Krafttraining

[Reaktivator]

Technik ist schön und gut, aber wenn man im modernen Sportjudo (!) Turniere gewinnen will, dann kommt man um ein (natürlich richtig durchgeführtes) Krafttraining einfach nicht herum.

Übrigens nicht nur im "modernen Sportjudo":
Auch wenn man 60 Jahre und mehr zurückblickt, wird man feststellen, daß sogar so herausragende Vertreter des sogenannten "Sportjudo" wie z.B. der Alljapanische Meister Tokio Hirano trotz ihrer hervorragenden Technik viel Wert auf ein ausgeprägtes Krafttraining gelegt haben....

[Jano]

Tja mein lieber Lin Chung, schon am ersten Tag ist allein der Koreaner Choi mit 5 Ippons durch das Turnier gerauscht. Fürs Halbfinale hat er gegen den amtierenden Weltmeister gerade 24 Sekunden gebraucht um ihn mit einer lupenreinen Technik zu werfen, und mehr Ippon, als er im Finale geworfen hat, geht kaum noch.
Ansonsten ist es kein Geheimnis, dass in Finalkämpfen selten das schönste Judo zu sehen ist, es aber gerade diese Kämpfe sind, die man dann zu sehen bekommt. Ich bin sicher, in Peking gab es mehr als genug wunderschöne Ippons.

Wenn du es so viel besser kannst und "richtiges Judo" so überlegen und so viel besser ist, dann zeig uns doch bei den nächsten Spielen mal selbst ein paar schöne Ippons! Mir geht dieses ständige Mießgemache nur noch auf den Sack. Vor allem wenn es dauernd von Leuten kommt, die in Peking innerhalb von Sekunden in der Luft zerissen und unter die Matte gezimmert werden würden. Meine Meinung.

[Yarennoka]

Ich finde es ehrlich gesagt auch reichlich lächerlich, dass selbst Olympioniken hier im Forum von manchen Leuten jegliches technisches Können abgesprochen wird.

Blablabla... jackenraufen... blabla... Kraftmeierei...
Du kannst bei solchen Weltklasse-Athleten nicht einfach hingehen und mirnichtsdirnichts mal schnell deren falsche Bewegung ausnutzen oder sie erzwingen. Die machen nämlich einfach zu gut Judo.

Kräftemäßig ist die Weltspitze so dicht beeinander, dass ganz andere Faktoren entscheidend sind.
Nämlich Technik und Taktik. Bei olympischen Spielen überhaupt eine Wertung zu machen, ist schon eine wahnsinnige Leistung. Das passiert nicht einfach durch Krafttraining.

Gut... bei Ole mag zusätzlich die überlegene Kondition eine Rolle gespielt haben;-) Aber auch hier gilt: Auf den Punkt körperlich topfit zu sein, ist eine Kunst.

Um die Weltspitze anzuführen, müssen in einem Athleten konditionelle, taktische und, man glaubt es kaum, auch technische Aspekte höchst ausgeprägt sein.

[tutor!]

Ich finde es ehrlich gesagt auch reichlich lächerlich, dass selbst Olympioniken hier im Forum von manchen Leuten jegliches technisches Können abgesprochen wird

Nun, da sprichst Du mir aus der Seele. Natürlich gibt es auf den unteren und mittleren Ebenen Wettkämpfer mit viel Kraft und begrenzter Technik. Das gilt aber nicht für die höheren Ebenen und schon gar nicht für die nationale oder gar internationale Spitze.

Dass hier vielleicht nicht immer spektakuläre Wertungen herauskommen - obwohl es ja viele Ippons gibt - liegt einfach daran, dass die Spitzenleute auch ausgezeichnet verteidigen können. Das war in den 60er und 70er Jahren noch nicht in dem Maße der Fall. Die Leistungsdichte war einfach viel geringer und heutzutage haben zudem alle Nationen umfangreiches Videomaterial aller Gegner zur Verfügung. So kennt man gegenseitig alle Stärken und Schwächen und kann mit einer entsprechend ausgeklügelten Taktik in den Kampf gehen - sowohl in der Offensive als auch in der Defensive.

Umso bewundernswerter ist es, wenn dann doch noch einer der Kämpfer mit einer Technik durchkommt.

Dem Laien entzieht sich allerdings die dahinterstehende Taktik vollkommen. Und für den, der nicht versteht, was da auf der Matte eigentlich passiert, ist es natürlich langweilig auf einen Wurf zu warten, der dann nicht kommt.

Aber man kann ja auch schlecht jemandem verbieten, sich zu verteidigen - obwohl es ja schon Bestrafungen für Scheinangriffe, negatives Judo usw. gibt.

[Lin Chung]

schon am ersten Tag ist allein der Koreaner Choi mit 5 Ippons durch das Turnier gerauscht. Fürs Halbfinale hat er gegen den amtierenden Weltmeister gerade 24 Sekunden gebraucht um ihn mit einer lupenreinen Technik zu werfen, und mehr Ippon, als er im Finale geworfen hat, geht kaum noch.

...na bitte, geht doch. Unsere können das nicht????

Wenn man in den anderen olympischen Disziplinen reinschaut, sieht man die Deutschen auch hinterherlaufen (vor allem einige Medallienanwärter), bzw. badengehen.

Wir sind anscheinend nur am Schlafen, anstatt hellwach. Ole war mal die Ausnahme.

[Jano]

Muss dich wieder enttäuschen, auch "unsere" haben deutlich mehr als einmal Ippon geworfen. Erst vorhin hat Behrla mal eben den favorisierten Japaner Keiji Suzuki aus dem Turnier geworfen. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Was erwartest du? Das alle Deutschen Teilnehmer auf Platz eins marschieren, als wäre es eine Kreismeisterschaft? Es ist Quark zu behaupten, die Deutschen wären bis auf Ole nur am Schlafen. Zu Olympischen Spielen trifft man auf Gegner, nicht auf Opfer. Und gerade im Judo ist die Weltspitze so eng zusammengerückt, dass man kaum noch Chancen hat, den Sieger vorherzusagen. Da fliegen auch die Japanischen Ex-Weltmeister und Olympiasieger schon mal gegen einen unbekannten Mongolen raus.

Und da du ja gefragt hast, wo die Ippons in Peking seien vielleicht mal noch etwas zu den wenigen Wertungen, die es in Finalkämpfen gibt:
Ich hab mir mal die aktuellen Statistiken angeschaut. Insgesamt wurden bisher in Peking 199 Kämpfe mit Ippon beendet. Bei den Männern sind das 46 Prozent der Begegnungen, bei den Frauen immerhin noch 44 Prozent.
Insgesamt wurden bisher fast eintausend Wertungen (980) erzielt.
Da man davon im Fernsehen leider fast nix zu sehen bekommt, kann schon mal ein falscher Eindruck aufkommen...

[judoka50]

Nobby - Du musst Dich, zumindest wenn Du von einem in das andere Forum wechselst, auch mal ein wenig die Einstellungen wechseln, bzw. dem Forum anpassen.
Hier geht es nicht um Jackenraufen - hier schreiben wir über den Judosport.

[Fritz]

Das Thema ist Krafttraining. Bitte bleibt beim Thema.
Also Olympia und andere Foren haben in diesem Faden nichts verloren

[Eri-seoi-nage]

Um die Weltspitze anzuführen, müssen in einem Athleten konditionelle, taktische und, man glaubt es kaum, auch technische Aspekte höchst ausgeprägt sein.

Das hat vorhin Yarennoka gesagt, damit hat er doch völlig recht. Und Kraft braucht man halt noch.

Ps.: Habe mal eine Frage, wie hat der Behrla den Suzuki besiegt?

[Jano]

Behrla hat Suzuki mit einem Abtaucher erwischt.

Zum Thema Kraft: Yarennoka hat in seinen Ausführungen nicht vergessen, dass man eben doch auch ein bissl Kraft braucht.
Kraft zählt zu den konditionellen Fähigkeiten, wurde also in dem Sinne mit eingeschlossen. Man darf nicht den Fehler machen, "Kondition" mit "Ausdauer" gleichzusetzen.

[Lin Chung]

Okay Udo, dann muss ich wohl mal aufpassen.
Aber eine Meinung haben darf ich ja hier noch?

Wir sind anscheinend nur am Schlafen, anstatt hellwach. Ole war mal die Ausnahme.

Wenn ich schreibe, dass sie einiges verschlafen, dann ist das meine Meinung und unsere Olympioniken sind für mich keine Heiligen, sondern Menschen aus Fleisch und Blut.

Wenn dann jemand anderer Meinung ist, lasse ich sie auch gelten.
Irgendetwas muss ja sein, wenn nur ganz wenige von uns weiterkommen.
Denn das: "Kräftemäßig ist die Weltspitze so dicht beieinander" bezieht sich wohl nicht auf unsere Jungs. Auch meine Meinung.

Tja mein lieber Lin Chung, schon am ersten Tag ist allein der Koreaner Choi mit 5 Ippons durch das Turnier gerauscht.

...ärgert mich schon ein bisschen, immerhin ist TKD eine koreanische KKst und nicht Judo.
Da hätte ich lieber einen Japaner gesehen oder einen von uns.