Jûdô und Waffen
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Technikrepertoire am Kodokan - früher und heute
Nachdem hier in diesem Forum ja schon häufiger Fragen zum "Waffentraining" am Kodokan gestellt wurden und aktuell auch in dem größten englischsprachigen Judo-Forum zu etwaigen Unterschieden bei den Trainingsinhalten früher und heute gefragt wurde, habe ich nun hier diesen Thread eröffnet, da doch nach wie vor ein großes Interesse an solchen historischen Themen zu bestehen scheint.
Für diejenigen, die selber nachlesen wollen, sei hier zunächst kurz der Link zu dem englischsprachigen Forum angegeben:
http://judoforum.com/index.php?showtopic=25327
Ergänzend zu der dort genannten Quelle, aus der hervorgeht, daß es seit 1928 eine eigene Bojutsu-Abteilung am Kodokan gab, in der regelmäßig mit Waffen trainiert wurde (ohne daß dies zum Bestandteil des offiziellen Judo-Curriculums wurde!), sei darauf hingewiesen, daß Kano selbst in einem seiner Texte den Beginn dieses Waffentrainings auf 1927 datiert. (Falls Interesse an dieser Quelle besteht, kann ich gerne in einer ruhigen Minute näheres dazu heraussuchen und hier mitteilen.)
Für diejenigen, die selber nachlesen wollen, sei hier zunächst kurz der Link zu dem englischsprachigen Forum angegeben:
http://judoforum.com/index.php?showtopic=25327
Ergänzend zu der dort genannten Quelle, aus der hervorgeht, daß es seit 1928 eine eigene Bojutsu-Abteilung am Kodokan gab, in der regelmäßig mit Waffen trainiert wurde (ohne daß dies zum Bestandteil des offiziellen Judo-Curriculums wurde!), sei darauf hingewiesen, daß Kano selbst in einem seiner Texte den Beginn dieses Waffentrainings auf 1927 datiert. (Falls Interesse an dieser Quelle besteht, kann ich gerne in einer ruhigen Minute näheres dazu heraussuchen und hier mitteilen.)
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Re: Technikrepertoire am Kodokan - früher und heute
In "Mind over Muscle" schreibt Kano, dass er z.B. Kendo ins Judo integrieren möchte. Kam er dann einfach nicht mehr dazu?Reaktivator hat geschrieben:Ergänzend zu der dort genannten Quelle, aus der hervorgeht, daß es seit 1928 eine eigene Bojutsu-Abteilung am Kodokan gab, in der regelmäßig mit Waffen trainiert wurde (ohne daß dies zum Bestandteil des offiziellen Judo-Curriculums wurde!), sei darauf hingewiesen, daß Kano selbst in einem seiner Texte den Beginn dieses Waffentrainings auf 1927 datiert.
Michael
Re: Technikrepertoire am Kodokan - früher und heute
Hallo Reaktivator,
sehr interresantes Thema!
Bin gespannt, was da jetzt noch alles kommt.
MfG
Jobi
sehr interresantes Thema!
Bin gespannt, was da jetzt noch alles kommt.
MfG
Jobi
Mit freundlichen Grüßen
Jobi
Wer das Ziel kennt, kann entscheiden.
wer entscheidet, findet Ruhe.
Wer Ruhe findet, ist sicher.
Wer sicher ist, kann überlegen.
Wer überlegt, kann verbessern.
Jobi
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Jûdô und Waffen
Da es nicht so ganz in den Gokyo-Faden paßt, habe ich einfach mal einen neuen Thread eröffnet.
[Fritz: Habe den hiermit von Tom gestarteten Faden mit dem bereits bestehendem Faden zusammengeführt]
Ich schrieb schon mehrmals, daß es nicht genügt, Jûdô auf die Erfordernisse der heutigen Sportart gleichen Namens zu reduzieren.
Nun ganz konkret gefragt: wo werden (in Deutschland) überhaupt noch die zu Kanos Lebzeiten im Kodôkan gelehrten Waffentechniken unterrichtet? (Man beachte, daß schon Ben Holmes schreibt, daß der Kodôkan von heute NICHT mehr das Gleiche ist wie zu Kanos Zeiten. Zu Kanos Lebzeiten war der Kodôkan DAS Zentrum der japanischen Kampfkünste. Nicht viel übrig davon, nicht wahr?)
In DJB und DDK habe ich von den Waffentechniken des Jûdô noch nie etwas gesehen. Und bitte: die Behauptung, so etwas wie Waffentechniken gebe es im Jûdô nicht, enbehrt jeder Grundlage.
Gehen wir ein wenig in die Geschichte zurück.
Greifen wir von jenen Ryû, die Kano studierte, einfach mal drei heraus: Yoshin Ryû, Tenshin Shinyo Ryû und Kitô Ryû (auch wenn das natürlich längst nicht alle sind).
Yoshin Ryû studierte Kano nachweislich unter Hachinosuke Fukuda, der damals einer der bekanntesten und gefürchtetsten Kämpfer Japans war - und damit sind KEINE sportlichen Wettkämpfe gemeint!
Im Yoshin Ryû werden noch heute (!) folgende Waffentechniken unterrichtet (ohne einen Anspruch auf vollständige Aufzählung erheben zu wollen): Naginata Jutsu, Kenjutsu, Bo Jutsu (Bo, Hanbo), Kusarigama Jutsu
Tenshin Shinyo Ryû studierte Kano unter Teinosuke Yagyi und Mataemon Iso.
Auch im Tenshin Shinyo Ryû gehören waffentechniken selbstverständlich zum Curriculum - und das bis heute.
Hauptsächlich unterrichtet wurden Odachi / Kodachi und Jitte.
Soweit ich den Quellen entnehmen konnte, gehörte auch ins Kitô Ryu ganz selbstverständlich eine umfangreiche Ausbildung im Umgang mit dem Schwert (Kenjutsu) und anderen Blankwaffen. Welche anderen Waffen im Kitô Ryû gelehrt wurden, kann ich erst nach Auswertung diverser Quellen sagen.
Wir erinnern uns, daß Kano sowohl im Tenshin Shinyo Ryû als auch im Kitô Ryû das Menkyo Kaiden erhalten hatte (die "ultimative Lehrerlizenz").
Wer sich ein wenig mit dem Menkyo-System der Koryû auskennt, der weiß, daß das Menkyo Kaiden die höchste erreichbare Ausbildungsstufe darstellte und niemals an Leute vergeben wurde, die nicht in der Lage waren, dieses Level zu meistern.
Wir können also als gesichert ansehen, daß Kano den effektiven Umgang mit diesen Waffen tatsächlich erlernt hatte.
Nun erhebt sich da doch die Frage, wieso heutzutage offenbar kein Jûdôka (des Sportjudo) in der Lage ist, das Schwert zu führen. Ich präzisiere: es erhebt sich die Frage, wieso kein Sportjudoka in der Lage ist, das Schwert zu führen, ohne Kendô zu trainieren.
Es erhebt sich die Frage, wieso die Kenntnisse im Umgang mit den traditionellen Waffen seit Ende des II. WK offenbar verlorengegangen sind.
Und bitte: es ist unsachlich, jetzt zu behaupten, "so etwas" habe es im Jûdô "nie gegeben".
Ebenso unsachlich ist es, zu behaupten, man brauche "so etwas heute nicht mehr".
Das Gegenteil ist richtig - allerdings nur, wenn man Jûdô als Kampfkunst versteht und nicht als Sport.
Die korrekte Handhabung der traditionellen Waffen schult in besonderer Weise das Distanzgefühl, schult Ma-Ai und De-Ai.
Außerdem (und da stellt sich der Bezug zur Gokyo-no-Kaisetsu ein) sind die Bewegungsprinzipien des bewaffneten und des "unbewaffneten" Kampfes stets gleich.
Es sei denn, man erfindet Regularien, die eine sportliche, "faire" Auseinandersetzung überhaupt erst ermöglichen.
Und da haben wir ihn wieder, den Unterschied zwischen Sport und Kampfkunst.
Ich darf daran erinnern, daß Jûdô eine (die erste) Disziplin des Gendai Budô ist. Darf ich auch daran erinnern, daß "Bu" soviel bedeutet wie "militärisch"?
Offenbar ist das gründlich in Vergessenheit geraten.
Und genau das ist die Erklärung dafür, daß wir und die Sportjudoka so oft aneinander vorbeireden.
Ich persönlich jedenfalls kann mich nicht damit zufriedengeben, das Jûdô auf ein paar Wurftechniken und einige wenige Bodengriffe reduziert zu sehen.
[Fritz: Habe den hiermit von Tom gestarteten Faden mit dem bereits bestehendem Faden zusammengeführt]
Ich schrieb schon mehrmals, daß es nicht genügt, Jûdô auf die Erfordernisse der heutigen Sportart gleichen Namens zu reduzieren.
Nun ganz konkret gefragt: wo werden (in Deutschland) überhaupt noch die zu Kanos Lebzeiten im Kodôkan gelehrten Waffentechniken unterrichtet? (Man beachte, daß schon Ben Holmes schreibt, daß der Kodôkan von heute NICHT mehr das Gleiche ist wie zu Kanos Zeiten. Zu Kanos Lebzeiten war der Kodôkan DAS Zentrum der japanischen Kampfkünste. Nicht viel übrig davon, nicht wahr?)
In DJB und DDK habe ich von den Waffentechniken des Jûdô noch nie etwas gesehen. Und bitte: die Behauptung, so etwas wie Waffentechniken gebe es im Jûdô nicht, enbehrt jeder Grundlage.
Gehen wir ein wenig in die Geschichte zurück.
Greifen wir von jenen Ryû, die Kano studierte, einfach mal drei heraus: Yoshin Ryû, Tenshin Shinyo Ryû und Kitô Ryû (auch wenn das natürlich längst nicht alle sind).
Yoshin Ryû studierte Kano nachweislich unter Hachinosuke Fukuda, der damals einer der bekanntesten und gefürchtetsten Kämpfer Japans war - und damit sind KEINE sportlichen Wettkämpfe gemeint!
Im Yoshin Ryû werden noch heute (!) folgende Waffentechniken unterrichtet (ohne einen Anspruch auf vollständige Aufzählung erheben zu wollen): Naginata Jutsu, Kenjutsu, Bo Jutsu (Bo, Hanbo), Kusarigama Jutsu
Tenshin Shinyo Ryû studierte Kano unter Teinosuke Yagyi und Mataemon Iso.
Auch im Tenshin Shinyo Ryû gehören waffentechniken selbstverständlich zum Curriculum - und das bis heute.
Hauptsächlich unterrichtet wurden Odachi / Kodachi und Jitte.
Soweit ich den Quellen entnehmen konnte, gehörte auch ins Kitô Ryu ganz selbstverständlich eine umfangreiche Ausbildung im Umgang mit dem Schwert (Kenjutsu) und anderen Blankwaffen. Welche anderen Waffen im Kitô Ryû gelehrt wurden, kann ich erst nach Auswertung diverser Quellen sagen.
Wir erinnern uns, daß Kano sowohl im Tenshin Shinyo Ryû als auch im Kitô Ryû das Menkyo Kaiden erhalten hatte (die "ultimative Lehrerlizenz").
Wer sich ein wenig mit dem Menkyo-System der Koryû auskennt, der weiß, daß das Menkyo Kaiden die höchste erreichbare Ausbildungsstufe darstellte und niemals an Leute vergeben wurde, die nicht in der Lage waren, dieses Level zu meistern.
Wir können also als gesichert ansehen, daß Kano den effektiven Umgang mit diesen Waffen tatsächlich erlernt hatte.
Nun erhebt sich da doch die Frage, wieso heutzutage offenbar kein Jûdôka (des Sportjudo) in der Lage ist, das Schwert zu führen. Ich präzisiere: es erhebt sich die Frage, wieso kein Sportjudoka in der Lage ist, das Schwert zu führen, ohne Kendô zu trainieren.
Es erhebt sich die Frage, wieso die Kenntnisse im Umgang mit den traditionellen Waffen seit Ende des II. WK offenbar verlorengegangen sind.
Und bitte: es ist unsachlich, jetzt zu behaupten, "so etwas" habe es im Jûdô "nie gegeben".
Ebenso unsachlich ist es, zu behaupten, man brauche "so etwas heute nicht mehr".
Das Gegenteil ist richtig - allerdings nur, wenn man Jûdô als Kampfkunst versteht und nicht als Sport.
Die korrekte Handhabung der traditionellen Waffen schult in besonderer Weise das Distanzgefühl, schult Ma-Ai und De-Ai.
Außerdem (und da stellt sich der Bezug zur Gokyo-no-Kaisetsu ein) sind die Bewegungsprinzipien des bewaffneten und des "unbewaffneten" Kampfes stets gleich.
Es sei denn, man erfindet Regularien, die eine sportliche, "faire" Auseinandersetzung überhaupt erst ermöglichen.
Und da haben wir ihn wieder, den Unterschied zwischen Sport und Kampfkunst.
Ich darf daran erinnern, daß Jûdô eine (die erste) Disziplin des Gendai Budô ist. Darf ich auch daran erinnern, daß "Bu" soviel bedeutet wie "militärisch"?
Offenbar ist das gründlich in Vergessenheit geraten.
Und genau das ist die Erklärung dafür, daß wir und die Sportjudoka so oft aneinander vorbeireden.
Ich persönlich jedenfalls kann mich nicht damit zufriedengeben, das Jûdô auf ein paar Wurftechniken und einige wenige Bodengriffe reduziert zu sehen.
- blackbelt
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Re: Jûdô und Waffen
Hallo Tom,
dein Beitrag gefällt mir sehr gut. Ich selbst bin auch der Meinung, dass man die Scheuklappen ablegen muss und auch mal über den Tellerrand hinausschaut. In unserem Verein wird auch mehr als nur Judo angeboten und ich nehme, wenn es meine Zeit erlaubt, auch mal an dem einen oder anderem Unterricht teil (Jiu Jitsu, Oyama-Karate, Kickboxen, Shotokan-Karate). Es ist immer wieder eine Bereicherung und man beginnt manche Dinge, in Sachen Kampfkunst, besser zu verstehen.
blackbelt
dein Beitrag gefällt mir sehr gut. Ich selbst bin auch der Meinung, dass man die Scheuklappen ablegen muss und auch mal über den Tellerrand hinausschaut. In unserem Verein wird auch mehr als nur Judo angeboten und ich nehme, wenn es meine Zeit erlaubt, auch mal an dem einen oder anderem Unterricht teil (Jiu Jitsu, Oyama-Karate, Kickboxen, Shotokan-Karate). Es ist immer wieder eine Bereicherung und man beginnt manche Dinge, in Sachen Kampfkunst, besser zu verstehen.
blackbelt
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http://www.goeritzjudo.beep.de
"Doitsu Budo Kwai Cottbus e.V."
"Dan sein heißt Vorbild sein. (Alfred Rhode)"
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Re: Jûdô und Waffen
Hallo Blackbelt
Oyama Karate (auch KYOKUSHINKAI genannt) enthält Anteile aus Shotokan Ryu, Goju Ryu und wurde nach seinem Gründer Oyama Masutatsu genannt, der selbst in jungen Jahren koreanische KKste (Taek kyon und Kwonbop), Boxen, Ringen, Judo (4. Dan.) und Funakoshi’s Shotokan (1.Dan) lernte.
Er tat also genau das, was auch Kano tat. Er schaute über den Tellerrand und suchte sich von jeder KKst etwas aus.
(Kwonbop ist das koreanisches Wort für das chinesische Quanfa oder des japanischen Kempo)
Oyama Karate (auch KYOKUSHINKAI genannt) enthält Anteile aus Shotokan Ryu, Goju Ryu und wurde nach seinem Gründer Oyama Masutatsu genannt, der selbst in jungen Jahren koreanische KKste (Taek kyon und Kwonbop), Boxen, Ringen, Judo (4. Dan.) und Funakoshi’s Shotokan (1.Dan) lernte.
Er tat also genau das, was auch Kano tat. Er schaute über den Tellerrand und suchte sich von jeder KKst etwas aus.
(Kwonbop ist das koreanisches Wort für das chinesische Quanfa oder des japanischen Kempo)
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Norbert Bosse
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Re: Jûdô und Waffen
Hallo Lin Chung,
kannst ja mal schauen unter" http://www.oyamakarate-deutschland.de". Vielleicht interressiert es dich?
Gruß
blackbelt
kannst ja mal schauen unter" http://www.oyamakarate-deutschland.de". Vielleicht interressiert es dich?
Gruß
blackbelt
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Re: Jûdô und Waffen
Danke für die Info. Dort steht auch:
Aber ich dachte da an: http://kyokushinkaikan-karate.de/oyama.htmlFortgeschrittene Karatekämpfer trainieren auch Kata mit Waffe (Bo, Tonfa und Sai). Sowohl Kata als auch andere Formen mit Waffe bilden eine getrennte Sportdisziplin.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
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Re: Jûdô und Waffen
Soviel ich weiß, werden in der Kime-No-Kata Waffen verwendet.
Also müßte doch dort, wo diese Kata ernsthaft geübt wird, sich auch
ernsthaft mit dem Umgang mit Schwert und Dolch beschäftigt werden?
Also müßte doch dort, wo diese Kata ernsthaft geübt wird, sich auch
ernsthaft mit dem Umgang mit Schwert und Dolch beschäftigt werden?
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Jûdô und Waffen
Naja, ist schon ein wenig mager, wenn das alles ist. Gegen das Schwert gibt es gerade mal zwei Techniken. Einmal wird Uke abgewürgt, wenn er das Schwert ziehen will und einmal nach einem Hieb von oben zum Kopf abgehebelt. Das war´s auch schon. Die meisten Leute - da hat Tom schon recht - können nun wirklich nicht damit umgehen.Fritz hat geschrieben:Soviel ich weiß, werden in der Kime-No-Kata Waffen verwendet.
Also müßte doch dort, wo diese Kata ernsthaft geübt wird, sich auch
ernsthaft mit dem Umgang mit Schwert und Dolch beschäftigt werden?
Gegen Dolch gibt es schon etwas mehr.
Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es auch Messer- und Stockabwehr in der Kodokan Goshinjitsu gibt, genauso wie Abwehr gegen Atemi.
Letztlich bin ich aber bei beiden Kata ob ihrer Relevanz für SV eher skeptisch. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich beide Kata außerhalb Deutschlands teilweise erheblich besser und "kampfnäher" gesehen habe, als hierzulande.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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Re: Jûdô und Waffen
Bietet nicht schon die Nage no Kata Vorgehensweisen gegen einen bewaffneten Angreifer? Meiner Meinung nach müsste schon da also der Umgang mit Waffen geübt werden.Fritz hat geschrieben:Soviel ich weiß, werden in der Kime-No-Kata Waffen verwendet.
Also müßte doch dort, wo diese Kata ernsthaft geübt wird, sich auch
ernsthaft mit dem Umgang mit Schwert und Dolch beschäftigt werden?
Re: Jûdô und Waffen
Ich hatte mich auf der Sommerschule "breitschlagen" lassen, mit jemandem Kodokan-Goshin-Jutsututor! hat geschrieben:Aber wir dürfen nicht vergessen, dass es auch Messer- und Stockabwehr in der Kodokan Goshinjitsu gibt, genauso wie Abwehr gegen Atemi.
Letztlich bin ich aber bei beiden Kata ob ihrer Relevanz für SV eher skeptisch. Ich muss allerdings auch sagen, dass ich beide Kata außerhalb Deutschlands teilweise erheblich besser und "kampfnäher" gesehen habe, als hierzulande.
zu üben, als laienhafter Übungspartner, selbst beherrsche ich es nicht...
Manchmal habe ich mir dann mal den Jux gemacht, wenn der andere (ein Schwarzgurt u.a.
auch in einigen dieser in Deutschland verbreiteten Ju-Jutsu-Organisationen) etwas übereifrig wurde
hinsichtlich des Übenwollens, die Angriffe etwas nachdrücklicher und entschlossener
zu gestalten... Schien für ihn eine interessante Erfahrung zu sein.
Allerdings: Persönlich möchte ich jedenfalls nicht Uke sein,
wenn die Abwehren bis zum bitteren Ende durchgezogen werden...
(@Tom Ja ich weiß, Du hältst vom Kodokan-Goshin-Jutsu nicht viel )
Zum Thema "kämpferisch" und Katatraining:
http://judoforum.com/index.php?showtopic=31578
Auch dieser Beitrag ist sehr interessant:
http://JudoForum.com/index.php?s=&showt ... t&p=421918
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
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- 3. Dan Träger
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Re: Jûdô und Waffen
...wie wäre es mal mit einer Partie American Kenpo?Allerdings: Persönlich möchte ich jedenfalls nicht Uke sein,
wenn die Abwehren bis zum bitteren Ende durchgezogen werden...
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
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Re: Jûdô und Waffen
ich kann Tom in seinen Ausführungen nur zustimmen.
Mann kann jetzt sagen, dass es nicht notwendig ist Waffenkampf zu trainieren, wenn man sich auf den reinen Wettkampfsport beschränkt. Da wäre es Zeitverschwendung, da Waffen nicht zur Anwendung kommen. Gleichzeitig müsste man sich dann aber auch selbst eingestehen, dass man hier eine eingeschränkte Form von Judo betreibt und - wie von Tom auch ausgeführt - bestimmte Dinge dann nicht mehr so laufen, wie ursprünglich gedacht. Die Ursache liegt hier dann im Regularium des Wettkampfes an sich.
Persönlich finde ich es schade, dass erstens ich selbst diese Waffentechniken nicht kenne und mir damit sich einige Zusammenhänge nicht (oder zumindest nicht so einfach) erschließen werden. Unter anderem hier im Forum (und in der Literatur) bin ich selbst immer wieder auf der Suche nach bestimmten Zusammenhängen, es ist leider nicht so viel zu finden.
In meiner näheren Umgebung findet sich wohl auch niemand, der "Waffenjudo" unterrichten kann, mehrmals die Woche nach Preetz zu fahren, ist aber auch nicht wirklich praktikabel...
Mann kann jetzt sagen, dass es nicht notwendig ist Waffenkampf zu trainieren, wenn man sich auf den reinen Wettkampfsport beschränkt. Da wäre es Zeitverschwendung, da Waffen nicht zur Anwendung kommen. Gleichzeitig müsste man sich dann aber auch selbst eingestehen, dass man hier eine eingeschränkte Form von Judo betreibt und - wie von Tom auch ausgeführt - bestimmte Dinge dann nicht mehr so laufen, wie ursprünglich gedacht. Die Ursache liegt hier dann im Regularium des Wettkampfes an sich.
Persönlich finde ich es schade, dass erstens ich selbst diese Waffentechniken nicht kenne und mir damit sich einige Zusammenhänge nicht (oder zumindest nicht so einfach) erschließen werden. Unter anderem hier im Forum (und in der Literatur) bin ich selbst immer wieder auf der Suche nach bestimmten Zusammenhängen, es ist leider nicht so viel zu finden.
In meiner näheren Umgebung findet sich wohl auch niemand, der "Waffenjudo" unterrichten kann, mehrmals die Woche nach Preetz zu fahren, ist aber auch nicht wirklich praktikabel...
Jûdô und Waffen - Die Nage no Kata
jou,Wlad hat geschrieben:Bietet nicht schon die Nage no Kata Vorgehensweisen gegen einen bewaffneten Angreifer?
jeder Schlag (von Uke, auf Toris Omme - das Belüftungsloch*) ist eine Schwerttechnik, nur so lassen sich z.B. SN und UG erklären
*das Belüftungsloch, ist ein böser Scherz
PS vom Weihnachtsmann wünsche ich mir eine Zeitreise: Japan 1919
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- 3. Dan Träger
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Re: Jûdô und Waffen
Hallo Fritz, ich möchte eigentlich nicht, daß sich dieser Faden zu einer (weitgehend sinnlosen) Debatte über "Kodôkan Goshinjutsu" ausweitet.
Ich möchte dennoch kurz darauf eingehen:
Zu Kanos Lebzeiten gab es u.a. die von Kano selbst geschaffene Goshin-Jutsu-no-Kata, die in einen Übungsteil für Männer und einen für Frauen unterteilt war.
Diese sehr sinnvolle Kata wurde 1958 durch das ersetzt, was heute "Kodôkan Goshin Jutsu" genannt wird und zu Recht nicht mehr als Kata bezeichnet werden kann.
Es handelt sich um eine Ansammlung von bloßen Techniken, die keinerlei grundlegende Prinzipien mehr vermitteln.
Da an diesem Ding sehr viele hochgraduierte Leute mitgebastelt haben, konnte man sich wohl nicht darauf einigen, eine klare Linie durchzuhalten (wie das im Gegensatz dazu in den von Kano selbst geschaffenen Kata der Fall ist).
Dazu fällt mir nur der etwas spöttische Spruch ein: "A camel is a horse designed by a committee".
Die SV-Relevanz dessen, was heute als "Kodôkan Goshin Jutsu" bezeichnet wird, geht gegen Null.
Die japanische Polizei (besonders die "Riot Police") allerdings trainiert noch das "old school Jûdô", nur daß es dort jetzt "Taiho Jutsu" genannt wird.
Zurück zu den Waffentechniken: um zu wissen, wie gefährlich eine Waffe ist und welche Chancen man überhaupt gegen diese Waffe hat, muß man mit dieser Waffe trainieren.
Nun ist es in den japanischen Kampfkünsten erfreulicherweise so, daß in den Koryû über Jahrhunderte hinweg die wichtigsten Erkenntnisse bewahrt wurden (und ins Jûdô einfließen konnten). So z.B., daß für den Umgang mit stumpfen und / oder scharfen Waffen bestimmte Grundmuster gelten, die sich stets wiederholen. Das Üben dieser Dinge nennt man "Sogo Bujutsu".
Ich verstehe nicht, wie man leichten Herzens auf dieses Wissen verzichten kann ...
Und ich verstehe nicht, wieso man sich als Träger eines höheren Dan-Grades im Jûdô nicht verpflichtet fühlt, diese Wissenslücken zu schließen.
Dem Verständnis der Wurftechniken kommt es sehr entgegen, dieselben unter Zuhilfenahme etwa des Hanbo auszuführen.
Gleiches gilt für die Techniken des Bodenkampfes.
Da all diese Dinge Bestandteil des Jûdô sind, verstehe ich nicht, wieso es kaum noch jemanden gibt, der diesbezüglich wenigstens über rudimentäre Kenntnisse verfügt.
Ich möchte dennoch kurz darauf eingehen:
Zu Kanos Lebzeiten gab es u.a. die von Kano selbst geschaffene Goshin-Jutsu-no-Kata, die in einen Übungsteil für Männer und einen für Frauen unterteilt war.
Diese sehr sinnvolle Kata wurde 1958 durch das ersetzt, was heute "Kodôkan Goshin Jutsu" genannt wird und zu Recht nicht mehr als Kata bezeichnet werden kann.
Es handelt sich um eine Ansammlung von bloßen Techniken, die keinerlei grundlegende Prinzipien mehr vermitteln.
Da an diesem Ding sehr viele hochgraduierte Leute mitgebastelt haben, konnte man sich wohl nicht darauf einigen, eine klare Linie durchzuhalten (wie das im Gegensatz dazu in den von Kano selbst geschaffenen Kata der Fall ist).
Dazu fällt mir nur der etwas spöttische Spruch ein: "A camel is a horse designed by a committee".
Die SV-Relevanz dessen, was heute als "Kodôkan Goshin Jutsu" bezeichnet wird, geht gegen Null.
Die japanische Polizei (besonders die "Riot Police") allerdings trainiert noch das "old school Jûdô", nur daß es dort jetzt "Taiho Jutsu" genannt wird.
Zurück zu den Waffentechniken: um zu wissen, wie gefährlich eine Waffe ist und welche Chancen man überhaupt gegen diese Waffe hat, muß man mit dieser Waffe trainieren.
Nun ist es in den japanischen Kampfkünsten erfreulicherweise so, daß in den Koryû über Jahrhunderte hinweg die wichtigsten Erkenntnisse bewahrt wurden (und ins Jûdô einfließen konnten). So z.B., daß für den Umgang mit stumpfen und / oder scharfen Waffen bestimmte Grundmuster gelten, die sich stets wiederholen. Das Üben dieser Dinge nennt man "Sogo Bujutsu".
Ich verstehe nicht, wie man leichten Herzens auf dieses Wissen verzichten kann ...
Und ich verstehe nicht, wieso man sich als Träger eines höheren Dan-Grades im Jûdô nicht verpflichtet fühlt, diese Wissenslücken zu schließen.
Dem Verständnis der Wurftechniken kommt es sehr entgegen, dieselben unter Zuhilfenahme etwa des Hanbo auszuführen.
Gleiches gilt für die Techniken des Bodenkampfes.
Da all diese Dinge Bestandteil des Jûdô sind, verstehe ich nicht, wieso es kaum noch jemanden gibt, der diesbezüglich wenigstens über rudimentäre Kenntnisse verfügt.
Zuletzt geändert von tom herold am 14.11.2008, 12:26, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Jûdô und Waffen
Sagen wir Blankwaffentechnik.HBt hat geschrieben:jou,
jeder Schlag (von Uke, auf Toris Omme - das Belüftungsloch*) ist eine Schwerttechnik, nur so lassen sich z.B. SN und UG erklären
Schau Dir die Nage-No-Kata auf dem Mifune-Video an
(die natürlich bei einem Kata-Wettkampf heute durchfallen würde, da die Würfe nur einseitig gezeigt werden ).
Da siehst Du bei den Angriffschlägen, daß Ukes Hände vor der Ausholbewegung vor dem
Körper zusammengeführt werden, als ob ein Messer aus einer Scheide gezogen wird. Könnte natürlich
auch ein (Kurz?-)Schwert sein...
Gefällt mir jedenfalls sehr, diese Art des Ausholens, gibt einen Sinn und sieht nicht so gekünstelt aus...
Nebenbei: Die Problematik 'Waffen und Kampfkunst' haben wir auch in meinem Altverein, und zwar
behaupten unsere Karateka, traditionelles Karate machen zu wollen und da gibt es nun mal auch Waffen...
Hab ein schönes Video gesehen, wo bei einer Vorführung (ist Jahre her) eines (damals) befreundeten Dojos
natürlich unbedingt mit nem Schwert auf der Bühne rumgefuchtelt werden mußte...
Sagen wir es so: Das Video hat dahingehend dann doch einen gewissen Lehrwert,
daß es sehr eindrucksvoll die Gefährlichkeit solcher Waffe auch für den, der sie in der Hand hält, dokumentiert.
Zur Beruhigung, es ist keiner gestorben, es sind auch keine Körperteile abgefallen, aber auf einem doch recht
unscharfen VHS-Video Blutspritzer zu erkennen ist, auch schon was...
--
Das Problem ist vielschichtig, erstmal ist unsere eigene Kultur des Gebrauches von Hieb- u. StichwaffenTom Herold hat geschrieben:Da all diese Dinge Bestandteil des Jûdô sind, verstehe ich nicht, wieso es kaum noch jemanden gibt, der diesbezüglich wenigstens über rudimentäre Kenntnisse verfügt.
doch etwas arg verkümmert (auch wenn es "dank" "kultureller Bereicherung"
jetzt wohl wieder langsam etwas "besser" wird )
Duelle sind schon seit geraumer Zeit verboten, militärisch sind Hieb- u. Stichwaffen praktisch bedeutungslos
geworden...
Wie meine obige Anekdote andeutet: Waffen gehören in nicht in die Hände von Anfängern.
Was machen aber die japanischen Lehrer, welche zu uns nach Europa kommen: Anfängertraining - das sicherlich
aus gutem Grund. Auf jeden Fall kein Waffentraining...
Also bleibt in der Regel nur das Ausweichen auf "externe" Quellen - Ken-Jutsu, Iaido usw. was ja in letzter Zeit
langsam bei uns populär wird... wenn man denn dafür noch Zeit und vernünftige Lehrer findet...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Jûdô und Waffen
Warum? Bei entsprechender Herangehensweise dürfte dass doch kein Problem sein - wird z.B. bei etlichen FMA Stilen so gehandhabt.Wie meine obige Anekdote andeutet: Waffen gehören in nicht in die Hände von Anfängern.
Messer, Kobutan, Schlagstock, Jo, Hanbo haben auch in unserer Zeit Relevanz für die SV, Tonfa evtl. für die Polizei und Sicherheitsdienste.
Und dass von Tom angesprochenes, besseres Verständnis von Judo habe ich auch tatsächlich so erlebt - Nage no Kata macht plötzlich Sinn, etliche Würfe/Bewegungsmuster werden klarer, wenn man diese sich z.B. mit einem Shinken vorstellt.
Grüße
Re: Jûdô und Waffen
@Wlad: Ich meine scharfe Schwerter und Messer, hab mich da zu allgemein ausgedrückt.
Der Rest ist sicherlich gut, um aus den Anfängern Leute zu machen, denen man dann auch
das scharfe Zeug anvertrauen kann...
Das was ich an FMA (Modern Arnis, jetzt Combatan) gesehen habe, fängt auch erst mit Stöcken an, lange
bevor sie Macheten nehmen...
Der Rest ist sicherlich gut, um aus den Anfängern Leute zu machen, denen man dann auch
das scharfe Zeug anvertrauen kann...
Das was ich an FMA (Modern Arnis, jetzt Combatan) gesehen habe, fängt auch erst mit Stöcken an, lange
bevor sie Macheten nehmen...
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Jûdô und Waffen
Hallo Leute,tom herold hat geschrieben:Hallo Fritz, ich möchte eigentlich ........
Ich verstehe nicht, wie man leichten Herzens auf dieses Wissen verzichten kann ...
Und ich verstehe nicht, wieso man sich als Träger eines höheren Dan-Grades im Jûdô nicht verpflichtet fühlt, diese Wissenslücken zu schließen.
Dem Verständnis der Wurftechniken kommt es sehr entgegen, dieselben unter Zuhilfenahme etwa des Hanbo auszuführen.
Gleiches gilt für die Techniken des Bodenkampfes.
Da all diese Dinge Bestandteil des Jûdô sind, verstehe ich nicht, wieso es kaum noch jemanden gibt, der diesbezüglich wenigstens über rudimentäre Kenntnisse verfügt.
ich habe lange überlegt, ob ich da jetzt meinen Senf dazugeben soll oder nicht.
Um aber zu helfen, ein besseres Verständnis zwischen Sportjudo- und KJK-Leuten zu ermöglichen, habe ich mich entschlossen, meine (vielleicht, nein ganz gewiss etwas ketzerische) Meinung zur damaligen Situation zur Diskussion zu stellen.
Ich behaupte:
Kodokan und Kodokan-Judo (alles bezogen auf Kanos Lebzeiten!) sind nicht ganz das selbe, weil nämlich Kano (ab etwa um 1900) das Kodokan als übergeordnetes Haus (Schule) ansah, in der Judo nur eine(!) der dort gelehrten KK war. Eben das Judo des Kodokan. Ebenso war es Kanos Ziel, z.B. ein Kodokan-Kendo, Kodokan-Jodo, Kodokan-Hanbo-Do(?) usw. zu entwickeln/integrieren. Damit wären die Buwaza Inhalt des Kodokan(-Budo), aber nicht direkt, sondern nur indirekt Inhalt des Judo. IMHO wollte Kano das Kodokan nach Vorbild einer klassischen Bu-Jutsu-Ryu, aber eben reformiert und massenkompitabel führen. Judo für sich allein konnte man dann an Schulen und Uni`s ohne Gefahr als sportähnliche(!!!) Disziplin vermitteln, das komplette Kodokan-Budo dann denen, die das Kihon des Judo beherrschten.
Wie gesagt, das ist nur ein persönlicher Standpunkt(!), den ich mir beim lesen diverser Foren und Schriften (zB. Mind over muscle, Kap. "Lower-Level Judo" S.96) erarbeitet habe!
Oh Gott, was hab ich jetzt verzapft.
MfG
Jobi
Zuletzt geändert von Jobi am 15.11.2008, 10:21, insgesamt 2-mal geändert.
Mit freundlichen Grüßen
Jobi
Wer das Ziel kennt, kann entscheiden.
wer entscheidet, findet Ruhe.
Wer Ruhe findet, ist sicher.
Wer sicher ist, kann überlegen.
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