achten.
Dazu sind sicherlich sehr viele Judolehrer (wenn auch nicht alle!) im DJB in der Lage.

e) In der Verletzungsstatistik liegt Judo, wenn ich es richtig sehe, wohl nicht auf einem der vorderen fünf Plätze – oder?
Wo sieht man denn „soviele kaputte Kniegelenke, Rücken- und Hüftschäden“ (Califax) im Judo? Ist das eine „gefühlte“ Aussage aus dem eigenen Erfahrungsbereich? Womit wird Judo denn verglichen? Wie sind denn nun die tatsächlichen Vergleichszahlen?
Oder ist das nur eine „hingerotzte“ Bemerkung?

f) Der in diesem Faden angesprochene Aspekt, ob eine realistische SV noch etwas mit Sport zu tun hat, ist sicherlich eine richtige Überlegung. Realistische SV ist in meinen Augen kein Sport, dürfte also auch nicht über Sportverbände, Stadtsportbünde und Sportvereine unterstützt werden. In meinem Verein trainiert eine Nin-jutsu Gruppe, die ich genau in diesem Dilemma sehe.

Eine realistische SV ist in meinen Augen etwas für „Profis“, also für Menschen, die aus beruflichen Gründen oder wegen ihres Lebensumfeldes regelmäßig mit körperlicher Gewalt konfrontiert werden.

Wer sich darauf vorbereitet, „von Mördern oder Vergewaltigern als Opfer ausgewählt“ (Zitat Califax vom 3.4.2011) zu werden, ist sicherlich in einem Sportverein, in dem Judo (oder Nin-jutsu?) unterrichtet wird, nicht richtig aufgeboben. Dazu benötigt man ganz sicher eine „ nötige Geisteshaltung“ (Zitat Califax), die vom sportlich-fairen Wettkampf völlig verschieden ist.

Die Frage ist nun tatsächlich, ob eine entsprechende Schulung/Ausbildung in unseren deutschen Sportvereinen einen Platz finden kann/darf/sollte....

Zu einem Breitensportler gehört im Übrigen auch die Tatsache, dass er in aller Regel nicht mehr als 1-2 x pro Woche auf der Matte stehen kann/will.

Da fragt sich dann auch, welche Inhalte ein Trainer in einem solch begrenzten Rahmen für seinen Judounterricht aussuchen sollte...

Jupp
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Makikomi Kid
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

judoka50 hat geschrieben:@Makikomi Kid
Was Du beschreibst, wie es in andern Verbänden funktioniert, ist das Tagesgeschäft in den Landesverbänden Judo.
Ehrlich? Davon merk ich allerdings nichts.
Wo sind die Werbeflyer? Wo die Kinderprogramme? Wo die YouTube Trailer? Wo die Konzepte? Wenn es das alles in NRW gibt... genial.
Aber da NRW sicherlich kein eigenes YouTube hat, könntest du hier doch sicher nen Link posten?
Und wenn ihr Konzepte, etc. habt... dann kann man die doch gewiss auch verlinken?
Vermutlich lebst Du fern von dieser Judowelt, ansonsten hättest Du Informationen, die der Verband als Dienstleister seinen Vereinen und Mitglieder
z.b. in NRW monatlich per Post und eMail zukommen lässt, sowie übers Internet informiert.
Jegliche Informationen, die Du aufgelistet hast, bekommen dort tatsächlich Interessierte.
Verzeih mir, ich hätte einfachere Worte nutzen sollen.
Ich hatte 2 Anliegen: Zum einen hatte ich mir gewünscht, dass die "Breitensport" Angebote für alle (also auch nicht Nicht Judoka) einfach zugänglich gemacht werden und auch noch in einer ansprechenden Form. Damit aus Nicht-Judoks Judoka werden.
Desweiteren hatte ich mir Promomaterial gewünscht, dass mit denen andere Verbände mithalten kann.
Wenn du meinst, es gäbe hier was: einfach mal nen Link zu den Youtube Videos, Flyern, Hand-Outs, etc. posten.
Ebenfalls werden von dort die ÜL Aus- und Fortbildungen in allen Bereichen, wie auch zu neuen Bereichen angeboten.
Klasse. Was willst du mir damit sagen? Dass Tai-Chi, Chi-Gong und Yoga dort angeboten werden, und das Judo dazu da ist, Leuten Tai-Chi, Chi-Gong und Yoga zu lehren?

Der "Fußball" ist doch der gern genannte Grund, warum dem DJB Mitglieder verloren gehen. Steht auf der Fußballseite, dass im Fußball auch Rugby, Handball und Kurzstreckenlauf trainiert wird?
Genau in diesem Zusammenhang verstehe ich allerdings immer noch nicht so ganz, auf was Du mit Deinen seltsamen Formulierungen bezwecken möchtest. Diese Nadelsuche nach einer angerosteten Nadel im Heuhaufen hält Dich allerdings von vielen interessanten Dingen fern.
Hm? Ich habe mir mal kurz die Breitensport-Seite des DJB angesehen. So wie es wohl auch andere machen, die sich für Breitensport-Judo interessieren. Und mich dann halt über den Stuss gewundert, der da steht - und über die Informationen, die da fehlen.
Desweiteren habe ich einige konkrete Vorschläge gemacht, was man anders machen könnte.
Sachliche Informationen vermisse ich zudem in fast allen Deiner Kommentare - überwiegend lassen sie nichts anderes als Kritik am DJB,
Lehrmethoden usw. erkennen, wobei Du langsam aber sicher anfängst, Dir selber zu widersprechen.
Na dann.
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Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Fritz »

katana hat geschrieben:Ich glaube es ist wohl klar, daß das nicht ein Übungsleiter, oder ein Lehrreferent alleine schultern kann, da muß sich ein starker Verband mit den richtigen politischen Ansprechpartnern und Verbandsfunktionären für ein bundesweit anerkanntes Konzept einsetzen.
Da sprichst Du ein wichtige Sache an, eigentlich
_die_ Sache, welche dem Judoka an der Basis ein Grund sein könnte, weswegen er im Verband organisiert ist:
Lobby-Arbeit.
Leistet der DJB ernsthafte Lobby-Arbeit und wenn ja welche?
Wie sehen beispielsweise die Bestrebungen aus, mehr Judo in die Sportlehrpläne der Schulen
zu drücken - versucht der DJB entsprechenden Einfluß auf politische Entscheider zu nehmen?
Jupp hat geschrieben:f) Der in diesem Faden angesprochene Aspekt, ob eine realistische SV noch etwas mit Sport zu tun hat, ist sicherlich eine richtige Überlegung. Realistische SV ist in meinen Augen kein Sport, dürfte also auch nicht über Sportverbände, Stadtsportbünde und Sportvereine unterstützt werden. In meinem Verein trainiert eine Nin-jutsu Gruppe, die ich genau in diesem Dilemma sehe.
Genau das ist ja das Problem, da Judo eben nicht nur als Sport entworfen wurde, wenn man den
Kano-Zitaten Glauben schenken mag. Aber Judo eben in das gegenwärtige "Sport-Konzept" gepresst wird
(aus naheliegenden Gründen)...
Fragen wir mal andersrum - wenn SV nicht durch "Sportverbände, Stadtsportbünde und Sportvereine"
unterstützt werden dürfte, wo könnte ein ein Judo-Verband einwirken, um dafür eine vergleichbare
Unterstützung zu bekommen?
Wer könnte in diesem Land ein Interesse haben an wehrhaften Bürgern?
Wo ist also wiederum entsprechende Lobby-Arbeit zu leisten?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
califax
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von califax »

Anfängerin08 hat geschrieben:
califax hat geschrieben: Breitensport ist Pokal mit Vereinssaufen unter der Fahne im Glasschrank.
Wer in diesem ganzen deutschen Kadersport- und Vereinspokalbetrieb nicht mit Herzblut zu Hause ist, kommt gar nicht auf Verbandsebene an.
Hi califax, das finde ich jetzt ganz schön unfair - denn weder stellen wir einen Pokal in den Schrank, noch trinken wir in Unmengen - ich z.B. gar nicht. Außer du zählst die Flasche Wasser dazu. Immer diese unsäglichen Verallgemeinerungen.
Nennt man Humor. Es geht übrigens um den sehr marginalen Unterschied zwischen Breitensport und Kadersport. Mitgekriegt? Nö. :)
Und übrigens: Meine Güte, jeder hier war schon mal auf einer ordentlichen Vereinsfeier.
Spiel bitte nicht das Buch Mormon. Das ist unglaubwürdig.
Anfängerin08 hat geschrieben:
califax hat geschrieben:Gesundheitssport ist übrigens ein Oxymoron.
Es gibt keinen gesunden Sport.
Und Judosport? Meine Güte, soviele kaputte Kniegelenke, Rücken- und Hüftschäden sieht man sonst nirgends...

Der DJB ist ein Sportverband. Die LV sind Sportverbände. Die Vereine sind Sportvereine.
Da wird sich nichts bessern.
Ich denke, je nachdem wie man es ausübt und wie man mit seinem Körper umgeht, ist es eine gesundheitsfördernde Sache - meinem Körper hat Judo in den letzten Jahren zumindest sehr gute Dienste erwiesen - meint zumindest mein Arzt. Und wenn Du schon Knieprobleme sehen willst, dann gibt es auch in anderen Sportarten sehr viele Fälle.
Ja, Abfahrts-Ski ist auch eine Knochenmühle. Aber Judo müßte das nicht sein. Wenn man nicht dauernd aus sportlichem Ehrgeiz falsche Wurfansätze durchzerren täte. Und das ist keine Frage des technischen Niveaus sondern ein der Einstellung zum Judo. Im Sport ist der Körper ein Werkzeug, und dieses Werkzeug wird genauso verschlissen wie jedes andere auch.
Sport ist nie gesund gewesen, war es schon bei den alten Griechen nicht. Im Sport geht es ausschließlich ums Gewinnen und nicht ums gesund bleiben. Und deshalb wird man auch niemals Doping, Abkochen, Überlastungsschäden wie beispielsweise Arthrose, schwere Gelenkverletzungen, etc. unter Kontrolle kriegen, denn die Gesundheitsschäden sind ein Preis, den man sehr viel später erst für eine schnell erhoffte Leistungssteigerung heute riskiert.
Kann man alles machen, aber man sollte auch ehrlich sein und zugeben, daß bereits die Grundideologie des Sportes nichts mit Gesundheit zu tun hat. Gesundheitssport kann es nicht geben.
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von califax »

Fritz hat geschrieben:
Jupp hat geschrieben:f) Der in diesem Faden angesprochene Aspekt, ob eine realistische SV noch etwas mit Sport zu tun hat, ist sicherlich eine richtige Überlegung. Realistische SV ist in meinen Augen kein Sport, dürfte also auch nicht über Sportverbände, Stadtsportbünde und Sportvereine unterstützt werden. In meinem Verein trainiert eine Nin-jutsu Gruppe, die ich genau in diesem Dilemma sehe.
Genau das ist ja das Problem, da Judo eben nicht nur als Sport entworfen wurde, wenn man den
Kano-Zitaten Glauben schenken mag. Aber Judo eben in das gegenwärtige "Sport-Konzept" gepresst wird
(aus naheliegenden Gründen)...
Fragen wir mal andersrum - wenn SV nicht durch "Sportverbände, Stadtsportbünde und Sportvereine"
unterstützt werden dürfte, wo könnte ein ein Judo-Verband einwirken, um dafür eine vergleichbare
Unterstützung zu bekommen?
Wer könnte in diesem Land ein Interesse haben an wehrhaften Bürgern?
Wo ist also wiederum entsprechende Lobby-Arbeit zu leisten?
Bist Du Dir sicher, daß Du den Jupp da richtig verstanden hast?
Jupp hat geschrieben:Eine realistische SV ist in meinen Augen etwas für „Profis“, also für Menschen, die aus beruflichen Gründen oder wegen ihres Lebensumfeldes regelmäßig mit körperlicher Gewalt konfrontiert werden.
[...]
Die Frage ist nun tatsächlich, ob eine entsprechende Schulung/Ausbildung in unseren deutschen Sportvereinen einen Platz finden kann/darf/sollte....
(Hervorhebung von mir.)

Der Jupp hat schon mal ganz sicher kein Interesse an wehrhaften Bürgern. Wehrfähigkeit ist für ihn eine Sache, die Profis vorbehalten sein sollte.

BTW, ob man Ninjutsu als realistische SV bezeichnen kann... naja.
Man läuft doch eher selten mit Shuriken, Katana und Naginata durch die Stadt.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

Jupp hat geschrieben:1. o.T., aber als Einleitung nötig:
Ich habe lange gerungen, ob ich mich in diesem Faden zu Wort melden soll...
Aber es läuft offensichtlich ja wieder darauf hinaus, eine Konfrontation aufzubauen zwischen dem „schlechten, unfähigen DJB“ einerseits, der ausschließlich „Wettkampfjudo“ propagiert und damit von „wirklichen“ Judo des Jigoro Kano keine Ahnung hat

[...]

Jupp
Sorry, das war nicht meine Intention. Ich versuche meinen Gedankengang neu zu formulieren.

1. Mir geht es hier in erster Linie um das Internetportal des DJB, nicht um den DJB selbst
2. Auf diesem Portal fehlen mir wichtige Informationen bzgl. der Nicht-Wettkampf-Aktivitäten
3. Auch ist mir die Aufteilung nicht recht. Die Webseite ist "Spitzenwettkampf" und Breitensport ist ein kleiner Teil davon. Und hier fehlt mir dann der Hinweis auf "Breitensport Wettkampfmöglichkeiten."
3..1 : Wenn mehr Mitglieder keinen Wettkampf machen als sich auf Turnieren betätigen, dann würde ich mir wünschen, dass sich dies besser auf der Seite spiegelt.
3.2: Auch würde ich mir wünschen, dass mehr Wettkampfmöglichkeiten für Breitensportler geschaffen werden, gerne auch gemäß des "dabei sein ist alles" Gedankens
4. Da der Breitensportler schon aufgrund seiner Menge eine wichtig für den Verband ist, würde ich mir wünschen, dass dieser direkter angesprochen wird. In diesem Sinne sind auch die Vergleiche zu den Maßnahmen anderer Verbände zu sehen. Als Beispiel, wie andere Verbände und Schulen Mitglieder gewinnen.
5. Ich ärgere mich über Fehlinformationen auf den Seiten (womit wir bei Tai-Chi, Chi-Gung und Yoga wären). Ich ärgere mich darüber, dass ein System, dass eigentlich das gleiche erreichen wollte (und dies auch anfangs geschafft hat) wie TC, CG und Yoga, nun diese als Lockmittel nutzt, um irgendwie wieder in diesem Bereich mitspielen zu können. Das dies so prominent gelistet ist, finde ich einfach nicht gut, da es meiner Meinung nach Unentschlossene dazu bringt, eben auch diese Begriffe zu googlen.

Warum betrifft mich das?
Weil ich mich als Breitensportler sehe. Weil ich gerne Leute, die Interesse an Judo haben, gerne mit gutem Material versorgen würde. Weil ich mir wünschen würde, dass unser Judojo ( <- Spässle) ähnlich gutes Marketingmaterial bekommen würde, wie ich es in meinem Karate Dojo sehe.
Weil ich sehe wie Leute tolle Videos von anderen Verbänden sehen, sich davon begeistern lassen und es eben nichts Vergleichbares im Judo Bereich gibt.

Das kann man jetzt als schlimme Kritik ansehen, oder man nimmt sich mal die Zeit etwas über den Tellerrand zu sehen. Und sich auch den aktuellen Bedingungen anzupassen.
Wenn neue Mitglieder Mangelware werden, dann muss man sich eben mal den Ist-Zustand kritisch betrachten.

Es werden/wurden ja bereits Schritte in die richtige Richtung unternommen (meiner Meinung mach). Nur eben etwas sehr kleine, halbherzige Schritte.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von tutor! »

Erst einmal vielen Dank für die (abermalige) Klarstellung - ich hatte es anfangs nicht wirklich so verstanden.

Ich glaube, dass Dir niemand darin widersprechen kann, dass der DJB in Sachen "Breitensport" zu wenig "klappert". Dasselbe gilt sicherlich auch für die Landesverbände. Zu den anderen Fragen - vorhandene Konzepte und ihre Breitenwirkung durch die Verbandshierarchieen - hatte ich ja bereits einiges geschrieben.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von califax »

Das Problem ist meiner Meinung nach eben der Sportgedanke.
Makikomi Kid hat geschrieben: 2. Auf diesem Portal fehlen mir wichtige Informationen bzgl. der Nicht-Wettkampf-Aktivitäten
Moderner Sport IST aber nunmal Wettkampf. Es gibt Wettkampf, und es gibt Wettkampfvorbereitung. Wen außer den direkten Beteiligten interessiert denn ganz ehrlich ein Sportabzeichen oder irgendeine Gürtelprüfung?
Makikomi Kid hat geschrieben:3. Auch ist mir die Aufteilung nicht recht. Die Webseite ist "Spitzenwettkampf" und Breitensport ist ein kleiner Teil davon. Und hier fehlt mir dann der Hinweis auf "Breitensport Wettkampfmöglichkeiten."
Sportverbände glänzen nun mal an der Spitze und nicht an der Basis. Beim Boxen redet auch keine Sau über die ganzen Kämpfe, die ständig und auch direkt vor dem Klitschko-Kampf im selben Ring am selben Abend stattfinden. Stars sind eben Stars. Mit denen wirbt man, nicht mit den Müllers und Meiers.
Und die Kompetenz des DJB wird auch eher in nationalen und internationalen Wettkämpfen zu suchen sein als bei der Dorfliga.
Makikomi Kid hat geschrieben:4. Da der Breitensportler schon aufgrund seiner Menge eine wichtig für den Verband ist, würde ich mir wünschen, dass dieser direkter angesprochen wird. In diesem Sinne sind auch die Vergleiche zu den Maßnahmen anderer Verbände zu sehen. Als Beispiel, wie andere Verbände und Schulen Mitglieder gewinnen.
Die machen das im MT oder beim Sambo genauso wie der DJB und seine LV. Aber bei denen funktioniert es halt. Muß am Fußball liegen.
Makikomi Kid hat geschrieben:5. Ich ärgere mich über Fehlinformationen auf den Seiten (womit wir bei Tai-Chi, Chi-Gung und Yoga wären). Ich ärgere mich darüber, dass ein System, dass eigentlich das gleiche erreichen wollte (und dies auch anfangs geschafft hat) wie TC, CG und Yoga nun diese als Lockmittel nutzt, um irgendwie wieder in diesem Bereich mitspielen zu können. Das dies so prominent gelistet ist, finde ich einfach nicht gut, da es meiner Meinung nach Unentschlossene dazu bringt, eben auch diese Begriffe zu googlen.
Das ist Verzweiflungsmarketing. Im Boxen haben sie aus denselben Gründen "Wellness-Boxen" erfunden. Ist genauso bizarr. :)
Makikomi Kid hat geschrieben:Weil ich gerne Leute, die Interesse an Judo haben, gerne mit gutem Material versorgen würde. Weil ich mir wünschen würde, dass unser Judojo ( <- Spässle) ähnlich gutes Marketingmaterial bekommen würde, wie ich es in meinem Karate Dojo sehe.
Weil ich sehe wie Leute tolle Videos von anderen Verbänden sehen, sich davon begeistern lassen und es eben nichts Vergleichbares im Judo Bereich gibt.
Du weißt doch, wo die gute Literatur zu finden ist. Du hast Mifune, Hirano, Kano, etc. im Netz. Du gehst auf Seminare, wo anständiges Judo gelehrt wird. Du weißt, wie gute Werbeflyer und Videos aussehen sollten. Wozu brauchst Du den Verband? Dein Dojo, Dein Leben, Dein Judo. Pfeif auf die Verbände.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

@Califax:
Ja, aber den Ist-Zustand zu rechtfertigen, hilft uns in der aktuellen Situation nicht wirklich weiter.

Ich kann nachvollziehen, warum es so ist. Ich möchte allerdings eher darüber reden, was man ändern könnte und nicht versuchen, den aktuellen Zustand zu rechtfertigen und damit zu zementieren.

Mir ist auch klar, dass ein paar der Probleme tiefreichende Ursachen haben. Aber evtl. reicht in einigen Bereichen eine leichte Verschiebung des Blickwinkels, anstatt im aktuellen Sichtbereich alles neu aufzubauen.

Meine Hoffnung ist auch, dass durch den Blick aus dem eigenen Brunnen heraus neue Impulse entstehen, die über eine längeren Zeitraum hinweg zu einer anderen Judo-Idee innerhalb des DJB führen.
Wozu brauchst Du den Verband? Dein Dojo, Dein Leben, Dein Judo. Pfeif auf die Verbände.
Im Moment hast du recht. Allerdings gibt es auch Dojo-Leiter, die eben keine Ahnung haben, wie diese Materialien aussehen sollen. Und für diese wäre der Wechsel vom DJB zu einer anderen Orga sinnig. Wenn der DJB allerdings vergleichbares Material hat, dann wäre einer der Gründe des Wechsels nicht mehr gegeben, was ja für den DJB gut wäre.

Derzeit ist die einzige Begründung die "Gürtelanerkennung." Und dieser Grund hat bisher nie länger als 30min in einem Gespräch standgehalten.
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Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Fritz »

califax hat geschrieben:Moderner Sport IST aber nunmal Wettkampf. Es gibt Wettkampf, und es gibt Wettkampfvorbereitung. Wen außer den direkten Beteiligten interessiert denn ganz ehrlich ein Sportabzeichen oder irgendeine Gürtelprüfung?
Nun zum Sport-Begriff gibt es schon irgendwo einen ausführlichen Faden.
In meinen Umfeld wird durchaus "Sport" im Sinne von Leibesertüchtigung verwendet.
Ich kenne genug, die gehen "zum Sport", ohne den leisesten Gedanken an Wettkampf und Wettkampfvorbereitung.
Die machen das im MT oder beim Sambo genauso wie der DJB und seine LV. Aber bei denen funktioniert es halt. Muß am Fußball liegen.
Hmm, dann schau mal in die Mitgliedsstatistiken der LSBs.
Und vergleiche mal Judo mit den "Sambo", "MT", "Boxen" u. "Ringen"...
Irgendwo hatte ich mal die Statistik von Sachsen zitiert... (http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 924#p59924)
Hier ist die DOSB-Statistik: http://www.dosb.de/fileadmin/sharepoint ... g_2010.pdf
Sambo und MT finde ich da nicht, die haben allerdings auch Verbände, keine Ahnung wie die Mitgliederstärke
da aussieht, was es an "Dunkelziffern" gibt...
Aber polemisch gesprochen, fällt es mir da aber irgendwie schwer zu glauben, daß die anderen
Kampfsport-Verbände bisher alles richtig gemacht haben ;-)
Nur ist der DJB aber m.M.n. recht gut beraten, wenn er "rotiert", um seinen Position zu halten und
da geht Makikomi Kids Kritik sicherlich nicht in die falsche Richtung...
Du weißt doch, wo die gute Literatur zu finden ist. Du hast Mifune, Hirano, Kano, etc. im Netz. Du gehst auf Seminare, wo anständiges Judo gelehrt wird. Du weißt, wie gute Werbeflyer und Videos aussehen sollten. Wozu brauchst Du den Verband? Dein Dojo, Dein Leben, Dein Judo. Pfeif auf die Verbände.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß ein paar Seminare mit gutem Judo und ein paar Filmchen im Netz ausreichend "qualifizieren", um Werbe-Flugblätter und -Filmchen zu basteln und einen
verbandsfreien Trainingsbetrieb guten Gewissens zu organisieren?
Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß Leute ohne Kampfsport/-Kunst-Vorbildung aus dem Kalten
heraus zwischen gutem und schlechtem Judo unterscheiden können? Hey, das können ja sogar
einige hochgraduierte Dan-Inhaber nicht ;-)

Du warst nun endlich mal bei einem Lehrgang in Urberach -
Was meinst Du, was passieren würde, wenn bei so einem Lehrgang nicht 50 Leute,
sondern 500 aufschlagen würden?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Hofi
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Hofi »

Hi!
Vielleicht bin ich schon zu lange dabei, aber:
- Auf der DJB-Homepage will ich keine Informationen über den Wanderausflug des Judoclubs Hintervormwald
- Was eher darauf gehört in Sachen Breitensport sind zielgerichtete Links zu den Breitensportaktionen der Landesverbände
- Soweit der DJB selbst Breitensportkonzepte hat, gehören diese klar und strukturiert auf die Seite, im übrigen der für jeden erkennbare Link zur nächsten Ebene, denn auch der verständliche Hinweis hier ist jemand anderer direkt zuständig, wird üblicherweise als hilfreich und nicht als abschreckend empfunden
- Vorhandenes Material gehört klar und leicht verständlich zur Verfügung gestellt, wobei auch das wieder über eine entsprechende Weiterleitung passieren kann. Was hilft es dem Neuanfänger in Kiel, wenn er weiß, dass es in Berchtesgaden jemanden aus einem zum DJB gehörenden Verein gibt, der sein Interesse befriedigen kann. Ich habe noch keinen Neuanfänger erlebt, der gekommen ist, weil ihn die Infos auf der DJB-Seite so beeindruckt hätten. Vieles läuft hier über Mundpropaganda und die lokale Presse. Einige fangen an, weil ihre Kinder es machen, andere weil sie den 15. Artikel im kostenlosen Wochenblatt gesehen haben und merken, da ist jemand aktiv.
- Was die "Werbevideos" angeht, nun darum könnte man sich sicher kümmern, aber wer hat die Ressourcen. Einer meiner U17er macht für dieses Jahr ein eine Ippon-Parade unseres Vereins, mal sehen, ob wir dann das Ok aller Beteiligten kriegen, die dann auch ins Netz zu stellen. Fernsehzeiten werden fürs Judo immer problematisch bleiben, solange die Medien nicht glauben, dass ein Bedarf da ist. Hierfür müssten aber in meinen Augen weniger die Regeln als die Art der Übertragung geändert werden
- Was die Aufteilung angeht, naja der DJB ist der "Spitzen"verband und er macht die Seite eben entsprechend der ihm zugeordneten Aufgaben.

Ein letzter Satz: Besser wird es nicht durch schimpfen sondern durch mithelfen.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

@Fritz:
Das ist mit ein Teil des Problems. Der DJB hat vergleichsweise viele Mitglieder und eine recht traditionelle Struktur.

Es stellt sich die Frage, wie zeitgemäß das aktuell noch ist, und welche Vorteile es bringt.

Für den Breitensportler ist hier sicher die PO interessant, wobei sich hier auch (oft) die Frage stellt, wie stark reglementiert sowas sein muss.
In der Theorie macht es Sinn, damit ein Grüngurt überall das gleiche kann. In der Praxis sind die Unterschiede schon innerhalb einer Gruppe bemerkbar, und von Verein zu Verein kaum zu übersehen (vor allem, wenn man die jeweiligen Extreme vergleicht).

Wenn nun eine PO die eine gewisse Gleichheiten gewährleisten soll, dies in der Praxis meist nicht tut, dies auch allgemein bekannt ist und gerne diskutiert wird, warum diese nicht gleich als Richtlinie auffassen, anstatt als in Stein gemeißelt? Viele der Probleme (Alter für den n-ten Kyu, Probleme in einzelnen Fällen mit bestimmten Techniken) liessen sich so recht einfach beheben, solange eine gewisse Ethik der Prüfer / Dojoleiter gewährleistet werden kann.
ich kenne genug, die gehen "zum Sport", ohne den leisesten Gedanken an Wettkampf und Wettkampfvorbereitung.
Ich denke, es geht weniger um das, was die Sportler darunter verstehen, sondern um die Methoden, die durch das Verständnis des Judo an der Spitze nach unten weitergegeben werden.
Hmm, dann schau mal in die Mitgliedsstatistiken der LSBs.
Und vergleiche mal Judo mit den "Sambo", "MT", "Boxen" u. "Ringen".
Die entsprechenden Schulen sind inzwischen oft nicht mehr so im LSB angemeldet. Sondern sind bei den Turnern oder anderen Abteilungen gemeldet. Sambo bei uns in der Ecke ist bei einem Verein als "Turnen" bei einem anderen im "Familiensport" angesiedelt. Und die MMA-Gruppe nen Ort weiter ist privat und in irgendeinem internationalen Dachverband.

Nur nach den LSB-Zahlen zu gehen, kann daher verzerrte Informationen geben, insbes. bei Judo-Konkurrenten wie Sambo, BJJ, MMA, den deutschen JJ Versionen, und den ganzen Hybrid Systemen.
Ein letzter Satz: Besser wird es nicht durch schimpfen sondern durch mithelfen.
Ich empfinde Kritik als Hilfe. Denn wer jemanden Kritik verweigert, der nimmt ihn die Chance zu wachsen.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von califax »

Makikomi Kid hat geschrieben: Ja, aber den Ist-Zustand zu rechtfertigen, hilft uns in der aktuellen Situation nicht wirklich weiter.

Ich kann nachvollziehen, warum es so ist. Ich möchte allerdings eher darüber reden, was man ändern könnte und nicht versuchen, den aktuellen Zustand zu rechtfertigen und damit zu zementieren.

Mir ist auch klar, dass ein paar der Probleme tiefreichende Ursachen haben. Aber evtl. reicht in einigen Bereichen eine leichte Verschiebung des Blickwinkels, anstatt im aktuellen Sichtbereich alles neu aufzubauen.
Die DJB-Homepgae präsentiert nun einmal das Judo aus Sicht und in Kompetenz des DJB. Und das ist Wettkampfsport, möglichst auf internationalem Niveau. Das wäre nicht so, wenn es nicht den Bedürfnissen der Wettkampfklientel entsprechend würde.
Makikomi Kid hat geschrieben:Meine Hoffnung ist auch, dass durch den Blick aus dem eigenen Brunnen heraus neue Impulse entstehen, die über eine längeren Zeitraum hinweg zu einer anderen Judo-Idee innerhalb des DJB führen.
Du hast Hoffnungen...
Aber es gilt nunmal: gleich zu gleich gesellt sich gern.
Soll heißen: Momentan ist DJB-Judo immer noch in einer Größenordnung, in der sich die Sportauffassung durch Selektion der Aktiven selbst stabilisiert. Solche selbsttragenden Strukturen reformieren sich normalerweise erst beim personellen Zusammenbruch, weil dann vorhandene Posten mangels konservativer Besetzung von Reformern gekapert werden können.
Dazu kommt, daß man nur reinbuttern kann, was man woanders wegnimmt. Niemand wird bei den Kadersportlern sparen wollen.
Verbände wie der DJB sind in erster Linie für den nationalen und internationalen Wettkampf nötig.
Und das formt diese Organisationen dann entsprechend.
Makikomi Kid hat geschrieben:
Wozu brauchst Du den Verband? Dein Dojo, Dein Leben, Dein Judo. Pfeif auf die Verbände.
Im Moment hast du recht. Allerdings gibt es auch Dojo-Leiter, die eben keine Ahnung haben, wie diese Materialien aussehen sollen. Und für diese wäre der Wechsel vom DJB zu einer anderen Orga sinnig. Wenn der DJB allerdings vergleichbares Material hat, dann wäre einer der Gründe des Wechsels nicht mehr gegeben, was ja für den DJB gut wäre.
Es gibt ja keine andere Orga, die solche Materialien bietet. :)
Wie diese Materialien aussehen sollen, lernt man schnell.
Werbeflyer kann man sich überall in Kneipen und Clubs anschauen.
Wenn man sich dann fragt, welche Flyer sofort auffallen, sofort ansprechen und sofort eine klare Botschaft vermitteln, hat man fast schon den eigenen Flyer erstellt.
Graphiken sind natürlich immer ein Problem. Aber dafür hat man mit dem Schriftzug Judo eine starke Marke im Mittelpunkt. Nochmal als Kanji zum Blickfang - reicht.
Da braucht man kaum Graphik.

Oder hab ich jetzt was falsch verstanden?
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von katana »

Aber dafür hat man mit dem Schriftzug Judo eine starke Marke im Mittelpunkt. Nochmal als Kanji zum Blickfang - reicht.
Da braucht man kaum Graphik.
Da hast du durchaus recht,
die "Marke Judo" ist durchaus bekannt und allgemein verbreitet.
Die Frage ist nur, welches Bild der "zu rekrutierende Adressat" damit in Verbindung bringt.
Letztlich spielt es überhaupt keine Rolle, wie sich nun der Verband, oder jeder Einzelne von uns
"einen Breitensportler" zurechtdefiniert, damit er ins eigene Bild passt.
Es ist auch völlig egal, wie wir uns jeder für sich den Breitensport schönsaufen, damit wir nichts ändern müssen,
denn einzig das Verständnis der Adressaten entscheidet, wer bei dir im Training auftaucht:
Beispiel:
Schalte eine Anzeige für Tai Chi, --- du bekommst hauptsächlich 30-50jährige gesundheitlich orientierte Leute.
Schalte eine Anzeige für Selbstverteidigung, --- du bekommst hauptsächlich weibliche Teilnehmer ab 14
aufwärts.
Schalte eine Anzeige für einen Judo-Anfängerkurs, --- du bekommst Kinder.
(wann hören die i.d.Regel wieder auf ?)

Niemand der "Zielgruppe der nahen Zukunft" (Demographie) identifiziert sich mit Spitzensportlern oder
Olympiasiegern.
Außer einige eifernde Eltern, die gerne so einen als Sohn oder Tochter hätten.

Warum wurde kürzlich nochmal die Judo-Bundesliga reduziert?,
warum bleibt's bei den Bezirksligen meist bei der Idee?,
ach ja, wegen zu großer Teilnehmerzahlen :irre

KK
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von califax »

Fritz hat geschrieben: Aber polemisch gesprochen, fällt es mir da aber irgendwie schwer zu glauben, daß die anderen
Kampfsport-Verbände bisher alles richtig gemacht haben ;-)
Wellness-Boxen hab ich ja erwähnt. Boxen stirbt. Man sieht zwar die Klitschkos im Fernsehen, aber die Anzahl der Boxclubs geht zurück. Und man begegnet plötzlich Boxern, die nach mehrjährigem Training noch keinen richtigen Bumms in den Fäusten haben.
MT boomt. MMA-Gyms tauchen überall auf. Aber der eigentliche Boom ist halt nicht im KampfSPORT, sondern im anwendungsorientierten und im ganzheitlichen: traditionelle Kampfkunst und hybride SV-Systeme.
Fritz hat geschrieben:Nur ist der DJB aber m.M.n. recht gut beraten, wenn er "rotiert", um seinen Position zu halten und
da geht Makikomi Kids Kritik sicherlich nicht in die falsche Richtung...
Vom Rotieren kriegt man nur einen Drehwurm. :)
Die Probleme mit der einseitigen Wettkampf- und Spitzenorientierung KÖNNEN aus DJB-Sicht gar keine Probleme sein. Und die anderen Ursachen der derzeitigen Malaise - Atemi, SV, Kataverständnis, Wurfverständnis, ... - das ist hier alles schon so oft durchgekaut wurden.
Wer Angst vor Atemi hat, wer sich vor SV ekelt, wer Kata für Tanzvorführungen und Technikdemonstrationen hält, wird keine ansprechenden Materialien zu diesen Themen produzieren können.
Aber Sportabzeichen, alte Schwarzweiß-Fotos, die Waldwanderung vom Kleinmoordorfer Turnverein - das will keiner auf einer DJB-Homepage sehen.
Fritz hat geschrieben:
Du weißt doch, wo die gute Literatur zu finden ist. Du hast Mifune, Hirano, Kano, etc. im Netz. Du gehst auf Seminare, wo anständiges Judo gelehrt wird. Du weißt, wie gute Werbeflyer und Videos aussehen sollten. Wozu brauchst Du den Verband? Dein Dojo, Dein Leben, Dein Judo. Pfeif auf die Verbände.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß ein paar Seminare mit gutem Judo und ein paar Filmchen im Netz ausreichend "qualifizieren", um Werbe-Flugblätter und -Filmchen zu basteln und einen
verbandsfreien Trainingsbetrieb guten Gewissens zu organisieren?
Doch. Das tue ich. Gute Werbeflyer kann man sich überall anschauen. Studenten der "irgendwas-mit-Medien"-Fachrichtungen gibt es genug, und sie alle brauchen Praktika und Referenz-Projekte.
Die alten inzwischen rechtefreien Filmchen im Netz liefern feines Werbematerial für die eigene Homepage.
Für selbstgedrehte Filme gibt es Hochschulen und deren Studenten.
Und Seminare sind nun einmal der Kern des Trainingsbetriebs. Nenn es Seminar oder nenn es Übungsleiterfortbildung...
Wie Du willst.
Was glaubst Du denn, wie der Trainingsbetrieb bei den anderen Kampfkünsten abläuft?
Fritz hat geschrieben:Du glaubst doch nicht ernsthaft, daß Leute ohne Kampfsport/-Kunst-Vorbildung aus dem Kalten
heraus zwischen gutem und schlechtem Judo unterscheiden können? Hey, das können ja sogar
einige hochgraduierte Dan-Inhaber nicht ;-)
Müssen sie ja auch nicht. Geht es jetzt darum, ein gutes Training zu kriegen oder geht es darum, einen "schlechten" Nachbarverein zu bekämpfen? Es reicht doch, wenn man selbst was feines kriegt und es mit Interessierten teilt. Man muß nicht missionieren. Wozu?
Fritz hat geschrieben:Du warst nun endlich mal bei einem Lehrgang in Urberach -
Was meinst Du, was passieren würde, wenn bei so einem Lehrgang nicht 50 Leute,
sondern 500 aufschlagen würden?
Dann kämen vermutlich 50, maximal 100, rein und der Rest hätte sich zu spät angemeldet.
Ich verstehe die Frage aber nicht.
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(Kacem Zoughari.)
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von califax »

katana hat geschrieben:die "Marke Judo" ist durchaus bekannt und allgemeinverbreitet.
Die Frage ist nur, welches Bild der "zu rekrutierende Adressat" damit in Verbindung bringt.
[...]
Schalte eine Anzeige für Selbstverteidigung,---du bekommst hauptsächlich weibliche Teilnehmer ab 14
aufwärts.
Das Bild kann man manipulieren. Schnapp Dir 'paar gute Schüler, zieht Euch Tarnklamotten und Boots an und geht bei dem Wetter jetzt auf die aufgeweichte Wiese. Dann ein Foto vom Bodenkampf mit Würger - Du wirst sehr schnell andere Klientel bekommen. ;)
Für die Kampfsportklientel: Deren bevorzugte Optik kannst Du im Zeitungsladen bewundern. Fighters Choice heißt IIRC eines der Mags.
katana hat geschrieben:Niemand der "Zielgruppe der nahen Zukunft" (Demographie) identifiziert sich mit Spitzensportlern oder
Olympiasiegern.
Richtig. Aber da ist der DJB als Wettkampfsubventionsverband die falsche Anlaufstelle. Wer lebendiges Judo will, muß lebendiges Judo machen.
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