Übergänge vom Stand zum Boden

Hier geht es um Techniken, deren Ausführung und Beschreibung
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Speedy
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Beitrag von Speedy »

und so werden auch die anderen Übergänge Stand/Boden als Wurftechniken bewertet.
Grüßle
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

Anhand der ganzen Beiträge hier erkennt Ihr jetzt wohl mein Dilemma... :wink: :?
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Oberon
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Beitrag von Oberon »

Weil mich das Thema auch interessiert und Teil unserer Lehrprobe war, habe ich eifrig gegoogelt und in meiner Büchersammlung gesucht , aber auch nichts Brauchbares gefunden.
Wie sieht es bei euch aus?
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MCS
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Beitrag von MCS »

Hallo,

mal sehen was ich als direkte Übergänge so zusammenbekomme. Direkte Übergänge sind für mich im Stand begonnende erzwungende Techniken mit dem Ziel im Boden abschliessen. Das die Dinger (bis auf Ude-gaeshi) von den Karis bewertet wird, ändert nix an der Definition für direkte Übergänge. Im Gegensatz dazu stehen Würfe (mit dem Ziel zu werfen) und anschliessender Bodentechnik. Ein ähnlichen systematischen Unterschied gibt es bei Finten/Kombinationen. Schliesslich gibt es noch die Übernahme des gegnerischen Angriffs.

Hier mal eine Liste, die mir so im Kopf habe
  • Maki-komi-jime
  • Ude-gaeshi
  • Hizi-maki-komi
  • Kuzure-hizi-maki-komi
  • Eingesprungener Juji-gatame
Folgende Hikomi-gaeshis (gerollte Übergänge)
  • Uchi-mata Ansatz, den Uke blockt, dann fassen
    von Uke rechtem Hosenbein und Durchrollen von Tori (linke Judorolle)
  • Rechte 2:0 Griffüberlegenheit, Ukes linker Arm wird zwischen seinen Beinen durchgeschoben, Tori legt sich vor Uke hin und rollt Tori dadurch über sich
  • Gleicher Griff, Yoko-sumi-gaeshi
  • Rechter Arm von Uke mit rechtem Arm von Tori von ausen eingewickelt, sodass Tori auf Ukes Bach kommt und sich hinter Uke legen kann (Kopf an Ukes linkem Fuss)
  • Tori fässt über Uke hinweg in seinen Gürtel und macht Obi-tori-gaeshi (eng gerollter Sumi-gaeshi), geht auch aus dem gleichen Griff wie der davor, wenn Uke nach vorne sich stemmt (weil er nicht nach hinten fallen will)
Als fortführende Angriffe eignen sich
  • De-ashi-barai -> Ude-hishigi-juji-gatame
  • Ko-uchi-gari -> Osae-komi-waza
Hier können die Würfe von Tori sauber geworfen werden, aber Uke fällt auf die Seite und produziert somit einen klassischen Yuko.

Weiterhin geht noch
  • Sasae-tsuri-komi-ashi (Partner in den Kniestand
    gezwungen) -> Osae-komi-waza
  • Tomoe-nage (Uke geht sofort runter) -> Kensui-jime/Kagato-jime/Juji-gatame
Noch ein paar Klassiker der Übernahme
  • Ippon-seoi-nage -> Koshi-jime/Hasami-jime/Kingston-Rolle
  • Uchi-mata -> Juji-gatame nach Übersteigen
  • Yoko-tomoe-nage/Tomoe-nage -> Ausweichen mit Hilfe der Hand und Osae-komi-waza
  • Kata-guruma -> Ashi-gatame
Hope this helps,
MCS
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Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Mir fällt dazu noch eine Technik ein.

Sode-guruma (Würger aus der Juji-jime-Gruppe) und dann Uke im Halbkreis richtung Boden ziehen. Geht auch aus der Situation "Missglückter Wurf von Uke"
Gruß
Jochen
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

@ MCS:

Das sind doch mal ein paar wirklich gute und der Sache dienende Vorschläge!:eusa_clap

Vielen Dank!!! :thankyou
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odyssey

Beitrag von odyssey »

Kann man nicht jeden Wurf/Technik als Übergang bezeichnen, der kontrolliert und dynamisch bis in die Bodenlage weitergeführt wird und am besten noch mit einer Bodentechnik abgeschlossen wird?

Oder zählen hier primär Techniken, die nicht als Wurf zu bewerten sind? :eusa_think
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

@odyssey

Patrick schrieb:
Nochmals zur Klarstellung:
- Es geht mir um direkte Übergänge vom Stand zur Bodenlage für meine Dan-Prüfung.
- Mein Landesverband legt (aus nachvollziehbaren Gründen) großen Wert darauf, dass als Übergang keine Wurftechniken gezeigt werden, die irgendeine Wertung geben. Ippon macht eine Fortsetzung in der Bodenlage überflüssig und jede andere Wertung bedeutet, dass man den Wurf nicht ordnungsgemäß ausgeführt hat. Bei einer Dan-Prüfung sollen schließlich keine halbherzigen Würfe oder ein Koka-Gestolpere, sondern technisch einwandfreie und erfolgversprechende Techniken gezeigt werden.
Naja, ein Wurf bedeutet eigentlich immer, dass ich damit punkten will. Übergang Stand/Boden heißt ja eigentlich nur, dass ich meinen Gegner auf den Boden zwinge um dann im Boden meine Punkte zu machen. Ich glaube das gilt auch für missglückte Würfe, oder deren Kombinationen.
Gruß
Jochen
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

MCS hat geschrieben:Hier können die Würfe von Tori sauber geworfen werden, aber Uke fällt auf die Seite und produziert somit einen klassischen Yuko.
Weil ich erst kürzlich einen Artikel ( http://judoinfo.com/morrell2.htm )
dazu gelesen habe:
Eigentlich müßte bei einem derartigen "sauberen" Wurf (als Kraft/Geschwindigkeit vorhanden und Kontrolle ebenso)
Waza-Ari gegeben werden, denn es fehlt ja nur eins der Ipponkriterien,
nämlich das Auftrefen auf den größten Teil des Rückens. 8)

Wie dem auch immer sei, ich hoffe, ein paar Deiner Übergänge sind
dann auch auf der Technik-DVD zu finden ;-)
Zuletzt geändert von Fritz am 16.11.2006, 16:57, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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MCS
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Beitrag von MCS »

Fritz hat geschrieben:Eigentlich müßte bei einem derartigen "sauberen" Wurf (als Kraft/Geschwindigkeit vorhanden und Kontrolle ebenso)
Waza-Ari gegeben werden, denn es fehlt ja nur eins der Ipponkriterien,
nämlich das Auftrefen auf den größten Teil des Rückens. 8)
Wie so oft: Die Idee ist gut, doch die Welt noch nicht bereit....

Bei Auftreffen auf der Seite wird Yuko gegeben. Insoweit findet
die Kriterienabzugsregel keine Anwendung, beim Koka ist es genauso.
Trefferfläche zählt vorrangig.
Fritz hat geschrieben:Wie dem auch immer sei, ich hoffe, ein paar Deiner Übergänge sind
dann auch auf der Technik-DVD zu finden ;-)
Da muss ich Dich erstmal enttäuschen. Dort werden nur die reinen Würfe zu sehen sein. Danach nehmen wir die reinen Bodentechniken auf. Übergänge sind erst später dran...

Morgen (Dienstag, 16.11) wird meine Technikkommission die DVD begutachten, wenn sie grünes Licht gibt, geht es (wie auch immer) raus an die Öffentlichkeit. Die Art und Weise teile ich Euch dann in diesem Forum als erstes mit :P

Gruß,
MCS
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ypsilono
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Übergang Stand-Boden

Beitrag von ypsilono »

[Fritz: habe hier 2 Fäden zusammengefügt]

Ich möchte hier ein Topic zu gezielten Übergängen vom Stand in den Boden eröffnen. In der Suchfunktion wurde bei den drei Suchbegriffen (Übergang Stand Boden) nichts konkretes gefunden.

Postet eure Favoriten, am besten mit einer kurzen Beschreibung wie und Hinweisen auf Schlüsselstellen.

Ich denke das kann einigen (nicht nur mir) weiterhelfen....
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LenDa
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Beitrag von LenDa »

Habe auf meiner Webseite eine interessante Ausarbeitung zu dem Thema. Schaut einfach mal rein: MM-no-Kata

Gruß
David
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ypsilono
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Beitrag von ypsilono »

danke. die pdf finde ich sehr gut...
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Mann muss sich immer mal die Definition von Übergang Stand/Boden vor Augen halten, dann ist es einfach:

"Eine im Stand angesetzte Bodentechnik, welche Ihre Wirkung erst im Boden entfaltet"

Also zum Beispiel ein im Stand angesetzter Waki-gatame, der den Partner herunterzwingt und am Boden zieht....

Der O-Ton des Prüfungsreferenten in Baden bei meiner zweiten Dan-Prüfung war: Nach der definition muss es gehen. Vollkommen egal ob von den Wettkampfregularien gedeckt oder nicht!

In der PO steht ja auch nix drin von wegen wettkampftauglicher Übergang Stand/Boden. Das kann und soll man dann auch nicht hineininterpretieren.
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Lippe
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Beitrag von Lippe »

Nur um das noch einmal ganz klar zu betonen:
Wie Ronin geschrieben hat kann man den Übergang vom Stand zum Boden mit Waki-gatame durchaus an einer Prüfung zeigen, im Wettkampf ist dieser Übergang jedoch verboten und wird mit Hansoku-make geahndet!
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Es war ja auch nicht nach wettkampftauglichen Übergängen gefragt, es geht um die Prüfung zum zweiten Dan.

Ich gehe mal davon aus dass einem Prüfling zum zweiten Dan die WKO bekannt ist.

Nicht dass ich jetzt Tom nachplappern will, aber Judo besteht nun mal aus mehr als das, was auf Wettkampfmatten zugelassen ist.
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Lippe
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Beitrag von Lippe »

Keine Sorge, das habe ich schon verstanden. Ich wollte es nur noch mal betonen, weil hier auch Judoneulinge mitlesen. Nicht dass einer sich denkt: "Tolle Sache, probier ich am Wochenende gleich auf den Bezirksmeisterschaften aus..."
tom herold
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Übergänge

Beitrag von tom herold »

Besonders schöne und wirksame Übergänge vom Stand zum Boden sind die sogenannten Hantachi-no-Waza. Diese Techniken sind bspw. im Brasilian Jujutsu als "Raspados" bekannt und sind sehr gut geeignet, den Bodenkampf zu erzwingen, da man diese "Raspados" nur sehr schwer abwehren kann.
Ob diese Techniken dem im Wettkampf-Jûdô geltenden Reglement entsprechen, kann ich nicht sagen - ich denke eher nicht, da etliche dieser Dinger wohl als "Zu-Boden-Ziehen" angesehen werden können.
Dennoch sind es sehr wirksame, enorm effektive und auch elegante Techniken.
Freundliche Grüße
Tom
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

"Hantachi" == Halb-Stand ?

Auf den Kosen-Judo-Videos wird wohl so etwas gezeigt, z.B.
wirt dort relativ oft von Tori eine Tomoe-Nage "halbherzig"
angesetzt und dann sofort mit ner Bodentechnik weiter gemacht.

Ist soetwas damit gemeint?
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Jakob

Re: Übergänge

Beitrag von Jakob »

tom herold hat geschrieben:Ob diese Techniken dem im Wettkampf-Jûdô geltenden Reglement entsprechen, kann ich nicht sagen - ich denke eher nicht, da etliche dieser Dinger wohl als "Zu-Boden-Ziehen" angesehen werden können.
Die fallen im Regelwerk dann unter geschickte Bewegungen zum Übergang in die Bodenlage. Sind also durchaus erlaubt.
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