Jûdô Inyo Ryu?

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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st.gregor

Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von st.gregor »

0816 hat geschrieben:Eine Trennung in "Sport-Judo" und "Traditionelles Judo" gibt es nicht.
Das dürfte wohl sehr definitionsabhängig sein. Judo - im Sinne Kanos - ist weit mehr als "nur" Randori und Kata, mehr als Goshinjutsu und all die anderen Teilaspekte, die hier diskutiert worden sind. Judo ist all das plus X, wobei X die Bereiche sind, die über den rein technischen Bestand des Judo hinausgehen. Lies doch bitte einmal bei Niehaus nach, wie umfassend Kanos Verständnis vom Judo war und frag dich mal ernsthaft, wieviel davon auf den real existierenden Matten der DJB/DDK - Gruppen umgesetzt wird. Und jetzt sage bitte keiner, die offiziellen Vorgaben eines Verbandes und das, was auf den Matten umgesetzt wird hätten ja nichts miteinander zu tun. Doch haben sie.
Und ein Sportverband hat halt andere Strukturen, andere Ziele und (ja auch) andere Werte als eine hierachisch aufgebauter Kampfkunststil. Du magst in deinem Verein - im Rahmen des vom DJB gebilligten - ein sehr traditionelles Judo betreiben, deine Schwerpunkte auf die Bereiche legen, die von verbandsoffizieller Seite vernachlässigt werden. Gut so. Aber solange du den Strukturen des DJB verhaftet bleibst (über Wettkämpfe, Prüfungen, Satzungen usw.) kannst Du keine "traditionelles Judo" im Verständnis von "Judo als Kampfkunst" betreiben. Dein Judo ist und bleibt Sport oder im Idealfall Sport plus nochwasanderes. Aber das ist dann immer noch keine Kampfkunst, tut mir leid.
Zu den Unterschieden mal bei Karl Friday nachlesen.
Saori hat geschrieben:Fakt ist, daß Tom Herold im Kampfkunstforum wegen einer Nichtigkeit per PM andere User konkret damit bedroht hat, bei ihnen im Training zum "Randori" aufzutauchen.
Ääähhhhhmmmm, wenn Tom was per PM mitteilt, woher weißt du das denn? Und Randori ist - wenn ich nicht sehr irre - eine Trainingsform des Judo. Demnach wäre es auch eine Drohung, wenn ich ankündige zu einem Fußballtraining zu gehen und dort mitzuspielen? Zugegeben: So wie ich Fußball spiele wäre es eine Drohung, aber darum geht es hier nicht...
Abelaze hat geschrieben:Mir geht es permanent um Begrifflichkeiten und um Methoden "die Wahrheit" ans Licht zu bringen.
Die Holzhammermethode eures Chefs halte ich für falsch, IHM widerspreche ich. Aber da ihr das gleichsetzt, weil er ja nur Kanos Worte 1:1 umsetzen will, folgert ihr einen Widerspruch zu Kano. Tja...
Wer ist "ihr"? Ich persönlich habe nicht aus meinem Verhältnis zu Tom einen Widerspruch zu Kanos Aussagen in deinen Postings gefunden, sondern in deinen Aussagen selbst, erspar mir bitte die Mühe dieses ganzen Krams hier noch einmal zu zitieren.
Abelaze hat geschrieben:Ich nenne das Fundamentalismus. Dem Mullah zu widersprechen ist Gotteslästerung, denn er gibt nur das Wort Gottes wider...
dir kommen die Begrifflichkeiten abhanden. Iss lieber mal ´nen Apfel... :alright

Stephan
disputatio
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von disputatio »

A propos Fußball. Ein gutes Stichwort st.gregor ;-)
Ich kann bisher viele Meinungen nachvollziehen.
Um Beispiele zu nennen: Ich kann die Meinung von Abelaze nachvollziehen und auch die von Tom Herold. Ich kann sogar seine, wie einiges es vielleicht nennen möchten, aggressive Art aus mehreren Gründen nachvollziehen. Diese Gründe möchte ich hier nun nicht weiter nennen, es sind immerhin nur Vermutungen von mir. Wie sollte es anders sein, ich kenne ihn nur durch das Forum und seine Posts. Sollte es ihn selbst interessieren: PM.
(Wobei ich auch einer bin, der zwischen "verstehen" und "nachvollziehen" unterscheidet.)

Aber hier wird ja teilweise so sehr verallgemeinert und die jeweils andere Seite schlecht gemacht... Am besten ich hänge meine Gis in den Schrank und spiele Fußball. Sogar da scheints toleranter zuzugehen.

Ji ta yu-wa kyo ei.
Abelaze
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Abelaze »

st.gregor hat geschrieben:
Abelaze hat geschrieben:Ich nenne das Fundamentalismus. Dem Mullah zu widersprechen ist Gotteslästerung, denn er gibt nur das Wort Gottes wider...
dir kommen die Begrifflichkeiten abhanden. Iss lieber mal ´nen Apfel... :alright

Stephan
Okay, etwas dramatisiert, aber lies mal, was Wikipedia zur Erklärung des Fundamentalismus schreibt, ich sehe ehrlich gesagt tatsächlich Parallelen.

"Fundamentalismus ist allgemein gesehen eine Überzeugung, die sich zu ihrer Rechtfertigung auf eine Grundlage beruft, die auf einer Letztbegründung beruhe und absolut wahr sei. Nicht nur Religionen, sondern auch Philosophien, Weltanschauungen oder politische Theorien vertreten so nicht selten den Anspruch auf den Besitz der absoluten Wahrheit, was praktisch einhergeht mit einer Aufspaltung der Mitmenschen in Rechtgläubige und Falschgläubige bzw. im Konfliktfall in Freund und Feind (Manichäismus).
Im weitesten Sinne wird als fundamentalistisch eine religiöse oder weltanschauliche Bewegung bezeichnet, die eine Rückbesinnung auf die Wurzeln einer bestimmten Religion oder Ideologie fordert, welche notfalls mit radikalen und teilweise intoleranten Mitteln durchgesetzt werden soll."


Werte es nicht als Angriff, es ist so nicht gemeint.
Das mit dem Apfel is übrigens ne super Idee...
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Lin Chung »

Meine Güte.
Solange man Kampfkunst und Sport nicht unterscheiden kann, sollte man erst mal nachlesen, bevor man postet.
Fakt ist jedenfalls, dass dort, wo der Judosport aufhört, die Kampfkunst Judo anfängt.
Was den fehlenden Inhalt betrifft, so wurde das schon hinreichend besprochen.
Grüße
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von st.gregor »

@Abelaze
In dem von Dir (bzw. Wikipedia) dargestellten Sinn sind alle Kampfkünste fundamentalistisch, da strikt autoritär organisiert und mit einem umfassenden, abgeschlossenen philosophischen Unterbau versehen. Das ist in dem Sinne sinnvoll, in dem ein Kampfpanzer eben auch ein Auto ist... :P

Grüße


Stephan
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Abelaze »

st.gregor hat geschrieben:@Abelaze
In dem von Dir (bzw. Wikipedia) dargestellten Sinn sind alle Kampfkünste fundamentalistisch, da strikt autoritär organisiert und mit einem umfassenden, abgeschlossenen philosophischen Unterbau versehen. Das ist in dem Sinne sinnvoll, in dem ein Kampfpanzer eben auch ein Auto ist... :P

Grüße


Stephan
8)
Christopher
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Christopher »

Ich möchte nur mal kurz einwerfen, dass du, Abelaze, Kano schon in dem Moment widersprichst, in dem du sagst, dass es keine Tritte und Schläge im Judo gebe, weil es ja nur ein Sport sei. Nebenbei trugen schon einige Ju-jutsu Stile das Judo in ihrem Namen.
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Hofi »

@ Christopher: Über den Punkt sind wir, glaube ich, schon lange hinaus und ich denke Abelaze ist da inzwischen (siehe oben seine Antwort auf Fritz) anderer Ansicht.
Bis dann
Hofi
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Abelaze »

[Fritz: Habe diesen Beitrag als Antwort auf diesen Beitrag hierher verschoben]
tom herold hat geschrieben: Mein Kritikpunkt war vielmehr dieser: WARUM betont man (wie etwa Abelaze das so vehement getan hat), daß der "ganze alte Kram" heute keinerlei Bedeutung mehr hat - und stellt sich dann hin und halluziniert irgendwelche "Budo-Werte", die es gar nicht gibt? Tom
Tom, da du mich jetzt schon zum zweiten mal völlig falsch (bzw. gar nicht) zitierst und mir eine Meinung unterschiebst, die ich nicht habe, sehe ich mich gezwungen es noch einmal zu erklären:

HEUTE versteht man unter Judo etwas völlig anderes als das, was man unter Judo verstehen sollte. Das liegt sicher an der Tatsache, dass das traditionelle Judo eine Art Dornrößchenschlaf in den letzten Jahrzehnten führte. Das Judo wieder zu dem werden zu lassen, was es mal war scheinst du dir, Tom, auf deine Fahnen geschrieben zu haben. Soweit okay.
Ausserdem habe ich NIE bezweifelt, dass es im trad. Judo Schläge und Tritte usw. gab. (sowas kannst du mir nur aus dem Zusammenhang gerissen unterjubeln)

Meine Scheuklappen sind lediglich praktischer Natur. Denn ich sehe es nicht ein, dass du, um deinem Ziel näherzukommen, 1.) das Sportjudo so unprofessionell in den Dreck ziehst (ich erspare mir deine Zitate aufzuführen) und zweitens hunderttausenden von Menschen den "neuen und alten" Begriff des Judos in das Hirn zu dreschen versuchst.
Es gibt durchaus Leute, die ähnliche Ansichten wie du vertreten, dies aber auf sympathische Weise vermitteln.
Meine derzeitigen Ansichten berücksichtigen die derzeitigen Umstände, was du nur in negativer Hinsicht tust.

Meine Ansicht ist, das man das trad. Judo HEUTE nicht mehr Judo nennen sollte, um es populär zu machen, sondern Kano-Jitsu oder wie auch immer. Hinter vorgehaltener Hand kann man es dann natürlich das Ur-Judo, das echte und das wahre Judo nennen. Natürlich war das nicht im Sinne Kanos, aber sicher war auch nicht in seinem Sinne, dass die Entwicklung dahin geht, wo sie heute ist. Uns beide, Tom, unterscheiden nicht die Tatsachen (du hast da sicher mehr Know how), sondern eher die Ansicht der Methode der "Wiedereinführung". Mit totale Ignoranz deswegen vorzuwerfen ist auch nur bequem! Ich würde mit Wattebällchen die Rückbesinnung versuchen, du mit dem Holzhammer.
Wahrscheinlich hättest du bisher auch mehr Erfolg gehabt, wenn du nicht so borniert und voreingenommen wärst. Hast selbst mit Sportjudo angefangen und nun ist das alles Müll??? Kannst du so sehen - aber behalte es für dich oder ändere deine Taktik. Ist nur ein gute gemeinter Rat. Und der hat nichts mit Judowissen zu tun. Sondern mit sozialer Kompetenz. Oder hat Kano da auch was geschrieben, was deinen inakzeptablen Umgang mit dem Sportjudo angeht? Oder rechtfertigt ein klärendes Randori solche Meinungsverschiedenheiten?

Falls du mich immer noch nicht verstehen willst:

Die USA sind sicher ein wunderschönes Fleckchen Erde. Sein Ruf ist aber zum Kotzen und das liegt an der Führung dieses Landes. Wenn mir ein Oberhaupt einer Stilrichtung/Sportschule total unsympathisch ist, dann kann der Stil so gut sein wie er will - ich werde da nicht hingehen! Und das, was du über Sportjudoka ablässt, ist derartig kontraproduktiv, dass nur die wenigsten Sportjudoka bei dir "angekrochen" kommen. Von dir würde ich mir mittlerweile schon aus Prinzip nichts mehr beibringen lassen.

Zumal du immer noch nicht verstanden hast, worum es mir geht. (Und deine Schüler scheinbar auch nicht)

Wenn erstmal 20 Jahre lang das Kano-Jitsu (ich nenne es mal frecherweise weiter so) etabliert ist und die meisten nun auch wissen, dass das das echte Judo ist, dann käme langsam deine Zeit die Begrifflichkeiten gerade zu rücken.
In den nächsten 20 Jahren bräuchtest du dich dadurch nicht Judoka zu nennen wie die meisten sinnlos jackenringenden Sportjudoka. Wäre doch toll, wenn du nicht mehr mit diesen degenerierten Möchtegernjudoka in einen Topf geworfen wirst, hm? :ironie3
Meine andere Strategie ist kein Grund mir Dummheit und Ignoranz vorzuwerfen! Und es ist auchkein Widerspruch zu Kano, denn es sind lediglich zwei kleine Wörter! Und kein anderes System, oder sonstwas. Nur, weil man etwas anders nennt, ist es noch lange nicht auch inhaltlich etwas anderes. Somit ist die Intoleranz mehr bei dir zu suchen.
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von tom herold »

Abelaze schreibt:
"Wahrscheinlich hättest du bisher auch mehr Erfolg gehabt, wenn du nicht so borniert und voreingenommen wärst."
:rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl

Ich weiß nun sicher, daß wir "Erfolg" sehr verschieden definieren. Extra für dich: wir haben nicht die Absicht, "Erfolg" zu haben, indem wir eine große, schwerfällige, von Bürokraten gelenkte Organisation aufbauen. So etwas gibt es schon und es dient uns als abschreckendes Beispiel.

Abelaze schreibt:
"Meine Scheuklappen sind lediglich praktischer Natur."
:rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl :rofl

Er schreibt weiter:
"Es gibt durchaus Leute, die ähnliche Ansichten wie du vertreten, dies aber auf sympathische Weise vermitteln."
Wie gehabt: wenn man mir schon fachlich nicht fundiert widersprechen kann, wenn man also inhaltlich nichts gegen mich vorbringen kann, dann muß die äußere Form herhalten.
Formale Kritik also.

Wie mich das inzwischen langweilt .... :new_sleeping

Ich betone noch einmal (weil es notwendig zu sein scheint) daß jeder gern alles trainieren kann, was er möchte.
Es gibt auch keine Möglichkeit, die in meinen Augen zumindest fragwürdige Verwendung des Begriffs Jûdô durch die Organisationen der gleichnamigen Sportart zu unterbinden.

Es gibt aber die Möglichkeit, die größten Fehler, ja regelrechten Eseleien beim Namen zu nennen und sie mit dem zu vergleichen, was Kano schrieb.
Seltsamerweise wollen mir da nur jene den Mund verbieten, deren Bild des Jûdô ich damit in Frage stelle.
Wohl eher eine Frage des Persönlich-Beleidigtseins, weil man sich plötzlich abgewertet sieht. Siehe meine Ausführungen zu "Sportjudoka Meiermüllerschulze". Die entsprechenden Reaktionen kamen - wie immer - von jenen, die sich in diesem Bild wiedererkannt haben, das aber um jeden Preis leugnen.
Wie langweilig ...

Tom
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Jano »

Nichts für ungut Abelaze :alright , Tom wehrt sich seit Jahren mit Händen und Füßen sehr erfolgreich gegen die Einsicht, dass Kritik an ihm sich so gut wie immer auf seine "Umgangsformen" bezieht, und nicht auf die sachlichen Inhalte. Warum er das nicht versteht, weiß er vielleicht noch nicht mal selber. Man hat oft genug versucht, ihm das klar zumachen, leider ohne, oder mit nur kurzfristigem Erfolg.

Obwohl dein Ärger verständlich ist, war dein Post andererseits auch nicht unbedingt der diplomatischste und freundlichste.
Hat bei mir zwar auch eine ganze Weile gedauert, bis ich es kapiert habe, aber: Hier jetzt wieder zurück zu schießen, wird nix bringen, außer noch mehr Ärger und ewiges hin und her. Wenn du das verstanden hast, lebst du gleich wieder entspannter. Mein Blutdruck ist jedenfalls wieder so weit in Ordnung, seit ich seit ein paar Tagen einfach immer konsequent genau dort aufhöre weiter zu lesen, wo Vokabeln wie "dumm / dümmlich", "ignorant", "pervertiert", "DJB" oder ähnliche auftauchen, oder sobald Tom etwas "lustig" oder "langweilig" findet.
Zuletzt geändert von Jano am 10.04.2008, 20:28, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von kastow »

Abelaze, Verfasst: 10.04.2008, 14:17
Wenn erstmal 20 Jahre lang das Kano-Jitsu (ich nenne es mal frecherweise weiter so) etabliert ist und die meisten nun auch wissen, dass das das echte Judo ist, dann käme langsam deine Zeit die Begrifflichkeiten gerade zu rücken.
In den nächsten 20 Jahren bräuchtest du dich dadurch nicht Judoka zu nennen wie die meisten sinnlos jackenringenden Sportjudoka. Wäre doch toll, wenn du nicht mehr mit diesen degenerierten Möchtegernjudoka in einen Topf geworfen wirst, hm?
Irgendwie ein komisches Argument: Eigentlich ist es ja richtig, dass eure Kampfkunst Judo heißt, aber weil die Mehrzahl darunter eine Sportart versteht, solltet ihr euch in Kano-Jitsu umbenennen. Und in 20 Jahren, wenn genügend Leute euch kennen, dürft ihr eure Kunst wieder Judo nennen. Was soll das denn? :irre

Und warum soll nicht beides unter Judo laufen? Wenn nötig, kann doch in traditionelles und sportliches Judo unterschieden werden.
Laien und selbst viele Judoka, die beides betrachten, werden den Unterschied zwischen beiden gar nicht erkennen. Selbst wenn die Traditionellen mal schlagen oder treten, käme bei den meisten Sportjudoka doch eher die Frage auf, welche Kata das denn nun sei und nicht, um welchen Sport es sich handle.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Reaktivator »

kastow hat geschrieben:Laien und selbst viele Judoka, die beides betrachten, werden den Unterschied zwischen beiden gar nicht erkennen. Selbst wenn die Traditionellen mal schlagen oder treten käme bei den meisten Sportjudoka doch eher die Frage auf, welche Kata das denn nun sei und nicht, um welchen Sport es sich handle.
Ein sehr gutes Posting....
kastow hat geschrieben:Und warum soll nicht beides unter Judo laufen? Wenn nötig, kann doch in traditionelles und sportliches Judo unterschieden werden.
....und genau deshalb (s.o.) ist eine solche Unterscheidung eben nicht nötig.

Ich selbst bin auch "Traditioneller" - und schlage und trete auch. Trotzdem habe ich kein Problem damit, daß sich auf der gleichen Matte andere Leute auf ihren nächsten Wettkampf vorbereiten (Manchmal helfe ich ihnen sogar dabei - denn immerhin habe ich das früher auch lange genug selbst gemacht ;-) ).

Denn genau das ist doch das Schöne am Judo:
Es ist eben mehr als nur Wettkampfsport - unabhängig von der Organisationsstruktur....
Ein Forenmitglied ohne Signatur ist wie ein Forenmitglied ohne Namen.
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Abelaze »

kastow hat geschrieben:
Abelaze, Verfasst: 10.04.2008, 14:17
Wenn erstmal 20 Jahre lang das Kano-Jitsu (ich nenne es mal frecherweise weiter so) etabliert ist und die meisten nun auch wissen, dass das das echte Judo ist, dann käme langsam deine Zeit die Begrifflichkeiten gerade zu rücken.
In den nächsten 20 Jahren bräuchtest du dich dadurch nicht Judoka zu nennen wie die meisten sinnlos jackenringenden Sportjudoka. Wäre doch toll, wenn du nicht mehr mit diesen degenerierten Möchtegernjudoka in einen Topf geworfen wirst, hm?
Irgendwie ein komisches Argument: Eigentlich ist es ja richtig, dass eure Kampfkunst Judo heißt, aber weil die Mehrzahl darunter eine Sportart versteht, solltet ihr euch in Kano-Jitsu umbenennen. Und in 20 Jahren, wenn genügend Leute euch kennen, dürft ihr eure Kunst wieder Judo nennen. Was soll das denn? :irre

Und warum soll nicht beides unter Judo laufen? Wenn nötig, kann doch in traditionelles und sportliches Judo unterschieden werden.
Laien und selbst viele Judoka, die beides betrachten, werden den Unterschied zwischen beiden gar nicht erkennen. Selbst wenn die Traditionellen mal schlagen oder treten, käme bei den meisten Sportjudoka doch eher die Frage auf, welche Kata das denn nun sei und nicht, um welchen Sport es sich handle.
Kann man komisch finden, meine Ansicht, warum auch nicht.
Kastow, wenn eine Entwicklung in diese Richtung möglich ist wie du es sagst, also ein gemeinsames Miteinander von Anfang an, dann wäre mir das ja auch lieber. Ich glaube aber nicht, dass das so leicht möglich ist. Obwohl meine Idee verrückt, bzw. eben komisch klingt, halte ich den Weg für eher möglich. Umständlich zwar, aber machbar ohne "die Welt umdrehen" zu müssen (was eben nicht geht, denke ich). Wenn diese zwei verschiedenen Verbände sich gegenseitig in einigen Jahren ergänzt und angenähert haben, kann man vielleicht dazu übergehen einen gemeinsamen, großen Verband daraus hervorgehen zu lassen. Ich glaube, dass zu diesem Zeitpunkt keiner etwas gegen eine historisch richtige Bezeichnung hätte, weil kein Unverständnis mehr existieren würde. Für einen Judoka kann Kano-Jitsu genauso gut die zweite Stufe in seiner Ausbildung sein.
Getrennt deswegen, weil ich mir das schon strange vorstelle, einen 5.Dan-Europameister im Training "beim anderen Judo" nun den weißen Gürtel umzubinden und ihm zu sagen, bis jetzt war sein Judo nur sinnloses Jackenringen. (nur ein Beispiel) Dies aber beim K-JJ das mit ihm zu machen (und die Sache mit dem Jackenringen einmal unerwähnt lassen), lässt ihn weiter im Glauben ein Spitzenjudoka zu sein und nun darauf auch noch aufzubauen. DAS motiviert und nicht: "Du denkst du warst gut bisher? Du bist ein Nichts, trainiere jetzt bei mir und staune.. bla, bla...bin ich gut, bla, bla"

Man lockt Leute nicht, indem man sie beleidigt. Und auch nicht, indem man ihnen sagt, sie hätten die letzten 40 Jahre alles gemacht, nur kein richtiges Judo! Manchmal muss man Umwege gehen, um sein Ziel überhaupt zu erreichen. Und nicht alle direkten Wege führen immer geradeaus...
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Lin Chung »

Für einen Judoka kann Kano-Jitsu genauso gut die zweite Stufe in seiner Ausbildung sein.
...da würde ich lieber Sportjudo und als Erweiterung traditionelles Judo schreiben.

Was jetzt den erfolgreichen Wettkampfjudoka oder hohen Dan-Träger angeht, wenn er das Neue lernt:

In anderen KKsten ist es schon gang und gäbe, dass derjenige, der eine ähnliche KKst gemacht hat, nicht mit weiß anfängt, sondern seinen bisherigen Gürtel behalten darf und dafür einen weißen Streifen an den Enden anklebt. Er muss jetzt nur noch das nachholen, was ihm noch zum Erreichen der Stufe fehlt.
Also würde er bei einer Prüfung dann mit einem gelben Streifen usw. weitermachen, bis der Streifen wieder die Farbe seines aktuellen Gürtels erreicht hat (ohne die Zwischenstufen wohlgemerkt).

Da er ja schon einen Teil kann, wird er vielleicht schneller seine Prüfungen machen können, als derjenige, der ein reiner Anfänger ist.

Dies nur als Tipp. Man kann es vielleicht auch anders machen.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von kastow »

Abelaze Verfasst: 10.04.2008, 19:00
Wenn diese zwei verschiedenen Verbände sich gegenseitig in einigen Jahren ergänzt und angenähert haben, kann man vielleicht dazu übergehen einen gemeinsamen, großen Verband daraus hervorgehen zu lassen.

Warum muss es denn gleich ein großer Verband sein? Nimm doch mal die Politik als Beispiel: (fast) alle Parteien bezeichnen sich als Demokraten. Dennoch ist ein Christdemokrat noch lange kein grüner Demokrat. Sollen diese sich jetzt alle in einer Deutschen Demokratischen Partei vereinen?
Warum kann diese Pluralität im Judo nicht möglich sein?
Abelaze Verfasst: 10.04.2008, 19:00
Getrennt deswegen, weil ich mir das schon strange vorstelle einen 5. Dan Europameister im Training "beim anderen Judo" nun den weißen Gürtel umzubinden und ihm zu sagen, bis jetzt war sein Judo nur sinnloses Jackenringen. (nur ein Beispiel) Dies aber beim K-JJ das mit ihm zu machen (und die Sache mit dem Jackenringen einmal unerwähnt lassen), lässt ihn weiter im Glauben ein Spitzenjudoka zu sein und nun darauf auch noch aufzubauen. DAS motiviert und nicht: "Du denkst du warst gut bisher? Du bist ein Nichts, trainiere jetzt bei mir und staune.. bla, bla...bin ich gut, bla, bla"

Da bist du falsch informiert. Bei Tom z.B. kann dein beispielhafter fünfter Dan weiter seine Graduierung tragen. Für die Prüfung zum sechsten Dan muss er dann alles aus den vorherigen Graduierungen bis einschließlich zum sechsten Dan demonstrieren. Ähnlich handhabt es der DJB, wenn du die Nachweise über deine Graduierung verloren hast. Du machst eine Kenntnisprüfung und anhand dieser wirst du im DJB-System graduiert.
Herzliche Grüße,

kastow

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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Fritz »

Abelaze hat geschrieben:Wenn diese zwei verschiedenen Verbände sich gegenseitig in einigen Jahren ergänzt und angenähert haben, kann man vielleicht dazu übergehen einen gemeinsamen, großen Verband daraus hervorgehen zu lassen.
Siehst Du, und das ist auch ein Punkt, wo Du Toms Standpunkt nicht verstehen willst:
Die "Traditionalisten" wollen keinen großen Verband im üblichen Sinne...
Da ein Verband eben untraditionell ist. Traditionell ist eine Lehrer-Schüler-Hierarchie...

Kann man gut finden, muß man nicht, aber akzeptieren / tolerieren sollte man es schon ;-)
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Lin Chung »

So was nennt man im AK eine Lineage.
Nennt es Familie, das passt schon besser. Großvater, Vater, Sohn, Enkel, Urenkel...
Jeder von denen kann eine eigene Schule gründen, weiter Schüler gewinnen und das Wissen weitervermitteln.
Sicher, das tun wir ja eigentlich auch. Nur, wer kann seine Lineage bis zum Gründer zurückverfolgen? Das ist Tradition.
Grüße
Norbert Bosse
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Reaktivator »

Lin Chung hat geschrieben:So was nennt man im AK eine Lineage.
Nennt es Familie, das passt schon besser.
Man könnte das auch als "Traditionslinie" bezeichnen.
Lin Chung hat geschrieben:Nur, wer kann seine Lineage bis zum Gründer zurückverfolgen?
Ich hatte das Glück, einen Lehrer zu haben, der ein direkter Schüler von Jigoro Kano war.
Also gibt es eine derartige "Lineage" - zudem eine sehr kurze - zum Gründer:
Jigoro Kano -> "Sensei XY" -> "Reaktivator"
Ein Forenmitglied ohne Signatur ist wie ein Forenmitglied ohne Namen.
(Alte Internet-Weisheit, frei nach "Reaktivator")
Christopher
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Re: Jûdô Inyo Ryu?

Beitrag von Christopher »

Klingt ja interessant...wer war denn dein Lehrer?
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