Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
- Eljapano
- Orange Grün Gurt Träger
- Beiträge: 45
- Registriert: 23.03.2008, 15:25
- Verein: judo tus fehring
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hi, hab jetzt nicht unbedingt die meiste Erfahrung, aber ich bin jetzt immer oefter auch mal fuers Aufwaermen zustaendig und kann dir sagen: Liegestuetze sind zwar eine ganz gute Methode, aber du glaubst gar nicht, was man alles durch "Verstehen machen" erreicht,
z.B. wenn sich jemand auffaellig macht (Schubser, unerwuenschtes Reden etc), versuche ich ihm erstmal zu erklaeren, warum er es lassen soll, du glaubst es nicht, aber sie scheinen dich wirklich zu verstehen und versuchen ein gutes Training zu ermoeglichen.
Wenn es wirklich passiert, dass jemand nicht und nicht aufhoert, wird der/die jenige sofort von der Matte geschickt, dann wird erstmal etwas zugesehen, kommt eine freiwillige Entschuldigung, wird der/die jenige sofort wieder auf die Matte geholt.
So kommt es, dass wir nur zur Aufwaermung, Liegestuetze machen, dafuer aber doppelt so viele
z.B. wenn sich jemand auffaellig macht (Schubser, unerwuenschtes Reden etc), versuche ich ihm erstmal zu erklaeren, warum er es lassen soll, du glaubst es nicht, aber sie scheinen dich wirklich zu verstehen und versuchen ein gutes Training zu ermoeglichen.
Wenn es wirklich passiert, dass jemand nicht und nicht aufhoert, wird der/die jenige sofort von der Matte geschickt, dann wird erstmal etwas zugesehen, kommt eine freiwillige Entschuldigung, wird der/die jenige sofort wieder auf die Matte geholt.
So kommt es, dass wir nur zur Aufwaermung, Liegestuetze machen, dafuer aber doppelt so viele
waza-ari-awasete-ippon
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hallo,
was auch gut hilft, den Kindern Regeln auf der Matte zu geben.
Beim Training bei mir habe ich den Kindern gesagt, es gibt eine gelbe Karte, das ist die erste Verwarnung und eine rote Karte, das heißt für 10min auf die Bank und sie dürfen zum Schluss beim Spiel nicht mitmachen.
Da die Kinder im dem Alter alle gerne spielen, hat es bei mir geholfen, sie sind alle ruhiger, als sie es vorher waren und ich brauche die rote Karte nicht mehr, weil wenn ich die gelbe Karte gebe, sind alle bei mir ruhig.
Gruß
Faith
was auch gut hilft, den Kindern Regeln auf der Matte zu geben.
Beim Training bei mir habe ich den Kindern gesagt, es gibt eine gelbe Karte, das ist die erste Verwarnung und eine rote Karte, das heißt für 10min auf die Bank und sie dürfen zum Schluss beim Spiel nicht mitmachen.
Da die Kinder im dem Alter alle gerne spielen, hat es bei mir geholfen, sie sind alle ruhiger, als sie es vorher waren und ich brauche die rote Karte nicht mehr, weil wenn ich die gelbe Karte gebe, sind alle bei mir ruhig.
Gruß
Faith
- Niedersachsenjudoka
- 3. Dan Träger
- Beiträge: 959
- Registriert: 03.05.2007, 17:55
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hallo Faith,
eine rein sachliche Frage:
Sind 10min nicht zuviel?
eine rein sachliche Frage:
Sind 10min nicht zuviel?
Gruß
niedersachsenjudoka
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein
Manchmal hasst man den Menschen am stärksten, den man am meisten liebt, denn er ist der Einzige, der einem wirklich weh tun kann.
Christian Lipp
niedersachsenjudoka
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein
Manchmal hasst man den Menschen am stärksten, den man am meisten liebt, denn er ist der Einzige, der einem wirklich weh tun kann.
Christian Lipp
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hallo,
erfahrungsgemäß kommt das auf das Alter der Kids an. Kindergartenkindern inkl. 1-2. Klasse ist es gut zu sagen: Für das nächste Spiel/nächste Übung etc. und je älter die Kinder werden, desto länger kann die "Auszeit" auch dauern (Natürlich auch im passenden Verhältnis zum Vergehen des Kindes). Daher würd ich jetzt für 10 Min. eher Kids ab der 2./3. Klasse rausschicken, vorher nicht. Hängt vom Entwicklungsstand der Kids ab, da die Kleinen 10 Min. noch nicht zeitlich abschätzen können. Ältere Kids können die Uhr lesen und haben ein Gefühl für die Zeit entwickelt. Aber besser ist es natürlich, wenn man keinen mehr rausschicken muss und da find ich die Karten ne gute Idee, hab damit auch positive Erfahrungen gemacht, vor allem mit schwierigen Kindern (allerdings nicht im Judo, sondern auf der Arbeit).
Gruß
Pokonder
erfahrungsgemäß kommt das auf das Alter der Kids an. Kindergartenkindern inkl. 1-2. Klasse ist es gut zu sagen: Für das nächste Spiel/nächste Übung etc. und je älter die Kinder werden, desto länger kann die "Auszeit" auch dauern (Natürlich auch im passenden Verhältnis zum Vergehen des Kindes). Daher würd ich jetzt für 10 Min. eher Kids ab der 2./3. Klasse rausschicken, vorher nicht. Hängt vom Entwicklungsstand der Kids ab, da die Kleinen 10 Min. noch nicht zeitlich abschätzen können. Ältere Kids können die Uhr lesen und haben ein Gefühl für die Zeit entwickelt. Aber besser ist es natürlich, wenn man keinen mehr rausschicken muss und da find ich die Karten ne gute Idee, hab damit auch positive Erfahrungen gemacht, vor allem mit schwierigen Kindern (allerdings nicht im Judo, sondern auf der Arbeit).
Gruß
Pokonder
-
- Gelb - Orange Gurt Träger
- Beiträge: 20
- Registriert: 05.03.2008, 14:29
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- Verein: PSV Unna
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Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hey ich hab mich mal so durchgelesen und da waren echt gute Tipps bei!! Da ich seit kurzem Co-Trainerin, bin werd ich mal etwas ausprobieren, danke euch
Gruß Lisa =)
PSV Unna
PSV Unna
- Christian
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- Verein: MTV Wolfenbüttel
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Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hi Krümel,
prima, kannst ja mal schreiben, was bei dir am besten geholfen hat
prima, kannst ja mal schreiben, was bei dir am besten geholfen hat
schöne Grüße
Christian
Christian
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Zu den Liegestützen-> WENN es wirklich nötig sein SOLLTE, hat mein Trainer manchmal eine ... merkwürdige Konzentrationsschwäche, wenn manche Leute bei seinem Zählen labern. Das geht das so "1" *alle runter* "2" *alle runter* "3" *alle runter* "4" *alle runter* "5" irgendeinerderausderreihetanzenmuss: "oh man" Trainer: "4" *alle runter* der Motzer:"Uhh" *alle runter* "4" *alle runter* "4" *alle runter, erste Keucher zu hören* "3" usw. bis es eben ruhig ist oder unser Trainer (der mit Liegestütz macht) nicht mehr kann
-
- Weiß Gurt Träger
- Beiträge: 3
- Registriert: 25.09.2008, 21:22
- Bundesland: Baden-Württemberg
- Verein: TSG Balingen
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hallo,
also ich bin jetzt seit ca einem Jahr auch Co-Trainerin und bis vor den Sommerferien war es ziemlich chaotisch und laut bei uns im Training. Wir haben dann auch immer geschrien, aber wie Ihr schon gesagt habt werden die Kids dann noch lauter und wir waren ziemlich fertig. Wenn sie dann noch kein Respekt vor einem haben und meinen "ja ihr seid ja Mädels" (wie wenn wir das nicht könnten und sie sowieso nicht auf uns hören müssten) dann hatten wir auch nicht mehr wirklich viel Lust.
Erst haben wir es auch versucht mit Liegestützen als "Bestrafung", aber das hat nicht viel gebracht.
Jetzt haben wir es so eingeführt, dass wenn jemand nicht aufpasst und redet, für 5 Minuten raussitzen muss. Und siehe da es klappt. Anfangs saßen ziemlich viele draußen, aber wird mit jedem Training besser.
Nur mit dem Partnerwechsel zwischen den Techniken klappt noch nicht wirklich. Sobald es heißt "Partnerwechsel" geht das große Gerede wieder los und dauert ca 5 Minuten bis jeder einen Partner hat und bis wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt ist.
Habt ihr da vielleicht noch en paar Tipps für mich?
also ich bin jetzt seit ca einem Jahr auch Co-Trainerin und bis vor den Sommerferien war es ziemlich chaotisch und laut bei uns im Training. Wir haben dann auch immer geschrien, aber wie Ihr schon gesagt habt werden die Kids dann noch lauter und wir waren ziemlich fertig. Wenn sie dann noch kein Respekt vor einem haben und meinen "ja ihr seid ja Mädels" (wie wenn wir das nicht könnten und sie sowieso nicht auf uns hören müssten) dann hatten wir auch nicht mehr wirklich viel Lust.
Erst haben wir es auch versucht mit Liegestützen als "Bestrafung", aber das hat nicht viel gebracht.
Jetzt haben wir es so eingeführt, dass wenn jemand nicht aufpasst und redet, für 5 Minuten raussitzen muss. Und siehe da es klappt. Anfangs saßen ziemlich viele draußen, aber wird mit jedem Training besser.
Nur mit dem Partnerwechsel zwischen den Techniken klappt noch nicht wirklich. Sobald es heißt "Partnerwechsel" geht das große Gerede wieder los und dauert ca 5 Minuten bis jeder einen Partner hat und bis wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt ist.
Habt ihr da vielleicht noch en paar Tipps für mich?
Grüsse Dani
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Mit festen Wechselschemata arbeiten:Dani_ hat geschrieben:Nur mit dem Partnerwechsel zwischen den Techniken klappt noch nicht wirklich. Sobald es heißt "Partnerwechsel" geht das große Gerede wieder los und dauert ca 5 Minuten bis jeder einen Partner hat und bis wieder einigermaßen Ruhe eingekehrt ist.
Habt ihr da vielleicht noch en paar Tipps für mich?
Am einfachsten ist alle Paare im Kreis, ein Partner innen, einer außen und beim Wechsel geht der innere eins weiter,
Richtung vorher festlegen.
Etwas komplizierter ist dieses: Alle Paare stehen in einer Reihe, so daß eine Doppelreihe entsteht:
a - A
b - B
c - C
d - D
e - E
f - F
Nach dem Wechsel sieht es dann z.B. so aus:
A - B
a - C
b - D
c - E
d - F
e - f
ist die Teilnehmerzahl ungerade, wird ne "Warteposition" an einem der Kopfenden eingerichtet (dort kann z.B. Randori mit nem
Trainer machen, oder irgendeine ne Übung, oder halt nur Pause, wenn es schon anstrengend war)
Oder man gibt für die Zeit zum Partnerwechseln eine Zeit vor, sagen wir drei-fünf Sek. die der ÜL laut
vorzählt - wenn Üblinge aber lieber Liegestütze (oder eine andere anstrengende Übung) machen wollen,
anstelle mit einem Partner zu üben, dann warten sie einfach über die Zeit hinaus, so daß der ÜL
sehen kann, wen es betrifft. Es ist auch hilfreich, wenn man ihnen erklärt, wer noch keinen Partner hat,
solle sich melden (also Arm hoch) damit sich die freien schneller finden...
[Nachtrag]
Ich hab gerade bemerkt, daß ich mich wiederhole:
http://www.dasjudoforum.de/forum/viewto ... 619#p22619
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Partnerwechsel
Ich habe sehr gute Erfahrungen in meiner Schule und auch im Verein gemacht, wenn ich ansage:
1. "Jeder nimmt sich ein gleich großen und gleich schweren Partner!" ("Gleich schön oder auch gleich schlau" kann man auch noch sagen) - diejenigen, die übrig bleiben, machen miteinander - war eben keiner so schön wie diese beiden!
Nicht zu lange üben lassen.
2. "Jeder nimmt sich nach dem Abgrüßen einen zweiten (dritten, vierten, fünften...) Partner." (Auf korrektes An- und Abgrüßen achten. Und eventuell den Liegestütz-Countdown mit den Fingern anzeigen und laut herunterzählen "fünf -- vier- drei - usw."; dann drei Liegestütz für alle, weil es insgesamt zu lange gedauert hat.
3. Spiele machen, in denen Partnerwechsel häufig nach Ansage durch den Trainer vorkommt, wie z.B. "Zahlenlaufen": Alle laufen durcheinander, der Trainer ruft eine Zahl, die gebildet werden muss, bis er "Stopp" ruft; wer die falsche Zahl gebildet hat oder ohne Partner ist oder sich nach Stopp noch bewegt hat:.....? (3 Liegestütz ?), dann geht es weiter; das Ganze soll Spaß machen und keine Liegestützorgie werden (z.B. eine Zahl nennen, die größer ist als die Gruppe und alle müssen - "Unfair! Das geht doch nicht! usw." - Lst. machen; oder: eine so große Zahl nennen, dass mindestens vier, fünf oder sechs junge Judoka übrig bleiben... ("Das Leben ist hart und ungerecht!").
SO kann man übrigens auch feststellen, in welch gleich große Gruppen man seine Schüler einteilen kann, wenn man z.B. Staffeln oder Laufspiele machen möchte und verhindern will, dass sich nur die besten zusammentun oder man lange und kompliziert Teams bilden muss.
Grundsätzlich gilt in allen Judogruppen:
1. Was die Schüler lernen sollen, müssen sie auf vielfältige Art und Weise üben, d.h. auch häufige Partnerwechsel!
2. Judotraining ist keine militärische Angelegenheit, sondern soll Freude machen. Das geht eben auch, wenn man bestimmte Dinge, die dazu gehören, immer wieder üben lässt, so z.B. den häufigen Partnerwechsel im Stand, am Boden, in Spielen, beim Kämpfen usw. und als Trainer nicht bierernst ist. Disziplin muss beim Judo sein - Freude am Üben und mitmachen aber auch!
Ulrich
Ich habe sehr gute Erfahrungen in meiner Schule und auch im Verein gemacht, wenn ich ansage:
1. "Jeder nimmt sich ein gleich großen und gleich schweren Partner!" ("Gleich schön oder auch gleich schlau" kann man auch noch sagen) - diejenigen, die übrig bleiben, machen miteinander - war eben keiner so schön wie diese beiden!
Nicht zu lange üben lassen.
2. "Jeder nimmt sich nach dem Abgrüßen einen zweiten (dritten, vierten, fünften...) Partner." (Auf korrektes An- und Abgrüßen achten. Und eventuell den Liegestütz-Countdown mit den Fingern anzeigen und laut herunterzählen "fünf -- vier- drei - usw."; dann drei Liegestütz für alle, weil es insgesamt zu lange gedauert hat.
3. Spiele machen, in denen Partnerwechsel häufig nach Ansage durch den Trainer vorkommt, wie z.B. "Zahlenlaufen": Alle laufen durcheinander, der Trainer ruft eine Zahl, die gebildet werden muss, bis er "Stopp" ruft; wer die falsche Zahl gebildet hat oder ohne Partner ist oder sich nach Stopp noch bewegt hat:.....? (3 Liegestütz ?), dann geht es weiter; das Ganze soll Spaß machen und keine Liegestützorgie werden (z.B. eine Zahl nennen, die größer ist als die Gruppe und alle müssen - "Unfair! Das geht doch nicht! usw." - Lst. machen; oder: eine so große Zahl nennen, dass mindestens vier, fünf oder sechs junge Judoka übrig bleiben... ("Das Leben ist hart und ungerecht!").
SO kann man übrigens auch feststellen, in welch gleich große Gruppen man seine Schüler einteilen kann, wenn man z.B. Staffeln oder Laufspiele machen möchte und verhindern will, dass sich nur die besten zusammentun oder man lange und kompliziert Teams bilden muss.
Grundsätzlich gilt in allen Judogruppen:
1. Was die Schüler lernen sollen, müssen sie auf vielfältige Art und Weise üben, d.h. auch häufige Partnerwechsel!
2. Judotraining ist keine militärische Angelegenheit, sondern soll Freude machen. Das geht eben auch, wenn man bestimmte Dinge, die dazu gehören, immer wieder üben lässt, so z.B. den häufigen Partnerwechsel im Stand, am Boden, in Spielen, beim Kämpfen usw. und als Trainer nicht bierernst ist. Disziplin muss beim Judo sein - Freude am Üben und mitmachen aber auch!
Ulrich
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Ich habe eine Zeit lang "Unruhestiftern" in den Kreis geholt (natürlich nachdem ich zwei-drei Mal ermahnt hatte) und einfach vor versammelter Truppe dieser "Lärmquelle" zu neuem Ausdruck verholfen, indem sie/er ein Lied singen musste!
Das geht eine ganze Weile gut, bis die Kiddis tatsächlich Lieder lernten und frei drauflos sangen!
Eine weitere Variante war dann:
Meinen Text (zur gerade erklärten Technik, oder Spiels...) wiederholen zu lassen!
Die Kiddis verstummen dabei echt schnell!
Kern der (Strafe) Sache war immer: Es redet nur der, der es weiß oder man fragt selbst nach!
Was auch gut funktioniert:
Übungen die erklärt werden, aber niemand hört zu - einfach nicht mehrfach erläutern - die Kinder lernen recht schnell, dass dadurch Misserfolge eintreten werden, die manchmal auch wehtun!
Ergo, kalkulierte Erfahrungsschmerzen werden durch mich "eingeplant"!
Das mit den "Straf-Liegestützen" hat mich als Kind immer gefrustet und ich war öfters zu Unrecht bestraft worden - EHRLICH!
Das geht eine ganze Weile gut, bis die Kiddis tatsächlich Lieder lernten und frei drauflos sangen!
Eine weitere Variante war dann:
Meinen Text (zur gerade erklärten Technik, oder Spiels...) wiederholen zu lassen!
Die Kiddis verstummen dabei echt schnell!
Kern der (Strafe) Sache war immer: Es redet nur der, der es weiß oder man fragt selbst nach!
Was auch gut funktioniert:
Übungen die erklärt werden, aber niemand hört zu - einfach nicht mehrfach erläutern - die Kinder lernen recht schnell, dass dadurch Misserfolge eintreten werden, die manchmal auch wehtun!
Ergo, kalkulierte Erfahrungsschmerzen werden durch mich "eingeplant"!
Das mit den "Straf-Liegestützen" hat mich als Kind immer gefrustet und ich war öfters zu Unrecht bestraft worden - EHRLICH!
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Warum fragt denn keiner nach den Ursachen für ein störendes Verhalten und beseitigt diese dann Schritt für Schritt? Das ist doch ein Herumdoktern an Symptomen, was hier so gebetsmühlenartig vorgeschlagen wird, oder?
"Ruhe und Ordnung" gehen z.B. verloren, wenn:
Einem Kind, das aus Langeweile Blödsinn macht, eine Strafe aufzubrummen ist - sorry - das letze, was richtig sein kann. Die Langeweile muss doch beseitigt werden - durch entsprechende Aufgabenstellungen und Wechsel der Übungsformen.
Strafen generell und "Strafliegestütz" im besonderen sind - auch hier bitte ich um Entschuldigung - so ziemlich das Dümmste, was ein ÜL machen kann. Wie kann man eine Übung, die der Kräftigung dient, als Strafe einsetzen? Mit welcher Einstellung macht das Kind demnächst die 20 Liegestütz, die zur Kräftigung gemacht werden sollen. Empfindet das Kind diese Übungen auch als Strafe? Vielleicht das ganze (Kraft-)Training als Strafe? Oder um es auf die Spitze zu treiben: "Wir machen jetzt alle 20 Liegestütze, damit wir groß und stark werden, nur Fritzchen macht 30, weil er ungezogen war." Muss ich etwa ungezogen sein, um mehr trainieren zu dürfen? Darf ich das freiwillig machen, was für andere eine Strafe ist? Merkt ihr, welcher Stumpfsinn hinter "Training als Strafe" steckt?
Nun ja sagen die meisten, die Liegestütz (oder Kniebeugen, oder sit-ups oder was weiß ich) sind ja so dosiert, dass es keine "richtige" Strafe ist. Aber was ist es denn dann? Doch nichts anderes als eine neue Chance für die Kinder sich die Aufmerksamkeit beim ÜL zu holen, die es bislang vermisst!
Also: ich bekämpfe Unrufe und Unordnung mit kleinen Strafen und werde feststellen, dass ich sie im Gegenteil noch verstärke - es sei denn, die Strafe tut weh. Aber sind davon die Übungen dem Kind angemessener? Ist das Training dadurch interessanter? Nein, es wird lediglich Ausweichverhalten von Kindern unterdrückt - das ist aber auch schon alles! Die Trainingsqualität bleibt wie sie ist.
Folgende Verhaltensweisen als ÜL helfen meistens:
"Ruhe und Ordnung" gehen z.B. verloren, wenn:
- Kinder überfordert sind
- Kinder unterfordert sind
- Kinder nicht genau wissen, was sie tun sollen
- wenn es Kindern langweilig ist
- wenn Kinder die besondere Aufmerksamkeit haben wollen.
Einem Kind, das aus Langeweile Blödsinn macht, eine Strafe aufzubrummen ist - sorry - das letze, was richtig sein kann. Die Langeweile muss doch beseitigt werden - durch entsprechende Aufgabenstellungen und Wechsel der Übungsformen.
Strafen generell und "Strafliegestütz" im besonderen sind - auch hier bitte ich um Entschuldigung - so ziemlich das Dümmste, was ein ÜL machen kann. Wie kann man eine Übung, die der Kräftigung dient, als Strafe einsetzen? Mit welcher Einstellung macht das Kind demnächst die 20 Liegestütz, die zur Kräftigung gemacht werden sollen. Empfindet das Kind diese Übungen auch als Strafe? Vielleicht das ganze (Kraft-)Training als Strafe? Oder um es auf die Spitze zu treiben: "Wir machen jetzt alle 20 Liegestütze, damit wir groß und stark werden, nur Fritzchen macht 30, weil er ungezogen war." Muss ich etwa ungezogen sein, um mehr trainieren zu dürfen? Darf ich das freiwillig machen, was für andere eine Strafe ist? Merkt ihr, welcher Stumpfsinn hinter "Training als Strafe" steckt?
Nun ja sagen die meisten, die Liegestütz (oder Kniebeugen, oder sit-ups oder was weiß ich) sind ja so dosiert, dass es keine "richtige" Strafe ist. Aber was ist es denn dann? Doch nichts anderes als eine neue Chance für die Kinder sich die Aufmerksamkeit beim ÜL zu holen, die es bislang vermisst!
Also: ich bekämpfe Unrufe und Unordnung mit kleinen Strafen und werde feststellen, dass ich sie im Gegenteil noch verstärke - es sei denn, die Strafe tut weh. Aber sind davon die Übungen dem Kind angemessener? Ist das Training dadurch interessanter? Nein, es wird lediglich Ausweichverhalten von Kindern unterdrückt - das ist aber auch schon alles! Die Trainingsqualität bleibt wie sie ist.
Folgende Verhaltensweisen als ÜL helfen meistens:
- klare Ansagen - vielleicht das Schwierigste an dem "Job"
- immer die ganze Gruppe beobachten
- sich nicht zu lange mit Einzelnen befassen
- auch den entfernt Übenden zeigen, dass man sie im Blick hat (z.B. loben auch wenn man über die ganze Matte rufen muss)
- nicht anonym ermahnen ("ihr sollt ruhig sein") --> beim Namen nennen
- keine Pauschalisierung oder "Sippenhaft" --> ist IMMER ungerecht
- niemals sagen, dass man von einem Kind enttäuscht ist!
- mein Favorit im Vier-Augen-Gespärch mit dem Sünderlein: "Hör mal, eigentlich möchtest du doch, dass ich einen guten Eindruck von Dir habe, oder?" --- ich habe noch kein Kind erlebt, dass da nein gesagt hätte --- und dann kommt der zweite Teil: "Aber glaubst Du, dass ich einen guten Eindruck von Dir bekomme, so wie Du Dich im Moment benimmst?" ---- womit er einsichtige Sünder schnell zu dem Ergebnis kommt, dass ER sein Verhalten ändern muss, dammit ER sein Ziel, nämlich ein gutes Bild abzugeben, erreichen kann.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
@tutor!: Natürlich kann man es so sehen wie Du, allerdings gibt es auch noch andere Gesichtspunkte...
* Kinder den Übungsleiter nicht respektieren
Das kann viele Ursachen haben: der geliebte alte Trainer ist weg, der Altersunterschied zu gering, der Trainer ist
irgendwie komisch, der Trainer ist noch unerfahren
oder der Trainer ist inkonsequent oder fachlich überfordert - sie merken sowas instinktiv...
Ein weiterer Punkt fehlt auch noch, der mir zusehends immer mehr ins Auge fällt:
* Gedankenlosigkeit bzw. Denkfaulheit
Menschen sind mal gut, mal schlecht, mal irgendwie dazwischen drauf.
Manche brauchen länger, um eine Übung zu verstehen, andere langweilen sich schon
bei der Wiederholung der Erklärung (egal ob verstanden oder nicht),
manche haben ihre 10te Wiederholung schon fertig,
während andere gerade an ihrem ersten Versuch basteln - Kleine Frage: Wo steht da meist der Beibringer,
mit wem beschäftigt er sich wohl gerade?
Was sie lernen müssen, ist, ihre eigene Befindlichkeit (z.B. Langweile, Frust)
auch mal nach hinten zu stellen und im Sinne des Jita-Kyoei die Klappe zu halten...
Das kann und sollte man auch mal erklären, am Anfang oder am Ende vom Training, damit sie wissen,
was die Erwartungen sind.
Eine Sonderübung - "Strafe" würde ich es nicht nennen - ist dann der Weg, ihnen während des Trainings kurz, ohne
viel zu reden, den Sachverhalt nochmal zu verdeutlichen...
(abgesehen davon, daß das Arbeiten mit Schmerzreizen in unserem Kulturkreis
mittlerweile verpönt ist, evt. sogar aus gutem Grund )
- sie müssen anstrengend sein!
Irgendwie ist ab einer gewissen Grund-Belastung nahezu jeder daran interessiert,
ökonomisch mit seinen Kräften umzugehen, ergo wird er versuchen, unnötige Belastungen zu vermeiden.
Dazu ist natürlich nötig, eine Grundbelastung im Training zu erzeugen, die
a) die Energieeffizienz einschaltet, aber
b) die Schwächeren der Gruppe noch nicht überfordert und
c) sie dankbar für Pausen (zwecks Erklärungen usw.) werden läßt
Ein weitere Effekt von Sonderübungen ist, daß der betreffende Übling für die Dauer der Übung vom restlichen
Geschehen abgekoppelt ist, aber in der Regel unter Beobachtung der Gruppe steht, das kitzelt an der Ehre, da will man
nicht als Weichei dastehen... Üblingen, die ihre Begeisterung über die Sonderübungen andere Ausdruck geben, läßt man
natürlich am Vergnügen direkt teilnehmen...
Dann gibt es auch noch welche, die ernsthaft freiwillig mitmachen wollen, warum nicht...
Da fällt mir noch ein Punkt ein, der heutzutage beobachtbar ist:
* "Soziale" Abkopplung (der einzelne Übling erkennt sich als Einzel-Individuum nicht als Adressat von Regeln bzw.
Aufforderungen, die an die Gemeinschaft gerichtet sind usw.)
sollte.
Meiner Meinung nach kann u. muß "die Gruppe" einwirken auf den Einzelnen.
Wenn sie das nicht tut, sondern evt. noch unterschwellig Fehlverhalten toleriert oder gar fördert, dann ist eine
"Sonderübung" mit der gesamten Gruppe nicht ungerecht, sondern weist sie darauf hin, daß etwas nicht so läuft, wie
es sollte.
Damit eine Gruppe als Gruppe "funktioniert", muß aber erstmal das Bewußtsein
in unseren kleine Einzelkämpfern, Individualisten, "ganz besonderen Kindern" usw. geweckt werden, zu einer,
zu dieser Gruppe zu gehören - und zwar in guten, wie auch in schlechten Zeiten -
Sonderübungen stehen dann trainingsmäßig beispielhaft für "schlechte Zeiten"
Stellt man dann die gesamte Gruppe noch gelegentlich vor Herausforderungen, die die Einzelnen so nicht anderswo
erfahren, dann schweißt es die Gruppe fester zusammen und es kommt ein gewisser "Stolz" dazu, Teil der Gruppe zu sein.
Derartige Trainingsgruppen achten dann recht gut auf ihre "Querschläger",
eine Ermahnung "Jetzt hör endlich mit dem Quatsch auf" oder "Hey wir sollen antreten, macht schnell" funktioniert meiner
Erfahrung nach effektiver, als wenn der ÜL jemanden ermahnen oder "antreiben" muß o.ä.
Auch Neulinge werden effektiver in die Gruppe eingebunden, da ihnen von den "alteingesessenen" Gruppenmitgliedern
ganz schnell die Regeln vermittelt werden. Das spart dem ÜL Zeit und Nerven, er muß halt nur drauf achten, daß
sich die Gruppendynamik nicht in eine ungesunde oder schädliche Richtung entwickelt...
Individuelle Sonderübungen lassen sich immer gut mit "Freiwilligkeit" begründen :
Wer sich nicht ausgelastet fühlt, soll etwas reden oder albern um sich bemerkbar zu machen und bekommt dann
individuelle Übungen... Ach Du willst lieber Fußtritte üben? (bei einem, der nach anderen aus mehr oder weniger Spaß tritt), kein
Problem: Hier steht die Hochspringmatte, hier stellst du dich hin, so geht der Tritt richtig und nun übe, wenn Du fünfzig
fertig hast, dann übe mit dem anderen Bein...
Gruppen-Sonderübungen bei allgemeiner Unruhe, da sage ich es ihnen gelegentlich so an: Leute, ihr erwartet von _mir_ als
Trainer, daß ich mir tolles Training für _euch_ ausdenke, allerdings kann ich mich bei _eurer_ Unruhe schlecht konzentrieren und da fallen mir dann leider immer doch nur Liegestütze ein..
Das bezieht sich natürlich alles nur auf Üblinge, die schon ein gewisses Bewußtsein und Denkvermögen mitbringen und
aus eigener Entscheidung beim Judo sind, bei Kleinkindergruppen funktioniert es so nicht...
* Konsequenz - was angedroht/angekündigt wurde, muß auch im Wesentlichen so eintreten. In Dogmatismus sollte
dabei aber nicht verfallen werden...
* Bei Regeln / Verhaltensweisen auch das Warum mit erläutern.
* Klarmachen, daß alles, was auf der Matte geschieht, Teil des "Spiels" ist und ein lauter Ruf/eine Kritik/eine drastische Bemerkung/oder Sonderübungen usw.
nicht gegen die Person als Mensch an sich geht, sondern unter gleichen Umständen auch jeden anderen "treffen" könnte...
* Ehrlichkeit, wenn etwas Mist ist, muß es auch angesprochen werden.
Und ganz trivial:
* für ausreichend Platz auf der Matte sorgen (also genug Matten aufbauen lassen und/oder die Gruppe entsprechend anzuordnen, daß durch Ordnung ein gewisses "Platzgefühl" entsteht und "Durcheinander" unterbunden ist)
Ein wichtiger Punkt fehlt, den erfahrene, ältere ÜL/Lehrer/Trainer gern vergessen: Wenn"Ruhe und Ordnung" gehen z.B. verloren, wenn:
* Kinder überfordert sind
* Kinder unterfordert sind
* Kinder nicht genau wissen, was sie tun sollen
* wenn es Kindern langweilig ist
* wenn Kinder die besondere Aufmerksamkeit haben wollen.
* Kinder den Übungsleiter nicht respektieren
Das kann viele Ursachen haben: der geliebte alte Trainer ist weg, der Altersunterschied zu gering, der Trainer ist
irgendwie komisch, der Trainer ist noch unerfahren
oder der Trainer ist inkonsequent oder fachlich überfordert - sie merken sowas instinktiv...
Ein weiterer Punkt fehlt auch noch, der mir zusehends immer mehr ins Auge fällt:
* Gedankenlosigkeit bzw. Denkfaulheit
Kinder sind Menschen (oder wollen es werden ), der Vorturner ist auch nur ein Mensch.Einem Kind, das aus Langeweile Blödsinn macht, eine Strafe aufzubrummen ist - sorry - das letzte, was richtig sein kann. Die Langeweile muss doch beseitigt werden - durch entsprechende Aufgabenstellungen und Wechsel der Übungsformen
Menschen sind mal gut, mal schlecht, mal irgendwie dazwischen drauf.
Manche brauchen länger, um eine Übung zu verstehen, andere langweilen sich schon
bei der Wiederholung der Erklärung (egal ob verstanden oder nicht),
manche haben ihre 10te Wiederholung schon fertig,
während andere gerade an ihrem ersten Versuch basteln - Kleine Frage: Wo steht da meist der Beibringer,
mit wem beschäftigt er sich wohl gerade?
Was sie lernen müssen, ist, ihre eigene Befindlichkeit (z.B. Langweile, Frust)
auch mal nach hinten zu stellen und im Sinne des Jita-Kyoei die Klappe zu halten...
Das kann und sollte man auch mal erklären, am Anfang oder am Ende vom Training, damit sie wissen,
was die Erwartungen sind.
Eine Sonderübung - "Strafe" würde ich es nicht nennen - ist dann der Weg, ihnen während des Trainings kurz, ohne
viel zu reden, den Sachverhalt nochmal zu verdeutlichen...
Dieser Ermahnungen/"Strafen" sollen nicht weh tuntutor! hat geschrieben:Also: ich bekämpfe Unrufe und Unordnung mit kleinen Strafen und werde feststellen, dass ich sie im Gegenteil noch verstärke - es sei denn, die Strafe tut weh. Aber sind davon die Übungen dem Kind angemessener? Ist das Training dadurch interessanter? Nein, es wird lediglich Ausweichverhalten von Kindern unterdrückt - das ist aber auch schon alles! Die Trainingsqualität bleibt wie sie ist.
(abgesehen davon, daß das Arbeiten mit Schmerzreizen in unserem Kulturkreis
mittlerweile verpönt ist, evt. sogar aus gutem Grund )
- sie müssen anstrengend sein!
Irgendwie ist ab einer gewissen Grund-Belastung nahezu jeder daran interessiert,
ökonomisch mit seinen Kräften umzugehen, ergo wird er versuchen, unnötige Belastungen zu vermeiden.
Dazu ist natürlich nötig, eine Grundbelastung im Training zu erzeugen, die
a) die Energieeffizienz einschaltet, aber
b) die Schwächeren der Gruppe noch nicht überfordert und
c) sie dankbar für Pausen (zwecks Erklärungen usw.) werden läßt
Ein weitere Effekt von Sonderübungen ist, daß der betreffende Übling für die Dauer der Übung vom restlichen
Geschehen abgekoppelt ist, aber in der Regel unter Beobachtung der Gruppe steht, das kitzelt an der Ehre, da will man
nicht als Weichei dastehen... Üblingen, die ihre Begeisterung über die Sonderübungen andere Ausdruck geben, läßt man
natürlich am Vergnügen direkt teilnehmen...
Dann gibt es auch noch welche, die ernsthaft freiwillig mitmachen wollen, warum nicht...
Wenn schon denn schon, dann heißt es laut und deutlich "RUHE!", wenn es mehr als ein, zwei Üblinge sind, die quatschen.* nicht anonym ermahnen ("ihr sollt ruhig sein") --> beim Namen nennen
Da fällt mir noch ein Punkt ein, der heutzutage beobachtbar ist:
* "Soziale" Abkopplung (der einzelne Übling erkennt sich als Einzel-Individuum nicht als Adressat von Regeln bzw.
Aufforderungen, die an die Gemeinschaft gerichtet sind usw.)
Hier muß ich Dir widersprechen, ich weiß aber, daß es ein Thema ist, welches mit Fingerspitzengefühl gehandhabt werden* keine Pauschalisierung oder "Sippenhaft" --> ist IMMER ungerecht
sollte.
Meiner Meinung nach kann u. muß "die Gruppe" einwirken auf den Einzelnen.
Wenn sie das nicht tut, sondern evt. noch unterschwellig Fehlverhalten toleriert oder gar fördert, dann ist eine
"Sonderübung" mit der gesamten Gruppe nicht ungerecht, sondern weist sie darauf hin, daß etwas nicht so läuft, wie
es sollte.
Damit eine Gruppe als Gruppe "funktioniert", muß aber erstmal das Bewußtsein
in unseren kleine Einzelkämpfern, Individualisten, "ganz besonderen Kindern" usw. geweckt werden, zu einer,
zu dieser Gruppe zu gehören - und zwar in guten, wie auch in schlechten Zeiten -
Sonderübungen stehen dann trainingsmäßig beispielhaft für "schlechte Zeiten"
Stellt man dann die gesamte Gruppe noch gelegentlich vor Herausforderungen, die die Einzelnen so nicht anderswo
erfahren, dann schweißt es die Gruppe fester zusammen und es kommt ein gewisser "Stolz" dazu, Teil der Gruppe zu sein.
Derartige Trainingsgruppen achten dann recht gut auf ihre "Querschläger",
eine Ermahnung "Jetzt hör endlich mit dem Quatsch auf" oder "Hey wir sollen antreten, macht schnell" funktioniert meiner
Erfahrung nach effektiver, als wenn der ÜL jemanden ermahnen oder "antreiben" muß o.ä.
Auch Neulinge werden effektiver in die Gruppe eingebunden, da ihnen von den "alteingesessenen" Gruppenmitgliedern
ganz schnell die Regeln vermittelt werden. Das spart dem ÜL Zeit und Nerven, er muß halt nur drauf achten, daß
sich die Gruppendynamik nicht in eine ungesunde oder schädliche Richtung entwickelt...
Individuelle Sonderübungen lassen sich immer gut mit "Freiwilligkeit" begründen :
Wer sich nicht ausgelastet fühlt, soll etwas reden oder albern um sich bemerkbar zu machen und bekommt dann
individuelle Übungen... Ach Du willst lieber Fußtritte üben? (bei einem, der nach anderen aus mehr oder weniger Spaß tritt), kein
Problem: Hier steht die Hochspringmatte, hier stellst du dich hin, so geht der Tritt richtig und nun übe, wenn Du fünfzig
fertig hast, dann übe mit dem anderen Bein...
Gruppen-Sonderübungen bei allgemeiner Unruhe, da sage ich es ihnen gelegentlich so an: Leute, ihr erwartet von _mir_ als
Trainer, daß ich mir tolles Training für _euch_ ausdenke, allerdings kann ich mich bei _eurer_ Unruhe schlecht konzentrieren und da fallen mir dann leider immer doch nur Liegestütze ein..
Das bezieht sich natürlich alles nur auf Üblinge, die schon ein gewisses Bewußtsein und Denkvermögen mitbringen und
aus eigener Entscheidung beim Judo sind, bei Kleinkindergruppen funktioniert es so nicht...
Weitere Punkte:Folgende Verhaltensweisen als ÜL helfen meistens:
* klare Ansagen - vielleicht das Schwierigste an dem "Job"
* immer die ganze Gruppe beobachten
* sich nicht zu lange mit Einzelnen befassen
* auch den entfernt Übenden zeigen, dass man sie im Blick hat (z.B. loben auch wenn man über die ganze Matte rufen muss)
* Konsequenz - was angedroht/angekündigt wurde, muß auch im Wesentlichen so eintreten. In Dogmatismus sollte
dabei aber nicht verfallen werden...
* Bei Regeln / Verhaltensweisen auch das Warum mit erläutern.
* Klarmachen, daß alles, was auf der Matte geschieht, Teil des "Spiels" ist und ein lauter Ruf/eine Kritik/eine drastische Bemerkung/oder Sonderübungen usw.
nicht gegen die Person als Mensch an sich geht, sondern unter gleichen Umständen auch jeden anderen "treffen" könnte...
* Ehrlichkeit, wenn etwas Mist ist, muß es auch angesprochen werden.
Und ganz trivial:
* für ausreichend Platz auf der Matte sorgen (also genug Matten aufbauen lassen und/oder die Gruppe entsprechend anzuordnen, daß durch Ordnung ein gewisses "Platzgefühl" entsteht und "Durcheinander" unterbunden ist)
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
@Fritz: zu so später Stunde noch so sinnvolles schreiben - Chapeau!
Vielen Dank für die Ergänzungen. Zwei besonders wichtige Hinweise finde ich in Deinem Beitrag und möchte sie kurz aufgreifen.
Wenn es im Verhältnis zwischen Gruppe und ÜL nicht stimmt, dann sitzt das Problem tiefer und es gibt keine einfache Lösung mehr. Dann fällt das Ganze aber nicht mehr unter die Rubrik "wie sorge ich für Ruhe und Ordnung", dann ist ein echtes Konflikmanagement gefragt.
Ansonsten finde ich Deinen Hinweis auf "Selbstreinigungskräfte" innerhalb der Gruppe hilfreich. Mit diesen muss man aber geschickt umgehen. Nicht dass der ÜL den Rest der Gruppe gegen sich aufbringt, anstatt sie dazu zu bringen, die Störenfriede per mehr oder weniger sanftem Gruppendruck zu mäßigen. Das muss also mit sehr viel Fingerspitzengefühl passieren, sonst kann der Schuss nach hinten losgehen.
Ansonsten ist meine These, dass ich durch eine professionelle Vorbereitung und Unterrichtsführung erhebliche Anteile eines Störpotentials präventiv vermeiden kann - was es mir dann umso einfacher macht, mit relativ kleinen Maßnahmen und nicht mit dem großen Hammer, Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten.
Vielen Dank für die Ergänzungen. Zwei besonders wichtige Hinweise finde ich in Deinem Beitrag und möchte sie kurz aufgreifen.
Wenn es im Verhältnis zwischen Gruppe und ÜL nicht stimmt, dann sitzt das Problem tiefer und es gibt keine einfache Lösung mehr. Dann fällt das Ganze aber nicht mehr unter die Rubrik "wie sorge ich für Ruhe und Ordnung", dann ist ein echtes Konflikmanagement gefragt.
Ansonsten finde ich Deinen Hinweis auf "Selbstreinigungskräfte" innerhalb der Gruppe hilfreich. Mit diesen muss man aber geschickt umgehen. Nicht dass der ÜL den Rest der Gruppe gegen sich aufbringt, anstatt sie dazu zu bringen, die Störenfriede per mehr oder weniger sanftem Gruppendruck zu mäßigen. Das muss also mit sehr viel Fingerspitzengefühl passieren, sonst kann der Schuss nach hinten losgehen.
Ansonsten ist meine These, dass ich durch eine professionelle Vorbereitung und Unterrichtsführung erhebliche Anteile eines Störpotentials präventiv vermeiden kann - was es mir dann umso einfacher macht, mit relativ kleinen Maßnahmen und nicht mit dem großen Hammer, Ruhe und Ordnung aufrecht zu halten.
I founded a new system for physical culture and mental training as well as for winning contests. I called this "Kodokan Judo",(J. Kano 1898)
Techniques are only the words of the language judo (Cichorei Kano, 24.12.2008)
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- judoka50
- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1491
- Registriert: 06.11.2006, 13:09
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
- Kontaktdaten:
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
funktionieren sehr gut, wenn man das Training oder die Vorführung/Erläuterung unterbricht, in der Mattenmitte stehen bleiibt und gar nichts macht."Selbstreinigungskräfte" innerhalb der Gruppe
Einfach nur mit meinem Uke stehen bleiben und zu den Störenfrieden hinschauen. Es dauert nicht lange, bis diejenigen in der Gruppe, die etwas "erwarten" die anderen ansprechen oder anstossen um sie aufmerksam zu machen.
Viele Grüße
U d o
U d o
-
- Weiß Gurt Träger
- Beiträge: 3
- Registriert: 25.09.2008, 21:22
- Bundesland: Baden-Württemberg
- Verein: TSG Balingen
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Danke für den Tipp, das haben wir auch schon des öfteren versucht, nur ist es sehr schwer für die kleinen zu verstehn in welche Richtung sie müssen und es geht wieder eine zeit bis es weiter gehen kann. Und das mit dem Kreis klappt auch nicht wirklich weil das mit einem Kreis irgendwie nie hinbekommen.Mit festen Wechselschemata arbeiten:
Am einfachsten ist alle Paare im Kreis, ein Partner innen, einer außen und beim Wechsel geht der innere eins weiter,
Richtung vorher festlegen.
Etwas komplizierter ist dieses: Alle Paare stehen in einer Reihe, so daß eine Doppelreihe entsteht:
a - A
b - B
c - C
d - D
e - E
f - F
Nach dem Wechsel sieht es dann z.B. so aus:
A - B
a - C
b - D
c - E
d - F
e - f
Aber ich werd es die nächsten Trainings auf jedenfall weiterhin versuchen.
Grüsse Dani
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Hallo Dani_,
wenn die Kinder Orientierungprobleme mit Fritz' Vorschlag des Wechsels gegen den Uhrzeigersinn haben, kannst du ihn sogar noch vereinfachen:
a - A
b - B
c - C
d - D
e - E
f - F
wird zu
a - B
b - C
c - D
d - E
e - F
f - A
Es bewegt sich also immer nur die gleiche Reihe, die andere ist an ihrem Platz fixiert. Ich habe irgendwo mal den Namen Gassenrandori dafür gehört.
Nachteil: Nur die Hälfte der Kampfpaarungen wie beim Uhrzeigerwechsel möglich.
wenn die Kinder Orientierungprobleme mit Fritz' Vorschlag des Wechsels gegen den Uhrzeigersinn haben, kannst du ihn sogar noch vereinfachen:
a - A
b - B
c - C
d - D
e - E
f - F
wird zu
a - B
b - C
c - D
d - E
e - F
f - A
Es bewegt sich also immer nur die gleiche Reihe, die andere ist an ihrem Platz fixiert. Ich habe irgendwo mal den Namen Gassenrandori dafür gehört.
Nachteil: Nur die Hälfte der Kampfpaarungen wie beim Uhrzeigerwechsel möglich.
Herzliche Grüße,
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
-
- 3. Dan Träger
- Beiträge: 2161
- Registriert: 20.05.2006, 14:54
- Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Man wechselt zwar den Partner, aber es wird immer wieder welche geben, die zusammen Unsinn machen. Das Einzige, was es bringt, ist, dass man mal mit einem größeren, kleineren, leichteren, schwereren, guten oder weniger guten Partner zu tun hat.
Wie ich schon schrieb, etwas Verantwortung abgeben und im Auge behalten oder von ihm oder ihnen gewisse Techniken vorführen lassen. Dabei nicht schlecht machen, sondern ihm nur seine Fehler von den Nichtstörern korrigieren lassen. So lernen die Kinder zu analysieren und verstehen.
Wie ich schon schrieb, etwas Verantwortung abgeben und im Auge behalten oder von ihm oder ihnen gewisse Techniken vorführen lassen. Dabei nicht schlecht machen, sondern ihm nur seine Fehler von den Nichtstörern korrigieren lassen. So lernen die Kinder zu analysieren und verstehen.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト
Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
Non scholae sed vitae discimus (Nicht für die Schule - für das Leben lernen wir)
You're only as old as you date. Keep em young boys!
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Das "Problem" beim Partnerwechseln ist nicht, daß zwei zusammen Unsinn machen,Man wechselt zwar den Partner, aber es wird immer wieder welche geben, die zusammen Unsinn machen. Das Einzige, was es bringt, ist, dass man mal mit einem größeren, kleineren, leichteren, schwereren, guten oder weniger guten Partner zu tun hat.
sondern daß, wenn man der Gruppe freie Hand läßt,
- in der Regel immer drei zusammenstehen, wovon zwei unbedingt mit dem/der Dritten üben wollen,
- Leute alleine rumstehen, weil keiner mit ihnen üben will oder sich schlicht zu blö-- ähm zu ungeschickt sind,
sich jemanden zu suchen.
- plötzlich immer nur Mädchen mit Mädchen zusammen üben und Weißgurte mit Weißgurten...
- bestimmte Kinder komischerweise nur an körperlich "schwächere" als Partner wählen
usw.
Das führt dann zu Unruhe, Streitereien, Grüppchenbildung, persönlichen Frust und Aufbau von Abneigungen,
Dünkel usw..
Und muß meiner Meinung nach deshalb unterbunden werden, gemäß der
Devise: ich muß jemanden nicht unbedingt "lieben" können, um mit ihm üben können.
Mit freundlichem Gruß
Fritz
Fritz
-
- Weiß Gurt Träger
- Beiträge: 3
- Registriert: 25.09.2008, 21:22
- Bundesland: Baden-Württemberg
- Verein: TSG Balingen
Re: Wie sorgt ihr für Ruhe und Ordnung?
Da bin ich auch deiner Meinung Fritz, das ist dann auch das Problem, daß die Jungs nicht mit den Mädels machen wollen und umgekehrt oder gerade, wie du auch gesagt hast, drei zusammenstehen und sie sich nicht entscheiden können. Deswegen haben wir es auch mit dem Wechseln in der Reihe versucht, was dann auch etwas besser klappt, weil der Partner sozusagen "bestimmt" wird.
Grüsse Dani