Pfefferspray

Hier geht es um das Thema Selbstverteidigung
Antworten
tom herold
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1313
Registriert: 20.04.2006, 17:13
Kontaktdaten:

Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

Nachsatz:

McDüse schrieb:
Nicht jede Gewaltsituation ist eine mit "massiver Gewalt" oder - um es in Deinem Jargon auszudrücken - eine Situation, in der einem der ganz böse Wolf gegenüber steht.

Die mit Abstand meisten Konfrontationen gehen glimpflicher aus, was nicht unbedingt heißt gewaltfrei!

Von diesen Situationen spreche ich (und keinen anderen!!!), da ich in dem Bereich durchaus schon Erfahrungen gemacht habe!
KLAR???
These:

McDüse hat noch nie reale Gewalt erlebt.
McDüse definiert alltägliche Konflikte als "gewalttätig".
McDüse glaubt daher, er wisse irgendetwas über Gewalt und über den Umgang damit.

Ich wiederhole dazu:
Ist wieder ein typischer Fall.
Er zeigt sehr deutlich, das wir heutzutage durch zivilisatorischen Selbstzwang und Tabuisierung jeden Instinkt im Umgang mit Gewalt verloren haben.

1. Wir verwechseln permanent alltägliche Konflikte (die durchaus eskalieren können) mit der lebensbedrohenden und ihrer eigenen Dynamik und Logik folgenden Gewalt als Selbstzweck und dem Menschen angeborenen Eigenschaft.

2. Wir relativieren Gewalt indem wir einerseits die Fähigkeit alltägliche Konflikte und simulierte Gewalt(hier Kampfsport) vermeintlich lösen zu können zur Erhöhung unseres Selbstbewusstseins erklären, andererseits vor echter Gewalt konsequent resignieren weil wir uns vor konsequentem Handeln scheuen.
Diesen Instinkt im Umgang mit Gewalt erwirbt man tatsächlich nur durch schmerzliches Erleiden derselben, sozusagen durch Versuch und Irrtum.
Alles andere bleibt eine Simulation die auf der Illusion beruht man könne Gewaltsituationen und deren Risiken wirklich einschätzen.
Diese Illusion wird dann gefährlich, wenn man in Grenzsituationen kommt und nicht erkennen kann, daß unsere zivilisatorischen Regeln und soziologischen Übereinkünfte nicht mehr gelten.
Q.E.D.

Sanfte, freundliche und gewaltfreie Grüßchen und Küßchen
Tom
tutor!
Moderator
Moderator
Beiträge: 3890
Registriert: 08.08.2008, 10:41

Re: Pfefferspray

Beitrag von tutor! »

So langsam glaube ich, sind die Sachpositionen ausgetauscht. Bitte verlasst allmählich wieder die persönliche Ebene - die bringt nämlich niemandem weiter - und gebt, falls Euch noch wichtiges einfällt, einen sachlichen Input.

Danke
tutor!
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
tom herold
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1313
Registriert: 20.04.2006, 17:13
Kontaktdaten:

Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

Lieber Tutor,
von meiner Seite aus ist alles gesagt.

FG
Tom
califax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 319
Registriert: 10.07.2010, 09:48

Re: Pfefferspray

Beitrag von califax »

Noch etwas zu Signalen und Territorien:

Letztens gab es etwas Pratzentraining, und da wir wegen Stoffmasse und Zeitmangel viel zu selten dazu kommen, sahen meine Ellbogen hinterher entsprechend aus.
Da gibt es in Erlangen einen neuen Dönerimbiss, wo ich mir paar Tage später was gegönnt habe.
Als ich da so auf 'nem Blumenkübel auf der Straße saß und futterte, schaute mich ein Araberjunge vom Tisch gegenüber an. Das waren Teenies, halbe Kinder. Die saßen und quatschten und amüsierten sich prima. Friedliche Szene an einem sonnigen Nachmittag in der Erlanger Fußgängerzone.
Und auf einmal wußte ich ganz genau, daß ich herausgefordert wurde.
Und ich wußte das, ehe ich den Blick von dem Spargelkrieger gesehen habe.
Und ich wußte, daß er wollte, daß ich sein Grinsen sehe.
Er hat vor allem mit den Augen gegrinst, der Rest der Gruppe war auf einmal still und schaute angestrengt aufs Handy, an die Wand, in den Himmel...
Und sein Blick war eine glasklare Botschaft. Er hatte die Male an meinen Armen gesehen und mich als unterlegenen Kämpfer eingeschätzt. Und das ließ er mich wissen.
Ich KENNE dieses Grinsen und diesen Blick. Meistens fließt nach so einem Blick nämlich Blut.
Ich bin damit aufgewachsen.

Das war ein Wolf, und ich war in seinem Revier.
Und ja, wir waren uns einig, daß er mich hätte mühelos zerfleischen können.
Und das wußte ich auch aus seinem Blick.
Und ich wußte auch,daß er mich prinzipiell respektiert.
Daß ich seiner Meinung nach was Anständiges, was Männliches mache.
Im Gegensatz zum Rest der Leute, die da rumliefen.

Der Kleine war vermutlich keine 16 aber schon grausam und gefährlich.
Ja, manchmal sieht man das den Blicken der Menschen an.

Wenn man die Blicke kennt. ICH wäre ganz sicher nicht in der Lage gewesen, mich gegen den zu wehren.
Keine Chance. Ich hatte Glück.
Natürlich habe ich deeskaliert, so, wie ich es eben gelernt habe, so, wie ich aufgewachsen bin.
Ich habe sein Revier anerkannt.
Aber wenn ihm das nicht gereicht hätte, wäre ich fällig gewesen.
Ich war in seinem Revier.

Und wenn jemand solche Blicke nicht kennt, oder wenn man es generell einfach nicht peilt, weil man normalerweise nicht an Gewalt denkt - dann ist man in einer ziemlich fiesen Falle.
Und auf diese echten Gefahrenfälle bereitet einen kein Dojo vor. Schon gar kein "Budosport", wo man ein "Freundchen-Freundchen-Du-Du-Du!"-Gesicht für Abschreckung und Souveränität hält.
Und damit wäre dann wohl auch von meiner Seite aus alles gesagt.

Friedliche Träume allerseits. ;)
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5207
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: Pfefferspray

Beitrag von Fritz »

@Califax: Ist es also mittlerweile doch tatsächlich in Deutschland so, daß man Territorien und Reviere von 16jährigen Araber-Jungs zu respektieren hat... :eusa_think
Mit freundlichem Gruß

Fritz
califax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 319
Registriert: 10.07.2010, 09:48

Re: Pfefferspray

Beitrag von califax »

Fritz hat geschrieben:@Califax: Ist es also mittlerweile doch tatsächlich in Deutschland so, daß man Territorien und Reviere von 16jährigen Araber-Jungs zu respektieren hat... :eusa_think
Bei Wölfen zählt nicht das Alter sondern der Kampfwert. Das war schon immer so. Sogar die Nazis mußten Angst haben, konnten nicht in bestimmte Stadtteile. Recherchiere mal zu den Edelweißpiraten, den Dresdner und Leipziger Mobs, etc.
Daran hat sich nie etwas geändert.
Aber heute glauben viele Menschen, es gäbe keine Räuber, Wegelagerer und Briganden mehr. Stellen sich unter dieser Bezeichnung romantische Helden mit trichterförmigen Donnerbüchsen und Säbeln vor.
Aber sie sind nie ausgestorben. Und sie waren meistens sehr jung und gefährlich.

Das hat nichts mit dem Alter oder der Abstammung zu tun. Ich weiß, daß ich mit meinem bißchen Grundlagentraining gegen einen MTler beispielsweise keine Chance habe. Und gegen Messerangriffe sowieso nicht. Und ein 15-Jähriger hat deutlich weniger Skrupel als ein Erwachsener.
Und auch das kann man am Blick sehen. Wenn man Glück hat...
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
tom herold
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1313
Registriert: 20.04.2006, 17:13
Kontaktdaten:

Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

@Fritz und Califax:

... und genau darum ging's.

Ja, nach einem solchen Blick fließt meistens Blut - es sei denn, der Unterlegene, der Nicht-Wolf erkennt das und zeigt Unterwerfungsgesten.
Aber auch diese Unterwerfungsgesten muß man natürlich erstmal kennen, sonst knallt's trotzdem.

Mein Stiefvater war übrigens so ein Wolf.
Und in den Kinderheimen hab ich junge Wölfe kennengelernt, vor denen haben sich selbst erwachsene Männer gefürchtet.
Da waren junge Wölfe dabei, die hat man nicht einmal in den sogenannten "Jugendwerkhöfen" klein und zahm gekriegt - und damals hatte man in der DDR ganz andere Möglichkeiten als heute ...

Wölfe sind übrigens nicht per se dumm.
Sie wissen - haben es lernen müssen - wie man knapp unterhalb des ohnehin schwachen und stumpfen Radars "normaler" Menschen bleibt.
Wenn man will.

Wölfe haben nicht diesen breitbeinigen, walzenden "Schlägergang".
Sie brauchen keine ausholenden Gesten oder lauten Worte.
Die lauten, die mit dem "breiten Gang", das sind Koyoten. Nicht ungefährlich, aber keine Wölfe.
Wölfe erkennt man an ganz anderen Merkmalen.
(Einige davon hab ich euch auf den vergangenen Seminaren erklärt und gezeigt, erinnert ihr euch?)

Wölfe WISSEN, daß sie dich zerreißen können, wenn sie nur wollen. Sie müssen es nicht dauernd beweisen - aber wenn sie es tun, tun sie es gründlich. Und sie tun es gern.
Und manche Wölfe (gar nicht mal so wenige) haben einfach Gefallen daran gefunden, scheinbar aus dem Nichts über Schafe herzufallen.
Das Schaf hat dann eine (unsichtbare) Grenze nicht respektiert. Es ist dem Wolf egal, daß das blöde, unvorsichtige Schaf diese Grenze gar nicht wahrgenommen hat. Oder daß diese imaginäre Grenze nur in der Vorstellungswelt des Wolfs existiert.
ER kann sie sehen, und das genügt.

Und NEIN - Wölfe werden nicht immer nur durch eine Kindheit in der gesellschaftlichen Mülltonne "herangezogen".
Es gibt zahlreiche geborene Wölfe.
Schaut euch - falls ihr überhaupt solche Bekanntschaften pflegt - mal etwas genauer unter den Hools um, die ihr kennt. Verblüffend, nicht wahr? Da sind Medizinstudenten, Jura-Studenten, treusorgende Familienväter ... und zwar genauso zahlreich wie die "Gossenprolls".

Um es deutlich zu sagen: McDüse hat hier eigentlich nur die "Vorkampf-Phase" in seinen Beiträgen thematisiert.
Aber um die ging es nicht.
Abgesehen davon KENNEN Wölfe in der Regel ALLE Versuche, die ihr Opfer in Richtung De-Eskalation unernimmt. Wer Interesse daran hat, dem kann ich gern mal zeigen, wie ein Wolf verbal (und nonverbal!) auf derlei Versuche reagiert ...

Wer wissen will (ich meine: wer es WIRKLICH wissen will!), wie Wölfe "ticken" und welche Chancen man möglicherweise hat, der sollte sich auch mit Wölfen befassen.
Von ihnen lernen.
Aber das ist wohl zuviel verlangt, fürchte ich ...
;)

Sanfte, gewaltfreie und friedfertige Grüßchen
der liebe Tom
*bussi*
Benutzeravatar
mcdüse
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 210
Registriert: 14.12.2009, 11:55
Bundesland: Bayern

Re: Pfefferspray

Beitrag von mcdüse »

Guten Morgen, ich bin auch wieder da!

@tutor. Sehr guter Input! :D :D :D

Ich bin mir sicher, dass schattenwogl1 diese Reaktion nicht erwartet hatte, als er um Ratschläge bat.
Ob der arme Kerl überhaupt noch dabei ist?

Die letzten ca. 100 Beiträge (grob geschätzt) haben ihm wohl kein bisschen weitergeholfen ...
Gruß

McDüse

Konzentriere Dich auf das Wesentliche!
Benutzeravatar
kastow
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1190
Registriert: 24.06.2007, 10:46

Re: Pfefferspray

Beitrag von kastow »

Fritz hat geschrieben:Laß uns jetzt nicht in Spitzfindigkeiten abgleiten. Gute, beschwichtigende Freunde gibt es oft sowohl auf Angreifer- als
auch auf Verteidigerseite... (bei Schafen - bevor Tom hier "einrastet" ;-) )
Wer sich naiver Weise auf die Freunde der Angreifenden verlässt, darf sich hinterher nicht wundern, dass genau diese Freunde fleißig mit auf einen einprügeln. Sorry, das ist keine Spitzfindigkeit, sondern ein grundlegender Unterschied (in diesem Punkt sehe ich die Welt ähnlich wie Tom). Spekulieren wir einmal: Hütehunde wären im Volksfestbeispiel Freunde des späteren Opfers gewesen, die ihn nach der Prügelei wenigstens zu einer anderen Theke geleitet oder besser noch überredet hätten, das Volkfest zu verlassen. Hütehunde hätten zumindest darauf geachtet, ob der Angreifer zurückkehrt (was eigentlich der Klassiker ist). Falls der Angreifer das Messer erkennbar getragen hätte (offene gefährliche Bedrohung >> Notwehr), hätten die Angreifer sofort ihrer Gläser oder Flaschen an der Theke mit einem Schlag zu einem Messerersatz umfunktioniert und sich so positioniert, dass der Angreifer, um das spätere Opfer zu erreichen, an ihnen und den scharfen Gläsern vorbei muss und das Risiko eingeht, zwischen ihnen eingekeilt zu werden (Gruppentaktik). Ob das dem Opfer in diesem Falle geholfen hätte oder das Messer dann in der Brust statt im Rücken gesessen hätte, ist hier am grünen Tisch schwer zu klären. Diese Beispiele sind sehr spekulativ, aber zur Verdeutlichung notwendig. Denn anscheinend wird mein Hütehundbeispiel immer noch so missverstanden, das freundliche Dritte die Situation für einen auf ganz friedliche Weise regeln. Nein, mir geht es um Eigeninitiative mit allen notwendigen Handlungen, ohne so extrem werden zu müssen, wie ein Wolf.
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Pfefferspray

Beitrag von Lin Chung »

Hallo McDüse

...ich bin echt enttäuscht, anstatt sich das alles mal zur Gute kommen zu lassen,
machst du dich darüber lustig. Bleib Blind. :eusa_clap

...und nein, der Junge hat nicht damit gerechnet, aber ich denke, er wird aus diesen Artikeln seine Lehre ziehen.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: Pfefferspray

Beitrag von Ronin »

@califax
da ich nun selber auch geren Döner esse, würde es mich natürlich schon interessieren, wo du den Wolf deeskaliert hast.
(ich glaube ja schon , dass der beste Kampf der ist, den ich nicht machen muss, aber das wird sich vielleicht nicht immer vermeiden lassen)

@Tom
gib uns doch mal ein paar Hinweise wie man den Wolf erkennt und nicht gerade blind die Grenze übertritt.

Und ich habe eigentlich (Statistik hin oder her) schon das Gefühl, dass die Welt gefährlicher wird.
Möglicherweise sind mir einfach nur die Augen aufgegangen, keine Ahnung.
Ich lebe in einen recht friedlichen Umfeld, Problembezirke gibt es hier eigentlich nicht, trotzdem gibt es Jugendbanden, die sich regelmäßig auf Festen treffen, um zu "trainieren". Und mein Gefühl ist, dass das immer blutiger wird. Mein Gefühl ist, dass die Polizei diesem Phänomen nicht Herr wird (die übliche Reaktion der Polizisten auf so ein "Training" ist auch einkreisen, keinen von außen ran lassen und hinterher den Dreck wegputzen - viel Spaß, wenn du dummerweise unverschuldet zufällig in so ein "Training" geraten bist. Ich glaube dem, was Tom her erzählt, weil es sich mit meinem Gefühl der "Bedrohungslage" (und zwar meiner eigenen) einfach deckt.
Und ich glaube, dass ganz allgemein die gesellschaftliche Hemmschwelle (die Beißhemmung) zur Gewaltanwendung (und zwar rohe Gewalt nicht Schubserei) gesunken ist, möglicherweise nur bei einem bestimmten Klientel, aber sie ist gesunken und man muss mit offenen Augen durch die Welt gehen. Nicht jeder ist ein Wolf, nicht jeder ist ein Krieger, nicht jeder ist ein Fighter, aber blind sollten wir alle nicht sein.

Ach so: Ich habe keine Erfahrungen mit Gewalt (außer dass ich es via Fernsehen und youtube gesehen habe) und ich kenne mich da nicht aus. Ich ein Schaf und zwar ein typisches - aber ich bin nicht blind und möchte auch morgen noch kraftvoll in meinen Döner essen können.

Und ich glaube, dass man einen Wolf nicht mit Tierschutzbestimmungen bekämpft, sondern in dem man seinen eigenen Hund auf ihn hetzt, der gemeiner und bissiger ist.
califax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 319
Registriert: 10.07.2010, 09:48

Re: Pfefferspray

Beitrag von califax »

Ronin hat geschrieben:@califax
da ich nun selber auch geren Döner esse, würde es mich natürlich schon interessieren, wo du den Wolf deeskaliert hast.
Nicht ich hab ihn deeskaliert, sondern er hat mich in Ruhe gelassen und sich prima dabei amüsiert. ;)
Der Imbiss ist bei der alten Uni-Bibliothek und wird scheinbar von Arabern betrieben.
(Könnten aber auch Perser oder Libanesen oder so sein. Eine dieser Sprachen mit den vielen 'Kh'-Lauten.)
Der Junge gehörte da wohl irgendwie zur Sippschaft und scheint richtig geil auf Gewalt zu sein.
Wahrscheinlich trainiert er irgendwas und ist heiß drauf, es einzusetzen.
Keine Ahnung. Die Döner da schmecken nicht schlecht, aber anders als bei Eurodöner.
Ronin hat geschrieben:Und ich habe eigentlich (Statistik hin oder her) schon das Gefühl, dass die Welt gefährlicher wird.
Ich eigentlich nicht. Ich find sie im Gegenteil immer sicherer.

Aber es haben sich ein paar Probleme eingeschliffen:

- eine bestimmte Klientel nicht mehr frühzeitig wegzusperren, sondern im Gegenteil mit unerwünschter Anteilnahme und Fürsorge zu belästigen, sie vor allem in ihren kriminellen Intentionen NICHT ERNST zu nehmen. Weshalb sie noch mehr aufdrehen, um endlich als gefährlich anerkannt zu werden.

- aus vulgärmarxistischem Bullshitting heraus Mitleid mit Intensivtätern zu haben (die armen Verlierer des bösen, bösen Kapitalismus) und gleichzeitig Äquidistanz zwischen Tätern und Opfern zu halten (Die "Diktatur der Rentner" machte ein deutscher Pfuietonist nach dem Münchner U-Bahn-Mord zur Ursache und machte ganz deutlich, daß das Mordopfer seiner Meinung nach selber schuld war. Was hatte er auch so spießig einen Raubüberfall verhindern wollen. Kids just wanna have fun...)

- Die Generationen, die jetzt schon aus den Schulen kommen, haben den verantwortungsvollen Umgang mit Gewalt und Gewaltmitteln nicht mehr gelernt. Sie haben diesbezüglich keine positiven Vorbilder mehr, weil es gemäß pädagogischem Generalkonsens keine gute Gewalt geben kann. Meine Güte, sogar ein Luftgewehrkeller löst Hysterie aus! Die kennen also in der gewalttätigsten Lebensphase des Menschen nur Schlägervideos und Kinofilme als Orientierung.
Sie betrachten Gewalt nicht mehr als Mittel zum Zweck, denn das ist verpönt. Aber sie sehen sie als Unterhaltung, denn das ist ok. Und zwar je krasser und exzessiver, desto unterhaltsamer. Und so sehen die heutigen Schulhofkeilereien denn auch aus.

- Leute, die unsere Gesellschaft und unsere "Wertvorstellungen", also unseren Konsens über Art und Weise eines ehrenvollen oder ehrlosen Lebens zutiefst ablehnen, werden politisch hofiert, statt sie rauszuschmeißen und als das anzuerkennen, was sie sind: Unsere Feinde. Es ist ja schon fast unmöglich geworden, mit Pädagogen überhaupt noch über Dinge wie Stolz und Ehre zu reden. Und damit überläßt man die Deutungshoheit über diese für Kids ganz besonders wichtigen Begriffe den Falschen.

- Wir sind in der Allgemeinheit nicht mehr bereit, zu akzeptieren, daß die Welt kein Kinderfernsehen ist. Am gefährlichsten wirkt sich das in unserem Umgang mit Gewalt im Kleinen (Kriminalität und Notwehr) wie im Großen (Außen- und Sicherheitspolitik) aus. Wir gründen Arbeitskreise und bestellen Therapeuten. Wir finanzieren einen UN-Menschenrechtsrat und Propagandaoperationen der Hamas. Wir fallen auf jeden noch so offensichtlichen Lügner herein, der uns Märchen über arme hilfsbedürftige Wölflein (böser Jägersmann! Tiermörder! Tierholocaust!) und ganz sanften konstruktiven Gewaltverzicht erzählt.

Und das alles macht uns zunehmend hilfloser. Die Anzahl der Gewalttaten insgesamt sinkt tatsächlich. Bank- und Ladenraub wird beispielsweise nur noch von Idioten begangen. Aber wir sind immer weniger in der Lage, mit der verbleibenden Gewalt umzugehen. Uns fehlen das Sensorium und die Wehrhaftigkeit. Und gleichzeitig steigt die Zahl der Nachahmungstaten und bei den verbleibenden Gewaltverbrechern das Bewußtsein ihrer Macht.
Sag mal jemandem ins Gesicht, daß er einen bewaffneten Angreifer zwingend töten oder wenigstens lebensgefährlich verletzen muß, um sich des eigenen Lebens sicher zu sein.
Die dann folgende entsetzte Reaktion faßt die Misere genau zusammen. Die Fähigkeit, sich effektiv und der Lage entsprechend zu wehren, wird als genauso schlimm oder gar schlimmer gesehen wie der Angriff. An friedliche Menschen werden höhere ethische Anforderungen gestellt als an Verbrecher. Und das ist ein wirklich fieses Eigentor, das wir uns da schießen.
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: Pfefferspray

Beitrag von Ronin »

Genau das meinte ich mit Tierschutzbestimmungen...

Bleibt für mich die Frage: Wieso hat er dich in Ruhe gelassen? Nach den hier beschriebenen Theorien über Gewalt hätte er dich eigentlich zerfleische müssen, oder habe ich das jetzt falsch verstanden?

Und was die Bedrohungslage angeht, gehe ich konform mit den Ladendiebstählen, aber ich betreibe keinen Laden.
Ich esse gerne Döner und gehe gerne auf Weinfeste und dort geht es definitiv mehr ab als früher.
Die typische Bierzeltkeilerei ("hey, du hast meiner Frau an den A... gefasst"...) sehe ich kaum noch, aber jedes Jahr ist vor dem Zelt eine Hundertschaft der Bereitschaftspolizei im Einsatz, um Gangs in Schach zu halten.
Und die Folgen sind blutiger als früher, da wars nämlich das obligatorische Veilchen.
Heute sterben die Menschen an der S-Bahn...
califax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 319
Registriert: 10.07.2010, 09:48

Re: Pfefferspray

Beitrag von califax »

Ronin hat geschrieben:Bleibt für mich die Frage: Wieso hat er dich in Ruhe gelassen?
Er hatte keine Lust. Er hat sich so schön amüsiert. Er hätte das Geschäft des Dönerladens gestört und dafür wahrscheinlich Ärger von der Familie bekommen.
Keine Ahnung. Ich hab ihn ja nicht gefragt. :)
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
Benutzeravatar
judoka50
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1491
Registriert: 06.11.2006, 13:09
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Kontaktdaten:

Re: Pfefferspray

Beitrag von judoka50 »

@Califax
er hatte weder keine Lust, noch hat er sich amüsiert. Er war in seinem tiefsten Innern zufrieden und froh, dass er seinem bei ihm sitzenden Rudel die dominante Energie eines Rudelführers hat spüren lassen. Dies Verhalten zeigen auch oft angeleinte Hunde die am anderen Ende der Leine keinen dominanten Hundeführer haben.

Du hingegen hast genau das gemacht, was ein "sozialisierter" Hund und Rudelführer macht. Du hattest es nicht nötig Deine Stärke und Dominanz unter Beweis zu stellen. Du hast es in Deinen Umfeld (Familie, Ausbildung, soziales Umfeld usw.) nicht nötig, ständig explosiv herumzulaufen, um Deine auf Dein Rudel ausstrahlende positive Energie zu vermitteln.
Du hast das gemacht, was jeder soziale Hund macht, Kopf ein wenig abgewandt, Blickkontakt unterbrochen, dadurch keine Ansprüche an seine Macht gestellt. Dadurch bist Du auch kurzfristig als Gast "geduldet", Du machst ihm ja nichts streitig. (Obwohl Döner / Futter - na ja vielleicht war sein Rudel halt schon satt........)

Es sind demnach auch nicht überwiegend Schafe, die zerfleischt werden, sondern andere Wölfe, die noch keine vernünftige Sozialisierung gelernt haben. Denn ausgeglichene Wölfe / Hunde können auch mit Gewalt umgehen und zeigen durch ihr Verhalten (manch einer mag es als Unterwürfigkeit empfinden) die tatsächliche Stärke. Kein Rudelführer zerfleischt einen anderen, wenn er ihm nichts streitig macht. Allerdings denkt auch kein Hund, der seinen Kopf zur Seite dreht, im Hinterkopf weiterhin negativ über sein Gegenüber oder ist von Unruhe geprägt, wie wir als Menschen es leider tun. Das würde der Rudelführer, in dessen Revier er sich wagt, auch weiterhin als negative Energie spüren und es würde weiter eskalieren. Leider können wir mit unserem Gehirn nicht so einfach abschalten, so dass die von Tom beschriebenen Tiere auch weiterhin unser "wegschauen oder weggehen" immer noch als eine Gefahr oder Schwäche für sich deuten, spüren und gezwungen sind, ihre Position im Rudel zu behaupten. Sind halt, und da hat Tom recht, im Prinzip primitivste Wesen. Wie sollen sie auch anders sein, müssen sie sich oft schon in der eigenen Familie behaupten. Dies zieht sich dann weiter durch ihr ganzes armsehliges Leben wie ein roter Faden. Haben sie doch überhaupt keine Zeit sich um andere Dinge zu kümmern die ihnen die Möglichkeiten bieten "sozial" zu werden. Nein sie müssen um ihre Stärke zu demonstrieren einfach nur kämpfen, es bleibt kein Raum für sich selber oder das Leben zu lernen...... Da ist jeder sozialisierte Hund schon ein paar Stufen höher...............
(Erkennt man oft daran, dass sie ohne Halsband und Leine (Anhang) frei herumlaufen und auch sogar ihr funktionierendes Rudel mal allein lassen können. Sie haben keine Angst, dass man Ihnen ihr Futter wegnimmt oder gar ein Weibchen....)
Zuletzt geändert von judoka50 am 15.07.2010, 12:58, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
U d o
califax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 319
Registriert: 10.07.2010, 09:48

Re: Pfefferspray

Beitrag von califax »

judoka50 hat geschrieben: Du hast das gemacht, was jeder soziale Hund macht, Kopf ein wenig abgewandt, Blickkontakt unterbrochen
Nö. Ich hab ihm ziemlich direkt in die Augen geschaut und dann in Ruhe weitergegessen. Kopf weggedreht hab ich nicht. Das funktioniert bei Menschen auch nicht. Man sollte den anderen schon gut im Blickfeld behalten.
Menschen haben eine sehr ausgeprägte Körpersprache. Allein die Augen sind sehr aussagekräftig.
Und ich hab keine Ahnung, wie meine Körpersprache eigentlich aussieht.
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
tom herold
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1313
Registriert: 20.04.2006, 17:13
Kontaktdaten:

Re: Pfefferspray

Beitrag von tom herold »

@Ronin:

Lies bitte nochmal genau, was Califax über diese Begegnung schreibt.
Califax HAT Unterwerfungsgesten gezeigt.
(Califax, ich möchte dir damit gewiß nicht zu nahe treten!).

Mir wurde hier vorgeworfen, ich würde nur Schwarz/Weiß malen. Dabei habe ich deutlich geschrieben, daß Wölfe NICHT per se dumm sind. Ja, sie lieben die Gewalt, keine Frage. Aber sie kloppen nicht 24 Stunden am Tag auf jeden Vorübergehenden ein.
Was NICHT heißt, daß sie etwa "harmlos" wären.
Ich habe versucht, zu erklären, daß sie Grenzen ziehen und Territorien beanspruchen (und diese auch "verteidigen").
Ein solches Territorium (und auch das schrieb ich schon) kann auch ein gedankliches Konstrukt sein.
("Der darf mir nicht in die Augen sehen, sonst gibt's Mische!")

Califax hat sehr schön den BLICK beschrieben.
Auch an einem solchen BLICK erkennt man Wölfe.
Nö, die latschen nicht breitbeinig rum und ziehen eine finstere Miene. Das ist ein albernes Klischee.
Aber ... sie haben etwas in den Augen, das man nur ... eiskalt nennen kann. Ihre Augen sind, selbst wenn sie lachen, etwa so gefühlvoll wie zwei nasse Steine. Sie sind extrem berechnend.
Einige andere Wölfe HABEN Gefühle, die man ihnen an den Augen ablesen kann. Sie haben das, was ich einen "flackernden" Blick nenne. Diese Art von Wölfen ist völlig unberechenbar.
Aber beide "Sorten" (es gibt noch mehr) haben den BLICK.
Man kann das schwer beschreiben.
Wird man so angesehen, weiß man (wenn man über ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit verfügt, was leider vielen einfach fehlt!) daß da ein Ungeheuer sitzt oder steht, welches im nächsten Moment handeln wird.
Ich wiederhole es: entweder man macht dieses Ungeheuer sofort platt (wenn man's kann - und den meisten fehlen dazu die Kenntnisse und auch der WILLE) oder man zeigt SOFORT Unterwerfungsgesten in der Hoffnung, daß es dazu nicht schon zu spät ist.

Ich persönlich bin fürs Plattmachen.

Es gibt nämlich Wölfe, die sich zuerst köstlich über die in den Unterwerfungsgesten zum Ausdruck kommende Angst amüsieren und dann das Opfer TROTZDEM niedermachen.

Ich habe Diskussionen wie diese hier nun schon sehr, sehr oft geführt.
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, daß die meisten Schafe einfach nicht zuhören wollen. Stattdessen diskutieren sie, halten sich die Ohren zu - versuchen gar, die Debatte ins Lächerliche zu ziehen. Weil nicht sein kann was nicht sein darf.
Schaut man genau hin, erkennt man hinter diesem eigentlich sehr unklugen Verhalten ein Muster: Schäfchen möchte nicht, daß die hinter den hier vorgebrachten Erlebnissen und Analysen sichtbar werdende Realität Einzug hält in Schäfchens heile Welt.
Schäfchen möchte nichts davon hören.
Schäfchens Welt ist ein Ponyhof.
Schäfchen hält sich gern daran fest, ja schließlich "auch eigene Erfahrungen gemacht zu haben", obwohl die mit dem hier diskutierten Gegenstand wenig bis nichts gemeinsam haben.

Es ist eine vorhersagbare Reaktion.

Mich erfüllt es hin und wieder mit einer ... nun ja, grimmigen Genugtuung, wenn Schäfchen, die ich persönlich kenne und die exakt so argumentiert haben, wie mir das hier schon wieder begegnet ist, unverhofft auf einen Wolf treffen.
Der sie dann gründlich durchkaut, wieder ausspuckt und auf ihnen rumtrampelt, bis sie sich wünschen, sie wären schon als Kind gestorben.
Schon interessant, wie sich die Ansichten solcher Schäfchen plötzlich und sehr radikal ändern ...

Aber letztlich ist es mir ziemlich gleichgültig, ob dieses oder jenes Schäfchen blökt, daß es den Großen Bösen Wolf ja gar nicht gäbe oder daß im Falle eines Falles das Schäfchen durch kluges Reden ... blablabla ...
Heute Sterben die Menschen an der S-Bahn...
... oder werden, wie in Halle und Leipzig, aus fahrenden Straßenbahnen geworfen.
Und hinterher hat es keiner der zahlreichen anderen Fahrgäste gesehen. Keine Zeugen.
Was man nur hört, wenn man - wie ich - Notärzte und Polizisten (Kripo) sehr gut kennt, ist dies: es wird wieder vermehrt "gecrasht". Man nennt das auch "Curbing" oder "Bordsteinbeißen".
Das Opfer wird geschlagen, bis es sich nicht mehr wehrt, dann wird es mit geöffnetem Mund auf einen Bordstein gelegt - und der Täter tritt es gegen den Hinterkopf.
Nein, das gibt es nicht "nur" in miesen Filmen ...

"Haaach, was du immer so erzählst! Du willst ja nur Panik verbreiten! Sollen wir uns jetzt nicht mehr aus dem Haus trauen oder was?"

Wie wär's denn mit etwas mehr Aufmerksamkeit? Mit dem Bewußtsein, daß es so etwas gibt, und zwar nicht eben selten? Wie wäre es denn, wenn man vielleicht mal von seinem hohen Roß ("Ich mach ja Judo! Und in einer Kampfsportart lernt man ja, gefährliche Situationen einzuschätzen! Außerdem hab ich ja schon mal einen Selbstbehauptungskurs mitgemacht!") einfach wieder runterkäme ...?
Wie wäre es denn, wenn man sich mal sowas wie ein funktionierendes Gefahrenradarsystem zulegen würde?
Wie wäre es, wenn man sich mal beschlauen würde darüber, wie Wölfe ticken?
Wenn man sich mal mit Unterwerfungsgesten beschäftigen würde ...?
Wenn man die naive Grundhaltung des "Ich sag zwar, daß ich weiß, daß mir etwas Schlimmes passieren kann, aber ich glaube nicht wirklich daran!" endlich mal aufgeben würde?
Wie wäre es denn, wenn man die eigene Wehrhaftigkeit mal vorurteilsfrei überprüfen würde?
Wie wäre es denn, mal wirklich an eben dieser eigenen Wehrhaftigkeit zu arbeiten ...?

Liebe, sanfte und gewaltfreie Grüßchen
Tom
*bussi*
califax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 319
Registriert: 10.07.2010, 09:48

Re: Pfefferspray

Beitrag von califax »

böser tom hat geschrieben: Lies bitte nochmal genau, was Califax über diese Begegnung schreibt.
Califax HAT Unterwerfungsgesten gezeigt.
(Califax, ich möchte dir damit gewiß nicht zu nahe treten!).
Du trittst mir nicht zu nahe. Denn selbstverständlich hat sich das, was man da gespürt hat, über Körpersprache abgespielt.
Natürlich hab ich klein bei gegeben. Sonst hätte der mich zerlegt. Vielleicht nicht an Ort und Stelle, aber es war völlig klar, daß der mich 'ne Weile im Zielsucher hatte.
Du hast den Blick besser beschrieben, als ich könnte. Das ist so ein helles, strahlendes Leuchten in den Augen, eine absolute Sicherheit und Fokussierung auf das Ziel und keinerlei Wärme. Das einzige Gefühl, daß da drinsteckt, ist pure Lust auf Gewalt.
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
Gast

Re: Pfefferspray

Beitrag von Gast »

Wie wäre es denn, wenn man sich mal sowas wie ein funktionierendes Gefahrenradarsystem zulegen würde?
Wie wäre es, wenn man sich mal beschlauen würde darüber, wie Wölfe ticken?
Wenn man sich mal mit Unterwerfungsgesten beschäftigen würde ...?
Wie soll man sich den so ein System zulegen? Wo lernt man das?
Wer (ausser dir und anderen die schon den Ernstfall kennen) weiß denn, wie Wölfe ticken und kann das auch vermitteln?
Wo finde ich Informationen zu Unterwerfungsgesten? Wer bringt einem die bei?

Wehe du sagst jetzt "bei mir" :p

Vielleicht wäre es im Zuge der Diskussion keine schlechte Idee, wenn du auch auf Literatur zum Thema verweisen würdest. Ich denke da zum Beispiel an die Bücher von Marc "Animal" MacYoung.
califax
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 319
Registriert: 10.07.2010, 09:48

Re: Pfefferspray

Beitrag von califax »

Gast hat geschrieben:
Wie wäre es denn, wenn man sich mal sowas wie ein funktionierendes Gefahrenradarsystem zulegen würde?
Wie wäre es, wenn man sich mal beschlauen würde darüber, wie Wölfe ticken?
Wenn man sich mal mit Unterwerfungsgesten beschäftigen würde ...?
Wie soll man sich den so ein System zulegen? Wo lernt man das?
Wer (ausser dir und anderen die schon den Ernstfall kennen) weiß denn, wie Wölfe ticken und kann das auch vermitteln?
Wo finde ich Informationen zu Unterwerfungsgesten? Wer bringt einem die bei?
Jedenfalls lernt man das nicht aus Vorträgen und Texten. Das ist primitivste Körpersprache auf einer Ebene, über die vermutlich schon die Steinzeitmenschen die Nase gerümpft haben. Das muß man sehen und vor allem spüren. Solche Blicke fühlt man, ehe man sie sieht. Menschen haben einen viel besseren und intakteren Instinkt, als uns bewußt ist.
Wir müssen nur lernen, ihn zu lesen.

Hab was gefunden: Hier sind vier mal die Augen desselben Menschen abgebildet. Einmal mit sich selbst beschäftigt. Zweimal umherschweifend. Einmal auf das Ziel fokussiert.
Versuch mal rauszufinden, welcher dieser Blicke wölfisch ist.

PS.:
Noch so ein Blick:
http://static.rp-online.de/layout/fotos ... rweger.jpg
und
http://static.rp-online.de/layout/fotos ... k-gust.jpg

Das einzige Mitgefühl sieht man in den Augen solcher Leute, wenn es um sie selbst geht.
"To possess a high grade means nothing. Ever since martial arts were born, the grade of someone is what he can do in battle."
(Kacem Zoughari.)
Antworten