@Ronin:
Lies bitte nochmal genau, was Califax über diese Begegnung schreibt.
Califax HAT Unterwerfungsgesten gezeigt.
(Califax, ich möchte dir damit gewiß nicht zu nahe treten!).
Mir wurde hier vorgeworfen, ich würde nur Schwarz/Weiß malen. Dabei habe ich deutlich geschrieben, daß Wölfe NICHT per se dumm sind. Ja, sie lieben die Gewalt, keine Frage. Aber sie kloppen nicht 24 Stunden am Tag auf jeden Vorübergehenden ein.
Was NICHT heißt, daß sie etwa "harmlos" wären.
Ich habe versucht, zu erklären, daß sie Grenzen ziehen und Territorien beanspruchen (und diese auch "verteidigen").
Ein solches Territorium (und auch das schrieb ich schon) kann auch ein gedankliches Konstrukt sein.
("Der darf mir nicht in die Augen sehen, sonst gibt's Mische!")
Califax hat sehr schön den BLICK beschrieben.
Auch an einem solchen BLICK erkennt man Wölfe.
Nö, die latschen nicht breitbeinig rum und ziehen eine finstere Miene. Das ist ein albernes Klischee.
Aber ... sie haben etwas in den Augen, das man nur ... eiskalt nennen kann. Ihre Augen sind, selbst wenn sie lachen, etwa so gefühlvoll wie zwei nasse Steine. Sie sind extrem berechnend.
Einige andere Wölfe HABEN Gefühle, die man ihnen an den Augen ablesen kann. Sie haben das, was ich einen "flackernden" Blick nenne. Diese Art von Wölfen ist völlig unberechenbar.
Aber beide "Sorten" (es gibt noch mehr) haben den BLICK.
Man kann das schwer beschreiben.
Wird man so angesehen, weiß man (wenn man über ein Mindestmaß an Aufmerksamkeit verfügt, was leider vielen einfach fehlt!) daß da ein Ungeheuer sitzt oder steht, welches im nächsten Moment handeln wird.
Ich wiederhole es: entweder man macht dieses Ungeheuer sofort platt (wenn man's kann - und den meisten fehlen dazu die Kenntnisse und auch der WILLE) oder man zeigt SOFORT Unterwerfungsgesten in der Hoffnung, daß es dazu nicht schon zu spät ist.
Ich persönlich bin fürs Plattmachen.
Es gibt nämlich Wölfe, die sich zuerst köstlich über die in den Unterwerfungsgesten zum Ausdruck kommende Angst amüsieren und dann das Opfer TROTZDEM niedermachen.
Ich habe Diskussionen wie diese hier nun schon sehr, sehr oft geführt.
Ich bin immer wieder erstaunt darüber, daß die meisten Schafe einfach nicht zuhören wollen. Stattdessen diskutieren sie, halten sich die Ohren zu - versuchen gar, die Debatte ins Lächerliche zu ziehen. Weil nicht sein kann was nicht sein darf.
Schaut man genau hin, erkennt man hinter diesem eigentlich sehr unklugen Verhalten ein Muster: Schäfchen möchte nicht, daß die hinter den hier vorgebrachten Erlebnissen und Analysen sichtbar werdende Realität Einzug hält in Schäfchens heile Welt.
Schäfchen möchte nichts davon hören.
Schäfchens Welt ist ein Ponyhof.
Schäfchen hält sich gern daran fest, ja schließlich "auch eigene Erfahrungen gemacht zu haben", obwohl die mit dem hier diskutierten Gegenstand wenig bis nichts gemeinsam haben.
Es ist eine vorhersagbare Reaktion.
Mich erfüllt es hin und wieder mit einer ... nun ja, grimmigen Genugtuung, wenn Schäfchen, die ich persönlich kenne und die exakt so argumentiert haben, wie mir das hier schon wieder begegnet ist, unverhofft auf einen Wolf treffen.
Der sie dann gründlich durchkaut, wieder ausspuckt und auf ihnen rumtrampelt, bis sie sich wünschen, sie wären schon als Kind gestorben.
Schon interessant, wie sich die Ansichten solcher Schäfchen plötzlich und sehr radikal ändern ...
Aber letztlich ist es mir ziemlich gleichgültig, ob dieses oder jenes Schäfchen blökt, daß es den Großen Bösen Wolf ja gar nicht gäbe oder daß im Falle eines Falles das Schäfchen durch kluges Reden ... blablabla ...
Heute Sterben die Menschen an der S-Bahn...
... oder werden, wie in Halle und Leipzig, aus fahrenden Straßenbahnen geworfen.
Und hinterher hat es keiner der zahlreichen anderen Fahrgäste gesehen. Keine Zeugen.
Was man nur hört, wenn man - wie ich - Notärzte und Polizisten (Kripo) sehr gut kennt, ist dies: es wird wieder vermehrt "gecrasht". Man nennt das auch "Curbing" oder "Bordsteinbeißen".
Das Opfer wird geschlagen, bis es sich nicht mehr wehrt, dann wird es mit geöffnetem Mund auf einen Bordstein gelegt - und der Täter tritt es gegen den Hinterkopf.
Nein, das gibt es nicht "nur" in miesen Filmen ...
"Haaach, was du immer so erzählst! Du willst ja nur Panik verbreiten! Sollen wir uns jetzt nicht mehr aus dem Haus trauen oder was?"
Wie wär's denn mit etwas mehr Aufmerksamkeit? Mit dem Bewußtsein, daß es so etwas gibt, und zwar nicht eben selten? Wie wäre es denn, wenn man vielleicht mal von seinem hohen Roß ("Ich mach ja Judo! Und in einer Kampfsportart lernt man ja, gefährliche Situationen einzuschätzen! Außerdem hab ich ja schon mal einen Selbstbehauptungskurs mitgemacht!") einfach wieder runterkäme ...?
Wie wäre es denn, wenn man sich mal sowas wie ein funktionierendes Gefahrenradarsystem zulegen würde?
Wie wäre es, wenn man sich mal beschlauen würde darüber, wie Wölfe ticken?
Wenn man sich mal mit Unterwerfungsgesten beschäftigen würde ...?
Wenn man die naive Grundhaltung des "Ich sag zwar, daß ich weiß, daß mir etwas Schlimmes passieren kann, aber ich glaube nicht wirklich daran!" endlich mal aufgeben würde?
Wie wäre es denn, wenn man die eigene Wehrhaftigkeit mal vorurteilsfrei überprüfen würde?
Wie wäre es denn, mal wirklich an eben dieser eigenen Wehrhaftigkeit zu arbeiten ...?
Liebe, sanfte und gewaltfreie Grüßchen
Tom
*bussi*