Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Die Disskussion kommt in dem kampfsportbegeisterten Teil meines Freundeskreis immer wieder auf und die Meinungen gehen stets weit auseinander...
Was ist denn nach Eurer Meinung oder Erfahrung das beste Krafttraining als Ergänzung zum regulären Training?
Relativ hohes Gewicht auf die Hantel und damit wenig Wiederholungen?
oder
Relativ niedriges Gewicht auf die Hantel und damit viele Wiederholungen?
Bin auf diesem Gebiet noch völlig unbeschlagen und freue mich schon auf Tipps
Was ist denn nach Eurer Meinung oder Erfahrung das beste Krafttraining als Ergänzung zum regulären Training?
Relativ hohes Gewicht auf die Hantel und damit wenig Wiederholungen?
oder
Relativ niedriges Gewicht auf die Hantel und damit viele Wiederholungen?
Bin auf diesem Gebiet noch völlig unbeschlagen und freue mich schon auf Tipps
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Das kommt darauf an, was du unter "regulärem Training " verstehst,
bzw. welche Trainingsziele du kurz-und langfristig verfolgst.
Wenn deine Freunde eine andere Kampfsportrichtung betreiben kann das ebenfalls sehr unterschiedlich sein.
Und
letztendlich kommt es noch darauf an wie du gebaut bist, bzw. wie du (körperlich) auf diverse Trainingsmethoden ansprichst.
bzw. welche Trainingsziele du kurz-und langfristig verfolgst.
Wenn deine Freunde eine andere Kampfsportrichtung betreiben kann das ebenfalls sehr unterschiedlich sein.
Und
letztendlich kommt es noch darauf an wie du gebaut bist, bzw. wie du (körperlich) auf diverse Trainingsmethoden ansprichst.
- derLichtschalter
- 2. Dan Träger
- Beiträge: 493
- Registriert: 09.08.2009, 00:15
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Spinat essen
Nein, im Ernst. Ich mache kein Fitnesstraining (mit Hanteln oder ähnlichen Gerätschaften), sondern neben Judo noch Aikido und gehe einmal in der Woche zum Rudern (auch eine Ganzkörpersportart, wohlgemerkt), im Sommer fahre ich fast jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Fahrrad. Ein paar andere halten das ähnlich, indem sie nebenher noch einen Ju-Jutsu-Verein besuchen, aber die meisten machen wenig zusätzlich. Wir haben zwar ein paar im Verein, die regelmäßig ins Fitnessstudio geht, aber die sind eine eindeutige Minderheit (nur ein einziger, wenn ich mich recht erinnere). Ich frage mich auch, ob es überhaupt sinnvoll ist, zusätzlich zum Judo noch viel an Krafttraining zu machen. Mir fällt eben bei denen, die Krafttraining machen, auf, dass sie oft weniger auf gute Technik als auf ihre Kraft setzen. Das führt dann zu unschönen Ergebnissen - wie zum Beispiel fehlender Hüfteinsatz, krumme Haltung, schlechtes Kuzushi ("Warum Gleichgewicht brechen, ich bin doch sowieso stärker!"). Sicher, Kraft ist nicht verkehrt, aber man sollte es nicht übertreiben.
Wir machen im(!) Judo jedoch recht viel Konditionstraining, angefangen beim normalen Aufwärmen durch Laufen, Liegestütze, Sit-Ups und Kniebeugen über Uchi-Komis (30 Mal schnell hintereinander Fallen [und danach Werfen bzw. andersrum] ist auch Konditionstraining) bis hin zu einem Zirkeltraining, das einer unserer Lehrer entworfen hat. Das besteht aus 10 Übungen, die man je 1 Minute mit je 1 Minute Pause zur nächsten macht. Das sind unter anderem Seilspringen, 10 Meter hin und zurück sprinten, Ball aus der Bauchlage an die Wand werfen, Liegestütze mit Händen auf der Bank, umgekehrte Liegestütze an der Bank, Kuzushi-Training mit an der Wand befestigten elastischen Bänder etc. Am Ende werden die Punkte, die man erreicht hat, zusammengerechnet, woran man seinen eigenen Fortschritt messen kann. Abgesehen davon messen wir noch den Puls, nur damit wir sehen, dass gesundheitlich nicht allzu viel schief geht. Das machen wir eigentlich alle 2 Wochen, da der Lehrer derzeit jedoch erkrankt ist, haben wir das zugegebenermaßen ein wenig vernachlässigt.
Wenn du wirklich Wert auf Krafttraining legst und das auf jeden Fall machen willst, würde ich eher zu kleinem Gewicht mit viele Wiederholungen raten, was zu einer höheren Ausdauer führt - meiner Meinung nach im Judo ausschlaggebender als Kraft. Beschränke dich dabei natürlich nicht nur auf deine Arme, auch die Füße solltest du trainieren. Aber ansonsten, klar, katanas Rat ist wie immer zu beherzigen.
Nein, im Ernst. Ich mache kein Fitnesstraining (mit Hanteln oder ähnlichen Gerätschaften), sondern neben Judo noch Aikido und gehe einmal in der Woche zum Rudern (auch eine Ganzkörpersportart, wohlgemerkt), im Sommer fahre ich fast jeden Tag mindestens eine halbe Stunde Fahrrad. Ein paar andere halten das ähnlich, indem sie nebenher noch einen Ju-Jutsu-Verein besuchen, aber die meisten machen wenig zusätzlich. Wir haben zwar ein paar im Verein, die regelmäßig ins Fitnessstudio geht, aber die sind eine eindeutige Minderheit (nur ein einziger, wenn ich mich recht erinnere). Ich frage mich auch, ob es überhaupt sinnvoll ist, zusätzlich zum Judo noch viel an Krafttraining zu machen. Mir fällt eben bei denen, die Krafttraining machen, auf, dass sie oft weniger auf gute Technik als auf ihre Kraft setzen. Das führt dann zu unschönen Ergebnissen - wie zum Beispiel fehlender Hüfteinsatz, krumme Haltung, schlechtes Kuzushi ("Warum Gleichgewicht brechen, ich bin doch sowieso stärker!"). Sicher, Kraft ist nicht verkehrt, aber man sollte es nicht übertreiben.
Wir machen im(!) Judo jedoch recht viel Konditionstraining, angefangen beim normalen Aufwärmen durch Laufen, Liegestütze, Sit-Ups und Kniebeugen über Uchi-Komis (30 Mal schnell hintereinander Fallen [und danach Werfen bzw. andersrum] ist auch Konditionstraining) bis hin zu einem Zirkeltraining, das einer unserer Lehrer entworfen hat. Das besteht aus 10 Übungen, die man je 1 Minute mit je 1 Minute Pause zur nächsten macht. Das sind unter anderem Seilspringen, 10 Meter hin und zurück sprinten, Ball aus der Bauchlage an die Wand werfen, Liegestütze mit Händen auf der Bank, umgekehrte Liegestütze an der Bank, Kuzushi-Training mit an der Wand befestigten elastischen Bänder etc. Am Ende werden die Punkte, die man erreicht hat, zusammengerechnet, woran man seinen eigenen Fortschritt messen kann. Abgesehen davon messen wir noch den Puls, nur damit wir sehen, dass gesundheitlich nicht allzu viel schief geht. Das machen wir eigentlich alle 2 Wochen, da der Lehrer derzeit jedoch erkrankt ist, haben wir das zugegebenermaßen ein wenig vernachlässigt.
Wenn du wirklich Wert auf Krafttraining legst und das auf jeden Fall machen willst, würde ich eher zu kleinem Gewicht mit viele Wiederholungen raten, was zu einer höheren Ausdauer führt - meiner Meinung nach im Judo ausschlaggebender als Kraft. Beschränke dich dabei natürlich nicht nur auf deine Arme, auch die Füße solltest du trainieren. Aber ansonsten, klar, katanas Rat ist wie immer zu beherzigen.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Das ist die beste Kraftquelle überhaupt!Lightmaster hat geschrieben:Spinat essen
Schon mal vielen Dank für eure Beiträge. Mir ging es ja primär um ein ergänzendes Fitnesstraining, nicht unbedingt Muskelaufbau, aber zumindest eine zusätzliches "Bauch-weg-Maßnahme" die nicht kontarproduktiv zum Judo-Training ist.
Bis vor kurzem hab ich auch gerudert, seit meinem Umzug ist das leider nicht mehr möglich....
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Wenn es dir um "Bauch-weg" geht,
dann gibt es nur eine knallharte Regel, die du beachten mußt:
Konsumierst du mehr Kalorien als du verbrauchst, nimmst du zu.
Verbrauchst du mehr Kalorien als du konsumierst, nimmst du ab.
Wenn du sehr viel Krafttraining machst nimmst du auch zu, das sind aber dann Muskel-Kilos.
Für die Figur (optisch) nicht unbedingt schädlich, aber vielleicht für die Gewichtsklasse.
dann gibt es nur eine knallharte Regel, die du beachten mußt:
Konsumierst du mehr Kalorien als du verbrauchst, nimmst du zu.
Verbrauchst du mehr Kalorien als du konsumierst, nimmst du ab.
Wenn du sehr viel Krafttraining machst nimmst du auch zu, das sind aber dann Muskel-Kilos.
Für die Figur (optisch) nicht unbedingt schädlich, aber vielleicht für die Gewichtsklasse.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Wenn Du Hochleistungssportler bist, dann stellt Dir der betreuende Trainer dafür einenPopeye hat geschrieben:Was ist denn nach Eurer Meinung oder Erfahrung das beste Krafttraining als Ergänzung zum regulären Training?
Trainingsplan auf. Wenn nicht, dann kann ich als Krafttraining nur Übungen empfehlen, wo Du Deinen
Körper als Widerstand benutzen mußt... Irgendwo gibt es hier schon nen Faden, wo das thematisiert wurde...
Meiner Meinung nach kann man mit "Fitness-Studio"-Kraft-Training mehr kaputt machen, als gut ist.
Habs heute wieder bei einem meiner Braungurte gesehen, wie durch zuviel "Fitness", Hand-, Arm-, Beinkoordination
arg gelitten hat...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Das ist aber eher eine Frage des "Wie".
Wenn man falsch trainiert, ist jedes Training mehr schädlich als nützlich.
Deshalb sollte man erstmal wissen, was man will.
Und dann, jemanden fragen, der sich damit auskennt.
Wenn man falsch trainiert, ist jedes Training mehr schädlich als nützlich.
Deshalb sollte man erstmal wissen, was man will.
Und dann, jemanden fragen, der sich damit auskennt.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Ich würde in diesem Zusammenhang gerne das Buch hier empfehlen:
"Krafttraining für Kung Fu und Karate"
http://www.amazon.de/Krafttraining-f%C3 ... 969&sr=1-3
Es ist schon älter und auch nicht speziell von den Übungen her auf Judo getrimmt, aber es gibt einige Hinweise, zum Zeitpunkt des Krafttrainings, zu der Art der Übungen usw.
"Krafttraining für Kung Fu und Karate"
http://www.amazon.de/Krafttraining-f%C3 ... 969&sr=1-3
Es ist schon älter und auch nicht speziell von den Übungen her auf Judo getrimmt, aber es gibt einige Hinweise, zum Zeitpunkt des Krafttrainings, zu der Art der Übungen usw.
Gruß
Theodor
Theodor
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Das optimale Krafttraining für Judo gibt es in dieser allgemeinen Formulierung sicherlich nicht. Ein optimales KT muss sich jeder für sein Judo selber aussuchen.
Da spielen viele Faktoren eine Rolle, u.a. das jeweilige Wettkampfniveau, der Ausbildungsstand im Judo, die Trainingshäufigkeit, die sportlichen Ziele, der Kenntnisstand des Heimtrainers in Fragen des Judo- und Krafttrainings, die Gewichtsklasse, das kalendarische und biologische Alter usw.
Allein aus diesen Aufzählungen lassen sich schon die Schwierigkeiten erkennen, wenn man versucht das optimale KT zu finden.
Im Verlag Dieter Born ist das Judo-Sport Journal erschienen. In Heft 34 gab es den Themenschwerpunkt Krafttraining. Dieses Heft kann man ganz sicher noch nachbestellen. Dort steht eigentlich sehr gut zusammengefasst das Wichtigste drin, was man zu diesem Thema beachten sollte.
Einige Dinge sollte man jedoch wissen, z.B.
Man wird nur besser in dem, was man macht. Wer also kräftiger werden möchte, sollte ein für ihn gezieltes Krafttraining machen - dann wird er kräftiger.
Wenn man im Judo besser werden will, dann muss an mehr und besseres Judo machen.
Krafttraining macht nicht besser im Judo,
aber:
- es verbessert die körperlichen Voraussetzungen für ein intensives Judotraining (d.h. es bereitet auf die - manchmal extremen - Belastungen eines Judotrainings gut vor)
- es schützt die Gelenke (im Judo vor allem Wirbelsäule, Knie und Hüfte) vor Verletzungen, weil es ein stabilisierender Faktor ist
- es hilft, bestimmte Techniken besser und schneller auszuführen, weil es die Explosivität der Muskelkontraktion oder deren Ausdauer gezielt verbessern kann (alle Spitzensportler machen zusätzliches, gezieltes Krafttraining, manchmal bis einen Tag vor ihren wichtigsten Wettkämpfen)
Das Vorurteil, dass KT den Judoka langsamer macht, stimmt nur dann, wenn das Verhältnis von KT und Judotraining nicht stimmt. Als allgemeine Regel kann man sagen, dass man ungefähr dreimal so viel Judotraining machen sollte wie KT. Dann tritt dieser Effekt nicht auf, weil durch das Judotraining die antrainierte Kraft in Judobewegungen umgesetzt werden kann.
Das andere Vorurteil, dass man seine Kraft allein aus dem Judotraining holen kann, stimmt auch nicht, wie nicht nur die Athleten im Spitzensport beweisen, die alle zusätzliches KT machen.
Manchmal benötigen Judoka in ganz bestimmten Körperregionen ein verbessertes Kraftpotential, z.B. um ein muskuläres Ungleichgewicht auszugleichen, das auch durch Judo entstanden sein kann.
Welches KT man allerdings wann genau machen sollte, dass muss ein mündiger Athlet mit einem kompetenten Trainer besprechen - wobei einige Grundübungen, die regelmäßig, systematisch und methodisch korrekt ausgeführt sicherlich jedem zu empfehlen sind wie z.B. Bankdrücken und Bankziehen/Liegestütz und Klimmzüge, (für Arme und Schultern, Brust)
Crunches, Sit-ups und Rückenübungen, (Stabilisierung der Wirbelsäule)
Kniebeugen und Strecksprünge (Beinkraft)
sowie speziell für Judoka Tau klettern und Übungen für die Kraft in den Unterarmen.
Wie sagt Olympiasieger Frank Wieneke, der mit Ole Bischof auch einen Olympiasieger als Trainer betreute: "Man benötigt einfach Kraft, um Judo erfolgreich auszuführen... Judo ist eine sehr komplexe Sportart und die Kraft muss in Form von Muskelschlingen koordiiert zusammenarbeiten. Jede Judotechnik benötigt Kraft, um sie koordiniert auszuführen. ... Man muss sich seine Erfolge im Judo hart erarbeiten, es tritt Widerstand auf und der Gegner fällt nicht einfach um. Um diese Widerstände zu überwinden benötigt man Kraft!"
und weiter: "Wer nicht regelmäßig Krafttraining macht, wird sich früher oder später verletzen."
und zuletzt: "Krafttraining muss optimal zum jeweiligen Judostil des Athleten passen und es muss in einem optimalen Verhältnis zum übrigen Training stehen. Krafttraining ist sicherlich eine sehr wichtige Sache, aber wir machen Judo und wollen im Judo besser werden. Das geht allein mit Krafttraining nicht." (Auszug aus einem Interview mit dem damaligen Bundestrainer Frank Wieneke in JSJ 34, S. 18/19).
Frank hatte als BT für jeden seiner Athleten in den unterschiedlichen Gewichtsklassen unterschiedliche und auf die individuellen Notwendigkeiten abgestimmte KT-Programme ausgearbeitet.
Jupp
Da spielen viele Faktoren eine Rolle, u.a. das jeweilige Wettkampfniveau, der Ausbildungsstand im Judo, die Trainingshäufigkeit, die sportlichen Ziele, der Kenntnisstand des Heimtrainers in Fragen des Judo- und Krafttrainings, die Gewichtsklasse, das kalendarische und biologische Alter usw.
Allein aus diesen Aufzählungen lassen sich schon die Schwierigkeiten erkennen, wenn man versucht das optimale KT zu finden.
Im Verlag Dieter Born ist das Judo-Sport Journal erschienen. In Heft 34 gab es den Themenschwerpunkt Krafttraining. Dieses Heft kann man ganz sicher noch nachbestellen. Dort steht eigentlich sehr gut zusammengefasst das Wichtigste drin, was man zu diesem Thema beachten sollte.
Einige Dinge sollte man jedoch wissen, z.B.
Man wird nur besser in dem, was man macht. Wer also kräftiger werden möchte, sollte ein für ihn gezieltes Krafttraining machen - dann wird er kräftiger.
Wenn man im Judo besser werden will, dann muss an mehr und besseres Judo machen.
Krafttraining macht nicht besser im Judo,
aber:
- es verbessert die körperlichen Voraussetzungen für ein intensives Judotraining (d.h. es bereitet auf die - manchmal extremen - Belastungen eines Judotrainings gut vor)
- es schützt die Gelenke (im Judo vor allem Wirbelsäule, Knie und Hüfte) vor Verletzungen, weil es ein stabilisierender Faktor ist
- es hilft, bestimmte Techniken besser und schneller auszuführen, weil es die Explosivität der Muskelkontraktion oder deren Ausdauer gezielt verbessern kann (alle Spitzensportler machen zusätzliches, gezieltes Krafttraining, manchmal bis einen Tag vor ihren wichtigsten Wettkämpfen)
Das Vorurteil, dass KT den Judoka langsamer macht, stimmt nur dann, wenn das Verhältnis von KT und Judotraining nicht stimmt. Als allgemeine Regel kann man sagen, dass man ungefähr dreimal so viel Judotraining machen sollte wie KT. Dann tritt dieser Effekt nicht auf, weil durch das Judotraining die antrainierte Kraft in Judobewegungen umgesetzt werden kann.
Das andere Vorurteil, dass man seine Kraft allein aus dem Judotraining holen kann, stimmt auch nicht, wie nicht nur die Athleten im Spitzensport beweisen, die alle zusätzliches KT machen.
Manchmal benötigen Judoka in ganz bestimmten Körperregionen ein verbessertes Kraftpotential, z.B. um ein muskuläres Ungleichgewicht auszugleichen, das auch durch Judo entstanden sein kann.
Welches KT man allerdings wann genau machen sollte, dass muss ein mündiger Athlet mit einem kompetenten Trainer besprechen - wobei einige Grundübungen, die regelmäßig, systematisch und methodisch korrekt ausgeführt sicherlich jedem zu empfehlen sind wie z.B. Bankdrücken und Bankziehen/Liegestütz und Klimmzüge, (für Arme und Schultern, Brust)
Crunches, Sit-ups und Rückenübungen, (Stabilisierung der Wirbelsäule)
Kniebeugen und Strecksprünge (Beinkraft)
sowie speziell für Judoka Tau klettern und Übungen für die Kraft in den Unterarmen.
Wie sagt Olympiasieger Frank Wieneke, der mit Ole Bischof auch einen Olympiasieger als Trainer betreute: "Man benötigt einfach Kraft, um Judo erfolgreich auszuführen... Judo ist eine sehr komplexe Sportart und die Kraft muss in Form von Muskelschlingen koordiiert zusammenarbeiten. Jede Judotechnik benötigt Kraft, um sie koordiniert auszuführen. ... Man muss sich seine Erfolge im Judo hart erarbeiten, es tritt Widerstand auf und der Gegner fällt nicht einfach um. Um diese Widerstände zu überwinden benötigt man Kraft!"
und weiter: "Wer nicht regelmäßig Krafttraining macht, wird sich früher oder später verletzen."
und zuletzt: "Krafttraining muss optimal zum jeweiligen Judostil des Athleten passen und es muss in einem optimalen Verhältnis zum übrigen Training stehen. Krafttraining ist sicherlich eine sehr wichtige Sache, aber wir machen Judo und wollen im Judo besser werden. Das geht allein mit Krafttraining nicht." (Auszug aus einem Interview mit dem damaligen Bundestrainer Frank Wieneke in JSJ 34, S. 18/19).
Frank hatte als BT für jeden seiner Athleten in den unterschiedlichen Gewichtsklassen unterschiedliche und auf die individuellen Notwendigkeiten abgestimmte KT-Programme ausgearbeitet.
Jupp
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Hallöchen zusammen,
vom DJB gibt's ein Lehrvideo zum Thema Kraftraining für Judoka mit Ralf Lippmann. (Biete ich rein zufällig zur Zeit hier im Forum an).
Und eine neuere DVD mit interessanten Trainingsgerätalternativen gibt's vom NWJV ........
vom DJB gibt's ein Lehrvideo zum Thema Kraftraining für Judoka mit Ralf Lippmann. (Biete ich rein zufällig zur Zeit hier im Forum an).
Und eine neuere DVD mit interessanten Trainingsgerätalternativen gibt's vom NWJV ........
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Ganz allgemein kann mehr Kraft nicht schaden.
Nun kommts drauf an, was du willst ... für Kraftausdauer -> niedriges Gewicht, viele Wiederholungen
Für Maximalkraft -> hohes Gewicht und dementsprechend weniger Wiederholungen. 3-4 Sätze â 8-12 Wiederholungen.
Nun kommts drauf an, was du willst ... für Kraftausdauer -> niedriges Gewicht, viele Wiederholungen
Für Maximalkraft -> hohes Gewicht und dementsprechend weniger Wiederholungen. 3-4 Sätze â 8-12 Wiederholungen.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Krafttraining ist ein Teilbereich der Körperschule und darf nie isoliert betrachtet werden. Wenn man wirklich sinnvoll trainieren will, muss man es in einem Komplex der motorischen Schulung betrachten. Am Anfang sollte Ausbildung der Feinmotorik stehen.
Zudem vergessen viele, das man parallel zu der Spannung auch die Entspannung lernen sollte, wenn man funktionelle Muskulatur aufbauen will und dass das Krafttraining eine gute technische Schule voraussetzt, wenn man sich nicht den Bewegungsapparat schädigen will.
Zudem vergessen viele, das man parallel zu der Spannung auch die Entspannung lernen sollte, wenn man funktionelle Muskulatur aufbauen will und dass das Krafttraining eine gute technische Schule voraussetzt, wenn man sich nicht den Bewegungsapparat schädigen will.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
http://www.sportunterricht.de/lksport/muauf3.html#ik
Vorhandene Masse optimieren, natürlich unter Berücksichtigung eventuellen allgemeinen Massezuwachses, Erhalt der Gewichtsklasse und speziell notwendiger lokaler Kraft für die Spezialtechnik.
Vorhandene Masse optimieren, natürlich unter Berücksichtigung eventuellen allgemeinen Massezuwachses, Erhalt der Gewichtsklasse und speziell notwendiger lokaler Kraft für die Spezialtechnik.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Wenig Gewicht, also auch nicht 2kg wenn man 20kg heben kann. Wichtig ist dass es nicht zu schwer ist. Dafür muss man es mehrmals machen. Ist wie bei Wörtchen lernen, da ist es auch besser 10 mal kurz üben als 1 mal lang üben.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Nach meinem Dafürhalten kommt es auf die Verbesserung der Schnellkraft an, denn von der Explosivität der Wurfansätze, d.h. des Kuzushis sowie des Tsukuris, (und von der mentalen Bereitschaft des Judokas, dies zu tun) ist der Erfolg einer Wettkampftechnik abhängig. Daneben ist sicher auch die Verbesserung der Maximalkraft-Werte vonnöten. Will man judospezifisch daran arbeiten, muss man das ins tägliche Training einbinden, d.h. sowohl im Randori als auch in Technik- und koordinativen Einheiten. Nun lässt sich auf der Matte schlecht mit Hanteln arbeiten, aber man kann ja alternativ andere Trainingsgeräte einbauen (Medizinbälle, Therabänder, Kautschukschläuche etc., aber das ist schon irgendwo thematisiert worden), mit Hilfe derer das Ziel des Schnellkrafttrainings - maximale Beschleunigung eines Trainingsgerätes, des eigenen Körpers, Ukes, Toris und Ukes erreicht - werden kann. Interessant wäre an dieser Stelle, ob es jemanden im Forum gibt, der ein judospezifisches Schnellkraft-Programm als Zirkel für eine Einheit oder auch langfristig entwickelt hat.
Falls jemand Ideen dazu hat, wäre es sicher produktiv, die Vorschläge hier gemeinsam zu diskutieren...
Freue mich jetzt schon auf Anregungen und Tipps.
Falls jemand Ideen dazu hat, wäre es sicher produktiv, die Vorschläge hier gemeinsam zu diskutieren...
Freue mich jetzt schon auf Anregungen und Tipps.
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
In dem Fall wäre doch wohl Kardio-Training zu empfehlen.Popeye hat geschrieben:Das ist die beste Kraftquelle überhaupt!Lightmaster hat geschrieben:Spinat essen
Schon mal vielen Dank für eure Beiträge. Mir ging es ja primär um ein ergänzendes Fitnesstraining, nicht unbedingt Muskelaufbau, aber zumindest eine zusätzliches "Bauch-weg-Maßnahme" die nicht kontarproduktiv zum Judo-Training ist.
Bis vor kurzem hab ich auch gerudert, seit meinem Umzug ist das leider nicht mehr möglich....
Und zwar mit hoher Intensität.
z.B. Crosstrainer mit hohem Widerstand, Satz: eine Wettkampfdauer
Ich persönlich gehe neben dem Judo zweimal pro Woche in ein "milon" Fitnesstudio. Dort gibt es spezielle Geräte mit besonderer exzentrischer Kraftwirkung und technischem Schnick-Schnack dazu Cardio-Rad und Crosstrainer. Verhältnis Cardio zu Kraft ist 1:1.
- Fettzi
- 1. Dan Träger
- Beiträge: 455
- Registriert: 05.10.2005, 15:34
- Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Das genau richtige Krafttraining gibt es eigentlich nicht wirklich. Rein theoretisch fängt man mit den Grundlagen, also der Kraftausdauer, an. Danach die Hypertrophie also Muskelaufbau... Anschließend der Kraftaufbau, also IK.Training (intra- und intermuskuläre Koordination).
Wenn man das geschafft hat, fängt man mit der speziellen Kraft, wie z.B. Hangeln, Klimmziehen an der Judojacke usw. an.
Krafttraining ist eigentlich eine Wissenschaft für sich, denn man muss z.B. auch immer den Reiz ändern. D.h. ich kann diesen Kreislauf, nicht immer mit dem selben Programm je Phase betreiben. Am Beispiel Kraftausdauer: ein Programm z.B. wäre 5 Durchgänge jeweils maximale Anzahl mit 50% des Max-Wertes, ein anderes wäre 30' Belastung 30' Pause, mit variabler Geräteanzahl un ca. 5 Runden.
Wenn man das geschafft hat, fängt man mit der speziellen Kraft, wie z.B. Hangeln, Klimmziehen an der Judojacke usw. an.
Krafttraining ist eigentlich eine Wissenschaft für sich, denn man muss z.B. auch immer den Reiz ändern. D.h. ich kann diesen Kreislauf, nicht immer mit dem selben Programm je Phase betreiben. Am Beispiel Kraftausdauer: ein Programm z.B. wäre 5 Durchgänge jeweils maximale Anzahl mit 50% des Max-Wertes, ein anderes wäre 30' Belastung 30' Pause, mit variabler Geräteanzahl un ca. 5 Runden.
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Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Also die erfolgreichen Judoka, die ich kenne machen ALLESAMT Krafttraining und ich frage mich im Umkehrschluss auch warum nicht ? Mehr Kraft ist immer sinnvoll, sei es im Griff oder fürs Ausheben oder Dagegenhalten.
-
- 3. Dan Träger
- Beiträge: 2161
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- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Wenn man für Kanos Würfe Kraft benötigt, macht man irgendwas verkehrt, denn auch ein schwacher Judoka muss diese ausführen können, denn sonst würden die Prinzipien des Judo nicht greifen. Schon mal darüber nachgedacht?
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
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Re: Was ist das optimal Kraftraining für Judo?
Das ist im Prinzip richtig, stößt aber auch auf Grenzen.Lin Chung hat geschrieben:Wenn man für Kanos Würfe Kraft benötigt, macht man irgendwas verkehrt, denn auch ein schwacher Judoka muss diese ausführen können, denn sonst würden die Prinzipien des Judo nicht greifen. Schon mal darüber nachgedacht?
Wenn z. B. gerade im Wettkampf 2 technisch gleich versierte Kämpfer gegenüber stehen, ist dann mehr Kraft als der Gegner zu haben ein Nachteil ??
Sicher nicht.
Als reiner Breitensportler, der Judo als Freizeitausgleich betreibt sicherlich kein Thema, aber für den, der auf Turnieren erfolgreich sein will, durchaus eine sinnvolle Sache.
Ansonsten kann man ja auch auf Ausdauertraining verzichten, denn wenn man ganz schnell eine gute Technik ansetzt, ist der Kampf ja schnell vorbei und Ausdauer nicht von Nöten. Krafttraining verschafft dem Kämpfer einen zusätzlichen Vorteil, sicherlich nicht die Garantie auf einen Sieg im Wettkampf.
Gruß
Schorschi