Popularitätssteigerung des Judo

Hier könnt ihr alles posten was mit Judo zu tun hat

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Lin Chung
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Lin Chung »

Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt.

Wer Wettkampfsport machen will, kann die Schiene gehen und wer nicht, kann eben das Traditionelle machen.
Das meinte ich mit Trennung. Wenn jemand wie gesagt kein Interesse am Wettkampf hat (ausgenommen Randori), so sollte er trotzdem Judo machen können ohne Ausnahme. Da aber viele Trainer mehr auf den Sport als auf die Tradition setzen, braucht man sich nicht zu wundern, dass das Interesse nicht so groß ist.
Vor allem die Mitglieder, die keinen oder kaum Erfolg haben, werden nach kurzer Zeit aufgeben.
Ich kann diese Ablehnung des Wettkampfes, der manchmal durchzuklingen scheint, nicht nachvollziehen. Dafür ist er mir als Trainingsform, nicht als Selbstzweck, viel zu wichtig, da ich sehe, dass viele, die gar nicht an Wettkämpfen teilnehmen, die prinzipien, wann eine Technik funktioniert, nicht verstehen. Warum? Weil sie zu selten gefordert sind, diese wirksam einzusetzen, weil die Ukes viel zu schnell nachgeben. Und das kannst Du den Leuten im Training noch so oft zeigen/üben lassen etc., einmal in der Kampfsituation erlebt, dass es so nicht funktioniert, bringt mehr als 500mal erklärt.
1. Vielleicht werden eben die Würfe nicht richtig ausgeführt oder gezeigt, nach Kano.
2. Viele Wettkämpfer benutzen meistens ihren Spezialwurf im Wettkampf.
3. Selbst, wenn diejenigen die an den Wettkämpfen teilnehmen, die Prinzipien verstanden haben, heisst das noch lange nicht, dass sie damit den Kampf gewinnen werden.
4. Was bringt es einem, wenn er erst im Wettkampf erkennen muss, dass bestimmte Sachen nicht funktionieren,
weil er angeblich die Prinzipien nicht verstanden hat. Wofür gibt es eigentlich das Randori?
5. Man hat immer wieder den Eindruck, auch hier wieder, dass man sich gegen die Tradition sperrt.
Grüße
Norbert Bosse
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Hofi
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Das Problem ist aber doch (nach meiner Erfahrung), dass es im Randori die Partner zu leicht machen, und auf Wurftechniken fallen, auf iie sie nicht fallen dürften und damit der Lerneffekt des Randori oftmals entfällt. Natürlich kann man Judo auch ohne Wettkampf machen, insbesondere ohne Leistungssport. Es muss bei mir auch niemand Wettkampf machen, diejenigen, die es tun, sind nur in der Regel deutlich schneller mit ihren Prüfungen. Zwar ist auch ein gewisser Belohnungsfaktor drin (weil man für die Mannschaft einfach Leute braucht, gebe ich zu), aber vor allem, weil diejenigen ihre Sachen auch schneller lernen.
Meine Kinder/Jugendlichen wissen alle, dass ich mich zwar mit ihnen über Erfolge freue, aber diese eigentlich nur als Trainingseinheit betrachte.

Jetzt aber zu den einzelnen Punkte von Lin Chung:
1. Natürlich werden die Techniken zunächst einmal oft nicht richtig ausgeführt. Dass ich sie richtig zeige, hoffe ich zumindest mal. Aber auch hier hat mir die Erfahrung gezeigt, dass von zwei gleich (in diesem Fall schlecht) begabten, derjenige zum besseren Judoka geworden ist, der zum Wettkampf gegangen ist.
2. Natürlich entwickelt jeder seine Lieblingstechniken. Diese machen aber nur Sinn, wenn man zusätzlich ein breites Spektrum an Techniken besitzt, die man als Vorbereitung, Nachbereitung oder Alternative benutzen kann.
3. Natürlich heißt es nicht, dass das Verstehen der Prinzipien Erfolg bringt, aber Erfolg ist auch nicht das vorrangige Ziel des Wettkampfes oder sollte es zumindest nicht sein.
4. Randori: Die Qualität des Randori hängt stark vom Partner ab. Und da sind gerade Kinder oft einfach zu gutmütig und glauben, dass sie dem Partner einen Gefallen tun, wenn sie fallen. Dass sie damit verhindern, dass er die Technik lernt, ist schwer in die Köpfe zu bringen.
5. Die Trainingsformen des Judo: Kata, Randori, Shiai. War letzteres nicht der Wettkampf?

Bis dann
Hofi

P.S.: Das ganze ist inzwischen ziemlich off topic, vielleicht wäre es geschickt den Faden irgendwie zu trennen.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Jano »

Jobi hat geschrieben: Hier gilt die alte Regel, wenn ich etwas erfolgreich verkaufen will, muss es etwas sein, was sonst keiner hat. Wettkampf hat aber jeder.

MfG
Jobi
Hmm...
Fußball hat Wettkampf und wird erfolgreich vermarktet. Boxen hat auch Wettkampf und wird erfolgreich vermarktet. Formel 1 hat Wettkampf und wird erfolgreich vermarktet. Biathlon hat Wettkampf und wird erfolgreich vermarktet. Ski-Springen hat Wettkampf und wird erfolgreich vermarktet... Kennen die diese goldene Regel denn alle nicht??? ;)

Nee, im Ernst: Jede dieser Sportarten hat - genau wie Judo - etwas, was andere nicht haben. Trotzdem ist es sinnvoll, diese über den Wettkampfbetrieb populär zu machen. Warum sollte das beim Judo anders sein? Es wäre dann doch z.B. kein Problem in einer Übertragung / Bericht einer Judo-WM einen Beitrag einzuflechten, in dem gezeigt wird: DAS (die schönsten "Abschüsse" des Turniers) ist Judo, DAS (Breitensport- / Senioren- / Kindergruppe, Kata usw.) ist aber auch Judo.

Im Übrigen: Ja, es ist bei mir angekommen, dass Judo nicht nur Wettkampf ist. Das vermittle ich meinen Sportlern, das wissen, schätzen und akzeptieren meine Sportler und dafür - so sie denn ein entsprechendes Alter erreicht haben - interessieren sie sich auch. Aber an alle, die den Wettkampfbetrieb immer als das große Übel des Judos bezeichenen: Judo ist Kampf, und ich kämpfe lieber auf einem Wettkampf, als dass ich mich auf der Straße prügele. Außerdem können die Kinder gerade auf einem Judo-Wettkampf einige der (für mich) wichtigsten Dinge lernen, die Judo zu bieten hat:
  • dass es sich auszahlt, sich für seinen Erfolg einzusetzen
  • mutig zu sein und sich großen Herausforderungen zu stellen
  • nicht aufzugeben
  • mit Erfolg, aber auch mit Niederlagen umzugehen
  • fair zu akzeptieren, dass Andere besser waren, aber auch
  • zu wissen, dass man kein "schlechter Mensch" oder "wertlos" ist, wenn man nicht gewonnen hat.
Das sind alles Dinge, die sie später in allen Bereichen des Lebens brauchen werden. Und war nicht das Ziel des Judo auch, die Menschen zu besseren Mitgliedern der Gesellschaft zu machen?
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von mops »

Apropopoulos "Vermarkten" - noch mal 'ne in andere Richtung.
Für wie wichtig haltet ihr denn gute Merchandise Artikel? Z. B. Spiele oder ein knackiges Judo-Manga? ("Yawara" auf deutsch wäre doch ein Renner und würde sicher auch den ein oder anderen Quereinsteiger locken). Beim "Go" z. B. hat "Hikaru" einiges in Bewegung gebracht.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Abelaze »

mops hat geschrieben:Apropopoulos "Vermarkten" - noch mal 'ne in andere Richtung.
Für wie wichtig haltet ihr denn gute Merchandise Artikel? Z. B. Spiele oder ein knackiges Judo-Manga? ("Yawara" auf deutsch wäre doch ein Renner und würde sicher auch den ein oder anderen Quereinsteiger locken). Beim "Go" z. B. hat "Hikaru" einiges in Bewegung gebracht.

Da wurde schon mit Kim Possible "zusammengearbeitet". 8)

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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Jobi »

Hallo Jano,
na dann ist ja alles perfekt!
Judo wird ja in der Öffentlichkeit von 98% aller Leute als WettkampfSPORT wahrgenommen, was reden wir eigentlich noch. Wenn mich Leute fragen, warum sie ihre Kinder in unseren Verein und nicht zum Ringerverein (Saisonziel des Ringervereins:wieder in die Bundesliga aufsteigen!) geben soll, sag ich: bei uns gibt es auch Wettkämpfe, und wenn Dein Kleiner fleißig trainiert, wird er später mal Olympionik.
Ääähmmm
Ach so, Ihr Kind geht jetzt doch lieber zum Ringen, ach nein, zum Boxen?
:dontknow

Lieber Jano, les` Dir noch mal genau meine Beiträge durch.
Es geht hier darum, das Judo doch trotz Olympiade, Leistungssport, Wettkampf usw. nicht so populär ist, wie es vielleicht sein könnte. Sonst gäbe es die ganze Disskusion ja nicht. Das Judo WettkampfSPORT ist, ist ja allen Leuten hinlänglich bekannt. Daß das auch Vorteile für die Entwicklung des Sportlers hat, ist klar (auch die Nachteile -Gesundheit- !), aber das haben ALLE (!!!) Sportarten.
Meiner Meinung nach geht es darum, was kann ich tun, daß Judo in der Öffentlichkeit eben als etwas ganz besonders Wertvolles und Außergewöhnliches wahrgenommen wird, daß Eltern sagen: "Judo ist für`s Kind die beste Wahl, und eigentlich ist`s das beste, wenn ich gleich mit hingeh!"

MfG
Jobi
Mit freundlichen Grüßen
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Lin Chung »

Meiner Meinung nach geht es darum, was kann ich tun, daß Judo in der Öffentlichkeit eben als etwas ganz besonders Wertvolles und Außergewöhnliches wahrgenommen wird, daß Eltern sagen: "Judo ist für`s Kind die beste Wahl, und eigentlich ist`s das beste, wenn ich gleich mit hingeh!"
...das versuch ich doch die ganze Zeit zu sagen. Judo hat Tradition, ist für jede Altersgruppe geeignet und muß nicht unbedingt als Wettkampfsport betrieben werden. Gegenfrage, warum wird Tai Chi immer populärer? Judo bietet doch ähnliches. Denkt mal darüber nach.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Jano »

Aber ist denn Judo den Leuten wirklich so hinlänglich bekannt, wie z.B. Jobi es geschrieben hat???

Ich glaube eben eher, all die Hintergründe und geistigen Lehren in den Vordergrund zu schieben, geht für den derzeitigen Bekanntheitsgrad des Judo vielleicht schon zu sehr in die Tiefe.

Vielleicht sollte man mal ernsthaft eine Umfrage unter Nicht-Judoka starten, was diese denn nun wirklich aus dem Stegreif über Judo wissen. Letztendlich ist doch alles, was wir hier behaupten (die Leute wissen dies und die Leute wissen das...) zum großen Teil Spekulation. Und manches, was für uns hier vollkommen logisch und klar ist und was wir so voraussetzen, ist für die Allgemeinheit nur ein großer dunkler Wald. Wer sich von sich aus für Judo / Budo usw. interessiert, wird sich darin auch zurechtfinden.

Was machen denn die, die zumindest schon mitbekommen haben, dass es Judo gibt und sich hier ab und an melden und fragen, ob Judo etwas für sie sei? Fragen die als erstes nach den ethischen Hintergründen, nach den Traditionen? Die wollen doch eher wissen, was man im Training so macht, welche Voraussetzungen sie brauchen, usw. Und das sind meiner Meinung nach die Dinge, die die Allgemeinheit weingstens erstmal wissen müsste.
Wenn sie sich dann wirklich auf den Judo-Weg begeben, sollten sie im Optimalfall merken, wie reich das Judo wirklich ist, was alles dahintersteckt und welche vielfältigen Ausübungsmöglichkeiten es bietet.

Und der Rest, der wenigstens mitbekommen soll, dass es Judo gibt und ungefähr wissen soll, was das ist? Judo wird von denen zu 98 Prozent als Wettkampfsport wahrgenommen? Was wissen diese Leute denn wirklich? Nach meiner Erfahrung kennt die große Menge noch nicht mal den Unterschied zwischen Judo und Karate und die Posts von Syniad bestätigen das hier ja auch. Deshalb denke ich, es wäre schon ein riesiger Fortschritt, wenn die Leute mit stolz geschwellter Brust sagen könnten "Beim Judo wird geworfen und beim Karate getreten." Aber solange es daran scheitert, braucht man über den Rest wahrscheinlich gar nicht zu reden.

@ Jobi

Natürlich ist es gut und richtig, wenn du die Eltern (auch) über die Traditionen und Hintergründe des Judo und somit über den Unterschied beispielsweise zum Ringen aufklärst.
Aber Kinder gehen dahin, wo sie sich wohlfühlen und es ihnen gefällt. Und die Eltern fragen die Kinder: "Hat es dir gefallen? Möchtest du da wieder hingehen / dem Verein beitreten..."
Die Kiddies selber interessieren sich für die Traditionen (damit meine ich jetzt nicht die "Grundregeln", --> An- und Abgrüßen usw.) nen feuchten Kehricht, weil sie dazu gar nicht die geistige Reife besitzen. Und wenn diese dann lieber zum Ringen gehen, könnte das auch daran liegen, dass das Training dort mehr Spaß macht.
Zuletzt geändert von Jano am 01.04.2008, 13:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Lin Chung »

Beim Judo wird geworfen und beim Karate getreten
...man merkt, dass du dich auch nicht mit der Tradition beschäftigst.
Im Judo gibt es dies traditionell auch -> Atemi-Waza.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Jano »

Immer langsam! Schließlich ging es dabei im Zusammenhang um folgende Zielgruppe:
Jano hat geschrieben: Und der Rest, der wenigstens mitbekommen soll, dass es Judo gibt und ungefähr wissen soll, was das ist?
Zuletzt geändert von Fritz am 01.04.2008, 15:11, insgesamt 2-mal geändert.
Grund: Hinweis auf (korrigierten) Schreibfehler entfernt.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
Mal angenommen, man würde, weil es ja nicht zu klappen scheint, die anderen Werte/Teile (wie auch immer) des Judo zur Vermarktung nutzen, wie könnte das dann aussehen?

Das Problem ist meiner Meinung, mittels der regelmäßigen Wettkämpfe kann ich natürlich für eine sehr regelmäßige Präsenz des Judo in der Öffentlichkeit sorgen. Mit Budo-Galas kann ich das vielleicht dreimal im Jahr (wobei ich mich auch hier freuen würde, sowas öfter im Fernsehen zu sehen). Wenn wir wollen, dass bei den Leuten Judo als echte Option sich zu betätigen, im Gehirn verankert wird, bedarf es meiner Meinung nach einer regelmäßigen Präsenz. Und dass Judo es wert ist, dass es möglichst alle machen, da sind wir uns doch wohl einig 8) .
Bis dann
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von mops »

Vielleicht ist Judo aber auch einfach nicht für den Mainstream gemacht.
Der Anspruch der Sportart ist ja nicht ganz unerheblich. Das ist auch gut so und sollte nicht um jeden Preis aufgegeben werden. (Allein in diesem Thema gibt es ja die unterschiedlichsten Aspekte, die Judo aus- und einzigartig machen).
In Zeiten wo etwas cool und hip sein muß oder besser gleich ganz viel Geld bringt, macht das Judo nicht gerade mehrheitsfähig.
Gegenüber anderen Sportarten kommt vielleicht auch noch erschwerend dazu, das Judo bei uns keine sehr lange Tradition hat und auch den Stand der Gesellschaft (Höflichkeit und Respekt vs. Ellenbogengesellschaft, Disziplin und Bescheidenheit vs. höher-schneller-weiter) nicht unbedingt widerspiegelt.
Die Aussage "Back to the roots" gefällt mir daher am Besten.
Laßt doch die anderen machen, was sie wollen. Warum soll Judo einem Trend oder Zeitgeist hinterlaufen. Judo ist Judo!
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Eljapano »

Konichi zusammen, damit hast du vollkommen recht. Lasst die anderen machen, was sie wollen. Mir hat der Ausdruck: "back to tha roots" von dir, im Zusammenhang auch recht gut gefallen. Was vielleicht noch zu sagen ist, ist ich habe den einen oder anderen Erfolg im Wettkampf auch schon feiern duerfen und "mein" Judo kann ich mir ohne Wettkampf auch gar nicht mehr vorstellen, doch solche Judoka, deren Ziel nur noch der Wettkampf ist, sind mir nicht so, naja... ich sag mal lieb, ohne jetzt herabwuerdigend wirken zu wollen.
Aber nur noch Wettkampf "ohne" JUDO kommt mir nicht ganz, naja... loyal der " :ironie3 Sanften Kunst" gegenueber vor... ;)

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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Hofi »

mops hat geschrieben:Gegenüber anderen Sportarten kommt vielleicht auch noch erschwerend dazu, das Judo bei uns keine sehr lange Tradition hat und auch den Stand der Gesellschaft (Höflichkeit und Respekt vs. Ellenbogengesellschaft, Disziplin und Bescheidenheit vs. höher-schneller-weiter) nicht unbedingt widerspiegelt.
Die Aussage "Back to the roots" gefällt mir daher am Besten.
Laßt doch die anderen machen, was sie wollen. Warum soll Judo einem Trend oder Zeitgeist hinterlaufen. Judo ist Judo!
Hi!
Vielleicht sollten wir ja anfangen einen Trend zu setzen, ich war noch nie fürs Hinterherlaufen. Wie war das mit "Judo als Beitrag zur Erziehung". Aber auch hierfür müssten wir es schaffen, den Bekanntheitsgrad des Judo zu steigern, sonst ist es nicht möglich, die ihm innewohnenden Werte zu vermitteln.
Also nochmal die Frage, wie schaffen wir das?
Bis dann
Hofi
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Jobi »

Also nochmal die Frage, wie schaffen wir das?
Bis dann
Hofi
Hallo Leute,
ich schließ mich Hofi`s Frage an, wie wollen wir das schaffen?
Ich bin der Meinung, daß man auf regionaler Ebene arbeiten sollte, allerdings in der Fläche von den großen Verbänden koordiniert und unterstützt.
Ich denke da vielleicht an eine Art "Spezialausbildung Öffentlichkeitsarbeit" 1x im Jahr für die jeweils verantwortlichen Leute im Judo- Verein, wo man vielleicht einige Kniffe im Umgang mit den Medien/Öffentlichkeit erklärt bekommt. Artikel z.B. in der Tageszeitung veröffentlichen die meisten Vereine zwar sowieso (Wettkampferfolge, bestandene Kyu- und Dan- Prüfungen, Vereinsfeste und Ausflüge ect.), da gibt es bestimmt noch Möglichkeiten der Steigerung und Verbesserung.
Weiterhin halte Ich Vorführungen für ein sehr geeignetes Mittel, hier könnte von den Verbänden Hilfestellung kommen, zB. mit Tipps, wie man auf sein Publikum eingeht, was man zeigen sollte und was man besser weglässt. Als Judotrainer schätzt man vielleicht vieles nicht so richtig ein, wie man eine "Show" am besten gestaltet. Hier im Forum gibt es da, glaube ich, auch ein eigenes Thema, das sehr Interessant ist!
Ich glaube nicht, das man irgend etwas im/mit Fernsehen machen sollte, da die meistens nur ihre eigenen Interessen vertreten. Der finanzielle Aufwand, um eine "Lobby" im TV zu erlangen, ist unverhältnismäßig. Lieber auf Regionaler Ebene, dafür aber einigermaßen koordiniert und vorbereitet.

MfG
Jobi
Mit freundlichen Grüßen
Jobi


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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von tom herold »

Ich wollte mich hier eigentlich raushalten, da meine Standpunkte hinlänglich bekannt sind.
Nun aber möchte ich doch die eine oder andere Bemerkung in die Debatte einwerfen.
@Hofi: du schreibst, daß der Wettkampf notwendig sei, da das Randori nicht denselben Nutzeffekt habe.
Ich hoffe, daß ich das richtig verstanden habe.
Nun weiß ich nicht, welches Bild vom Randori du hast.
Ich habe zumindest in unserem Training noch nie erlebt, daß "Uke" (?) sich fallen ließe oder sich werfen ließe, obwohl weder Timing noch Technik stimmen.
Ich empfehle, mal nachzulesen, was Kano über das Randori und über die verschiedenen Formen des Randori schreibt.
Bei uns halten wir uns genau daran.
Natürlich gibt es auch bei uns Yaku Soku Geiko und Kagari Geiko.
Aber wir trainieren eben auch so, daß wir sehr sehr viel Randori ohne Gi-Jacke und ohne Gürtel praktizieren (und eben dort müssen die Techniken gemäß den Prinzipien ebenfalls funktionieren). Wir trennen kaum zwischen Boden und Stand beim Randori. Und wir haben (außer bei Kindern unter 14) die Regel, daß bei Würgegriffen das Abklopfen prinzipiell nicht akzeptiert wird. Entweder man kommt raus aus dem Würgegriff oder man wird schlafen geschickt. Basta!
Wir haben auch Randori, bei dem nur geschlagen und getreten wird. Im Vollkontakt selbstverständlich! Und natürlich mixen wir das Ganze, so daß letztlich alles angewandt werden kann.
Ich sehe nicht, wo da der Wettkampf "mehr" bringt als bei diesen Randori-Formen.
Wir schmoren auch nicht im eigenen Saft, sondern haben hier regelmäßig Gäste.
Und wir veranstalten natürlich auch Wettkämpfe. Aber das eben nur zweimal im Jahr, so daß es ein Höhepunkt bleibt, auf den man sich entsprechend vorbereitet.
Wir haben hier veritable Wettkämpfer gehabt, die sich eine zweite Randori-Runde (die bei uns immer mindestens zwanzig Minuten lang sind) nicht zumuten wollten.
Wie gesagt, ich sehe nicht, was der Wettkampf dem gegenüber an Vorteilen bringen soll.

@Jano: du siehst das Ganze etwas ... nun ja, blauäugig, wie ich finde. Ob nun absichtlich oder nicht: du bedienst mit deinen Äußerungen genau das Klischee des "Judo ist nur Sport", gegen das Leute wie ich Sturm laufen.
Nein, es genügt eben NICHT, wenn man mit hohlen Sprüchen kommt wie "Beim Judo wird geworfen und beim Karate getreten".
Und deine Äußerung, daß es "zu sehr in die Tiefe geht", wenn man historische Tatsachen korrekt darstellt, impliziert ja eigentlich, daß die Leute zu blöd sind, das alles zu kapieren. Läßt man es folglich gleich ganz??
Wie gesagt, eigentlich interessiert es mich nicht mehr. Ich fand bloß, daß die ganze Debatte um die "Popularitäts-Steigerung" eine einseitige ist.

Denn es geht ja nur um die "Popularitäts-Steigerung" des Sportjudo, und dieses wird nun mal immer eine "Randsportart" bleiben. Warum?
Ich empfehle, dazu mal Svinth zu lesen ("Judo, the Olympics and Television").
Judo wird NIE so populär wie Fußball. Svinth bemerkt dazu ganz richtig, daß das amerikanische Fernsehen (und damit das, welches den größten Werbemarkt bedient) kein Interesse am Judo hat. Zu kompliziert.
Und: das amerikanische TV berichtet nur über (amerikanische) Sieger. Problem erkannt?
Zudem: man sollte sich, so Svinth, mal Gedanken darüber machen, WER eigentlich das IOC und auch die IJF bezahlt.
Richtig.
Die Mittel bspw. der IJF werden zu 90 % von Sponsoren aufgebracht. Und damit ist nicht der Handwerkermeister XY gemeint.
Tja, und auch so erklären sich die Versuche, durch die 1692. Regeländerung in den vergangenen Jahren das Jûdô fernseh-kompatibel zu machen. Was allerdings nicht gelungen ist.
Es bleibt dabei: Jûdô kann man nicht "attraktiver" machen - es sei denn, man verzichtet völlig auf Inhalte und macht es so beliebig wie die Klopperei des K1 oder so. Funktioniert aber auch nicht.
Was mich immer wieder wundert: da haben wir ein hervorragendes Kampfsystem namens Jûdô. Die Synthese der Erfahrungen des Koryû Bujutsu.
Und was machen wir daraus?
Eben.
Da haben wir Kanos Texte. Sie sind jedermann zugänglich und einfach zu verstehen.
Und was machen wir daraus?

Und das Allerschönste: man stellt sich hin und sagt. "Das ist jetzt eben so. Man kann diese Entwicklung nicht rückgängig machen. Und es ist ja auch gut, daß Jûdô jetzt nur noch ein Sport ist!"

Wie gesagt, ich werde es nie verstehen.
Aber es geht mich erfreulicherweise auch nicht so recht etwas an.

Tom
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Abelaze »

tom herold hat geschrieben: Und wir haben (außer bei Kindern unter 14) die Regel, daß bei Würgegriffen das Abklopfen prinzipiell nicht akzeptiert wird. Entweder man kommt raus aus dem Würgegriff oder man wird schlafen geschickt. Basta!
Wir haben auch Randori, bei dem nur geschlagen und getreten wird. Im Vollkontakt selbstverständlich! Und natürlich mixen wir das Ganze, so daß letztlich alles angewandt werden kann.
Im Großen und Ganzen stimme ich dir zu, was neuere Anpassungen zur Medienwirksamtkeit angeht. Das Judo anzupassen halte ich schon seit längerem für schädlich.
Das traditionelle Judo mit Atemi etc. halte ich hingegen - jedenfalls für unseren Verein - für nicht besonders zugkräftig. Zuviel Konkurrenz, die auch kampferprobt ist, ist seit dem auf den Plan getreten (in den letzten 60 Jahren). Wer bei uns über das olympische Judo hinaus Techniken wie Schläge und Tritte und im Judo verbotene Hebel erlernen will, reiht sich zusätzlich beim Ju-Jutsu ein. Ein trad. Judo würde in unserem Verein als eine Art (schlechtere) Konkurrenz nebenher laufen - kontraproduktiv. Aber das ist eine spezifische Sache unseren Verein betreffend.
Für einen reinen Judoclub wäre das vielleicht eine interessante Erweiterung. Ich pers. halte vom Judo mit Schlägen und Tritten nichts, bzw. nicht viel. Gründe habe ich genug. Wens interessiert... bin gerne bereit diese zu nennen. Wird nicht jedem schmecken. :?

Und noch etwas: Wettkampf hat durchaus noch einen anderen Lerneffekt, den Randori nicht bieten kann. Und zwar die nervliche Belastung, den Siegeswillen und den absoluten Einsatz. Wenn bei Euch 20min Randori angesagt ist, dann wird man wohl kaum volle Power von Anfang an geben kkönnen. Und die Anspannung sollte auch eine ganz andere sein. Sein Können auch in einem hochrangigen Turnier mit unbekannten und guten Gegnern immer noch anbringen zu können, ist eine Erfahrung, den du bei keinem Randori bekommen kannst. Just my 2 cents...

Nachtrag:
Eure Methode im Randori das Abklopfen zu ignorieren halte ich für absolut unprofessionell, sorry. Wenn jemand abklopft, wird gelöst! Basta! Wer so denkt wie du, kann sich das Abklopfen ja sparen (seine Sache). Wer aber abklopft, wird trotzdem schlafen geschickt? Ich bin ehrlich gesagt enttäuscht, wusste nicht, dass es sowas gibt. :irre
Zuletzt geändert von Abelaze am 02.04.2008, 12:12, insgesamt 1-mal geändert.
Jano
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Jano »

tom herold hat geschrieben:
@Jano: du siehst das Ganze etwas ... nun ja, blauäugig, wie ich finde. Ob nun absichtlich oder nicht: du bedienst mit deinen Äußerungen genau das Klischee des "Judo ist nur Sport", gegen das Leute wie ich Sturm laufen.
Nein, es genügt eben NICHT, wenn man mit hohlen Sprüchen kommt wie "Beim Judo wird geworfen und beim Karate getreten".
Und deine Äußerung, daß es "zu sehr in die Tiefe geht", wenn man historische Tatsachen korrekt darstellt, impliziert ja eigentlich, daß die Leute zu blöd sind, das alles zu kapieren. Läßt man es folglich gleich ganz??
Wie gesagt, eigentlich interessiert es mich nicht mehr. Ich fand bloß, daß die ganze Debatte um die "Popularitäts-Steigerung" eine einseitige ist.
@ Tom
Liegt vielleicht daran, dass ich (irismäßig) auch blauäugig bin? Wie erfolgreich bist du denn dann damit, Leuten, die nichts aber auch gar nichts von Judo wissen, auch die letze geheime Schriftrolle Kanos haarklein unter die Nase zu reiben? Das soll wohl dann das (erste) Interesse der Allgemeinheit wecken?
Außerdem - falls der Zusammenhang immer noch nicht verstanden wurde - die Aussage "Beim Judo wird geworfen, beim Karate getreten" ist nicht das, was ich vertrete. Es ist etwas, was ich zumindest gerne "auf Anhieb" von Nicht-Sportlern hören würde. Dann wäre Judo wenigstens schon mal so "populär", dass man eine ungefähre Vorstellung davon hat. Aber es ist eben oftmals noch nicht mal die vorhanden. Das diese grobe Vorstellung nicht deiner Sicht der Dinge entsprechen würde, ist mir vollkommen klar.

Ansonsten ist es mir rätselhaft - da ich doch so ein Klischee-Sportjudoka zu sein scheine - wieso sich "unter mir" eine Trainingsgruppe entwickelt hat, in der sowohl aktive Wettkämpfer(innen), fünfzigjährige Breitensportler, erwachsene und jugendliche "Späteinsteiger" und nach einem Unfall gehbehinderte Judoka mit viel Spaß neben- und miteinander trainieren und sich gegenseitig unterstützen und vorwärts helfen. Das ist für mich (unter anderem) gutes Judo. Wenn für dich gutes Judo bedeutet, das Abklopfen bei einem Würgegriff zu ignorieren und deine Partner lieber bewusstlos zu würgen... :angry4 Nimms mir nicht übel, aber das machst du in einem "normalen" Judoverein einmal, vielleicht auch zweimal. Aber beim dritten Mal fliegst du dort raus - hochkant. Und das ist auch gut so.
Zuletzt geändert von Jano am 02.04.2008, 12:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Hofi »

Hi!
@ Tom: Leider bestätigt Dein Post meine schlechte Meinung über Dich: Eine Aufgabe nicht zu akzeptieren ist absolut indiskutabel und in meinen Augen auch zumindest an der Grenze zur Strafbarkeit als Körperverletzung.
Und wie gesagt, ich habe einfachoft erlebt, dass gerade Kinder zu nett im Randori sind und damit letzenldich kein echtes Randori mehr machen.
Aufgrund der Äußerung zum Abklopfen erübrigt sich für mich jedweder Kommentar zu Deinen Anmerkungen.
Bis dann
Hofi
edit: P.S.: Man sollte sich die Dinge doch immer erst in Ruhe durchüberlegen: Weiterzuwürgen wenn abgeklopft wird, ist nicht an der Grenze zur Strafbarkeit, es ist in meinen Augen strafbar. Würde das jemand bei mir im Verein machen, macht er das genau einmal und dann ist es einen Fall für die Staatsanwaltschaft. Das genaue juristische Prüfungsschema einschließlich strafrechtlicher Definitionen spar ich mir hier.
Wer die Wahrheit sagt, braucht ein verdammt schnelles Pferd.

Heimat ist dort, wo man von der Dorfbevölkerung, die einen duzt, gelyncht wird.
Lin Chung
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Re: Popularitätssteigerung des Judo

Beitrag von Lin Chung »

Das traditionelle Judo mit Atemi etc. halte ich hingegen - jedenfalls für unseren Verein - für nicht besonders zugkräftig. Zuviel Konkurrenz, die auch kampferprobt ist, ist seit dem auf den Plan getreten (in den letzten 60 Jahren). Wer bei uns über das olympische Judo hinaus Techniken wie Schläge und Tritte und im Judo verbotene Hebel erlernen will, reiht sich zusätzlich beim Ju-Jutsu ein. Ein trad. Judo würde in unserem Verein als eine Art (schlechtere) Konkurrenz nebenher laufen - kontraproduktiv.
Warum sollte Judo mit Atemi nicht gegenüber Jujutsu funktionieren?
In manchen Vereinen gibt es Kickboxen, Taekwondo und Karate und trotzdem funktioniert das.
Oder ist es so, man hat es nie so gelernt, also wird man das auch garnicht erst anfangen.
Schade. Judo ist ein Allroundsport. Ja du hast richtig gelesen. Da steht Sport.

Zu Toms Äußerung mit dem Abwürgen. Ich bin jetzt aber enttäuscht. Wurde hier nicht vor kurzem
damit geprahlt, wie lange man so etwas aushält?
Ein anderer Aspekt dazu: sollte euch auf der Straße ein Profi im Würgegriff haben, vertraut nicht darauf, dass da ein Kampfrichter steht und den Kampf abbricht.
Grüße
Norbert Bosse
ボッセ・ノルベルト

Wissen stirbt, wenn es bewahrt wird, und lebt, wenn es geteilt wird.
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