beliebte Wettkampftechniken / Modetrends
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Hi!
Bei meinen (persönlichen) Äußerungen über Uchi-Mata im Thread Lieblingstechniken ist mir eingefallen, dass sich die gerade angesagten Wettkampftechniken schon im Laufe der Jahre geändert haben.
So vor 15 Jahren (meine B-Jugendzeit ) war Seoi-Nage ziemlich beliebt, paar Jahre später Tomoe-Nage, jetzt die dann die Abtaucher in allen Variationen. Uchi-Mata ist da eher ein Klassiker, der sich über die Jahre in den Favoriten gehalten hat.
Soweit meine Beobachtungen.
Wie seht ihr das? Gibt´s solche Modeerscheinungen und woran könnte das liegen?
Freu mich auf eine interessante Diskussion.
gruß, nemo
Bei meinen (persönlichen) Äußerungen über Uchi-Mata im Thread Lieblingstechniken ist mir eingefallen, dass sich die gerade angesagten Wettkampftechniken schon im Laufe der Jahre geändert haben.
So vor 15 Jahren (meine B-Jugendzeit ) war Seoi-Nage ziemlich beliebt, paar Jahre später Tomoe-Nage, jetzt die dann die Abtaucher in allen Variationen. Uchi-Mata ist da eher ein Klassiker, der sich über die Jahre in den Favoriten gehalten hat.
Soweit meine Beobachtungen.
Wie seht ihr das? Gibt´s solche Modeerscheinungen und woran könnte das liegen?
Freu mich auf eine interessante Diskussion.
gruß, nemo
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- Gelb - Orange Gurt Träger
- Beiträge: 27
- Registriert: 23.06.2007, 00:48
Auf internationaler Ebene (sprich: wo sich einige Athleten regelmäßig neue Spezialtechniken antrainieren und die Videoanalyse nahezu komplett ist) ergeben sich "Moden" häufig als Reaktion auf die vorherige "Mode" (sprich: dominante Technik), z.B. Uchi Mata -> Uchi-Mata-gaeshi.
Auf unteren Wettkampfebenen hat das wohl eher etwas mit Trainergenerationen zu tun.
Auf allen Ebenen ist natürlich auch die Regelinterpretation der KR wichtig. In meiner Jugend wäre ein Abtaucher möglicherweise als "Ziehen in die Bodenlage" bewertet worden. Uchi-Mata-gaeshi wurde nicht als Wurf gewertet etc.
Auf unteren Wettkampfebenen hat das wohl eher etwas mit Trainergenerationen zu tun.
Auf allen Ebenen ist natürlich auch die Regelinterpretation der KR wichtig. In meiner Jugend wäre ein Abtaucher möglicherweise als "Ziehen in die Bodenlage" bewertet worden. Uchi-Mata-gaeshi wurde nicht als Wurf gewertet etc.
Uchi-mata-gaeshi wird auch oft mit Gegendreher übersetzt. Wenn Uke Uchi-mata angreift, drehe ich Uke entgegen der Eindrehrichtung zu Boden. Wertung meistens zwischen Yuko und Ippon. Habt ihr auf Wettkämpfen bestimmt schon häufig gesehen.
Herzliche Grüße,
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
kastow
Since the establishment of Kôdôkan jûdô, jûdô has become something that should be studied not only as a method of self-defence but also as a way of training the body and cultivating the mind. (Jigorô Kanô: MIND OVER MUSCLE)
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- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1881
- Registriert: 25.10.2004, 12:01
- Bundesland: Hessen
kastow hat das ja schon sehr gut beschrieben. Wird im Kampf auch bepunktet. Zählt für mich jedoch eigentlich als Übergang Stand/Boden bei missglückter Technik Ukes. Prinzipiell gelangt Tori somit direkt in Tate-shiho-gatame.
Sicherer zum Punkten ist Uchi-mata-sukashi, jedoch erfordert dieser Gegenwurf wesentlich mehr Timing und Training.
Sicherer zum Punkten ist Uchi-mata-sukashi, jedoch erfordert dieser Gegenwurf wesentlich mehr Timing und Training.
Gruß
Jochen
Jochen
- Niedersachsenjudoka
- 3. Dan Träger
- Beiträge: 959
- Registriert: 03.05.2007, 17:55
gut das wir Experten hier haben....
wieder was gelernt...
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Gruß
niedersachsenjudoka
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.
Albert Einstein
Manchmal hasst man den Menschen am stärksten, den man am meisten liebt, denn er ist der Einzige, der einem wirklich weh tun kann.
Christian Lipp
niedersachsenjudoka
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- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1326
- Registriert: 01.02.2007, 18:07
franzü hat geschrieben:Muss man Uchi-Mata-gaeshi kennen??
Da es eine der 67 offiziellen Wurftechniken des Kodokan (und eine der 66 offiziellen Wurftechniken der IJF) ist, sollten zumindest alle Dan-Träger diese Technik kennen.The_Rod hat geschrieben:Ich (...) frage mich auch ob man den kennen muss!
@ franzü & uchi mata gaeshi
ja den müßtest du kennen als blaugurt... Es gibt einen den man "innen " macht und einen wo man weiter außen steht.. (Ok die Namen dazu kann ich mir auch nicht immer merken )
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- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1881
- Registriert: 25.10.2004, 12:01
- Bundesland: Hessen
Weiter außen, wie ich schon nannte - Uchi-mata-sukashi
Wichtig bei beiden Versionen ist, dass Tori (in Rechtsausführung) mit rechts einen Schritt auf Uke zu macht (natürlich auch mit dem Körper) um Ukes Gleichgewicht vollständig zu brechen. D.H. Uke auf dessen Fußaußenseite zwingt (Ukes linker Standfuß), um ihn dann links herum um seine Körperachse zu drehen. Bei Uch-mata-gaeshi ist ein stabiler Block nötig damit Uke das Bein nicht hochreißen kann, bei Uchi-mata-sukashi steigt Tori aus oder über und nutzt Ukes Schwung zusätzlich.
Uchi-mata-sukashi eignet sich auch hervorragen als Vorübung zu Sumi-otoshi.
Der einfachste Bloch jedoch gegen Uchi-mata ist:
Dass man einfach eine Drehung mit dem Kopf vollführt (Körper aufrecht) und den Schwerpunkt etwas absenkt - Kopfdrehung entgegengesetzt zu Ukes Wurfrichtung. D.h. bei Rechtswurf, Kopf nach rechts, bei Linkswurf ebendem nach links. Dabei bewegt sich nämlich unweigerlich die Hüfte nach vorne kommt und somit Uchi-mata nicht durchgezogen werden kann.
Wichtig bei beiden Versionen ist, dass Tori (in Rechtsausführung) mit rechts einen Schritt auf Uke zu macht (natürlich auch mit dem Körper) um Ukes Gleichgewicht vollständig zu brechen. D.H. Uke auf dessen Fußaußenseite zwingt (Ukes linker Standfuß), um ihn dann links herum um seine Körperachse zu drehen. Bei Uch-mata-gaeshi ist ein stabiler Block nötig damit Uke das Bein nicht hochreißen kann, bei Uchi-mata-sukashi steigt Tori aus oder über und nutzt Ukes Schwung zusätzlich.
Uchi-mata-sukashi eignet sich auch hervorragen als Vorübung zu Sumi-otoshi.
Der einfachste Bloch jedoch gegen Uchi-mata ist:
Dass man einfach eine Drehung mit dem Kopf vollführt (Körper aufrecht) und den Schwerpunkt etwas absenkt - Kopfdrehung entgegengesetzt zu Ukes Wurfrichtung. D.h. bei Rechtswurf, Kopf nach rechts, bei Linkswurf ebendem nach links. Dabei bewegt sich nämlich unweigerlich die Hüfte nach vorne kommt und somit Uchi-mata nicht durchgezogen werden kann.
Gruß
Jochen
Jochen
- DirkHRO
- Blau Gurt Träger
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- Registriert: 30.11.2004, 11:32
- Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
- Verein: VfK "Bau" Rostock 94 e.V.
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Wobei ich denke, dass der Uchi-mata-sukashi schon eher ein Wurf für Prüfungen ist (z.B. Dan-Prfg.) ist.
Für einen Wettkampf muss der "Gegner" schon stark mithelfen um so einen Uchi-mata-sukashi hinzubekommen. Würde schätzen, dass dieser Wurf ca. einmal in 500 Kämpfen vorkommt. Grob geschätzt.
Wenn man allerdings gut trainiert und sich ordentlich mit seinem Partner abstimmt, kann der in einer Prüfung sehr schön aussehen .
Für einen Wettkampf muss der "Gegner" schon stark mithelfen um so einen Uchi-mata-sukashi hinzubekommen. Würde schätzen, dass dieser Wurf ca. einmal in 500 Kämpfen vorkommt. Grob geschätzt.
Wenn man allerdings gut trainiert und sich ordentlich mit seinem Partner abstimmt, kann der in einer Prüfung sehr schön aussehen .
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- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1881
- Registriert: 25.10.2004, 12:01
- Bundesland: Hessen
Nun, die Einzige Sache bei Uchi-mata-sukshi ist die Problematik mit dem Aus-/Übersteigen.
Oftmals wird dieser Wurf so gelehrt, dass man unglaublich viel Kraft anwenden muss um den Gegner zu werfen. aber eigentlich ist alles nur wieder mal Technik. Wenn ich den wie von mir beschriebenen Schritt auf Uke hinzu mache, gerät Uke dermaßen aus dem Gleichgewicht, dass er beinahe selber fällt. Wenn dann noch die Umdreheung Ukes dazu kommt, ist der Wurf perfekt. Alledings wird man auf diese Art und Weise keinen Ippon erzielen. Daher werden meist (mache ich auch) Te-guruma Varianten angewendet, die eine höhere Amplitude haben und somit Punktgaranten sind.
Oftmals wird dieser Wurf so gelehrt, dass man unglaublich viel Kraft anwenden muss um den Gegner zu werfen. aber eigentlich ist alles nur wieder mal Technik. Wenn ich den wie von mir beschriebenen Schritt auf Uke hinzu mache, gerät Uke dermaßen aus dem Gleichgewicht, dass er beinahe selber fällt. Wenn dann noch die Umdreheung Ukes dazu kommt, ist der Wurf perfekt. Alledings wird man auf diese Art und Weise keinen Ippon erzielen. Daher werden meist (mache ich auch) Te-guruma Varianten angewendet, die eine höhere Amplitude haben und somit Punktgaranten sind.
Gruß
Jochen
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- Lippe
- 3. Dan Träger
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Ich habe ein Video von Uchi-mata-sukashi gefunden. Außerdem findet man auf den Seiten des TSB Ravensburg einen Link auf ein Video, das einen Uchi-mata-gaeshi zeigt.
Abgesehen davon, dass Uchi-mata-sukashi auch auf dem o.g. Video zu sehen ist, ich habe diese Technik auch schon ab und zu mal im Wettkampf gesehen. Sie ist eben sehr schwer auszuführen (insbesondere, da man sehr schnell sein muss), aber wenn sie kommt, dann gibt es meist eine hohe Wertung.
Abgesehen davon, dass Uchi-mata-sukashi auch auf dem o.g. Video zu sehen ist, ich habe diese Technik auch schon ab und zu mal im Wettkampf gesehen. Sie ist eben sehr schwer auszuführen (insbesondere, da man sehr schnell sein muss), aber wenn sie kommt, dann gibt es meist eine hohe Wertung.
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- 3. Dan Träger
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- 3. Dan Träger
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Bei dieser Ausführung des Uchi-mata-sukashi hast Du Recht. Das geht dann evtl. auch in Richtung Tai-otoshi.
Es ist aber nicht zwingend notwendig, Ukes Standbein anzugreifen. Wenn dessen Schwung ausreichend ist kann man auch "nur" mit Arbeit des Körpers und der Arme Uke zu Fall zu bringen (dann ist das wohl eher ein Wurf in Richtung Sumi-otoshi).
Es ist aber nicht zwingend notwendig, Ukes Standbein anzugreifen. Wenn dessen Schwung ausreichend ist kann man auch "nur" mit Arbeit des Körpers und der Arme Uke zu Fall zu bringen (dann ist das wohl eher ein Wurf in Richtung Sumi-otoshi).
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- 3. Dan Träger
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