Wichtig ist,
- kurz und knackig arbeiten.
- Und nicht zu viele gleichzeitig, bzw. wenn doch dann halbwegs synchron.
Zum Synchron: es muß nicht alles wirklich gleichzeitig sein. Aber gewisse Synchronisationspunkte
sollte man trainieren: z.B. erst aufstehen, wenn alle liegen, gleichzeitig loslaufen für Fallübung
über Hindernisse, gleichzeitiges Zufassen usw...
- Mit einfachen, klar unterscheidbaren Techniken arbeiten, möglichst so, daß ein logischer Aufbau erkennbar ist.
- Auf ne vernünftige Raumaufteilung achten. Am besten ist, wenn ihr euch beim
Training auf der Matte die Fläche der Bühne markiert. Ach so: Bodentechniken
auf ner Bühne sind schlecht beobachtbar...
Das sind eigentliche alles Selbstverständlichkeiten, habe aber oft genug Kampfkunst-Vorführungen
erlebt, die (überspitzt formuliert)
- langatmig waren, weil die Vorführenden nicht in der Lage sind, sich in Außenstehende
hinein zu versetzen und auch jedes der 25 Kinder unbedingt seine tolle "Flugrolle" zeigen soll...
Auch Übungen des Trainingsalltags (Uchi-Komi, Randori usw. werden nach einigen Sekunden
für den Zuschauer "unspannend"...)
- ein freudiges Durcheinander bzw. Chaos zeigten.
- klare technische Details, wie den Unterschied zwischen zwischen De-Ashi-Barai und
Ko-Soto-Gari, sorgfältig rausarbeiteten und beim Publikum kam dann nur an: Aha, zweimal
Holzhacken, na wie toll...
- die Vorführenden in der Ecke der Bühne bzw. an den hinteren Rand verschwinden ließen...
Merke: Dem Publikum ist Kampfsport/-kunst weitestgehend egal, einige sind noch höflich interessiert
weil der eigene Nachwuchs oder die eigenen Enkel auf der Bühne stehen, einige wenige
sind selber aus der "Branche" und wollen mal sehen, wie gut sich die Konkurrenz blamiert,
und die Masse wartet auf irgendein (neudeutsch) "Event" nach Eurer Vorführung... und wollen bis dahin unterhalten werden...
Ein guter Trick ist, immer aufs Publikum zu hören: Wenn sie etwas toll finden, dann klatschen
sie - was heißt das für die Vorführenden? -genau - was neues, anderes muß her, also
der nächste Abschnitt der Vorführung muß beginnen.
Meine Erfahrung ist ca 15min ist für ne Judovorführung völlig ausreichend, macht nicht
den Fehler und wollt die 30min komplett ausfüllen, geht meist schief...
Dann lieber zweimal 10-15min mit unterschiedlichem Schwerpunkt...