Wieso nicht? Ist doch kein Problem, bzw. standard, die Wurzeln zu lernen. Kano hat mal ein eigenes Jiu-Jitsu aus vielen andern JJ-Stilen kreiert und dies Judo genannt. Daraus enstand das Sportjudo, wie wir es heute kennen. Aber eigentlich war das "alte" Judo viel mehr...tom herold hat geschrieben:Es tut mir wirklich leid, daß ich eines immer wieder vergesse: das Sportjudo BRAUCHT keine bis zurück zu Kano belegbare Geschichte und keine historischen Quellen.
Glaube nicht, dass das geleugnet wird. Das tu ja nicht mal ich.
Ist doch super praktisch und vermeidet solche Diskussionen wie unsere. Warum kompliziert, wenn's auch einfach geht? (Wieder was zum Ausdrucken!)tom herold hat geschrieben:Was ich AUCH immer wieder vergesse: die meisten Menschen haben es gern klein und übersichtlich. Schubladen halt.
Tritte und Schläge enthalten? Klar: Schublade auf, "Ju Jutsu" oder so rein, Schublade zu.
Keine Tritte und Schläge? Wettkampfsport? Auch klar. Schublade auf: Judo rein. Schublade zu.
Glaube ich einfach mal, habe ich aber auch nicht angezweifelt, obwohl, so wie du von den Sportjudoka redest, kann man auch denken, du kennst keine (mehr, oder sie wollen dich nicht mehr kennen).tom herold hat geschrieben:Nun, im Gegensatz zu dem meisten derer, die hier mit mir debattieren, habe ich beide Seiten kennengelernt. Sowohl den (Hoch-) Leistungssport Judo als auch das authentische Jûdô. Ich weiß also, wovon ich rede. Im Gegensatz zu manchem anderen, aber das nur nebenbei.
Wenn dir das so klar ist, warum haust du dann auch wie ein Holzhammer rein? Wenn du charakterliche und rhetorische Fähigkeiten hättest wie du (nach eigener Aussage) Kampffähigkeit besitzt, würdest du mit der Verbreitung des JIR deutlich mehr Erfolg haben. Selbst bei mir wäre eine dir gegenüber nicht vorhandene Asympathie sicherlich hilfreich bei einer Diskussion und einem möglichen Einlenken. Wenn es aber so rüberkommt, als wärst du der einzige mit Durchblick und alle anderen (Sportjudoka) sind doof (du denkst das ja wirklich) und haben die letzten Jahrzehnte nur Kinderkram gemacht - was erwartest du? Zustimmung?tom herold hat geschrieben:Das eigentliche Problem ist ein ganz anderes.
Es geht darum, daß es für die meisten einfach unerträglich ist, daß man ihnen ohne Mühe beweisen kann, daß sie alles Mögliche trainieren, aber eben KEIN Jûdô. Jedenfalls KEIN Jûdô im Sinne des Gründers (und ich persönlich sehe nicht, welches andere Jûdô es geben könnte).
Berechtigte Kritik daran, daß das Sportjudo (ja, Jano, auch wenn du diesen Begriff hassen solltest, ist er doch zutreffend!) eben michts mehr mit dem authentischen Jûdô gemeinsam hat als den Namen, fassen viele als persönliche Kränkung auf.
Sie fühlen sich in ihrer Kampfsport-Biographie abgewertet.
Und das erzeugt natürlich Frust und Wut, ganz klar.
Der Fehler liegt werniger am DAS als am WIE!tom herold hat geschrieben:Liegt der Fehler also darin, daß ich auf die Mängel des Sportjudo hinweise? Liegt der Fehler bei mir, weil ich beweisen kann, daß das Sportjudo nur noch ein erbärmlicher, pervertierter, sinnfreier Abklatsch von Kanos Kampfkunst ist?
Oder liegt der Fehler bei den Leuten, die das alles nicht zur Kenntnis nehmen wollen, weil sie sich dann in ihrer persönlichen Eitelkeit gekränkt fühlen? Was soll man von Leuten halten, die Sentenzen von sich geben wie diese:
"Historische Belege interessieren mich nicht, weil ich das nicht wissen WILL. Und wenn es doch stimmt, dann bin ich dagegen." Oder so ähnlich.
Und meinen Satz aus dem Zusammenhang reissen ist nicht so günstig, es sei denn, du willst den wieder Ausdrucken und als schönes Beispiel für das Zusammenhanglose herausziehen von Zitaten zum Selbstzweck.
DU wirst meine Ansicht NIE verstehen (wollen), weil sie für dich existenzberohend ist. Und da kann ich auch wieder deinen Unmut verstehen. Die ganze Zeit störe ich mich nur an Begrifflichkeiten, die Kano "verursacht" hat, bzw. die letzten Jahrzehnte, in denen Judo als solches nur noch als Sportjudo bekannt ist. Man kann das Rad nicht zurückdrehen, es aber mit wenigen Handgriffen für die heutige Zeit kompatibel machen. Und da sah ich die Chance, es mit für die heutige Zeit passenden Begrifflichkeiten zu versuchen, die zwar nicht 100% Kano-konform sind, aber viele Probleme (unser gemeinsames) JETZT lösen könnten. Aber das willst du nicht, du willst deine historisch korrekte Ansicht gegenüber der restlichen Judowelt durchdrücken.
Du wärst wahrscheinlich zufrieden, wenn sich alle Judoka dieser Welt nun SPORTJUDOKA nennen müssten, damit "echte" Judoka wie du, sich mit dem bezeichnen können, wie Kano es vor zig Jahren vorgesehen hat.
Aber dein Stolz, deine Überzeugung und dein Egoismus lassen einen anderen Weg nicht zu. Scheiss auf Millionen (?) Andersdenkende (ob nun mit oder wider besseren Wissens)!
Der Klügere gibt nach? Wenn er auch noch die absolute Minderheit ist? Wäre ne feine Sache. Kano-Jitsu ("EIGENTLICH das echte Judo! - als Untertitel) würde derart moralisch entschärfen und könnte ein Zusammenleben mit den anderen JJ Stilen und mit den Sportjudoka möglich machen. Und genau an der Stelle PFEIFE ich auf die historischen Wurzeln, denn Kano konnte die Entwicklung wie sie bis heute gelaufen ist, nicht ahnen. Wahrscheinlich würde er sich keinen Zacken aus der Krone brechen, dem heutigen Sportjudo die Bezeichnung zu überlassen. Im Gegensatz zu dir. Hat Kano je das Judo-Inyo-Ryu erwähnt...?
Billige Ausrede. Andere schaffen es ja auch höflich und respektvoll zu bleiben. Nun spiel mal nicht das Opfer. Ausserdem lehne ich Wissen nicht ab, sondern erlaube mir auch Dinge der Zeit angepasst zu betrachten und nicht nur historischen Aufzeichnungen zu folgen. Manche Dinge sind eben nicht mehr so wie früher. Aber wer die Worte Kanos als Bibel sieht, ist natürlich sofort bei eigener Auslegung/Interpretation/anderer Meinung ein Gotteslästerer. Dass ich deswegen Wissen ABLEHNE ist etwas anderes. Ich habe nur eben eine eigene und der Zeit angepasste Meinung. Und da passt die Bezeichnung JUDO nicht mehr zur Ursprungskampfkunst, aus der das Sportjudo letztendlich entstanden ist. Hätte man es die ganze Zeit parallel als Training angeboten, wäre der Unterschied über die Jahre klar. Aber der Unterschied ist in dern letzten Jahrzehnten verloren gegangen und nun muss man sich etwas einfallen lassen, um dies wiederzubeleben. Es "auch" Judo zu nennen und das bisherige Sportjudo in den Dreck zu ziehen, KANN nicht der richtige Weg sein, egal, was die Historie an Fakten bietet. Verstehst du jetzt, was ich mit Nichtbeachtung der historischen Fakten meine?tom herold hat geschrieben:Zu denen, die mir hier immer Unhöflichkeit unterstellen: ja, stimmt!
Warum aber soll ich höflich zu Leuten sein, die mich permanent offen oder versteckt beleidigen? Die ihr nachweisbares Unwissen und ihre - wie St. Gregor es nennt - "dünkelimprägnierte Lernresistenz" zum Maßstab erheben? Und die deutlich sagen, daß sie Wissen ablehnen?
Du legst das glatt so aus, als hätte ich Kanos komplettes Judo als solches bestritten. Das ist falsch! (Aber passt dir super in den Kram)
Hier liegst du ziemlich daneben, jedenfalls bei mir. Ich habe und hatte Interesse am JIR, aber ziemlich sicher werde ich kein von dir geführtes Seminar besuchen, weil du mir menschlich nicht zusagst.tom herold hat geschrieben: Tja, man könnte allerdings auch zugeben, daß man keine Ahnung hat und sich gierig und neugierig auf das stürzen, was da an Neuem (Altem) daherkommt. Das aber kostet Überwindung. Das ist mit Ehrlichkeit verbunden. Mit Selbsterkenntnis. Mit Mühe.
Und warum sollte sich Meiermüllerschulze diese Mühe machen????
Na eben.
Du hast so schön beschrieben wie fies deine Ansagen rüberkommen können und wie sehr ein 5. Dan Sportjudo (ich schreib das nur für dich so) von deinen dezenten Ausführungen gekränkt, gar beleidigt sein muss.
"DU MACHST KEIN AUTHENTISCHES JUDO! Aber ich, ich kann es sogar "richtig" schreiben: Jûdô!"
Wenn du auf der Matte auch so überheblich rüberkommst, entsprichst auch du nicht meinem Bild von einem "vollständigen" Judoka. Technisch kann ich es nicht beurteilen, menschlich immer mehr.
Möglicherweise hättest du mir in einem 4 Augen Gespräch längst die Fresse poliert. Ich bin beeindruckt.
tom herold hat geschrieben: Und ich muß gestehen, daß Abelazes Beiträge unseren Zitatenschatz erheblich bereichert haben, wofür ich ehrlich dankbar bin.
Weiter so!
Bitte sehr. Und nicht vergessen es immer aus dem Gesamtkontext zu reissen.