Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Ronin
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Ronin »

Ich für meinen Teil rede es eigentlich gar nicht schlecht.
Professionelle Berufausübung, denke ich, bringt eher Professionalität in der Sache als nebenberuflich so ein bisschen Mitmischen, aber da ist - ohne entsprechende Überprüfung (ich glaube bei WT wird das recht intensiv gemacht) - auch ein Einfallstor für Scharlatanerie (ein bisschen Geld machen mit den Ahnungslosen...). In der Judo-Entstehungsgeschichte haben KKs auch damit gekämpft, das Problem ist also weder neu noch unbekannt.

Aber Lösungen habe ich dafür noch nicht wirklich gesehen... (vielleicht gibt es auch keine)
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judoka50
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von judoka50 »

Die Fähigkeiten eines geschulten Fachübungsleiters im DJB in Bezug auf z.B. Selbstverteidigung geht stark gegen Null.
Insoweit hast Du natürlich Recht - Stephan. Dies nimmt innerhalb des DJB, bzw. in der Ausbildung einen recht kleinen Teil ein, da die Zielsetzung innnerhalb des DJB, wie auch an anderer Stelle hier im Forum bereitsmehrfach erwähnt, derzeit eine andere ist.
Bezüglich der Qualifikation in den SV Bereichen zählt da natürlich die Ausbildung in den anderen Budo Sportbereichen des Dachverbandes.
http://www.budo-nrw.de/ Ich hatte den Link eingefügt, dass man erkennen kann, dass innerhalb des Dachverbandes viele Interessen abgedeckt sind. Allerdings auch einige Bereiche die viele hier im Sportjudo vermissen. Ich kann insofern nur wiederholen, viele Vereine bieten neben Judo "innerhalb" ihres Vereines Sparten aus dem Angebot des Dachverbandes an, so dass es kein Problem ist im gleichen Verein in anderer Richtung sein Wissen und Können zu erweitern.
Viele Grüße
U d o
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Fritz
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Fritz »

@judoka50: http://www.budo-nrw.de/
Sehr merkwürdig:
Auf der einen Seite, wird vom DJB und den LVs
gegen eine Zersplitterung des Judo vorgegangen (mehr oder weniger erfolgreich, bis hin zu merkwürdigen Satzungen)
und über Fluktuationen gejammert.

Auf der anderen Seite verweist Du auf einen regionalen Dachverband, wenn ein Judoka doch mehr in
Richtung SV trainieren möchte (man möge doch andere Sparten im Verein anbieten usw...), wo man auf
der Seite mindestens fünf Verbände lesen kann, die irgendwas in Richtung Judo-SV anbieten?

Wie ist das nun - kann ein im DJB organisierter Judoka dort einfach so mitmachen, oder muß er (bzw. der Verein)
dort nochmal Beitragsmarken usw. erwerben?

Habt ihr in NRW auch noch diese Budo-Pässe, wo neben
Judo andere Graduierungen eingetragen werden können?
Mittlerweile steht nämlich auf den neuen Pässen wieder Judo-Paß drauf und diese zusätzlichen Seiten fehlen...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
katana
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von katana »

Ansonsten ist eine Lizenz mehr für die Außenwirkung, da wir Deutschen ja nur glauben, was irgendwo, irgendwie
beurkundet und abgestempelt ist...
Das ist meiner Meinung nach einer der 3 maßgeblichen Punkte einer Lizenz.
Der Verein kann damit werben !

Weitere maßgebliche Punkte sind
+ die Möglichkeit Zuschüsse in Anspruch zu nehmen
+ die Vorraussetzung für z.B. Schularbeitsgemeinschaften etc. (also letztlich wiederum Zuschüsse)
für beide Punkte ist die Lizenz DAS Kriterium.

Wer keine Zuschüsse möchte, braucht , etc. kann sich den Aufwand sparen.
Lin Chung
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Lin Chung »

Auf der einen Seite, wird vom DJB und den LVs gegen eine Zersplitterung des Judo vorgegangen (mehr oder weniger erfolgreich, bis hin zu merkwürdigen Satzungen) und über Fluktuationen gejammert...
...back to the roots.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

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judoka50
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von judoka50 »

@Fritz -
der Verweis von mir zielt darauf ab, dass man als Erwachsene zumeist innerhalb der "Vereine" weitere Übungsmöglichkeiten offen hat und spiegelt meine Meinung wieder.
Das heutige Judo geht nunmehr seit Jahrzehnten in Richtung Sportjudo - ausgerichtet auf Wettkämpfe. Das hat z.b. auch den Grund, dass es für Erfolge bei Olympia, WM, EM usw. vom Staat und den Verbänden Gelder bekommt. Dieses Geld muss auch wieder zweckgebunden innerhalb der Landesverbände ausgegeben werden und das ist nun mal das gesamte Geschehen um das Sportjudo.
Klar könnte man innerhalb des Judo auch wieder SV einbinden, wie es früher war. Aber man hat sich vor Jahrzehnten für eine andere Richtung entschieden - nicht zuletzt um nicht hinunter bis in die Vereine, sprich Abteilungen innerhalb der Vereine, einen Kampf um die Mitglieder zu betreiben. Richtig, da sind bestimmt fünf Verbände, die SV aus dem Judo innerhalb ihrer angebotenen Sportart betreiben.
Es wurde von einigen immer wieder gefordert, SV wieder stärker mit einzubinden, so dass man innerhalb der Prüfungen anbietet, Judo Techniken - damit sind die Würfe gemeint, selbstverteidigungsbezogen vorzuführen. Diese SV-bezogenen Techniken dürften im Kinderbereich auch verständlich zu vermitteln sein und reichen in diesem Alter meist aus. (Darf noch mal daran erinnern, dass man vor einigen Jahren in des SV Bereichen eine Altersgrenze von ca. 12 Jahren beachtet hat - damals, na ja das Geld ändert halt vieles.) Für die "Älteren" ist es eine Alternative zum Wettkampf pp. - allerdings mit der Beschränkung, dass es nun mal keine SV im eigentlichen Sinne ist, sondern halt auf die Judotechniken bezogen.
Vermutlich muss man, wenn man in einem der von Dir angesprochen Verbände sich auch prüfungsmäßig einbringen will, eine Mitgliedschaft anstreben. Ich gehe mal davon aus, dass dies aus finanzieller Sicht auch so gewollt ist.
Rechnet man mal die Mitglieder aller fünf Verbände und Judo zusammen, wird es mit Sicherheit eine viel höhere Zahl ergeben, als würde man innerhalb des Judo, die - sagen wir mal "fünf" - von Dir benannten Bereiche mit abdecken.
Trotz alledem hat jeder, der sich mehr um die Geschichte des Judo bemüht und auch die Kenntnis erlangt, was ihm als Alternative zum Judo, bzw. zur Ergänzung fehlt, innerhalb der Vereine - unter dem Dachverband Budo - zu lernen.
Es dürfte doch auch zeitlich keinen Unterschied machen, ob ich innerhalb des "Judo-Trainings" meine verschiedenen Bereiche, Technik, Kata, Wettkampftraining, Wettkampf und auch den SV Bereich auf 3 Tage die Woche in einer Abteilung verteile, oder ab ich für die einzelnen Bereiche gezielt feste Tage habe.

Was will man mehr - außer dass es halt Geld kostet.
Viele Grüße
U d o
Lin Chung
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Lin Chung »

Es geht hier nicht nur um die SV, sondern, dass man sich scheut, den Älteren das anzubieten, was das Judo im Großen und Ganzen ausmacht, also nicht bloss "lower level Judo" .

Mein Eindruck ist immer wieder, man redet um den heißen Brei herum, weil man Angst hat sich die Finger zu verbrennen.

Dabei gibt es doch einige Leute, die ihre Unterstützung anbieten und mit Sicherheit Ahnung haben.

Wenn du selbst nicht möchtest, wird es akzeptiert.

Aber, müssen die, die nach uns kommen immer noch die alte Leier hören, wo wir doch längst die Wahrheit wissen.
Grüße
Norbert Bosse
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Fritz
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Fritz »

judoka50 hat geschrieben:der Verweis von mir zielt darauf ab, dass man als Erwachsene zumeist innerhalb der "Vereine" weitere Übungsmöglichkeiten offen hat und spiegelt meine Meinung wieder.
So? Hat man das? Was bietet Dein Verein alles an? Wieviele Leute von Deinem Verein sind
regelmäßig beim Judo und gleichzeitig regelmäßig bei einer der Judo-SV-Sparten?
Wieviel sind endgültig gewechselt?
Das heutige Judo geht nunmehr seit Jahrzehnten in Richtung Sportjudo - ausgerichtet auf Wettkämpfe. Das hat z.b. auch den Grund, dass es für Erfolge bei Olympia, WM, EM usw. vom Staat und den Verbänden Gelder bekommt. Dieses Geld muss auch wieder zweckgebunden innerhalb der Landesverbände ausgegeben werden und das ist nun mal das gesamte Geschehen um das Sportjudo.
Na nur weil etwas seit Jahrzehnten in die falsche Richtung läuft, muß man es ja nicht gut finden...
Und offensichtlich sehen das ja auch noch andere so, sonst gäbe es ja nicht die Bestrebungen, wieder
mehr SV machen zu wollen (die Umsetzung ist dann eine andere Sache) und die ganzen "Breitensport"-Diskussionen

Um welche Summen handelt es sich eigentlich?
Was an Beiträgen durch die Mitglieder eingespielt wird über die Sichtmarken / Päße usw,
könnte man ja recht gut abschätzen, mich würde die Relation interessieren?
Es wurde von einigen immer wieder gefordert, SV wieder stärker mit einzubinden, so dass man innerhalb der Prüfungen anbietet, Judo-Techniken - damit sind die Würfe gemeint, selbstverteidigungsbezogen vorzuführen. Diese SV-bezogenen Techniken dürften im Kinderbereich auch verständlich zu vermitteln sein und reichen in diesem Alter meist aus. (Darf noch mal daran erinnern, dass man vor einigen Jahren in des SV Bereichen eine Altersgrenze von ca. 12 Jahren beachtet hat - damals, na ja das Geld ändert halt vieles.) Für die "Älteren" ist es eine Alternative zum Wettkampf pp. - allerdings mit der Beschränkung, dass es nun mal keine SV im eigentlichen Sinne ist, sondern halt auf die Judotechniken bezogen.
Jetzt bin ich verwirrt, ich dachte immer zu Judotechniken gehören auch Hebel, Würgen und
Atemi - steht doch so im "Kodokan-Judo von Jigoro Kano" drinnen - warum muß man sich
in Prüfungen plötzlich künstlich beschränken?

Wieso nimmst Du an, daß im Kinderbereich Würfe ausreichen, bzw. das Mittel der Wahl sein sollten - mir
wäre das zu heiß, Kinder darauf zu trimmen, bei jeder Schubserei den anderen unbedingt in den Boden zu schieben,
wo vielleicht ein paar wehrhafte Tritte, Fauststöße o.ä. genauso den Zweck erfüllen könnten...

Ich halte Deine Einstellung schon fast für "verbandsschädigend", immerhin sprichst Du die Empfehlung aus,
Leute "zur Konkurrenz" zu schicken (Dachverband hin oder her) und ausgerechnet gerade
die Älteren, deren Erfahrung in der Regel recht bitter von Nöten ist im Vereinsleben und darüber hinaus...

Wäre es nicht vielmehr besser, an den Mißständen selbst
was zu ändern, anstelle sich mit den Auswirkungen dieser Mißstände zu arrangieren?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Lin Chung
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Lin Chung »

Ich halte Deine Einstellung schon fast für "verbandsschädigend", immerhin sprichst Du die Empfehlung aus,
Leute "zur Konkurrenz" zu schicken (Dachverband hin oder her) und ausgerechnet gerade
die Älteren, deren Erfahrung in der Regel recht bitter von Nöten ist im Vereinsleben und darüber hinaus...
...von denen garantiert nur noch ganz wenige zum Judo zurückkommen, da sie nämlich dass dort draußen finden, was ihnen bisher versagt blieb.

Außerdem, Feldenkreis-Übungen, gehören eigentlich auch zum Judo. Wer praktiziert das?

Damit würden wir den älteren Judokas wieder ein bisschen Lebensqualität zurückgeben.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von pmhausen »

Fritz hat geschrieben: Na nur weil etwas seit Jahrzehnten in die falsche Richtung läuft, muß man es ja nicht gut finden...
Und offensichtlich sehen das ja auch noch andere so, sonst gäbe es ja nicht die Bestrebungen, wieder
mehr SV machen zu wollen (die Umsetzung ist dann eine andere Sache) und die ganzen "Breitensport"-Diskussionen
Fritz, ich stimme Dir ja in fast allen Punkten zu. An diesem "mehr SV machen" stört mich allerdings
bereits das Konzept. Ich möchte nicht "mehr SV machen". Ich möchte mein gesamtes Judo so
machen, daß es auch zur SV taugt. Von ganz alleine. Weil die Techniken umfassend und effektiv sind.

Grüße,
Patrick
Lin Chung
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Lin Chung »

Das Judo ist SV, ich spreche nicht vom Sportjudo.

Dafür müssen die Techniken funktionieren und richtig eingesetzt werden, incl. allem, was durch die Wettkampfregeln aus dem Judo entfernt wurde, auch die Atemi.

Wir müssen bei den Erwachsenen weg vom Sport und hin zur Kunst, vor allem, um die Beweglichkeit im Alter wieder herzustellen oder zumindest zu verbessern, um ihnen wieder etwas Lebensqualität zurück zu geben.
Der Mensch ist das Ziel und nicht der Sport.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von judoka50 »

Hallo -
ich gebe euch ja im Prinzip vollkommen recht .......

Aber ich bin jetzt seit 1964 dabei, habe demnach viele Änderungen mit erleben dürfen.
Daher möchte ich jetzt einfach mal sagen - was ich hier schreibe ist meine Meinung und Einstellung - und nichts anderes.
Selbstverständlich gehört Atemi dazu - aber wie soll man das momentan wieder ins Sportjudo einbringen.....
Derzeit sind Erfolge wichtiger, um in der Öffentlichkeit zu bleiben. Ich glaube nicht, dass es irgendjemand draußen interessiert, was es im Hintergrund "Judo" gibt.
Viele Eltern verbinden es halt mit SV - ist ja auch OK für die Kleinen.
Viele Eltern verbinden es mit Erfolg und Selbstbestätigung bei Turnieren,
man könnte jetzt endlos Für und Wieder aufführen - aber eines ist klar. Keiner von den Eltern, die die Kinder im Alter von 10 - 12 wieder abmelden, weil das Kind etwas anderes machen möchte, macht dies, weil das Kind Atemi vermisst. Wie sollen sie auch, wenn es nicht angeboten wurde, werden jetzt sofort wieder einige schreiben. Stimmt ja auch - aber wollten die Eltern und Kinder das???
Woher auch, sie waren nie so tief im Judo, um zu verstehen, dass es so etwas gibt.
Sie sind damit groß geworden Judo ist SV - (was für die Kinder auch zutrifft).
Und da wären wir wieder bei dem Punkt, ab wann ist Atemi überhaupt für Kinder und Jugendliche tauglich...........
OK - wir sind hier im Faden -Judo der Erwachsenen. Aber da ist die Zahl der Neueinsteiger, die SV lernen wollen = 0.
Diejenigen die ich in meinem Kreis kenne, die erst mit ca.20 mit dem Judo aufgehört haben, und das sind viele, haben nicht aufgehört, weil es keine Atemi gibt, sondern schlicht und einfach "Hormone, Frau, Kind, Elternzeit". Kein einziger derjenigen, die mit dem Sportjudo groß geworden sind, hat nach Atemi als Ausgleich oder weil er nun etwas anderes möchte, gefragt.
Sie kamen mit ihrem kleinen Sprößling 10 Jahre später wieder und brachten auch ihn wieder zum Judo.
Warum reden wir uns hier eigentlich für die 2 / 3, die sich zur Geschichte des Judo hin gezogen fühlen, die Köpfe heiß.
Alle von euch, die sich so dafür einsetzen - sind doch zwischenzeitlich versorgt und ich vermute genau so, wie ich es
versucht habe euch zu erklären.
Übrigens - diejenigen die mit 30 wieder kommen wollen überwiegend sogar wieder kämpfen - na ja - dafür gibt es ja nun auch Turniere. Der Rest, so wie Ihr, findet andere Wege, oder hat sie schon gefunden.
Glaubt ihr allen Ernstes, ihr könntet ein System, welches "auch vom Geld abhängig" ist, nur wegen Traditionen ändern.
Schlaft einfach ruhig weiter - nicht böse gemeint - aber bringt eure Kenntnis im eigenen Verein an der Basis ein, da hilft sie vielen und vielleicht ändert es sich mal von unten nach oben.
Man sagt ja nicht umsonst - der Sport findet an der Basis statt. (Vielleicht ändert es sich, wenn die Erfolge ausbleiben und man sich neue / alte Ideen einfallen lassen muss. Zu spät ist es dafür nie - es gibt immer "Verrückte" die für Judo leben. )
Was an Beiträgen durch die Mitglieder eingespielt wird über die Sichtmarken / Päße usw,
könnte man ja recht gut abschätzen, mich würde die Relation interessieren?
Um dies genauer zu erfahren, musst Du dich leider mal zu den Versammlungen der Landesverbände oder auch des DJB begeben. Dort kannst Du den Kassenberichten alles entnehmen.
Ich glaube aber ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass die Gelder, die - egal in welchen Sportbereich auch immer sie fließen - aufgrund von Erfolgen bei Olympia, WM usw. sehr, sehr viel Geld in die Verbände einbringen.
Es gibt genaue Aufstellungen, welcher Titel wie viel Geld in den Verband bringt. Atemi bringt leider keinen Pfennig ein.
Nur sehe ich hier, wie auch in vielen anderen Bereichen, benötigt man Geld um zu überleben und auch um seine Ziele zu verfolgen.
Insofern finde ich es aber auf jeden Fall sehr gut, dass es hier sehr viele Aufrechte gibt, die die Traditionen hoch halten möchten - und da bitte ohne irgendein Smilie......
Viele Grüße
U d o
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kastow
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von kastow »

Allerdings übersiehst du dabei, dass vielleicht 10% der gemeldeten DJB-Mitglieder wirklich regelmäßig an Wettkämpfen teilnehmen.

Und ja, bei mir fangen auch erwachsene Neueinsteiger an, die SV lernen möchten.

Vielleicht ist Jûdô eben doch mehr als nur Wettkampf, nur Kampfsport, nur SV, nur Kampfkunst ... und jeder kann sich sein Jûdô heraussuchen - ohne sich vor einer Fraktion rechtfertigen zu müssen oder von einer Fraktion belästigt zu werden. Dazu benötigen wir nur ein wenig Toleranz und Bescheidenheit in allen Lagern. (auch ein mögliches Jûdô 2109)
Herzliche Grüße,

kastow

Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
Michael Geiger
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Michael Geiger »

Bezüglich der Qualifikation in den SV Bereichen zählt da natürlich die Ausbildung in den anderen Budo Sportbereichen des Dachverbandes.
http://www.budo-nrw.de/ Ich hatte den Link eingefügt, dass man erkennen kann, dass innerhalb des Dachverbandes viele Interessen abgedeckt sind. Allerdings auch einige Bereiche die viele hier im Sportjudo vermissen. Ich kann insofern nur wiederholen, viele Vereine bieten neben Judo "innerhalb" ihres Vereines Sparten aus dem Angebot des Dachverbandes an, so dass es kein Problem ist, im gleichen Verein in anderer Richtung sein Wissen und Können zu erweitern.
Udo, das mag in Deinem Verband und in großen Vereinen so sein, in anderen Bundesländern oder bei kleinen Vereinen auf dem flachen Land sieht das ganz anders aus, da hat man keine verwandten Abteilungen im eigenen kleinen Verein. Und wenn jemand von außerhalb etwas mit SV machen will, gründet er einen eigenen Karate-, TKD- oder sonstwas -Verein, weil uns nehmen die sowieso nicht mehr ernst, und macht uns massiv Konkurrenz. Und wer zu denen wechselt, kommt nicht mehr zurück. Was für uns bleibt, sind zu einem großen Teil die bewegungslegasthenischen und verhaltensgestörten Kinder, die von irgendwelchen Ärzten zu uns geschickt werden. Natürlich tut denen Judo richtig gut, aber das werden nicht unsere Judolehrer von morgen!
Und ja, bei mir fangen auch erwachsene Neueinsteiger an, die SV lernen möchten.
Wir haben auch sowohl "Heimkehrer" als auch erwachsene Neueinsteiger, obwohl wir das Thema SV erstmal in kleinem Kreis intern ausprobieren wollten und keinerlei Werbung gemacht haben.
Unser LV hat sich zu dem Thema einen Fachmann gesucht, der sich damit auch praktisch auskennt und ein eigenes Konzept erarbeitet. Lustigerweise hält er nichts von dem, was der DJB in der Richtung macht...

Insofern halte ich die Politik des DJB schlicht für verbandsschädigend. Und wenn ich mir die Homepage des DJB anschaue und den Mist lesen muss, der da über die Geschichte des Judo steht, kommt mir die Galle hoch. Ich lasse mich nicht gerne anlügen :angry4

Um zum Ursprungsthema des Fadens zurückzukommen, SV ist da ja nur ein Bereich. Der Wettkampf ist besonders in jungen Jahren wichtig und gehört dazu. In der Realität sieht es leider nicht so aus, die meisten Jugendlichen nehmen doch an gar keinen Turnieren mehr Teil. Ich war am Samstag mit unserer U12-Mannschaft auf der Bezirksmeisterschaft, da waren ganze 5 Vereine bei den Jungs und ganze zwei!! bei den Mädels da. 16 dürften sich qualifizieren, manche Kreise richten gar keine Turniere mehr aus. Bei den Erwachsenen sieht es noch dunkler aus. Da müsste man sich auch Gedanken darüber machen und sich nicht nur über die (zum Teil in Osteuropa zusammengekaufte) Bundesliga freuen.

Ein Teil der Erwachsenen interessiert sich sicher weder für SV noch lässt er sich für Seniorenwettkampf begeistern, sondern will sich einfach etwas auf der Matte rumbalgen und 'Bodenkuscheln'. Bei denen kommt es bei uns gut an, wenn wir ins Aufwärmtraining Übungen aus dem Yoga oder Feldenkrais mit reinnehmen.
Vielleicht ist Jûdô eben doch mehr als nur Wettkampf, nur Kampfsport, nur SV, nur Kampfkunst ... und jeder kann sich sein Jûdô heraussuchen - ohne sich vor einer Fraktion rechtfertigen zu müssen oder von einer Fraktion belästigt zu werden. Dazu benötigen wir nur ein wenig Toleranz und Bescheidenheit in allen Lagern. (auch ein mögliches Jûdô 2109)
Ganz meine Meinung! Und wenn der DJB einen schon Alleinvertretungsanspruch hat, dann muss er aus Eigeninteresse auch alles anbieten, was Judo ist und nicht ganze Teilbereiche verleugnen. Und Fehler, die man in der Vergangenheit gemacht hat, kann man schließlich auch korrigieren.

Michael
Lin Chung
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Lin Chung »

Und da wären wir wieder bei dem Punkt, ab wann ist Atemi überhaupt für Kinder und Jugendliche tauglich...........
...ab wann machen Kinder Karate, JuJutsu, Taekwon Do? Schon hast du die Frage beantwortet.
Ein Teil der Erwachsenen interessiert sich sicher weder für SV noch lässte er sich für Seniorenwettkampf begeistern, sondern will sich einfach etwas auf der Matte rumbalgen und 'Bodenkuscheln'. Bei denen kommt es bei uns gut an, wenn wir ins Aufwärmtraining Übungen aus dem Yoga oder Feldenkrais mit reinnehmen.
...genau das meine ich doch die ganze Zeit.
Und wenn der DJB einen schon Alleinvertretungsanspruch hat, dann muss er aus Eigeninteresse auch alles anbieten, was Judo ist und nicht ganze Teilbereiche verleugnen. Und Fehler, die man in der Vergangenheit gemacht hat, kann man schließlich auch korrigieren.
...bin voll deiner Meinung. :eusa_clap
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von judoka50 »

...ab wann machen Kinder Karate, JuJutsu, Taekwon Do? Schon hast du die Frage beantwortet.
Mal im Ernst - ab wieviel Jahren werden Kinder aufgenommen und in diesen Bereichen ausgebildet.
Früher war man der Meinung, dass unter 12 Jahren dies für die Kinder zu gefährlich ist, da sie kein Verständnis für die Gefährlichkeit der erlernten Techniken haben.
Die sollen sich in dem Alter darunter noch "raufen".
Ist natürlich heutzutage alles überholt - würde nich dennoch abschließend interessieren, auch wenn es hier um Erwachsene geht.
Ansonsten für den Rest der Beiträge überwiegend auch meine Zustimmung.
Viele Grüße
U d o
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Fritz
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Fritz »

pmhausen hat geschrieben:An diesem "mehr SV machen" stört mich allerdings
bereits das Konzept. Ich möchte nicht "mehr SV machen". Ich möchte mein gesamtes Judo so
machen, daß es auch zur SV taugt. Von ganz alleine. Weil die Techniken umfassend und effektiv sind.
Ja klar, Du hast völlig recht, ich hab mich nur in meinem Beitrag an judoka50 sprachliche Trennung
orientiert...

Hab mir gerade das neue JM 11/09 angeschaut. Diesmal wieder 99%-Leistungssport... übel.
Erwachsene Neuanfänger finden sich da nicht wieder...
judoka50 hat geschrieben:, weil das Kind Atemi vermisst. Wie sollen sie auch, wenn es nicht angeboten wurde, werden jetzt sofort wieder einige schreiben. Stimmt ja auch - aber wollten die Eltern und Kinder das???
Woher auch, sie waren nie so tief im Judo, um zu verstehen, dass es so etwas gibt.
Ja tun sie, die vermissen das. Die üben die sogar freiwillig. Zu zweit, manchmal bis es weh tut...
Und was macht der aufmerksame Judo-ÜL da: Einschreiten logischerweise. ;-)
Derzeit sind Erfolge wichtiger, um in der Öffentlichkeit zu bleiben. Ich glaube nicht, dass es irgendjemand draußen interessiert, was es im Hintergrund "Judo" gibt.
Welche Öffentlichkeit? Wo laufen die Judo-Werbespots, wo gibt es regelmäßige Berichte...
Wo spendiert die Bild-Zeitung Platz um über die Bundesliga zu berichten?
(von kleineren Regional-Blättern abgesehen) Hier ist doch Judo genauso öffentlich, wie jede andere
Randsportart auch.
Ich glaube aber ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass die Gelder, die - egal in welchen Sportbereich auch immer sie fließen - aufgrund von Erfolgen bei Olympia, WM usw. sehr, sehr viel Geld in die Verbände einbringen.
Ich höre sie immer jammern, daß nicht genug Geld da ist. Der ganze Spaß
kostet ja auch genug. Und ich hab nicht mal was dagegen, sind schließlich Arbeitsplätze, die dran hängen.
Aber damit genug "Kader" da sind, die ihre Haut hinhalten, um dieses Geld einzuspielen, wäre es natürlich
sinnvoll, aus einem großen Vorrat an Judoka schöpfen zu können. Und da kommen dann auf einen potentiellen
zukünftigen Spitzen-Kader jede Menge "andere". Und diese "anderen" sollten dann schon irgendwie dauerhaft
so ans Jûdô gebunden werden, daß sie auch dabei bleiben, wenn sie festgestellt haben, daß sie eben nicht
die sind - platt gesagt -, die Chancen auf Olympia haben und so das Judo auch "Hormon-Schübe" übersteht.
Und das geht m.M.n. nur, wenn rechtzeitig vermittelt wird - das gerade auch von "offizieller" Verbandsseite (wegen der deutschen Krankheit: sagst Du als
Trainer was, glauben sie Dir gern nicht, kommt ein offizieller "Wisch", kann dann auch falsch sein, was drauf
steht, dem glaubt man) - daß es mehr als den Hochleistungssport gibt (*)- das fängt dann schon bei Kindern
an, man kann einem Kind schon erklären, daß es Atemi gibt, aber der Schwerpunkt der Ausbildung
erstmal auf Würfen usw. liegt. Man kann schon gelegentlich Atemi üben lassen, passen wunderbar in die
Erwärmung... Man kann schon Kindern erklären, daß die Bankstellung Quatsch ist usw...
Wäre jedenfalls schön, wenn bei einer Trainer-C-Breitensport-Ausbildung dann solche Sachen auch
ganz selbstverständlich mit drin vorkommen würden (und nicht auf diese merkwürdigen SV-Lehrer-Lizenz verwiesen würde...)

(*) Wie das (nicht) geschieht, sieht man an o.g. JM :-(
Mal im Ernst - ab wieviel Jahren werden Kinder aufgenommen und in diesen Bereichen ausgebildet.
Früher war man der Meinung, dass unter 12 Jahren dies für die Kinder zu gefährlich ist, da sie kein Verständnis für die Gefährlichkeit der erlernten Techniken haben.
So wie beim Judo, Du erinnerst Dich doch sicherlich noch an die kleinen putzigen TKDin in Bad Godesberg
beim Forumstreffen, die waren fast alle noch deutlich unter 12 ...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Lin Chung
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Lin Chung »

Also bei uns im TKD fangen die auch schon mal mit 6/7 an. Richtig prügeln tun die sich nicht.
Es wird außerdem mit Handschutz, Fußschutz, Kopfschutz (und Zahnschutz) gekämpft.
Grüße
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Patrick
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Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Patrick »

Lin Chung hat geschrieben:
Und da wären wir wieder bei dem Punkt, ab wann ist Atemi überhaupt für Kinder und Jugendliche tauglich...........
...ab wann machen Kinder Karate, JuJutsu, Taekwon Do? Schon hast du die Frage beantwortet. (...)
Meine Ju-Jutsu-Kinder können ab 8 Jahren anfangen - selbstverständlich von Beginn an mit Atemi-Techniken usw.
Judo - just for fun!
Goju-ryu

Re: Mehr Aufmerksamkeit für Judo der Erwachsenen

Beitrag von Goju-ryu »

Also hier bei uns im Goju-ryu-Karate fangen Kinder ab 4 oder 5 Jahre an.
Ich mache auch Judo und finde, dass Judo ist für Kinder viel gefährlicher, weil da müssen sie fallen können.
Antworten