Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1914
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Hofi »

Hi!
Eine Passivmeldung ist: "Ist zwar noch Mitglied, tut aber nichts mehr". Für solche Mitglieder werden teilweise niedrigere Beiträge fällig. Wie das bei NJV und dem dortigen LSB ist, kann ich aber nicht sagen.
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
kanou65m
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 232
Registriert: 26.12.2004, 20:17

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von kanou65m »

Danke - ich habe davon noch nicht gehört.
katana
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1054
Registriert: 15.01.2009, 21:44

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von katana »

Das mit den Passiv-Mitgliedern liegt aber auch vielen LVs im Magen,
weil diese ja zum Teil keine Verbandsbeiträge zahlen und Jahressichtmarken kaufen.
Maglite2001

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Maglite2001 »

Hallo,

ich möchte mich zu diesem Thema auch mal zu Wort melden. Hier ist immer nur die Rede von dem NJV und dem LSB. Glaubt mir auch in anderen Landesverbänden ist das Problem das selbe.
Meines Erachtens liegt es an mehreren Faktoren.

1. Keine Förderung durch die Verbände

2. Vereine wollen Mitglieder, tun dann aber leider nichts mehr für diese. Es ist teilweise so, daß junge Judokas, die auf Wettkämpfe fahren wollen, auf diesen Wettkämpfen keine Trainerunterstützung vom Verein erhalten.
Sei es wegen fehlenden Mitteln oder einfach Unlust.

3. fehlendes Image von Judo in der Bevölkerung.

4. zu später Start von Judo (Alter) und kein Judo in Schulen bis auf wenige.

5. ...

Es gibt so viele Gründe. Es wird aber auch Zeit, diese Gründe zu beseitigen, und einen Neuanfang zu starten.
Benutzeravatar
Hofi
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1914
Registriert: 28.12.2006, 12:55
Bundesland: Bayern
Verein: TSV Unterhaching
Kontaktdaten:

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Hofi »

Hi Maglite,
was verstehst Du unter "keine Förderung durch die Verbände?"

Die fehlenden Wettkampfbetreuung ist durchaus ein Problem, es gibt das Symptom aber auch anders herum, dass Trainer, die gerne mit einer Mannschaft zum Wettkampf fahren wollen würden, keine Kämpfer dafür kriegen.

Fehlendes Image in der Bevölkerung. Stimmt, was würde helfen? Öffentlichkeitsarbeit an der Basis, also durch die Vereine und durch die Verbände soweit es eben die Kaderleute betrifft. Die Verbände können da unterstützen, indem sie den Vereinen das Handwerkszeug in Form von Lehrgängen: "Wie schreibe ich eine Pressemitteilung" abhalten (was sie zumindest in Bayern tun). Aber sie können die PM nicht für die Vereine schreiben.

Zu später Start: Es gibt inzwischen viele Vereine, die Kurse ab 4 - 5 Jahren anbieten. In der Windel muss man die Kids dann doch noch nicht auf die Matte stellen. Wie viele dann bis zu den Erwachsenen bleiben, ist eine andere Sache. Fehlendes Angebot in den Schulen: Die Zusammenarbeit wird gesucht, aber trägt bisher nicht genug Früchte.

Wie würde denn ein Neuanfang in Deinen Augen aussehen?
Bis dann
Hofi
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Ronin »

zu "später Beginn mit Judo" halte ich das persönlich nicht für das Problem.

Man kann aber durchaus früher beginnen, wenn ein Verein die Möglichkeiten hat. Wir haben sie leider nicht. Trotzdem haben wir jedes Jahr 25-35 Anfänger im Kinderbereich. Vielmehr können wir sowieso nicht verarbeiten, also können wir nicht auch nicht mehr Kinder brauchen.

Die Frage ist, wenn jedes Jahr so viele anfangen und die Mitgliederzahlen konstant bleiben oder sogar sinken, dann hören auch ungefähr ebensoviele oder sogar mehr wieder auf. Wenn ich auf unserer Matte so rumschaue, passiert dies zwischen dem gelben und orangen Gürtel (nach der DJB-PO gemessen), also zwischen dem 8 und 12 Lebensjahr (nicht alle fangen genau mit 7 mit den 8 Kyu an). Noch früher anfangen würde diesen Trend nicht wirklich umkehren, oder doch? Warum?

Das mit der wenigen Unterstützung auf Wettkämpfen ist vereinsabhängig. Aber ja, niemand kann einen Trainer dazu zwingen, wenn er es nicht möchte. Und das kann mancherorts ein Problem sein.
Trini
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 272
Registriert: 08.10.2008, 10:40

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Trini »

Der zu späte Beginn ist es ganz sicher nicht.

Wir waren gestern auf einem Turnier, auf dem sich Unmengen von Weißgurten aus dem Ausrichterverein in der U8 (die Jüngsten waren ca 4) über die Matten schoben (niedlich anzuschauen, aber Judo war das nicht).
Seltsamerweise hatten unsere Kinder in der U 11 dann schon kaum noch graduierte Gegner, von U 14 und U 17 ganz zu schweigen.

Ich sehe auch das mangelnde Interesse der Öffentlichkeit und der Schulsportlehrer als Ursache an. Bei uns "zählt" halt nur Handball (klar in THW-Nähe), Fußball und Schwimmen.

Trini
Gast

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Gast »

- langsam wird es ihnen vielleicht langweilig
- sie interessieren sich für etwas anderes (z.B. Freundin) :BangHead
Benutzeravatar
Ronin
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1725
Registriert: 22.09.2005, 17:38
Bundesland: Baden-Württemberg

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Ronin »

ich habe mich aber durchaus auch für meine Freundin interessiert und für meine Frau tue ich es heute noch und bin trotzdem dabei geblieben.

Aber der Punkt mit der Langeweile hat schon was. Stures Wettkampftraining z.B. ist nicht so furchtbar abwechslungsreich, wie es das Komplettjudo ist. Die Motivation erfolgt durch Erfolge auf Turnieren. Bleiben diese aus, z.B. durch einen Altersklassenwechsel, gibt es keinen Grund mehr weiterzumachen, es sei denn, man würde die Alternative kennen und sich dieser dann verstärkt zuwenden.
Benutzeravatar
ctjones
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1034
Registriert: 19.02.2004, 08:08
Bundesland: Niedersachsen
Verein: VfB Langenhagen

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von ctjones »

Beim Wettkampf habe ich schon (fast) das Gegenteilige erlebt.
Ein Verein mit Landesliga-Mannschaft, die Mannschaft hat Heimkampf, den Kindern wird gesagt, die Eltern sollen doch bitte Kuchen backen, der dann dort angeboten wird. Im Gegenzug waren im gleichen Verein Vereinsmeisterschaften, wo keiner der Mannschaftskämpfer da war zum Helfen, ein Vater der Kinder (mit Judo-Hintergrund) hat dann KaRi gemacht, weil nicht mal dafür genug Leute da waren.
Viele Kinder sind gegangen oder haben ganz aufgehört.
(War natürlich ein Prozess über Jahre, zeigt aber IMHO wie ein falsches Vereins-Konzept sein kann)
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
Lin Chung
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 2161
Registriert: 20.05.2006, 14:54
Bundesland: Nordrhein-Westfalen

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Lin Chung »

Die Motivation erfolgt durch Erfolge auf Turnieren.
...das ist das, was wir uns immer wieder einreden.
Den Erfolg erwarten meistens die Eltern, die Trainer / ÜL, die Gesellschaft...
...und wenn es nicht klappt, sucht man sich was anderes.

Sollte man Erfolg haben, fragt man sich, was beim ersten großen Misserfolg passiert.
Manche fangen an zu zweifeln und werden damit nicht fertig und schon sind sie weg.

Wir sollten endlich weg von dieser Erfolgsorientierung. Dies ist wohl einer der Gründe,
warum Kano den Wettkampf als nicht so wichtig angesehen hat.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Jupp
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 829
Registriert: 31.01.2007, 15:53

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Jupp »

Olaf hat weiter vorne eine sehr gelungene Zusammenstellung der wichtigsten Gründe gegeben, warum Kinder und Jugendliche den Verband verlassen.
Meiner Ansicht nach ist der Mitgliederverlust jedoch viel größer, als er bisher in den Beiträgen hier geschildert wird.
Im DJB verlassen jährlich ca. 65.000 Mitglieder (von knapp 190.000) den Verband. Zwar kommen derzeit jährlich auch ca. 60.000-63.000 Mitglieder neu in den Verband, aber der "Mitgliederumschlag" ist enorm.
Statistisch gesehen haben wir alle drei Jahre einen vollständig neuen Verband! Was dies (ebenfalls theoretisch) für den Verband an Wissensverlust, Könnensverlust, Finanzverlust usw. bedeutet, ist noch überhaupt nicht untersucht worden.
Welcher Aufwand in jedem Jahr betrieben wird, um die neuen Mitglieder (zu ca. 80 % Kinder unter 14 Jahren) ins Judo einzuführen ist auch noch nicht quantitativ oder qualitativ erfasst worden.

Aus meiner Sicht stellt sich daher nicht die Frage: "Wie werben wir neue Mitglieder?" oder auch "Wie machen wir unser Judo für Erwachsene interessant?" sondern vor allem: "Was müssen wir in unseren Vereinen tun, um Judo für unsere vorhandenen Mitglieder interessant zu machen, damit diese länger im Verein bleiben?"

Werbung nach innen ist meiner Ansicht nach viel wichtiger als Werbung nach außen! (wobei man diese natürlich nicht unterlassen sollte, denn Mitgliederschwund wird eben auch durch neue Mitglieder ausgeglichen!).

An anderer Stelle habe ich aus die nach meiner Auffassung wichtigsten Dinge hingewiesen, die Vereine dauerhaft erfolgreich machen (jenseits allen guten Unterrichts):

1. ein vereinseigenes Dojo, das man jederzeit nach eigenen Ideen nutzen kann

2. einen hauptamtlichen Trainer, der sich ausgebildet und pädagogisch kompetent ganztägig um die Kindergruppen kümmern kann

3. einen "judoverrückten" Vorsitzenden oder Mäzen oder Judolehrer oder....., der über lange Jahre die Vereinspolitik als Person verkörpert und am dem sich das Vereinsleben orientieren kann.

Sind diese drei Voraussetzungen gegeben, dann kann sich ein Judoverein auch heute noch erfolgreich entwickeln - auch jenseits aller Abwanderungstendenzen von Kindern und Jugendlichen im Sport allgemein.

Jupp
Benutzeravatar
Fritz
Moderator
Moderator
Beiträge: 5207
Registriert: 14.11.2003, 11:06

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Fritz »

Jupp hat geschrieben:1. ein vereinseigenes Dojo, das man jederzeit nach eigenen Ideen nutzen kann

2. einen hauptamtlichen Trainer, der sich ausgebildet und pädagogisch kompetent ganztägig um die Kindergruppen kümmern kann

3. einen "judoverrückten" Vorsitzenden oder Mäzen oder Judolehrer oder....., der über lange Jahre die Vereinspolitik als Person verkörpert und am dem sich das Vereinsleben orientieren kann.
ja 1.) wäre schön - aber für den Anfang reicht auch nen "Stammturnhalle"...

2.) die meisten Kinder gehen tagsüber zur Schule oder in den Kindergarten...
Ein hauptamtlicher Trainer setzt entsprechende Mitgliederstärke und finanzielle Belastbarkeit der
"Kundschaft" voraus... Für fast noch wichtiger halte ich, wenn der Verein ein Konzept hat, wie
er ÜL-Nachwuchs ausbildet und fördert, so daß nicht auf "zugelaufene Trainer" gesetzt werden muß...

3.) Sowas hat man ja recht oft, glücklicherweise...

Natürlich ist es nicht so, daß man statistisch gesehen nach 3 Jahren einen neuen Verband hat,
die "Laufkundschaft" wechselt, der harte Kern bleibt... Und das braucht ein Verein auch:
Einen harten, verläßlichen Kern...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Trini
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 272
Registriert: 08.10.2008, 10:40

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Trini »

@ Jupp, bei Deinen Visionen hat eine normale Judosparte eines ländlichen Mehrspartenvereins also keine Daseinsberechtigung??????

Tägliche Trainingsangebote im vereinseigenen Dojo ... das beschränkt Judo auf Ballungszentren - damit sind die kleinen Judosparten "raus".

Bei Punkt 3 stimme ich Dir zu.
Mit dem Engagement der Spartenleitung (und der Trainer) steht und fällt die Begeisterung der Kinder.

Trini
Jupp
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 829
Registriert: 31.01.2007, 15:53

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Jupp »

trini hat geschrieben:
@ Jupp, bei Deinen Visionen hat eine normale Judosparte eines ländlichen mehrspartenvereins also keine Daseinsberechtigung??????
Tägliche Trainingsangebote im vereinseigenen Dojo ... das beschränkt Judo auf Ballungszentren - damit sind die kleinen Judosparten "raus".
Oh nein, das wollte ich damit ganz sicher nicht ausdrücken. Aber unser Thema heißt ja "Warum hören so viele Kinder mit dem Judo auf?" und darauf wollte ich eine - zugegebenermaßen sehr allgemeine - Antwort geben, die ich nach mittlerweile 40 Jahren Judo (Judounterricht, Vereinsorganisation) geben kann.

Natürlich hat ein "ländlicher Mehrspartenverein eine Daseinsberechtigung" und natürlich soll es auch weiterhin Angebote für Judo geben, die nicht täglich gemacht werden können, weil es eine Mitgliederzahl von 60-80 Mitgliedern nicht anders zulässt.

Jetzt kommt das aber: Aber gerade diese kleineren Vereine stehen in großer Konkurrenz zu den anderen Sportvereinen/-abteilungen am Ort und leiden oft am stärksten unter der abnehmenden Kinderzahl in unseren Gemeinden.

Ein breiteres Angebot, das mehrere Interessen abdeckt und einen vielfältigen Zugang zum Judo mit unterschiedlichen Schwerpunkten/Sichtweisen ermöglicht, der viele anspricht, ist eben oft nur unter den von mir als "ideal" geschilderten Bedingungen möglich (aber eben nicht nur, sondern auch - abgeändert - in kleineren Clubs!).

Wer wachsen will (oder wenigstens seine "Größe" als Verein behalten will) muss sich eben nicht nur inhaltlich anstrengen, sondern auch vereinsorganisatorisch zu Veränderungen bereit sein und diese dann auch in Angriff nehmen. Klagen allein hilft nicht weiter!!

Jupp
katana
3. Dan Träger
3. Dan Träger
Beiträge: 1054
Registriert: 15.01.2009, 21:44

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von katana »

Hi Jupp,
sind bei deinen Zahlen eigentlich auch schon die
laufenden SAG´s mit eingerechnet ?
Denn viele dieser Kinder hören ja auch wieder auf, ohne jemals
als Mitglieder erfasst worden zu sein ?
kanou65m
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 232
Registriert: 26.12.2004, 20:17

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von kanou65m »

Die drei von Jupp genannten Punkte sind sicher wünschenswert, doch die Realitäten sehen ganz anders aus:
überwiegend wird der DJB von kleinen Judo-Abteilungen in Mehrspartenvereinen getragen, die in teilweise schlimmen Turnhallen trainieren müssen und das Beste daraus machen. Ihnen gebührt Respekt und Anerkennung.
Die Qualifikation von ehrenamtlichen Übungsleitern/Fachübungsleitern stellt hohe Anforderungen sowohl an den Trainer als auch an den Verein.
Judo ist nach wie vor eine Randsportart und trotz des zuletzt hervorragenden Erfolges von Ole Bischof ist die Wirkung bzgl. auf Sponsoren zu gering.
Das ist kein Klagen und keine Schuldzuweisung, sondern nur meine Beobachtung.
Ich meine, dass wir daran auch nicht viel ändern können und uns mit der Tatsache abfinden müssen, dass unser Verband schrumpfen wird - wie alle übrigen Sportverbände auch.
Ganztagsschulen und G8 tun ihr Übriges.

Um Jupps Gedanken aufzugreifen, müssen wir weg vom Breitensportgedanken hin zu qualifizierter Sportausbildung.
Nur wenn sich das Breitensportsegment im DJB verschiebt, muss auch im Wettkampf-Bereich etwas geschehen: insbesondere, was die Verteilung der Aufmerksamkeit und der Finanzmittel betrifft.
Den Konflikt, in dem sich die DJB-Funktionäre befinden, kann ich übrigens gut nachvollziehen: ohne internationale Erfolge keine Förderung - nur befindet man sich dadurch in einer enormen Leistungsdruck-Spirale.
Nicht gut - deshalb nochmal ganz provokativ: raus aus dem :new_olympic1
und sich wieder auf das Wesen von Judo besinnen - Ideen gibt es ja auch hier im Forum genug. :)
Trini
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 272
Registriert: 08.10.2008, 10:40

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Trini »

Ich habe mich gerade mal auf der HP der hiesigen Universität umgeschaut, die ja Sportlehrer ausbildet.
Bereits da läuft Judo eher am Rande.
Also wird Judo auch nieundnimmernicht Eingang in den Schulsport finden, es sei denn, der eine oder andere Sportlehrer ist zufällig Judoka.
Noch nicht EIN Sportlehrer ist auf die Erfolge der Kinder im Judo eingegangen.

Gegen die Übermacht des Handballs kommt man in KI oder FL wahrscheinlich niemals an, außer mit Fußball.

An sich ist eine gut gemachte Ganztags(grund)schule mit einer Judo-AG fast die einzige Chance, Kinder für diesen Sport zu interessieren.

Trini
kanou65m
Braun Gurt Träger
Braun Gurt Träger
Beiträge: 232
Registriert: 26.12.2004, 20:17

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von kanou65m »

Wir sollten gar nicht erst versuchen, uns mit Handball oder Fußball zu messen - zumindest, was den Spitzensport betrifft.
Judo als Schulsport und Judo-AG ist übrigens ein gewaltiger Unterschied.

Die Judo-AGs an den offenen Ganztagsschulen müssen nicht automatisch DJB-Mitglieder sein - aber ich schätze, der DJB wird sich diese "Einnahmequelle" auch bald sichern.

Erstaunlich ist es in der Tat, dass Judo nicht stärker an den Schulen vertreten ist - zumal ja "Kampfsport" ein Bestandteil des Pädagogik-Studiums ist und häufig ist es Judo...
Trini
1. Dan Träger
1. Dan Träger
Beiträge: 272
Registriert: 08.10.2008, 10:40

Re: Warum hören soviele Kinder mit Judo auf??

Beitrag von Trini »

Das könnte meines Erachtens aber schon laufen, wie bei den Instrumentalklassen an vielen Schulen.

Wenn Kind sich als talentiert, interessiert erweist, will es irgendwann "mehr" draus machen, als einmal die Woche AG. Und dann steht ihm der Weg in den Verein offen.

Trini
Antworten