
Mir ist nicht bekannt, wie viele Kata Du schon selber erlernt hast, aber ich vermute mal, ohne Ferndeutung, noch nicht so viele wie einige hier im Forum. Ansonsten könntest Du mit den Begriffen Ausdruck oder Nachmachen schon etwas anfangen
Eine Kata soll im Vordergrund natürlich die geforderten Techniken perfekt wiedergeben.
Sie soll Sieg und Niederlage demonstrieren. Dabei sollen Angriff und Verteidigung vorher genau festgelegt sein. Gleichzeitig soll sie auch einen starken Ausdruck der Vorführenden in der Pflege eines vernünftigen Geistes vermitteln und Theorie und Praxis verbinden.
Dies geht natürlich nur, wenn ein erfahrener Trainer das Paar objektiv begleitet. Vergessen wir mal den rein technischen Teil. Da gehe ich davon aus, dass er, wenn es an die Verfeinerung des "Ausdrucks" geht, längst perfekt sitzt.
Es können nicht zwei grundverschiedene "Statuen" (z.b. klein und kräftig / groß und dünn) den gleichen Ausdruck in "ihrer" Kata rüberbringen. Insoweit ist es dann schon schwierig, wenn man bei Meisterschaften "eine Vorgabe" hat ....
Bei einer Dan-Prüfung sollte man zum daher nicht einfach nur "nachmachen" und sich mit einer Kopie zufriedengeben, sondern auch dem Ausdruck viel Zeit beim Üben zukommen lassen.
Selbstverständlich kann man eine Kata nicht nur von Filmen erlernen. Aber wenn es in der Interpretation bei verschiedenen Lehrern kleine Unterschiede gibt, muss man sich letztendlich für eine als Grundmuster entscheiden und den Rest aus Büchern und durch Sammeln von Eindrücken bei den Lehrer erarbeiten.
Vor einigen Jahrzehnten gab es noch nicht so viele Schlaumeier wie hier im Forum. Da war schon mehr Initiative gefordert und endlose Fahrten quer durch die Lande, allein schon um die Unterschiede zu sehen....
Es gab halt kein Handy mit Kamera usw. und auch sonst kaum Medien.
Ähnlich war es bei den ersten Filmen, die der DJB noch in schw/w auf Filmrolle von der Nage no kata und Katame no kata vom Kodokan hatte.
Die konnten nicht einfach mal kopiert und weiter gegeben werden...