Lieber Olaf, ich denke, daß ein nicht unwesentlicher Teil der fraglichen Motivation bei Erwachsenen darin besteht, etwas Sinnvolles zu tun, etwas Nützliches zu erlernen (neben dem ewigen "Wir machen alle nur Sport und wenn der gut dargeboten wird, reicht das!"- Gebimmel).
Deine Motivation ist nicht unbedingt meine Motivation.
Und da es nun mal Jûdô außerhalb der dir vertrauten Strukturen gibt (in einem anderen Faden wurden die Organisationen genannt - es sind gar nicht so wenige!), stellt sich auch für jene, die unter Jûdô nicht dasselbe verstehen wie du, diese Frage.
Leider - da gebe ich dir Recht - ist das Thema ein wenig abgeglitten durch die Debatte darum, daß "der DJB" keinesfalls für die "Konkurrenz" Werbung machen solle.
Ich erlaube mir dennoch, Hofi zu antworten ...
Hallo Hofi,
ich hab verstanden, was du meinst.
Aus deiner Sicht geht das nicht zusammen - ok.
Aber: so sehr ich Fritz auch schätze, er ist keiner von "uns".
Muß er auch nicht sein. Er kommt trotzdem, um mit uns zu trainieren - und profitiert davon.
Zumal wir kein Geld nehmen ...
Du schreibst, daß du Fritz so verstanden hast,
... dass er möchte, dass der DJB auch Lehrgänge wie den THGL bei seinen Mitgliedern bekannt macht.
Und da frage ich warum sollte er? Noch dazu, wenn man die Haltung der Organisatoren zum DJB kennt. Die sei ihnen ja gegönnt, aber ich kann Fritz in diesem Punkt nicht verstehen.
Lieber Hofi, das hat nichts mit uns zu tun. Nochmal - ich schätze Fritz sehr, und das weiß er auch.
Aber er ist keiner von meinen Schülern, nicht Mitglied der KJK ... was immer er also zu diesem Thema zu sagen hat, es kommt nicht von uns. Er hat 'ne eigene Meinung, die vertritt er und zu der steht er. Daher denke ich, daß dieser Punkt mit ihm zu besprechen ist und nicht mit St.Gregor oder mir, in Ordnung?
Zweites Thema:
Angesichts des 6. Dan Judo vom Kodokan selbst, ist es eigentlich nicht so unwahrscheinlich, dass er, auch wenn er noch einen 5. Dan in Karate hat, die Kodokan Atemi macht, wenn er auf einem Lehrgang des Judoverbandes, dem er über seinen Verein angehört, auftritt.
Dazu kann ich nix sagen, ich hab den Mann noch nicht erlebt.
Unabhängig von
diesem Lehrer habe ich etliche Jûdôka erlebt, die ebenfalls hochgraduiert waren und ihre Grade entweder im Kôdôkan abgelegt hatten oder dort anerkennen ließen - und die keine Ahnung von Atemi-Waza hatten.
Inzwischen haben mehrere meiner Schüler (bislang 5, um genau zu sein) im Rahmen ihres Japanologie-Studiums längere Zeit in Japan in Tokyo verbracht und auch im Kôdôkan trainiert (nein, nicht nur ein- oder zweimal).
Atemi außerhalb der Kata?
Nöö.
Ich habe außerdem Kontakt zu verschiedenen Jûdôka, die z.Zt. in Tokyo leben (nicht nur Ausländer!) und im Kôdôkan mehr oder weniger regelmäßig trainieren. Von denen höre ich dasselbe. Atemi in anderem Zusammenhang als in Kata?
Nöö.
Am Partner? Im Vollkontakt?
Ich mag mich irren, aber davon hab ich aus dem (heutigen) Kôdôkan noch nie etwas gehört.
Wie gesagt, ich mag mich da irren und lasse mich in diesem Zusammenhang erfreut eines besseren belehren.
Sollte ich mich irren - dann warte ich gern auf Videos, eventuell hochgeladen bei youtube ...
Auf Dan-Grade gebe ich allerdings nichts mehr.
Ich habe viel zu viele Leute erlebt, die den ümpfunümpfzigsten Dan trugen und Stümper waren ...
bspw. Jûdôka, die mir als Träger des 7. Dan ungeniert ins Gesicht sagen, daß sie von SV keine Ahnung haben, auf Fragen nach ihren Kenntnissen bezüglich der Atemi nicht antworten ...
Oder als Träger des 7., 8. Dan (in jenem Fall DDK) so grauenhaft dämliche "Abwehrtechniken" lehren, daß man nur hoffen kann, daß sie niemals wirklich angegriffen werden ...
Ich hab im DJB, im DDK und auch in der IMAF Leute mit hohen Jûdô-Dan-Graden erlebt, die im Falle eines Falles gegen jeden drittklassigen Kneipenschläger innerhalb von Sekunden untergegangen wären (und in zwei mir bekannten Fällen auch untergegangen SIND).
Wie war das mit der "1. Ebene des Jûdô" nach Kanô?
"Defence against attack"?
Was schreibt Yokoyama über das Üben der Atemi ...?
Für mich zählt nicht (mehr), welche einst oder noch berühmte oder einst seriöse Organisation die fraglichen Dan-Grade verliehen hat, sondern was der Mensch, der sie trägt, auf der Matte und noch wichtiger: im regellosen Ernstfall KANN.
Alles andere ... pfffft ...
Aber wir entfernen uns tatsächlich vom Thema.