Habe nach dem ich immer wieder Nachrichten über den Judoka Putin gelesen habe mal das in den Medien ab und zu genannte Buch von ihm bestellt.
Hat es schon einer von euch gelesen und was ist von zu halten?
Putin, Vladimir u.a.: Judo - History, Theorie, Practice (?)
Re: Putin, Vladimir u.a.: Judo - History, Theorie, Practice (?)
Habe das Buch in russischer Originalsprache. Bin nicht wirlich sehr begeistert. Ein Lehrbuch wie viele andere auch. Lediglich ein Foto von ihm als Autor verweist auf ihn.
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- 3. Dan Träger
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Re: Putin, Vladimir u.a.: Judo - History, Theorie, Practice (?)
Hallo MrK
wenn du wirklich Historie, Theorie+Praxis kennenlernen willst,
dann solltest du besser die schon einige male genannten Bücher, wie MoM, Canon of Judo, Bücher von Cunningham, Dave Lowry,...usw. lesen. Der neue Daigo ist auch interessant.
Die Bücher von Putin, udgl. enthalten nichts Nennenswertes, außer dass man vielleicht ein Autogramm hat oder eine Biographie. Wofür? Es geht nur um Geld. Meine Meinung.
wenn du wirklich Historie, Theorie+Praxis kennenlernen willst,
dann solltest du besser die schon einige male genannten Bücher, wie MoM, Canon of Judo, Bücher von Cunningham, Dave Lowry,...usw. lesen. Der neue Daigo ist auch interessant.
Die Bücher von Putin, udgl. enthalten nichts Nennenswertes, außer dass man vielleicht ein Autogramm hat oder eine Biographie. Wofür? Es geht nur um Geld. Meine Meinung.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Norbert Bosse
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Re: Putin, Vladimir u.a.: Judo - History, Theorie, Practice (?)
Ich habe das Buch in englisch und als russisches Original. Es hat drei Autoren, nämlich Vladimir Putin, Vasily Shestakov und Alexey Levitsky.
Die englische Fassung erschien 2004 in Berkley Californien in schwarz-weiß als Paperback, die russische Fassung im Jahr 2000 in Farbe und Hardcover.
Das Buch wurde eindeutig wegen des damaligen russischen Präsidenten Vladimir Putin ins Englische übersetzt und nicht in erster Linie wegen seines innovativen Inhaltes.
Es enthält im Eingangsteil sehr viele Trainingshinweise und statistische Erhebungen, die teilweise aus dem Sambo stammen. Für einen Wettkampftrainer kann dies interessant sein.
Im Hauptteil werden verschiedene Techniken zunächst als kurze Serie und dann in taktischen Zusammenhängen als Zeichnungen vorgestellt.
Dabei ist es nicht immer nachvollziehbar, wie diese Zusammenhänge denn nun auszuführen sind und die Bezeichnung der Wurftechniken ist teilweise fehlerhaft (so wird z.B. auf S. 77 ein Morote-seoi-nage als "one-arm shoulder throw" bezeichnet).
Andererseits ist die Idee, hinführende Würfe zum Hauptwurf (d.h. als erster Wurf einer Kombination mit dem Hauptwurf) bzw. weiterführende Würfe vom Hauptwurf zu einer Nachfolgetechnik ganz interessant. So werden die Judotechniken in taktische Zusammenhänge gebracht, die man als Vorbereitung auf den Wettkampf verwenden kann.
Die Vorlagen für die Zeichnungen nicht immer optimal gewählt worden, so dass einige Techniken mir als Leser recht "eigenwillig" erscheinen (so z.B. die Kopfhaltung bei Tai-otoshi oder die Fußstellung bei Hiza-guruma, oder die Haltung des Schwungbeins und des Fusses bei O-soto-gari, um nur drei Beispiele zu nennen).
Aber insgesamt kann man das Buch für Wettkämpfer als durchaus interessant einstufen, vor allem dann, wenn man sich über den "russischen Stil" im Judo ein wenig mehr informieren möchte. Dieser spiegelt sich sehr in der Auswahl der Wurf- und Grifftechniken wieder. Vor allem am Boden werden einige grundlegende Juji-gatame Varianten gut erläutert. Bei den Würgetechniken werden einige ungewöhnliche Übergänge zum Boden gezeigt.
Am interessantesten dürften für einige hier im Forum jedoch die "Self-Defense Techniques" sein, bei denen Schläge, Tritte, Stöße, Hebel und Würfe in Anwendungssituationen gezeigt werden.
Unter dem Titel "The School of Combat Sambo" werden weitere Selbstverteidigungstechniken und -situationen dargestellt, die sich ins "klassische Judo" wohl nur bedingt einordnen lassen.
Abschließend folgt ein 15-seitiges Kapitel zum Thema "Health".
Wer gerne Bücher mit teilweise bisher noch nie gesehenen Zeichnungen, über "russisches Judo" mit Sambo-Hintergrund und einen Nachweis von höchster politischer Seite über die Bedeutung des Judo haben möchte, dem kann man die englische Übersetzung von Putins, Shestakovs und Levitskys Buch "Judo" - History, Theory, Practice" (ISBN 1-55643-445-6) durchaus empfehlen.
Allerdings ist es eher ein Buch für Fortgeschrittene oder Sammler als ein grundlegendes Werk über Kodokan-Judo. Wer das weiß und will, kann durchaus Freude daran haben - trotz mancher berechtigten Einwände.
Jupp
P.S. Das russische Buch ist viel schöner - ich kann es allerdings nicht lesen - ist wie japanisch!
Die englische Fassung erschien 2004 in Berkley Californien in schwarz-weiß als Paperback, die russische Fassung im Jahr 2000 in Farbe und Hardcover.
Das Buch wurde eindeutig wegen des damaligen russischen Präsidenten Vladimir Putin ins Englische übersetzt und nicht in erster Linie wegen seines innovativen Inhaltes.
Es enthält im Eingangsteil sehr viele Trainingshinweise und statistische Erhebungen, die teilweise aus dem Sambo stammen. Für einen Wettkampftrainer kann dies interessant sein.
Im Hauptteil werden verschiedene Techniken zunächst als kurze Serie und dann in taktischen Zusammenhängen als Zeichnungen vorgestellt.
Dabei ist es nicht immer nachvollziehbar, wie diese Zusammenhänge denn nun auszuführen sind und die Bezeichnung der Wurftechniken ist teilweise fehlerhaft (so wird z.B. auf S. 77 ein Morote-seoi-nage als "one-arm shoulder throw" bezeichnet).
Andererseits ist die Idee, hinführende Würfe zum Hauptwurf (d.h. als erster Wurf einer Kombination mit dem Hauptwurf) bzw. weiterführende Würfe vom Hauptwurf zu einer Nachfolgetechnik ganz interessant. So werden die Judotechniken in taktische Zusammenhänge gebracht, die man als Vorbereitung auf den Wettkampf verwenden kann.
Die Vorlagen für die Zeichnungen nicht immer optimal gewählt worden, so dass einige Techniken mir als Leser recht "eigenwillig" erscheinen (so z.B. die Kopfhaltung bei Tai-otoshi oder die Fußstellung bei Hiza-guruma, oder die Haltung des Schwungbeins und des Fusses bei O-soto-gari, um nur drei Beispiele zu nennen).
Aber insgesamt kann man das Buch für Wettkämpfer als durchaus interessant einstufen, vor allem dann, wenn man sich über den "russischen Stil" im Judo ein wenig mehr informieren möchte. Dieser spiegelt sich sehr in der Auswahl der Wurf- und Grifftechniken wieder. Vor allem am Boden werden einige grundlegende Juji-gatame Varianten gut erläutert. Bei den Würgetechniken werden einige ungewöhnliche Übergänge zum Boden gezeigt.
Am interessantesten dürften für einige hier im Forum jedoch die "Self-Defense Techniques" sein, bei denen Schläge, Tritte, Stöße, Hebel und Würfe in Anwendungssituationen gezeigt werden.
Unter dem Titel "The School of Combat Sambo" werden weitere Selbstverteidigungstechniken und -situationen dargestellt, die sich ins "klassische Judo" wohl nur bedingt einordnen lassen.
Abschließend folgt ein 15-seitiges Kapitel zum Thema "Health".
Wer gerne Bücher mit teilweise bisher noch nie gesehenen Zeichnungen, über "russisches Judo" mit Sambo-Hintergrund und einen Nachweis von höchster politischer Seite über die Bedeutung des Judo haben möchte, dem kann man die englische Übersetzung von Putins, Shestakovs und Levitskys Buch "Judo" - History, Theory, Practice" (ISBN 1-55643-445-6) durchaus empfehlen.
Allerdings ist es eher ein Buch für Fortgeschrittene oder Sammler als ein grundlegendes Werk über Kodokan-Judo. Wer das weiß und will, kann durchaus Freude daran haben - trotz mancher berechtigten Einwände.
Jupp
P.S. Das russische Buch ist viel schöner - ich kann es allerdings nicht lesen - ist wie japanisch!