Der Breitensportler

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Makikomi Kid
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Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

Auf der DJB Seite lesen wir
Breitensport bedeutet nicht, keine Leistung zu erbringen. Dabei ist das wesentliche Merkmal des Breitensports die Einstellung der Sportler zum Wettkampf und zur eigenen Leistung. Wer nicht regelmäßig an offiziellen Wettkämpfen teilnimmt und seine Leistungsverbesserung nicht am Wettkampfniveau, sondern vorrangig an der persönlichen Fitness und Gesundheit orientiert, ist ein Breitensportler. Die Leistungsbeurteilung orientiert sich dabei auch stark an der Trainingsgruppe und Leistungsvergleiche spielen sich weniger in einem öffentlichen, sondern eher in einem privaten Rahmen ab. Außerdem ist das Leistungsniveau in konditioneller und technisch-taktischer Hinsicht wesentlich reduziert. Dabei ist es jedoch durchaus möglich und auch üblich, dass sich Leistungssportler - vor allem im Jugendbereich - auch an breitensportlichen Maßnahmen und Aktionen beteiligen und so neben dem Leistungsgedanken in ihrem Sport auch das „just for fun“ in ihrer Sportart pflegen.
Quelle: http://www.judobund.de/breitensport

Nun möchte anmerken, dass diese Definition so nicht stimmig ist.
Der Begriff "Breitensportler" ist der Gegensatz zu "Spitzensportler." Mit der Idee, dass die Sportler eine Pyramide bilden, mit wenigen an der Spitze, und vielen an der Basis.
Ein Breitensportler, der an Turnieren teilnimmt bleibt daher ein Breitensportler - solange er es nicht "an die Spitze" schafft.

Der Judoka, der keine Wettkämpfe bestreiten will, ist daher nicht unbedingt ein Breitensportler.
"Wettkämpfe" haben eigentlich in der Diskussion nur wenig zu suchen, da ein Spitzensportler nicht unbedingt ein Wettkämpfer sein muss, und nicht alle Wettkämpfer Spitzensportler sind.

Auch wird SV und Kata wohl im Bereich des Breitensports angesiedelt "Wer sich fit halten möchte, findet viele Möglichkeiten [ ... bis hin ..] zur Selbstverteidigung oder der Judo-Kata, einer besonderen Form der Technikdemonstration."

Beides ist nach meinem Verständnis nach a) kein Sport aber b) integraler Bestandteil des Judo. Die Fokussierung auf den technisch immer stärker eingeschränkten Teil des Wettkampfes, finde ich arg bedenklich.
Judo-Breitensport ist ein sportartorientiertes Angebot, das zielgruppenorientiert für verschiedene Altersgruppen, Leistungsniveaus und für geschlechtshomogene und geschlechtsheterogene Gruppen angeboten wird
Da bin ich aber froh! Wer hat sich diesen Satz denn ausgedacht? :)

Übrigens auch das bietet Judo im DJB
Übungen zur Entspannung und Meditation (z.B. Chi Gong, Tai Chi, Yoga)
Wow. Judo beinhaltet Tai Chi, Chi Gong und Yoga?
Welche Qualifikationen in diesen Bereichen werden denn im Judo vermittelt? Bisher hatte ich in meinem Judotraining keinen Kontakt mit Tai Chi, Chi Gong oder Yoga. Ok, Yoga einmal, aber das war kein DJB-Judo :)
Auf den Seiten in dieser Rubrik können Sie sich über das umfangreiche Angebot im Judo-Breitensport informieren.
Yep, da finden sich
- Termine (ganze 6 Stück bis 06.08.11)
- Judo&More (Jugend-Feriencamp, bin ich wohl zu alt für)
- Sommerschule (auf dem ich das Judosportabzeichen machen kann)
- Sportabzeichen
- Judo Safari (auch zu alt für)
- Judo der Behinderten (noch nicht kaputt genug für, aber das bekommen wir schon noch hin)

Wo sind denn die Infos zu den vielfältigen anderen Möglichkeiten des Breitensportlers?

Vergleicht man das mit den "Spitzensport"-Infos, so muss man sich nicht wundern, warum die Mitglieder so langsam von dannen ziehen. Evtl. merkt der Sportler in der breiten Masse, dass er im DJB eben nicht so viel zählt, wie der Sportler an der Spitze?

Meiner einer empfindet die "Breitensport"-Seite des DJB jedenfalls als schlechten Witz. Wie seht ihr das?
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Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Fritz »

Ich mag den Begriff "Breitensport" irgendwie überhaupt nicht.
"Leistungssport" mag noch angehen, damit kann man deutlich entsprechendes Wettkampf-Judo vom
Rest abgrenzen, aber der Rest sollte einfach Judo sein und so benannt werden.

Einer meiner Sprüche zu Erwachsenen, die ich anquatsche, ob sie nicht in unserer Elternjudo-Gruppe mitmachen möchten
und die in der Regel dann sowas in der Art sagen: "Für Sport bin ich zu alt", ist: "Hey, das paßt ja gut, weil - Judo ist ja auch kein Sport".
Die gucken dann immer recht verdutzt... ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von SJC »

Insgesamt eine spannende Beleuchtung des Themas.
Makikomi Kid hat geschrieben:Auch wird SV und Kata wohl im Bereich des Breitensports angesiedelt "Wer sich fit halten möchte, findet viele Möglichkeiten [ ... bis hin ..] zur Selbstverteidigung oder der Judo-Kata, einer besonderen Form der Technikdemonstration."

Beides ist nach meinem Verständnis nach a) kein Sport aber b) integraler Bestandteil des Judo.
Jedoch frage ich mich jetzt, wie bzw. was du unter Sport verstehst. Denn besonders die Kata würde ich auch als Sport bezeichnen.
Ich trainiere beim Spandauer Judo-Club 1951 e.V.: http://spandauer-judo-club.de - http://facebook.com/SpandauerJudoClub
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Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Fritz »

SJC hat geschrieben:Jedoch frage ich mich jetzt, wie bzw. was du unter Sport verstehst. Denn besonders die Kata würde ich auch als Sport bezeichnen.
Hmm, ersetze mal "Kata" mit "Randori"... Klingt es dann auch noch plausibel?

Ich denke, Makikomi Kid wollte aussagen, daß Kata eine Lehrmethode (neben Randori, Kogi u. Mondo)
ist und keine "Unter-Sportart" bzw. "-Disziplin".

Und wenn ich mir, sagen wir mal, die Kime-No-Kata anschaue... Da geht es u.a. auch um die Abwehr lebengefährlicher Angriffe,
als "Sport" würde ich das nicht unbedingt ansehen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von tutor! »

Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Faden zum Begriff "Sport" und seines Bedeutungswandels eröffnet. Die damalige Diskussion habe ich noch einmal überflogen und finde sie auch im Nachhinein sehr fruchtbar:
http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 295#p38295

Es gibt unterschiedliche Definitionen von Sport und den damit zusammengesetzten Begriffen (Breitensport, Spitzensport, Freizeitsport, Leistungssport, Hochleistungssport usw.) Diese Definitionen können sein:
  • semantisch (den Begriff sprachlich interpretierend)
  • politisch (wofür gibt es Zuschüsse, Projektmittel, Hallenzeiten, günstige Sportversicherungen etc. - da wird jede Selbstverteidigung plötzlich zur idealen Sportart)
  • sportwissenschaftlich (um Segmente des Sports in wissenschaftlichen Arbeiten untersuchen und benennen zu können)
Das Ganze ist dann auch noch in einem historischen Wandel begriffen und international nicht einheitlich.... Von daher finde ich auch einige Begriffe von meinem Sprachverständnis her schrecklich, aber ich weiß auch, dass diese Begriffe als Fachtermini in bestimmten Kontexten eben definiert sind - ob ich das so glücklich finde oder nicht.

Das Sportverständnis des DOSB ist hier: http://www.dosb.de/de/organisation/phil ... inter.html
BTW: Kanos Ideale passen 100% in dieses Sportverständnis!

Ansonsten muss man immer wieder betonen, dass der DJB selbst nicht oder nur in geringem Umfang für den so genannten Breitensport zuständig ist. Dieses ist Aufgabe der Landesverbände, die das mit unterschiedlicher Intensität betreiben. Von daher ist es kein Wunder, wenn der DJB selbst dieser Zielgruppe (ein weiteres schwieriges Wort) nur sehr wenige direkte Angebote unterbreitet. Diese zu schaffen, ist Aufgabe der Landesverbände. Der DJB kann Konzepte entwickeln, Anregungen geben und Multiplikatoren aus-/fortbilden. Das war es dann aber auch schon.

Die Umsetzung muss von den Landesverbänden und vor allem von den Vereinen erfolgen.
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judoka50
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von judoka50 »

Nun möchte anmerken, dass diese Definition so nicht stimmig ist.
Der Begriff "Breitensportler" ist der Gegensatz zu "Spitzensportler."
Ist Deine persönliche Meinung. Es geht aber vielmehr darum, was die Breite der Bevölkerung darunter versteht und die sieht dann nicht Judo zur Erlangung von Fertigkeiten in der Selbstverteidigung und auch nicht, um damit Erfolge zu erringen.
„Sport für möglichst viele Menschen“ der durch vielfältige Bewegungsantworten gekennzeichnet ist und ihn zum „Sport für alle“ macht.
Derzeit formuliert der Deutsche Olympische Sportbund allgemein: „(Das) Sportangebot dient dem Menschen zur bewegungs- und körperorientierten ganzheitlichen Entwicklung der Persönlichkeit und strebt Gesundheit in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht an.Darüber hinaus ergeben sich zwei leicht unterschiedliche Definitionen des Breitensports:
Sport, der in der Breite der Bevölkerung, also von verschiedenen Altersgruppen beider Geschlechter betrieben wird. Synonyme sind Volkssport und Massensport.
Der gesamte Sportbereich, der generell nicht professionell betrieben wird, also auch Rand- und Extremsport. Synonym ist Amateursport.
An sich einfache Antworten, die Wiki dort liefert. http://de.wikipedia.org/wiki/Breitensport

Man kann sich natürlich auch bemühen Begriffe, die für viele bekannt sind, komplizierter zu machen als nötig, bzw. zu versuchen sie zu kritisieren und zu zerreden. Allerdings ist mir der Hintergrund dafür noch ein wenig suspekt.

Wobei das Judo der Behinderten unter der Rubrik "Breitensport" oder einer eigenen Rubrik einzuordnen, vielleicht eine Überlegung Wert wäre.
Sicher ist die Zielgruppe nicht einfach mit dem Begriff Breitensport zu betrachten. Es wird kein "Normaler" auf den Gedanken kommen, einen Sport für Menschen mit einer Behinderung als Angebot für seine persönliche Fitness zu betrachten. Insoweit versuche ich auch mal Deinen Kommentar dazu, als einen leicht behinderten Scherz anzusehen, der allerdings für mich vollkommen in die Hose gegangen ist.
Viele Grüße
U d o
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Makikomi Kid
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

Ist Deine persönliche Meinung
Nope, eigentlich nicht.
Wir haben
Spitzen- und Breitensportler
Hobby- und Profisportler (oder auch Freizeit- und Arbeitszeitsportler)
Vergnügungs- und Leistungssportler

Freizeitportler und Breitensportler nehmen übrigens gerne an Wettkämpfen teil. Wirf mal nen Blick auf Stadtläufe, Turniere der Kreisklasse, etc.
Ich kann nichts dafür, dass die Autoren, die mal diesen Artikel bei Wikipedia eingestellt haben, nicht wirklich in den benutzten Begriffen bewandert sind, noch kann ich etwas dafür, dass Wikipedia zitiert wird, ohne das eigene Gehirn mal befragt zu haben. Denn alleine die Bedeutung der einzelnen Wörter in diesen zusammengesetzten Hauptwörtern könnte einem da Hinweise geben.

Auch haben viele dieser Begriffe Schnittmengen. So werden Profisportler meist leistungsorientiert sein, denn sonst könnten sie davon kaum leben. Aber nicht alle Leistungssportler können ihren Sport zum Beruf machen und dadurch Profisportler werden.
Daher ist es, bei all den Überschneidungen trotzdem noch wichtig, die Bedeutung der einzelnen Worte zu kennen.

Aussage A: Leistungssportler streben danach im sportlichen Wettkampf eine höhere Leistung zu erzielen.
Aussage B: Freizeitsportler üben Sport in ihrer Freizeit aus, wobei hier auch Schulsport und Betriebssport einbezogen werden

Wie man hier ableiten kann, dass Breitensportler keinen Wettkampf betreiben ist mir schleierhaft. Das hat nichts miteinander zu tun. Auch wenn sich deine persönliche Erfahrung ("Die Freizeitsportler, die ich kenne, die gehen nicht auf Wettkämpfe") nicht damit decken mag. Das ist das schöne an Logik - man kann (wenn man sie gebraucht) Gedanken haben, die eben nicht nur auf der eigenen Erfahrung basieren :)

Der Mitgliederschwund an der Basis wird doch gerne diskutiert und thematisiert. Auch wegen dieses Schwundes wurde ja das SV-Programm aus dem Boden gestampft. Man könnte also durchaus meinen, der Breitensport (wie immer dieser auch definiert werden mag) hätte einen gewissen Stellenwert.
Blicke ich hingegen auf die Seite des DJB zu diesem Thema, so habe ich eben nicht den Eindruck, dass dieses Thema wichtig ist. Nichts zum Thema SV. Kaum Termine. Unterpunkte so aktuell wie die Tageszeitung von letzter Woche.
soweit versuche ich auch mal Deinen Kommentar dazu, als einen leicht behinderten Scherz anzusehen, der allerdings für mich vollkommen in die Hose gegangen ist.
Um, bisher ist dieser Teil des Angebots als "Breitensport" eingegliedert. Als Fan der paralympischen Leichtathletik hat mich das verwundert, als Judogeschädigter ( Miniskus und Kreuzband) war mein Kommentar dazu jedoch recht ernst gemeint.

Ich war auch verwundert, dass man einen extra Punkt für Judo als Gesundheitssport oder so braucht, und hätte mir da auch mehr Informationen gewünscht.
BTW: Kanos Ideale passen 100% in dieses Sportverständnis!
Könntest du das belegen?

Witzigerweise wollte ich ja gerade anführen, dass Kano verhindern wollte das Judo olympisch wird, etc.
Auch wollte ich anführen, dass das Judo, so wie es vielerorts unterrichtet wird auf lange Sicht eher schädlich für den Körper ist, anstatt wie eigentlich gedacht förderlich. Auch hier ein Beispiel: Auf diesen schicken S/W Videos bei YouTube sieht man ja gerne mal ältere Herren, die mit Leichtigkeit über die Matte gleiten und auch in hohen Jahren noch Jungspunde hoch durch die Lüfte werfen.

Hierzulande scheint mit dem Erreichen eines gewissen Alters auch der Wunsch immer größer zu werden, sich mehr auf die Vereins- und Verbandsarbeit zu konzentrieren, Randori zu meiden und auch ansonsten das Training eher gemächlich anzugehen. Auch scheint sich das fortschreitende Können gerne im Hara zu konzentrieren und von dort aus torusförmig nach außen zu strömen.
Ansonsten muss man immer wieder betonen, dass der DJB selbst nicht oder nur in geringem Umfang für den so genannten Breitensport zuständig ist.
Der DJB sieht sich aber als alleinigen Anbieter aller Aspekte des Judo, reißt sich beim Leistungssport auf der Webseite fast ein Bein aus (die Webseite IST Leistungssport, der Breitensport ist so ein kleiner Unterpunkt, der sich auch noch rechtfertigen muss) und scheint die Breitensportler nur stiefmütterlich zu behandeln.
Wenn das das Bild ist, das der DJB vermittelt, dann vermittelt er das auch an die Landesverbände.
Und noch wichtiger - der interessierte Breitensportler wird ja nicht mal an die Landesverbände verwiesen, sondern auf die mageren Unterpunkte der eigenen Seite.


Und zu guter Letzt:
Es geht aber vielmehr darum, was die Breite der Bevölkerung darunter versteht und die sieht dann nicht Judo zur Erlangung von Fertigkeiten in der Selbstverteidigung und auch nicht, um damit Erfolge zu erringen.
Ok, du stimmst mir also zu, dass Erfolge für die "Breite der Bevölkerung" Judo nicht mit Erfolgen in Verbindung bringt, und daher die Fokussierung auf eben diese ein Problem ist.
Du sagst auch, dass Judo für eben diese Breite nichts mit SV zu tun hat.
Darum möchte ich Dich bitten mir zu sagen a) woher du diese Informationen hast (gibt es hier eine Umfrage, oder ist das Deine Meinung darüber, was die "Breite der Bevölkerung" meint?) und b) was Deinen Quellen nach die "breite Bevölkerung" unter Judo versteht. Und letztendlich möchte ich Dich fragen, ob Du diese Meinung teilst.
Spannend wäre es für mich dann noch, diese Meinung mit der Meinung von Kano-Shihan zu vergleichen.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von tutor! »

Makikomi Kid hat geschrieben:
BTW: Kanos Ideale passen 100% in dieses Sportverständnis!
Könntest du das belegen?
Gerne: im Sportverständinis des DOSB heißt es wörtlich (ich unterstreiche einmal Stichworte, die ganz ähnlich auch bei Kano zu finden sind):

Die Vereine und Verbände des Sports bekennen sich zu einem humanistisch geprägten Menschenbild und zum Fairplay. Ihr Sportangebot dient dem Menschen zur bewegungs- und körperorientierten ganzheitlichen Entwicklung der Persönlichkeit und strebt Gesundheit in physischer, psychischer und sozialer Hinsicht an. gesundheitsorientierter Sport ist ein fester Bestandteil des Angebots der Mitgliedsorganisationen. (...) Gleichzeitig setzen sich Verbände und Vereine für die umfassende Berücksichtigung von Bewegung, Spiel und Sport im Bildungsbereich ein. Zum Sportverständnis gehören die Freude an körperlicher Leistung, das Bedürfnis nach Vergleich und die für den Einzelnen wie für die Gemeinschaftidentitäts stiftende Wirkung des Wettkampfsports.

Dies hätte im Prinzip so von Kano selbst geschrieben sein können. Nachzulesen ist dies z.B. bei Niehaus - oder an vielen Stellen hier im Forum ;)
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

Ich möchte Dir hierzu mehrstufig antworten.
Zum einen muß ich sagen, dass ich nicht sehe, wie dies im DJB-Judo umgesetzt wird. Und wir diskutieren hier ja noch immer über Judo, und nicht um Sport im allgemeinen, oder Bridge im speziellen. Es geht um Judo.
Und hier scheint der DJB den Gesundheitsaspekt auf Tai-Chi, Yoga und Chi-Gong zu legen. Man hat also den Eindruck, Judo hätte dies nicht zu bieten. Diese Meinung scheint in vielerlei Hinsicht vorzuherrschen, denn so wie der Gesundheitsaspekt out-gesourced wurde, so haben wir ja auch für den SV einen JJ- und Krav Maga-Mann beauftragt.

Und ich wiederhole: Wir reden hier noch immer von Judo, allerdings ein Judo, bei dem die SV ein Misch-Masch aus KravMaga und JJ ist, und der Gesundheitsaspekt wohl irgendwie über Yoga, Tai-Chi und Chi-Gung abgedeckt werden soll. Mir fehlt da etwas das Judo in all den Bereichen, die nicht "Shiai" sind.

Jetzt möchte ich anmerken, dass Kano dagegen war, Judo olympisch zu machen, weil er meinte, dies würde das Judo zu sehr auf einen einzigen Aspekt, nämlich das Shiai begrenzen. Er fürchtete, dass die anderen Aspekte des Judo zu kurz kommen würden.
Und es scheint als ob sich diese Befürchtungen bewahrheitet haben.

Zu den Zitaten selbst: Ich möchte dich bitten hier auch klar zu unterscheiden, ob es Kano Shihan um den Austragungsort der olympischen Spiele oder Judo selbst ging. Und wenn du Übereinstimmungen findest, zwischen Kanos Aussagen zu Judo und dem Sportverständnis des DOSB, dann frage Dich, wie diese im Sportjudo umgesetzt werden.

Auch möchte ich Dich darauf hinweisen, dass nach Judoka50s Quellen die "breite Masse" kein Interesse an Wettkämpfen (also Vergleich) hat.

Hier scheint es also starke Diskrepanzen zwischen der Sicht des DOSB, der Sicht von Kano-Shihan, der Umsetzung beider Sichten durch den DJB und der Meinung der "breiten Masse" (nach Judoka50s Quellen) zu bestehen.

Allerdings scheinen sowohl Kano-Shihan, als auch die "breite Masse" kein sonderlich hohes Interesse an Judo Wettkämpfen zu haben. Und dies war ja auch mit einer meiner primären Ansätze: Wenn der sportliche Wettkampf, insbesonders auf Spitzenniveau nur so wenige Leute betrifft, warum nimmt er dann so viel Raum auf der Webseite ein?

Wäre es nicht geschickter, wenn sich der DJB "Judo" auf die Fahnen schreiben würde und die einzelnen Aspekte gleich behandeln würde?

Und mich würde es immer noch interessieren, seit wann Yoga, Tai-Chi und Chi-Gong Teile des Judo sind. Auch würde mich interessieren welche Art von Tai-Chi, Yoga und Chi-Gong und wie dies vermittelt wird.
Zuletzt geändert von Makikomi Kid am 30.03.2011, 11:16, insgesamt 1-mal geändert.
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katana
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von katana »

Zum Sportverständnis gehören die Freude an körperlicher Leistung, das Bedürfnis nach Vergleich und die für den Einzelnen wie für die Gemeinschaftidentitäts stiftende Wirkung des Wettkampfsports.
Genau das ist die Problemzone, die sooft, am "westlichen Sportverständnis" kritisiert wird.
Sie entspricht nämlich auch dem weitläufigen Gesellschaftsbild.
1. Kritik: "Zum Sportverständnis gehören..."
Es wird nicht gefragt, wie die "breite Masse" etwas versteht, sondern es wird vordefiniert, wie
sie etwas zu verstehen hat.
2. Kritik: "Das Bedürfnis nach Vergleich",...
mag zwar für viele zutreffen, es aber als Verständnisbedarf
und somit Grundvoraussetzung zu predigen, ist eher typisch für die "Eiferer" ,...
soweit ich mich erinnern kann, sagte Kano da etwas über den Wettkampf und die
charakterlichen Risiken diesbezüglich.
3. Kritik: ..."die Gemeinschaftidentitäts stiftende Wirkung des Wettkampfsports"... ist zwar
sehr schön,
letztendlich aber genau das Standard-Zuchtprogramm, mit dem man Idioten für Fahnen,
Verbandsabzeichen und Ideologien, oder
andere erfundene Ehren in Kriege und auch anderweitig gegeneinander hetzt.

Gib einem Trottel eine blaue Fahne, und dem anderen Trottel eine Rote ... und schon sind sie bereit, sich gegenseitig dafür umzubringen.

Genau diese Formulierungen sind es letztendlich, die all die schönklingenden öffentlichkeitswirksamen Phrasen vom Miteinander und Gemeinschaft und gesundheitsfördernder Entwicklung und und und...blablabla ...ad absurdum führen.

Wir drücken euch die Fahnen in die Hand, und sagen euch, wie ihr etwas zu verstehen habt, damit ihr euch dann für unsere Ziele (gewinnbringend) gegenseitig den Schädel einschlagen könnt, ...
am Besten noch gemeinschaftlich, das bringt eine bessere Gruppendynamik. :D


K
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Olaf
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Olaf »

Hier von mir ein kurzer Einwurf zum Interesse der "breiten Masse" am Judowettkampf. Als Quellen habe ich die Zahlen der Teilnehmer an den Kreis-, Regionsmeisterschaften der Region Hannover und des Arbeitskreises Schaumburg/Hameln-Pyrmont, so wie sie auf den Internetseiten der entsprechenden Gliederungen zu finden sind, und die Zahlen des Niedersächsischen Judo Verbandes bei den 7- bis 14jährigen zugrunde gelegt (hier nur die Aktiven, für die Jahresmarken abgenommen wurden).
Es ist zu berücksichtigen, dass die 14jährigen an den verglichenen Meisterschaften nicht mehr teilnehmen können.

Region Hannover
Aktive 7 bis 14 Jahre: 1917
Teilnehmer an den Regionsmeisterschaften U11/U14: 163 (8,5%)
Anteil der Nichtwettkämpfer 91,5 %

AK Schaumburg/Hameln-Pyrmont
Aktive 7 bis 14 Jahre: 509
Teilnehmer an den Kreismeisterschaften U11/U14: 120 (23,6%)
Anteil der Nichtwettkämpfer 76,4 %

Auch wenn die Stichprobe für eine generelle Aussage zu klein ist, so stützt sie doch die Aussage, dass die breite Masse an dieser Art des Judo wenig bis kein Interesse hat. Ob das an den Trainern, Eltern oder den Ausübenden liegt, kann nicht ausgesagt werden, der Fakt ist aber unbestreitbar und stellt sich bereits seit vielen Jahren so dar. Entsprechende Zahlen der letzten 10 Jahre habe ich zumindest für den AK Schaumburg/Hameln-Pyrmont zusammengetragen.

Ich finde das Miteinander-Kämpfen ist eine schöne Art Judo zu betreiben und ein nicht geringer Teil der 23,6% Wettkämpfer im Arbeitkreis stammt aus meinem Verein, die Masse macht aber andere Dinge.

LG
Olaf
Immer wieder muß das Unmögliche versucht werden,
um das Mögliche zu erreichen

Derjenige, der sagt „Es geht nicht“, soll denjenigen nicht stören, der es gerade tut.

Jeder kann unter http://www.obernkirchenraptors.de mehr über uns erfahren.
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Fritz »

Ich denke, Kano hatte erstmal nichts gegen Wettkämpfe, solange das Ziel
darin besteht, daß man seine Judo-Technik testet und entsprechend verbessert.

Was er wohl abgelehnt hatte (gibt hier im Forum auch irgendwo die Zitate dazu) waren
Wettkämpfe als Publikumsattraktion und eine alleinige Ausrichtung des Trainings auf den
Wettkampf-Erfolg hin.

Und wie ist der aktuelle Trend: Fast jede Regeländerung wird mit "Publikums-Attraktivität" begründet. :-(

Ich denke, wenn nicht so ein Gewese um Erfolge, Meisterschaften, Titel usw. gemacht wird, sondern
die Vereine einfach sich ungezwungen untereinander treffen im Rahmen ihrer üblichen Trainingszeiten
und dann eben mal Randori mit Kampfrichter betreiben, dann würden auch mehr Kinder / Jugendliche "wettkämpfen", einfach
weil es dann wie selbstverständlich dazu gehört, keine "aufrissige" Sache, man eben nicht ein WE opfert,
nur um dann eins auf die Mütze zu bekommen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von katana »

... wenn nicht so ein Gewese um Erfolge, Meisterschaften, Titel usw. gemacht wird, sondern...
Genau das ist ja der Punkt, mit dem makikomiKid eröffnet hat,...
...das "sondern"... fehlt.
Um was geht es denn auf allen Verbandsseiten, Vereins- und Sportberichten vorrangig, um nicht zu sagen ausschließlich ?
Wieviele Leute haben an welchen Vergleichen teilgenommen und wieviele Medaillen errungen.
(Wohlgemerkt Medaillen, denn der Rest der onehin kleinen Wettkampfprozentmenge interessiert
ja sowieso keinen)
Und das wird dann auch noch grundlegend als Sportverständnis definiert.
Ich denke, es müsste lauten , Verbands- oder Funktionärsverständnis, denn die "breite Masse" hat
sich schon längst selbständig weiterentwickelt und ein wesentlich umfangreicheres Verständnis von
Sport entwickelt.

Das haben ja auch schon die Verbände gemerkt, die nun bereits betroffen heulen, daß es Leute gibt , die die Frechheit besitzen ohne Verband und Funktionärstheater Sport zu treiben. :alright
Und ich wage zu behaupten, die Menge dieser Personen war nie so groß wie heute . :dontknow
(anderer Faden/wie war das mit dem Ausgleichsbeitrag, oder wie der Unfug hieß ?)

KK
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von kanou65m »

Das wird ja schon vielerorts gemacht, Fritz.
Dazu muss man nicht einmal im DJB oder einem anderen Verband sein. ;)

Zum Thema Öffentlichkeitsarbeit auf der DJB-Homepage: dort wird in der Tat der Leistungssport zu 90% thematisiert - nur klickt man dann auf die Landesverbände runter - findet man die gleiche Ausrichtung.
Ehrlicherweise muss ich eingestehen, dass selbst auf der Homepage unseres kleinen, regionalen Vereins, dass Thema "Wettkampferfolge" mit Abstand an Platz 1 steht.
Irgendwie auch verständlich, oder?
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

Wenn du das verständlich findest, könntest Du es mir erklären?

Die Seite des DJB ist auf Spitzenwettkämpfer ausgelegt. Wettkämpfer bilden nur einen kleinen Teil der Mitglieder, Spitzenwettkämpfer einen noch kleineren Teil.
Und es wird nicht einmal versucht, die Wettkampfinformationen so aufzubereiten, dass "die Masse" etwas davon hat. Ein Beispiel wie man so etwas machen könnte:
Das ist übrigens auch eine Idee, wie man Bodentechniken für das Publikum interessanter machen könnte.

Wobei ich es natürlich noch mehr begrüßen würde, wenn all die Punkte, die auf der Breitensportseite gelistet sind, den gleichen Stellenwert wie der Wettkampf haben würden.

Und ich möchte nochmal fragen: Wer hat vom DJB oder einem der Landesverbände eine Judo-Ausbildung im Bereich Tai-Chi, Yoga oder Chi-Gong gemacht?
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Hofi
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Hofi »

Hi!
Wenn ich mir derzeit die Homepage in Bayern anschaue, sind da natürlich viele Sachen aus dem Wettkampfbereich drin, aber es ist halt auch ein "aktiver" Bereich.
Nehmen wir die aktuelle erste Seite, dort stehen drei organisatorische News:
1. Ausrichtersuche Jugendkatameisterschaft
2. Bekanntgabe des Qualifikationsmodus zur DPM, der auf der letzten GV-Sitzung geändert wurde
3. Hinweis Rückennummerpflicht

Das BayernJudo, welches sozusagen für die Nachberichte zuständig ist, eröffnet mit folgenden Themen:
1. Bericht zur Katameisterschaft
2. Bericht über eine Ehrung

Holt man sich dann die erste Seite des BayernJudo her, findet man dort 6 Berichte (davon zwei aus Vereinsfeder) zu klassischen Wettkämpfen, insgesamt 10 Beiträge befassen sich mit anderen Themen. Den völligen Überhang des Wettkampfes sehe ich da in der Berichterstattung also zunächst einmal nicht.
Da ich in meinem Verein die Pressearbeit mache, gebe ich ganz offen zu, dass ein Schwerpunkt der Berichterstattung auf den Wettkämpfen liegt. Warum? Weil man damit zumindest ansatzweise eine Chance hat, das auch wirklich in die Zeitungen reinzukriegen und sei es nur die kostenlosen Wochenblätter. Mit der x-ten Gürtelprüfung bei der wie üblich alle bestehen, weil andere von den Trainern bereits vorher aussortiert und auch den nächsten Termin verschoben sind, schaffe ich das bei 8 - 10 Prüfungslisten im Jahr nicht. Auch der Wandertag oder das Trainingslager kommen zwar auf die HP, aber als Pressebericht braucht man sowas nicht zu schicken. Und wenn über einen Wettkampf geschrieben wird, wird absolut jeder Teilnehmer erwähnt und zwar positiv. Es ist mir völlig egal, welchen Platz einer macht, solange er sein bestes gibt und das tun unsere Jungs und dann hat er auch die öffentliche Anerkennung verdient, dafür dass er "seine Knochen hingehalten hat". Dass ein Turniersieger im Bericht mehr Raum kriegt, ist auch klar, über fünf Kämpfe kann man einfach mehr schreiben als über zwei.

Ich gebe zu, ich komme damit im Verein auf eine Quote von etwa 25% der Mitglieder, die an Wettkämpfen teilnehmen. Andererseits komme ich mit den Kleinkinderkursen (die allein ca. 20% ausmachen) mitgerechnet auch auf mindestens ein Drittel, eher mehr, die noch gar nicht an offiziellen Turnieren teilnehmen dürften, weil ihnen die nötige Graduierung (bei der Internen sind viele davon da) fehlt. Somit stellt sich die Frage, warum tun es die restlichen ca. 30 - 40% nicht. Die Gründe sind vielfältig.

Ich mag dieses Gegeneinanderstellen von Breiten- und Leistungssport gar nicht, da ich denke, dass beide voneinander profitieren können, wenn es denn gewollt ist.

Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
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Makikomi Kid
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

Kennt jemand von euch einen Verein, in dem Tai-Chi, Yoga oder Chi-Gung im Judo unterrichtet wird?
Kennt jemand von euch eine vom DJB oder Landesverbänden angebotene Ausbildung in diesen Bereichen?

Oder ist dieser Teil der Webseite... um.. eine "freie Interpretation der Wirklichkeit" um das Wort "Lüge" irgendwie vermeiden zu könne?
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pmhausen

Re: Der Breitensportler

Beitrag von pmhausen »

Ich kenne einen Judo-Lehrer, der Yoga in sein Training integriert.
Ich kenne einen Karate-Lehrer, der Quigong in sein Training intergriert.

Beide nicht im DJB. Oder auch DKV. :D

Und was hilft das jetzt?

Gruß,
Patrick

P.S. Jemand, der die Ziele - und bleiben wir nur mal bei den rein körperlichen Fähigkeiten -
des Judo ernstnimmt, kommt bei uns hüftsteifen Schreibtischtätern um Yoga, Feldenkrais etc.
pp. doch überhaupt nicht herum! Da sind doch erst mal die Grundlagen zu schaffen, damit
man sich überhaupt richtig bewegen kann!
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von Makikomi Kid »

Mir geht es darum, dass der DJB schreibt, dass "Tai-Chi, Chi-Gong und Yoga" Teil des "Breitensport-Judos" sind.
Mir ist klar, dass es Leute gibt, die Erfahrung in einem oder mehreren der 3 Sachen haben, und diese Erfahrung einfließen lassen. Das ist aber ein deutlicher Unterschied zu dem, was auf der DJB-Seite geschrieben wird.

Aber da diese Seite offiziell ist, müsste ich mich doch darauf verlassen können, oder?
judobund.de/breitensport hat geschrieben: Sie haben viele Möglichkeiten Judo im Verein zu trainieren:
[...]
- Übungen zur Entspannung und Meditation (z.B. Chi Gong, Tai Chi, Yoga)
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califax
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Re: Der Breitensportler

Beitrag von califax »

Herrje, es lohnt sich doch nicht, drumherum zu quatschen.
Irgendein Schwätzer auf Bundesebene möchte dem DJB die Aktivitäten der Abtrünnigen in die Fleißakte stempeln. In der Hoffnung, es möge Interessenten anlocken.
Als ob im normalen Vereinssport irgendjemand eine Idee hätte, wie man Tai Qi Chuan fürs Judo nutzbar macht oder wie man das Qi Gong (das berühmte Ki! :) ) im Judo anwendet.
Reine Marketinglügen, mehr nicht.
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
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