http://bujinkansantamonica.blogspot.com ... wrong.html
Ich übernehme keine Garantie für Korrektheit.
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Der Taoismus ist natürlich sehr vielschichtig und ich würde nie so weit gehen zu sagen, dass eine Kampfkunst "taoistisch" sei. Dennoch gibt es einige grundlegende Gedanken im Taoismus, von denen eine Kampfkunst geprägt sein kann. Was dass BBT betrifft, habe ich da eben so meine Fragen (als jemand, der an sich überhaupt keine Ahnung von BBT hat - aber deshalb frage ich ja).Wilf Mücke hat geschrieben:Bezüglich In und Yo möchte ich anmerken, dass es auch hier wieder
keine außerordentliche Leistung darstellt, Dinge mittels zweier Gegensätze
zu erklären und ob das dann gleich mit dem Taoismus gleichgesetzt werden muss?[/color]
Ich denke wir kommen langsam in den Bereich der Heihô Kadenshô-Problematik:tutor! hat geschrieben:Der Taoismus ist natürlich sehr vielschichtig und ich würde nie so weit gehen zu sagen, dass eine
Kampfkunst "taoistisch" sei. Dennoch gibt es einige grundlegende Gedanken im Taoismus, von denen
eine Kampfkunst geprägt sein kann. Was dass BBT betrifft, habe ich da eben so meine Fragen
(als jemand, der an sich überhaupt keine Ahnung von BBT hat - aber deshalb frage ich ja).
Die Begriffe Bujutsu und Budo wurden in der Edo-Zeit und auch danach lange parallel verwendet
und ich bin sicher, dass nicht jeder, der Budo sagte oder einem System einen Namen gab
(Judo, Kendo, Kyudo, Aikido) automatisch an Tao dachte und taoistisch geprägt war,
so dass wir zwar einen Hinweis auf einen taoistischen Hintergrund bekommen,
aber auch genausogut auf´s Glatteis geraten können.
Würde ich die Kanji nachschlagen, was ich jetzt nicht tun werde, würde ich sehen, dass das "Do"tutor! hat geschrieben:Budo setzt sich aus den Begriffen Bu 武 (Krieg, kriegerisch) und Do 道 zusammen.
Letzteres ist nichts anderes als Tao oder Dao. Schaut einmal die Kanji nach....
1. / 3. Bujinkan ist klasse und macht jede Religion überflüssig (überspitzt formuliert),tutor! hat geschrieben:Meine Fragen an die BBT-Experten wären also:
* Gibt es Äußerungen Hatsumis, dass BBT eine über die Grenzen
von Religionen hinweg reichende Universalphilosophie beinhaltet?
* Äußert er sich irgendwie zum Thema Yin-Yang?
* Gibt es Hinweise/Empfehlungen/Ratschläge seinerseits,
die darauf hinauslaufen im Einklang mit den Prinzipien der Natur (o.ä.) zu leben?
Ähm, damit meinte ich nicht, wie von Dir da reingelegt, irgendwelche Strömungen im Bujinkan, sondern Fehlinterpretationen durch Leute, die sich irgendwelche Phantasiebilder auf "Ninjutsu" projizieren.tutor! hat geschrieben:Das erklärt in gewisser Weise auch die von califax beklagte Polarisierung, deren Ursache er ja - wie oben explizit bestätigt hat - in einem Informationsdefizit auf beiden Seiten sieht.
Ach Gottchen, es ist ein Verband. Da gibt es wahrscheinlich Auseinandersetzungen zu allem, was geht. Ich interessiere mich nicht dafür.tutor! hat geschrieben:Danke für die Klarstellung! Demnach gibt es innerhalb des Bujinkan hierzu weniger oder gar keine Auseinandersetzungen?
Ähm ... nö. Kihon Happo -> Koshi Kihon Sanpo und Torite Kihon Gata Goho. Nein, ich glaube es war die Bezeichnung, die du schon erwähnt hast Shoshin Go Kei Gogyo no Gata, ich wollte damit ja aber nur sagen, dass ich diese Bezeichnung auch schon gehört habe. Wie gesagt, bei uns ist es schlichtweg Sanshin no Kata und die Godai.Wilf Mücke hat geschrieben:Ja, das mit den Godai wäre zumindest schon stimmiger als Gogyô, denke ich. Sanshin no Kata, "Gogyô no Kata"
und Shoshinsha no Kata meinen alle dasselbe - mehr Namen sollte es eigentlich nicht geben.
Hast Du da jetzt vielleicht etwas mit der Torite Kihon-gata Gohô verwechselt?
Vielleicht kannst du da etwas mehr beisteuern.Wilf Mücke hat geschrieben: Paradebeispiel: "Shikin Haramitsu Daikomyô." alle sagen diesen Spruch zu Beginn
und am Ende einer Trainingseinheit aber nicht einer weiß, was es bedeutet.[/color]
Es war kein Einwand und ich meinte tatsächlich die Lehre/das Wort Buddhas, da, soweit ich mich erinnere, der "Buddhismus" das Suffix -ismus nicht so sehr mag, weil es sich nicht als Religion betrachtet werden möchte und Buddha Dharma (die Lehre/das Wort Buddhas) bevorzugt.Wilf Mücke hat geschrieben: Bitte sieh meine Aussagen auch im gegebenen Kontext: "Taoismus vs/und/oder Buddhismus".
Shintô war bisher nicht Thema und bezüglich Bodhidharma, der eine Person ist, verstehe ich
den Einwand gerade nicht (falls tatsächlich Buddha & Dharma gemeint waren trotzdem nicht).[/color]
Mit Interpretationen wäre ich immer etwas vorsichtig. Letztlich ist dies Wissen aus x-ter Hand, denn die wenigsten können Japanisch und lesen daher dt. und/oder engl. Literatur und bereits hier besteht das Problem.tutor! hat geschrieben: Hatsumi bezeichnet sein System nicht nur als Budo, sondern strebt sogar nach der "Essenz des Budo" (Daniel zitierte oben oben "...one can approach the essence of Budo."). Budo setzt sich aus den Begriffen Bu 武 (Krieg, kriegerisch) und Do 道 zusammen. Letzteres ist nichts anderes als Tao oder Dao. Schaut einmal die Kanji nach....
Vorweg, die Bücher von Hatsumi sind nicht immer einfach zu lesen. Man sollte beim Lesen von Büchern möglichst aufgeschlossen sein und versuchen nicht zu viel hinein zu interpretieren, weil man etwas erhofft zu finden. In diesem Zusammenhang brachte Wilf schon das Beispiel der Yagyu Shinkage Ryu, ein weiteres Beispiel wäre die noch immer bestehende Diskussion der Samurai-Tugenden.tutor! hat geschrieben: Normalerweise würde ich jetzt sagen, dass jemand, der ganz allgemein unterschiedliche Strömungen bedienen kann, entweder keinen definierbaren Standpunkt hat oder einen sehr universalistisch-integrierenden, unter dessen "Dach" sehr Unterschiedliches passt. Letzteres - wenn es denn ehrlich ist - würde ich sehr begrüßen (vollkommen unabhängig von KK!), während unverbindlich-schwammiges mich immer an Politik und Marketing erinnert.
Ich werde mir wohl einmal eines der Bücher von Hatsumi besorgen und ein wenig schmökern.
Danke für die "Vorwarnung". Heute Abend bekomme ich von einem Freund dieses Buch hier:kabu hat geschrieben:Vorweg, die Bücher von Hatsumi sind nicht immer einfach zu lesen. Man sollte beim Lesen von Büchern möglichst aufgeschlossen sein und versuchen nicht zu viel hinein zu interpretieren, weil man etwas erhofft zu finden.
Zumindest, wenn man nur mit einer bitteschön zu erfüllenden Erwartungshaltung Fragen stellt,tutor! hat geschrieben:Wenn ich Deine Antwort - danke recht herzlich für die Mühe! - richtig verstehe, dann siehst Du
bei Hatsumi so etwas wie eine "Klientel-Bedienung", bei der jeder spirituell das bekommt,
was er haben möchte (sorry, wenn ich das jetzt so extrem zugespitzt ausdrücke).
Naja, es ist ja keine Familientradition sondern ein riesengroßer Weltverband. Es gibt immer wieder maltutor! hat geschrieben:Danke für die Klarstellung! Demnach gibt es innerhalb des
Bujinkan hierzu weniger oder gar keine Auseinandersetzungen?
Naja, ein recht großer Teil dieser Kritiker kommt ursprünglich selbst aus dem Bujinkan, darunter durchaus auchtutor! hat geschrieben:Wobei ich es befremdlich finde, dass sich Nicht-Bujinkaner bemüßigt fühlen, über das
BBT in der Weise zu diskutieren, wie Du [califax] es beschrieben hast... wenn man
keine Ahnung von irgendwas hat, sollte man sich doch mit Bewertungen zurückhalten, oder?
Ich kann Dir zumindest sagen, dass die Übersetzungen schon wieder einmal der ja fast schon übliche Unsinn sind,kabu hat geschrieben:Vielleicht kannst du da etwas mehr beisteuern.
Ich kenne es so: http://www.bujinkan-aschersleben.de/dow ... todama.pdf
Vielleicht liegt es aber auch einfach nur an dem Vermögen oder Unvermögen und der Interpretation der verschiedenen Leute. Es ist wie mit einem Buch, man kann es einfach nur lesen und sich entführen lassen oder man liest und untersucht die stilistischen Mittel, der eine Leser nimmt das Geschriebene so hin, der andere erkennt bspw. Mittel wie Metapher, Gleichnis, Allusion, Hyperbel, Ironie, usw., die Bewertung beider kann dann völlig unterschiedlich sein.Wilf Mücke hat geschrieben: Daraus können sich sehr viele Streitereien ergeben, weil zum Beispiel 2 Lehrer
zu verstanden haben glauben, dass ausgerechnet genau sie einmal
ein wenig die Zügel in die Hand nehmen sollen etc. etc..
Oft wird auch gesagt, es sei Ninjutsu/Ninpô, wenn das Bujinkan-Oberhaupt 2 verschiedenen Leuten
auf dieselbe Frage völlig gegenteilige Antworten gibt und die Kunst wäre es, die Wahrheit zu finden.[/color]
Klingt jetzt blöd, aber ein paar Beispiele würden mich in der Tat interessieren. Wer ihn, wann in welcher Sache falsch verstanden hat oder bei welchen Leuten es zu verschiedenen Interpretationen kam. Gerade, wenn du von langjährigen, persönlichen Schülern sprichst.Wilf Mücke hat geschrieben:Das mag mitunter durchaus so sein, ändert am definitiv vorhandenen Grundproblem aber nichts.
Verstehen selbst seine engsten Schüler , die seit vielen Jahrzehnten bei ihm lernen
Hatsumi Sensei regelmäßig nicht, könnte es schon sehr gut an ihm liegen.
Dieses Problem taucht ja auch bei ganz einfachen Fragen auf,
wo man nunmal gar nicht allzu viel herumdeuten kann.