Kodokan Judo in Deutschland

Hier geht es um die Geschichte und um Traditionen des Judo
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tom herold
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kodokan judo

Beitrag von tom herold »

Mein lieber (oder auch nicht) Remy-Otoshi, es ist doch immer wieder interessant, beobachten zu können, wer sich worüber aufregt und wer sich von bestimmten Dingen auf den Schlips getreten fühlt.
Erstens ist die Sache mit dem älteren, dicklichen Herrn nun mal genau so geschehen - und ich habe dies als Beispiel für Ignoranz und (gewollte?) Unwissenheit angeführt, weil es nun einmal genau das illustriert, was ich meine.
Zweitens hat diese Sache sehr wenig mit der Zugehörigkeit des dicklichen älteren Herrn zu einer bestimmten Organisation zu tun - oder hast du in meinem entsprechenden Beitrag irgendwo etwas Abfälliges über den DJB gelesen? Ich habe einen bestimmten Menschen der Dummheit und der Ignoranz geziehen - und ihn als Exempel dafür genommen, wie man sich aus Angst, verletzter Eitelkeit und Wichtigtuerei blamieren kann.
Was stört dich denn eigentlich an meiner Darstellung? Vielleicht, daß sie wahr ist? Und, verzeih meine Frage - wieso fühlst du dich da eigentlich angesprochen ...?
Einen Zusammenhang zu konstruieren zwischen meiner Darstellung eines befremdlichen Erlebnisses und meiner Einladung halte ich für ... nun ja, zumindest gewagt - und unfreundlich ist es außerdem.
Ich habe mit dieser Einladung auf etwa acht e-mails reagiert, in denen genau so ein Lehrgang angefragt wurde. Zudem fällt dir eventuell auf, daß meine Einladung vor allem eine direkte Antwort auf Trons Hinweis ist, daß man sich unbedingt mal auf der Matte treffen müßte ...
Ich werde mich nun gewiß nicht dafür schämen, daß ich besagten dicklichen älteren Herrn mit leiser Belustigung betrachte. Und ich werde ganz sicher nicht damit aufhören, mein Wissen weiterzugeben, nur damit du dich nicht angegriffen fühlst. :alright
Ich habe ganz sicher keine Lust, mich mit dir herumzustreiten - dafür reicht meine Zeit einfach nicht aus.
Vielleicht beruhigst du dich ja wieder und liest meine Beiträge noch einmal durch - dann merkst du möglicherweise, wie ich diese gemeint habe ...
Freundliche Grüße
Tom
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tron310371
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Beitrag von tron310371 »

@remy-otoshi

So war das das nun auch nicht wie du es darstellst, natürlich habe ich versucht die Würfe vorher zu üben. Ich bin sogar 2 Wochen vorher zu den besagten Danträgern gegangen und habe sie direkt darauf angesprochen ob sie mir die Würfe nicht zeigen und mit mir üben könnten. Aber da kam nichts !!!

Manche kannten nicht mal den Namen und wie die Würfe aussehen und funktionieren sollten. Bei den Danträgern waren sogar welche die erst dieses Jahr ihre Danprüfung hatten.

So und wenn du dich nun immer noch auf den Schlips getreten fühlst, tut es mir leid, aber wenn man als Schüler zu mehreren Danträgern geht und diese nach gewissen Würfen fragt und man bekommt kein feedback ist das schon sehr traurig !
____________________________________
Gruß
tron
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remy-otoshi
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Beitrag von remy-otoshi »

Hallo Tom,

Du sollst Dein Wissen weitergeben: Ich habe schon geschrieben, dass ich mich sogar freue, wenn ich davon profitieren kann - und es auch schon getan habe.

Ich fühle mich auch kein bißchen angegriffen, ich bin lediglich genervt!!!
Genervt von Deiner (wiederholten) Illustration (deren Wahrheitsgehalt ich keineswegs bestreiten möchte) - keineswegs mehr eine leise Belustigung Deinerseits. Dass es überall Ignoranten gibt und man sich mit Unwissenheit blamieren kann ist doch nun wahrlich nichts Neues und hat mit Judo gar nichts zu tun - muss das denn immer wieder wiedergekäut werden?

Und Deine Wortwahl war, wenngleich Du das Kürzel "DJB" nicht explizit verwendet hast, dennoch recht eindeutig. Nicht nur bei mir ist das so angekommen: Aus Trons Post:
Also tom, mach weiter denen vom DJB die Hölle heiß, einen neuen Getreuen hast du schon mal !! Smilie
Und was hat Deine Illustration (ich rede nur von der Illustration wohlgemerkt!) mit dem Thema Kodokan Judo in Deutschland zu tun?
Der sachlich interessante Kern ...
Ich hab das hier schon erläutert: reiße ich Uke auf mich zu (egal, ob ich ihn dabei auf die Zehenspitzen zwinge oder nicht) und bewege mich gleichzeitig selbst nach vorn auf Uke zu, prallen beide Körper zusammen - die Bewegungen sind gegenläufig und heben sich auf. Dann benötigt man sehr viel Kraft, um selbst im Gleichgewicht zu bleiben und die Drehachse aufrecht zu erhalten - ein extrem unökonomoisches Verhalten, welches der obersten Judo-Maxime "Jita Kyoei" vollkommen widerspricht.
... könnte von mir aus viel ausführlicher beschrieben werden - da hätten alle mehr davon.

Gerne nehme ich mir die Zeit und stehe ich für weitere Diskussionen per PN zur Verfügung.

Grüße von einer durchaus wohl und freundlich gesinnten remy-otoshi


@Tron:
Wenn es so war, wie Du nun erzählst, dann ist das wirklich traurig! Da stimme ich Dir voll zu.
Dass man die eine oder andere Technik auch als Danträger nicht kennt, in Ordnung, ist normal: Aber spätestens wenn man danach gefragt wird, steckt man vielleicht doch mal die Nase in die Bücher oder andere Lehrmedien. Hast Du das Video Deinen Kollegen mal gezeigt?
Gruß, remy-otoshi
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Dietmar"The Iller-D

Wilkommen

Beitrag von Dietmar"The Iller-D »

:ironie3
Komisch das mann immer wieder das gleiche hört!
Vor 3 Jahren wurde ich in BY Bezirk Schwaben gebeten beim Prüferlehrgang denn SV Teil zu übernehmen.
Und das machte ich auch.
Plötzlich wurde um die Punkte bewertung im Kampf gerredet.
Dazu sagte ich wir sind in der SV und nicht im Wettkampf.
Auch bei der PO das gleiche, mann fragt denn Kampfrichter Obmann wie er die Technik bewerten täte. :irre
Auch die Aussage mancher, ich mache seit Jahren Ju-Jutsu und der Daumen war unter denn Fingern. :oops:
Na in Mindelheim möchte ich kein Judo lernen.
:rofl

Und was ist nun los!
Letztes Jahr in Königsbronn J. Daxbacher mehrmals gesagt wir im DJB machen Kodokan Judo.
:rofl Da fragte ich wo ist die Gruppe Atemi-Waza usw. in der PO.
Keine Antwort.
Daxi ist auch nur ein Schwätzer und ist für mich kein 6 Dan.
Für was hat er Ihn denn??????

Schon vor ich Tom kannte war ich im MMA, Grappling usw. unterwegs.
Nun hole ich mir das was ich all die Jahre nicht gezeigt bekommen habe.

Auch in Ulm war einer der hat gemeint, mann geht einmal zu Tom und mann bekommt einen Dan. :irre

Ich bin Stolz das Tom mein Lehrer ist.

:danke
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The_Rod
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Beitrag von The_Rod »

Tom Herold oder wer? :dontknow :eusa_think
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tom herold
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kodokan judo

Beitrag von tom herold »

@The Rod: Dietmar (Iller-Dragon) meint mich. Um noch mal etwas genauer darzustellen, worum es da ging: in Ulm kam jemand zu meinem Lehrgang, der wohl meinte, es würde genügen, mal mitzumachen, um dann schon einen Dan-Grad in Empfang zu nehmen.
Der Gute war regelrecht entsetzt, als er unser enorm umfangreiches Prüfungsprogramm sah ...
Ich denke, daß Dietmar diese Episode meint.

@Remy-Otoshi: Kodokan Judo beschränkt sich nicht nur auf den technischen Teil. Es ist, wenn es denn ernstgenommen wird, eine Einstellung, eine Haltung, man kann es gar als Weltanschauung bezeichnen.
Aus eben diesem Grunde verwundert es denn doch, bestimmte Zeitgenossen agieren zu sehen - zumal diese dann steif und fest behaupten, "Experten" im Judo zu sein. Darum, und nur darum ging es. Man kann an diesem unschönen Beispiel nämlich hervorragend illustrieren, wie es um die Einstellung mancher "Judoka" bestellt ist (und zwar unabhängig von der Zugehörigkeit zu irgend einer Organisation!).
Ich denke, daß so etwas durchaus zum Thema gehört.
Ich persönlich bin eher reserviert, wenn jemand sich im Judo nur und ausschließlich für die Technik interessiert und alles andere weitgehend ausblendet (aus welchen Gründen auch immer).
Mir ist klar, daß ich damit einen Standpunkt einnehme, den viele nicht teilen können oder teilen wollen.
Und noch eines möchte ich anmerken - da ich nicht Tron bin, wäre es nett, wenn du Kritik bezüglich seiner Bemerkungen auch an Trons Adresse richten könntest. (Ich möchte da mal das Buch der Bücher zitieren: Bin ich meines Bruders Hüter ...? Ach ja, um Unklarheiten zu vermeiden: das ist ein Zitat, ich bin nicht mit Tron verwandt!)

Kodokan Judo ist eine enorm komplexe Kunst, deren Bereiche sich durchdringen und nicht willkürlich voneinander zu trennen sind - das wollte ich abschließend bemerken.
Wer das nicht so sieht, muß sich gefallen lassen, daß man ihn der Unwissenheit bezichtigt.
Freundliche Grüße
Tom

PS.: Ich werde künftig kaum noch Gelegenheit haben, hier ausführlich zu posten, da ich in nächster Zeit beruflich sehr eingespannt sein werde.
Wer mit mir Kontakt aufnehmen möchte, weiß ja, wie er das tun kann.
Tom
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tron310371
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Beitrag von tron310371 »

@tom:

Gut gesprochen weiser Mann ! ;)
Wobei ich dir widersprechen muß was die Leute betrifft die nur an den Techniken interessiert sind. Ich kann die Leute gut verstehen und akzeptiere ihre Einstellung.

@Remy-Otoshi: Nein den Film habe ich den Danträgern noch nicht gezeigt und ich frage mich auch warum soll ich sowas tun ?
Wenn sie die Techniken, in diesem Fall die Würfe, nicht kennen habe ich kein Problem damit ihnen die Techniken zu zeigen und ihnen den Film zur Verfügung zu stellen, aber weiterbilden müssen sie sich schon selber !!

Also nochmal für alle zum Mitschreiben:
Ich bin nicht tom herold, noch bin ich mit ihm verwand !!
Wir sind nur zwei leute die in vielen Dingen die gleichen Ansichten haben.

Außerdem kann ich den posts davor nur zustimmen, was den Bereich SV in der PO betrifft ist alles was in der PO verlangt wird mehr als mangelhaft.
____________________________________
Gruß
tron
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

was wird denn in der gültigen PO an SV verlangt?
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Beitrag von remy-otoshi »

Das unterschreibe ich durchaus:
Kodokan Judo beschränkt sich nicht nur auf den technischen Teil. Es ist, wenn es denn ernstgenommen wird, eine Einstellung, eine Haltung, man kann es gar als Weltanschauung bezeichnen.
Wobei es mir dennoch bewusst ist, dass wir halt nun einfach mal aus einem anderen Kulturkreis als dem Japanischen stammen und daher unseren (Judo-)Weg anders gehen. Es ist für uns sicherlich einfacher, den technischen Bereich zu erfassen. Den historischen, kulturellen ja auch spirituellen Hintergrund werden wir hier aber vermutlich niemals so verinnerlichen können (und auch gar nicht wollen), wie es ein Japaner von Haus aus tut.

Was nun das Expertentum betrifft, brauchst Du doch nur einmal in Richtung Politik zu schielen: Da behauptet doch auch so ziemlich jeder Experte für alles zu sein ! ;) Regst Du Dich darüber noch auf oder denkst Du Dir Deinen Teil? ;) Meistens ist es doch der lauteste Trompeter, der die Ohrenschmerzen verursacht ... ;) Für mich ist jemand genau dann ein Fachmann, wenn er mir etwas Interessantes oder Sinnvolles erzählen oder zeigen kann und ich davon profitiere - im Judo oder auch anderswo. Es bleibt jedem Einzelnen überlassen, das für sich zu bewerten. Punkt.

@Ronin: Meines Wissens nichts mehr: In der alten PO waren noch Wahlblöcke mit SV drin, nun nicht mehr. Hannes Daxbacher war übrigens einer derjenigen, die die SV in der vorherigen PO eingefordert hat und man wollte den Bereich der SV wieder pushen, weil man durchaus gesehen hat, dass dort Einiges im Argen liegt. In der Nachbetrachtung hat es wohl nicht so richtig funktioniert: Vielleicht lag es daran, dass einfach zu Wenige in diesem Thema richtig firm sind und es vermitteln können.
Gruß, remy-otoshi
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

remy-otoshi hat geschrieben:@Ronin: Meines Wissens nichts mehr: In der alten PO waren noch Wahlblöcke mit SV drin, nun nicht mehr. Hannes Daxbacher war übrigens einer derjenigen, die die SV in der vorherigen PO eingefordert hat und man wollte den Bereich der SV wieder pushen, weil man durchaus gesehen hat, dass dort Einiges im Argen liegt. In der Nachbetrachtung hat es wohl nicht so richtig funktioniert: Vielleicht lag es daran, dass einfach zu Wenige in diesem Thema richtig firm sind und es vermitteln können.
Aha, das habe ich bisher nämlich auch so gesehen.

Was soll denn dann das Geschwätz über den SV Teil der PO?
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remy-otoshi
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Beitrag von remy-otoshi »

Naja, vor drei Jahren war SV ja noch drin: Allerdings habe auch ich Schwierigkeiten, den Post von Dietmar"The Iller-D zu verstehen. :kA Nun gut.
Gruß, remy-otoshi
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tom herold
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kodokan judo

Beitrag von tom herold »

Was Dietmar anbelangt: er hat es schwer, sich schriftlich so auszudrücken, daß zweifelsfrei feststeht, was er nun ganz genau meint. Wenn man mit ihm spricht, bemerkt man allerdings von diesen Schwierigkeiten so gut wie nichts ... zudem ist er ein wirklich guter Kämpfer.
Ich darf mal versuchen, Dietmars Posting zu übersetzen: Dietmar regt sich darüber auf, daß (zumindest dort, wo er wohnt und agiert) Leute sich für Dinge wie SV zuständig fühlen, die - und da hat er Recht - davon nachweislich nichts verstehen.
Nun ist das nichts neues, doch Dietmar hat einen guten Grund, sich darüber aufzuregen: Dietmar hat seit Jahren mitsamt seinen Schülern an allen Wettkämpfen in Deutschland teilgenommen, bei denen es um BJJ, Luta Livre, Freefight, Mixed Martial Arts etc. etc. geht.
Er und seine Schüler waren da sehr erfolgreich.
Außerdem hat Dietmar genau wie fast alle, die unserem Kreis angehören, sehr viel Erfahrung mit konkreten SV-Situationen, denn er hat lange Zeit als Türsteher gearbeitet.
Statt nun auf jemanden wie ihn zu hören, wenn es um die Gestaltung diverser SV-Ausbildungsinhalte geht, werden da die krausen Vorstellungen von Leuten verwirklicht, die noch nie (!) ernsthaft in Gefahr waren (geschweige denn, daß sie jemals um ihr Leben kämpfen mußten!).
Darüber regt sich Dietmar auf - obwohl ich ihm gesagt hatte, daß diese Aufregung nutzlos ist.
So, das dazu - eine Debatte über Sinn und Unsinn dessen, was derzeit auf dieser und jener Matte als "SV" angeboten wird, hatten wir bereits, wir können uns das also sparen.
Grüße
Tom
st.gregor

Kodokan Judo

Beitrag von st.gregor »

@remy-otoshi
Wobei es mir dennoch bewusst ist, dass wir halt nun einfach mal aus einem anderen Kulturkreis als dem Japanischen stammen und daher unseren (Judo-)Weg anders gehen. Es ist für uns sicherlich einfacher, den technischen Bereich zu erfassen. Den historischen, kulturellen ja auch spirituellen Hintergrund werden wir hier aber vermutlich niemals so verinnerlichen können (und auch gar nicht wollen), wie es ein Japaner von Haus aus tut.
Da möchte ich jetzt doch entschieden widersprechen.
Kodokan Judo war im Sinne Kanos (für mich diesbezüglich immer noch
die einzige Autorität) kein isoliertes Gebilde, sondern war in ein abge-
schlossenes Weltbild eingebettet. Judo sollte (auf dem Weg über das
Verstehen der in ihm umgesetzten Gesetze) die Übenden zu einer
bestimmten Weltsicht führen. Dies war (und ist) alleiniges Ziel des
Judo: es ist ein pädagogischer Trick.
Daran ist weder etwas für uns Langnasen unverständlich, noch
bedarf es eines spezifischen kulturellen Hintergrundes.
Kanos Philosophie war stark am westlichen Utilitarismus orientiert (was
man ihm übrigens seitens der japanischen Ultranationalisten zum
Vorwurf machte), seine Lehren waren rational und nicht esoterisch.
Insofern halte ich das Argument "Alles weitere (als die Technik) verstehen
eh nur Japaner" für etwas fadenscheinig.
Natürlich lässt sich Judo durchaus auf den Bereich der Technik reduzieren,
wie Du hier andeutest: Das wäre dann - Kanos Meinung, nicht meine -
Jujutsu oder auch Gedan Judo, Judo der niedrigen Stufe. Mir persönlich
erschiene diese Beschränkung als ein unnötiges Opfer:
Wieso sollte ich auf das verzichten, was Judo über einen simplen Sport
hinaushebt?

Mit freundlichem Grunzen


Stephan
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Beitrag von remy-otoshi »

@st.gregor

Ich denke, dass Du mich mißverstanden hast: Ich will Judo keineswegs auf die reine Technik reduzieren!

Es fängt doch schon im Kindertraining an, da sieht man schnell, dass eine Judotechnik leichter gelernt ist als der höfliche und respektvolle Umgang miteinander. Und wie ist das bei beim Thema Kata: Technikabfolge ja, aber was steckt dahinter?

Ein anderes Beispiel:
Das "Meister-Schüler-Prinzip" ist uns nicht verinnerlicht aus unserer Kultur heraus: Glaubst Du, dass einer von Kanos Schülern es gewagt hätte wie Tron als Schüler seine Danträger (Meister) nach Techniken zu fragen, geschweige denn Techniken zu zeigen?? Keiner hätte es gewagt! Bei uns aber ist das normal - und ich finde das auch gut so! Und das meine ich z. B. mit eigenem Weg gehen.

Wenn Kanos Judo lediglich ein pädagogischer Trick ist, dann braucht Tom sich nur bedingt über ineffektive Techniken oder fehlende SV aufregen. Denn dann ist es für mich persönlich beispielsweise völlig egal, ob ich den Bereich der SV überhaupt lerne oder "nur" Judotechniken, denn ich brauche es nicht, da ich weder Türsteher noch Polizist bin (wäre also ineffetiv). Und trotz meiner mangelnden SV-Ausbildung würde ich Kodokan-Judo machen, weil nur der Gedanke dahinter zählt.

Und auch Kano sagt (aus "Kodokan Judo"):
Training in the techniques of judo is not the only way to grasp this universal priniciple, but it is how I arrived at an understanding of it, and it is the means by which I attempt to enlighten others.
Gruß, remy-otoshi
http://www.judowirbel.de
st.gregor

Kodokan Judo

Beitrag von st.gregor »

Hallo remy-otoshi,
Wenn Kanos Judo lediglich ein pädagogischer Trick ist, dann braucht Tom sich nur bedingt über ineffektive Techniken oder fehlende SV aufregen. Denn dann ist es für mich persönlich beispielsweise völlig egal, ob ich den Bereich der SV überhaupt lerne oder "nur" Judotechniken, denn ich brauche es nicht, da ich weder Türsteher noch Polizist bin (wäre also ineffetiv). Und trotz meiner mangelnden SV-Ausbildung würde ich Kodokan-Judo machen, weil nur der Gedanke dahinter zählt.
Knapp daneben: Kano hat die Aufgaben des Judo u.a. mit dem sog.
"Drei-Kulturen-Prinzip" erläutert, diese drei Kulturen sind die körperliche,
die intellektuelle und die moralische Kultur. Jede dieser Kulturen muss
sich im Kodokan Judo verwirklichen, wenn es denn Kodokan Judo
sein soll. Die körperliche Kultur hat den klar umrissenen Auftrag, den
Körper gesund und fit zu erhalten - was ja auch bei einem nur sport-
lichen Judo der Fall wäre - den Judoka aber auch in die Lage versetzen,
einem Angriff auf den eigenen Körper wirksam entgegenzutreten, was
jemand, der sich auf Sportjudo beschränkt in aller Regel aber nicht kann.
Mithin würde ich (obwohl ebenso wie Du nicht in einer Branche tätig, die
häufig mit körperlicher Gewalt zu tun bekommt) den Bereich SV für
einen absolut zwingenden Teil des Kodokan Judo halten. Natürlich
unterliegt auch die Forderung nach der Fähigkeit zur Verteidigung dem
ökonomischen Prinzip des Judo: Der Aufwand, den ich betreibe, um
mich ggf. meiner Haut wehren zu können, muss sich in einem vernünftigen
Verhältnis zu der Möglichkeit stehen, überhaupt in gefährliche Situationen
zu kommen. Wobei ich persönlich allerdings der Überzeugung bin, dass
selbst in unseren doch recht friedlichen Zeiten eine gewisse Gefahr stets
vorhanden ist, SV-Fähigkeit mithin unabdingbar.
Kann ich nun also Judo ohne SV betreiben und sagen es sei Kodokan
Judo? Mein Kano sagt nein, aber Du hast sicherlich gute Gründe für deine
Haltung, mithin bleib für Dich nur die Hoffnung, dass Du niemals in eine
Situation gerätst, die dich zu erkennen zwingt, das SV deine Gesundheit
hätte retten können.
Aber vielleicht bist Du ja ein guter Läufer....? :angel4


Mit freundlichen Grüßen


Stephan
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Beitrag von Simon »

Selbstverteidigungs-Judo ist doch eine moderne Erfindung.

Trotz einiger Kata, die sich damit beschäftigen stand doch Selbstverteidigung nie im Vordergrund beim Judo. Ich sehe da keinen Zusammenhang mit dem Kodokan-Judo.

Selbstverteidigung basiert nicht auf der goshin-jiutso no Kata oder einer anderen.
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remy-otoshi
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Beitrag von remy-otoshi »

Hi Stephan,

oh, ich mache regelmäßig bei Schneckenrennen mit und werde immerhin nicht Letzter ... :eusa_dance

Hm, ich denke, wenn jemand erfolgreich ist im Sportjudo, dann kann er sich unter seinen Bedingungen (eben den gern verteufelten Wettkampfregeln) durchaus seiner Haut wehren und zwar mit von Kano als effektiv deklarierten Techniken (sonst wäre Abklopfen unnötig ;) ) .

Möchte man Judo in einer anderen Umgebung einsetzen, ist es wohl sinnvoll, atemi-waza zu trainieren und sich auch anders zu verhalten. Aber die Grundgedanken und -prinzipien tangiert das nicht.

Wo sagt Kano, dass nur der Kodokan-Judo macht, der sich seiner Haut mit Kodokan-Judotechniken "auf der Straße" erwehren kann? Es ist doch nicht Bedingung, sondern höchstens Folge.

Ich gehe mit Simon konform, dass die Selbstverteidigung nie so besonders im Vordergrund stand, wenngleich Kano die Atemi-waza mit in sein "Programm" genommen hat. Insofern übrigens keinesfalls eine moderne Erfindung, Simon. Anmerkung am Rande: Bezeichnenderweise werden der atemi-waza gerade mal drei sehr allgemeine Seiten in dem Buch "Kodokan Judo" von Jigoro Kano mit ansonsten 264 Seiten gewidmet.

Ich wünsche uns allen, dass wir Judo nie in einer Situation anwenden müssen, die unsere Gesundheit bedroht: Und wenn doch, dass wir dann zur Rettung lediglich eine ordentliche Fallübung machen brauchen... ;)
Gruß, remy-otoshi
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kodokan judo

Beitrag von tom herold »

... obwohl ich gerade sehr wenig Zeit habe, muß ich doch hier einhaken: Meine liebe Remy-Otoshi, du machst genau wie Simon einen in meinen Augen unverzeihlichen Fehler.
"Selbstverteidigung stand nie im Vordergrund des Kodokan Judo" ...?
Entschuldigung, aber da kann ich nur sagen: was für ein Unsinn!.
Ich habe es hier und an anderer Stelle noch und nöcher erläutert, aber da es offenbar immer wieder vergessen (oder gar nicht erst zur Kenntnis genommen) wird, hier also noch einmal zum 2589. Mal:
Kodokan Judo ist eine Synthese von mehr als 14 (!) Schulen (Ryu-ha) des Koryu Bujutsu (auch als Koryu Jujutsu bezeichnet).
Mit Koryu Bujutsu benennt man jene Stilrichtungen der japanischen Kampfkünste, die bereits vor 1868 existierten (ich muß jetzt aber nicht noch einmal erklären, was im Jahre 1868 geschah, oder?).
Alle japanischen Stilrichtungen, die nach 1868 entstanden, werden als "Gendai Budo" bezeichnet, sofern sie in der Meiji-Epoche (1868-1912) entwickelt wurden. Ironischerweise fällt nach dieser Definition das Aikido nicht unter den Begriff "Budo", da es nach 1912 entstand (vorher nannte Ueshiba es "Aikibudo" - es war also noch nicht Aikido).
Es wird immer wieder behauptet, daß die Stilrichtungen des Gendai Budo (oder verkürzt: Budo) nicht mehr viel mit den alten japanischen KK zu tun hatten. Angeblich waren die KK des Budo "Weiterentwicklungen", die nun "friedlich" geworden waren ... Und als beliebtes Beispiel wird in dieser krausen Argumentation dann das Judo als "Beweis" dieser These angeführt. Am Judo nämlich, so heißt es, könne man erkennen, wie die Entwicklung von der bösen KK hin zum freidlichen Sport verlaufen sei.
Das ist Unfug. Das ist Folklore, mehr nicht.
Schlimmer noch: es widerspricht nicht nur allem, was man selbst als Laie der japanischen Geschichte entnehmen kann, es widerspricht auch etlichen von Kanos eigenen Schriften.
Also nochmal: Kano erhielt das "Menkyo Kaiden", die unumschränkte Lehrerlaubnis, im Kito Ryu Jujutsu ebenso wie im Tenshin Shinyo Ryu. (Das ist bewiesen, darüber brauchen wir nicht zu streiten - geht ins Kodokan-Museum, da findet ihr die entsprechenden Schriftrollen ausgestellt!)
"Menkyo Kaiden" war in den KK des Koryu Bujutsu die Ernennung zum Großmeister.
Als Großmeister war Kano also berechtigt, eine eigene Schule aufzumachen - und das tat er auch. Dabei legte er von Anfang an Wert darauf, das Erbe des Koryu Bujutsu zu bewahren, wie er selbst schreibt (ich habe wieder und wieder darauf hingewiesen, wo ihr diese Aussagen Kanos finden könnt!!).
Kano lehrte also mehrere komplette KK des alten Koryu Bujutsu - und diese beinhalteten nicht nur den "waffenlosen" Kampf, sondern auch und vor allem en Kampf mit verschiedenen Waffen wie Schwert, Lanze, Dolch, Kurzschwert, verschieden langen Stöcken, Kettenwaffen usw.
Da Kanos Kämpfer aufgrund einer sehr umfassenden und enorm praxisbezogenen Ausbildung (Kano entwickelte die Trainingsform des "Nokai Ai" weiter, heute als Ran o Toru bekannt, ungenau immer wieder als Randori ausgesprochen) schneller und besser kämpfen lernten als die Schüler vergleichbarer Schulen, waren sie den anderen überlegen.
Das stellten sie unter Beweis, als der Kodokan immer und immer wieder herausgefordert wurde. In diesen Kämpfen ging es um Leben und Tod, da die Ehre der Schule auf dem Spiel stand - und Regeln gab es nicht (es wurde vereinbart, keine Waffen zu benutzen, andere Regeln gab es nicht!!).
Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, daß Kanos Kämpfer dabei etliche Tote in den Reihen ihrer Gegner hinterließen - der bekannteste Fall war wohl der des Judo-Kämpfers Shiro Saigo, der seinen Gegner namens Ukichi Entaro in einem solchen Kampf im Jahre 1886 erschlug.
In diesem Wissen ist es grober Unfug, gebetsmühlenartig zu behaupten, daß Kano angeblich "gefährliche Techniken" aus "dem Jiu Jitsu" enfernte, um eine "sichere Sportart" zu schaffen (man kann diesen eindeutig widerlegten Quark bspw. bei Klocke nachlesen - ein Beweis dafür, daß der Mann nun wirklich keine Ahnung hat.)
Was war das Ziel einer jeden japanischen Kampfkunst ...?
Richtig.
Man unterteilte die japanischen KK des Koryu Bujutsu in "Schlachtfeld-Schulen" (Katchu Bujutsu) und in "Leibwächter-Schulen" (Suhada-Bujutsu).
Aus diesen beiden Richtungen speist sich das Kodokan Judo.
Nur als Beispiel: das Kito Ryu Jujustu ist eine Schule des Katchu Bujutsu, das Fusen Ryu Jujutsu ist ein Stiel des Suhada Bujutsu. Beide Schulen traten (wie auch etliche andere) dem Kodokan bei. Die meisten taten da, weil sie von den Judo-Kämpfern besiegt worden waren - in regellosen Kämpfen.
(Das Fusen Ryu war eine der wenigen Schulen, die nicht besiegt wurden und dennoch ihr Wissen in den Kodokan einbrachten.)
Ich habe auf unserer HP einen langen Beitrag veröffentlicht unter dem Titel "Die Wurzeln des Kodokan Judo", wo ganz, ganz ausführlich sämtliche Schulen aufgezählt werden, die Eingang in den Kodokan fanden un diesen um ihr Wissen bereicherten.
Wie kann man, wenn man nun weiß, daß das Judo sich aus diesen Quellen speist, noch immer beahupten, daß die "SV" nicht im Vordergrund gestanden habe?
Was bitte stand denn dann angeblich im Vordergrund des Kodokan Judo?

Der Fehler, den bspw. Simon macht ist der, das rein sportliche (und so erst in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts entstandene) Wettkampf-Judo mit dem Kodokan Judo zu verwechseln.
Der Kodokan protestierte u.a. noch in den späten sechziger Jahren gegen die Einführung von Gewichtsklassen - vergeblich.
Der Sport hatte sich des Judo bemächtigt und verbog es zu dem, was man heute so sieht - eine erbärmlich gewöhnliche, austauschbare Sportart ohne jeden eigenen Wert und Lichtjahre von Kanos Intentionen entfernt.
All die "Werte" des Judo werden zwar eifrig im Munde geführt, können aber zwangsläufig im leistungssportorientierten Wettkampfzirkus nicht zum Tragen kommen - wo es nur ums Gewinnen geht (und nur darum geht es im Sportjudo, das könnt ihr abstreiten wie ihr wollt!) kann natürlich der Grundsatz des Jita Kyoei nicht beachtet werden.
Und das Prinzip des Seiryoku Zenyo? Wo, um alles in der Welt findet ihr dieses Prinzip denn noch auf einer Wettkampf-Matte?
Und wer wie ich auf diese Dinge hinweist, der wird entweder ignoriert oder beschimpft oder man versucht, ihn lächerlich zu machen.

Noch etwas, liebe Remy-Otoshi. Du schreibst, daß du es gut findest, daß hierzulande das Meister-Schüler-Prinzip im Judo keine Beachtung findet.
Ein verräterischer Satz.
Wer keinen Meister hat, der hat bestenfalls einen Trainer. Ein Trainer aber ist nur dazu da, den Athleten (nicht den Judoka, das ist nämlich etwas anderes!) zu sportlichen Höchstleistungen zu führen. Das ist die Aufgabe eines Trainers.
Steht da diese sportliche Höchstleistung nicht im Vordergrund, dann hat man keinen Trainer, sondern einen "Übungsleiter".
Wo, bitte sehr, siehst du da die Chance, über die Grundschule hinauszugelangen?
Die fortgeschrittenen Lehrinhalte (Oya Waza, und dazu gehören nun mal auch die Atemi-Waza, und aus diesem Grunde findet man sie nur spärlich erläutert in dem Buch "Kodokan Judo", welches übrigens seit seiner dritten Ausgabe kaum noch Original-Texte des Gründers enthält!!!) des Kodokan Judo kann man nur von einem Meister (nein, nicht Europa- oder Weltmeister!!)vermittelt bekommen.
Und dies wiederum nur, wenn besagter Meister selbst von einem Meister ausgebildet und unterwiesen wurde ... und so fort.
Keiner von euch kann dies für sich in Anspruch nehmen.
Ihr seid per definitionem Sportler, keine Judoka.
Und genau das ist es auch, was ihr sein wollt. Wer wie du, liebe Remy-Otoshi, das Meister-Schüler-Prinzip ablehnt, der hat nicht begriffen, daß dieses Prinzip die absolut einzige Möglichkeit ist, im Kodokan Judo oder anderen japanischen oder chinesischen KK jemals über den Status eines Anfängers hinauszugelangen.
So etwas hört ihr nicht gern, ich weiß.
Und trotzdem: ganz egal, in welchen belanglosen Wettkämpfen ihr möglicherweise Siege erringt - ihr macht kein Judo mehr, sondern nur noch Jackenringen.
Ihr weigert euch beharrlich, dies zuzugeben, ihr weigert euch beharrlich, dazuzulernen - und alles, was über die Technik hinausgeht und zum Verständnis der Technik zwingend notwendig wäre, lehnt ihr ab.
Vor diesem Hintergrund wird verständlich, wie jemand wie du zu der Auffassung gelangen konnte, daß man alles jenseits der Technik als Nicht-Japaner sowieso nicht verstehen könne.
So, auch wenn ich hier wieder wesentlich ausführlicher wurde als ich eigentlich wollte, weiß ich doch, daß es vergebliche Mühe sein wird.
Also macht weiter so wie immer.
Tom
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tron310371
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Beitrag von tron310371 »

Hallo zusammen,

weise gesprochen Tom, nur noch eine kleine Anmerkung zum Thema Meister, Trainer und Übungsleiter.

Aus meiner Sicht unterscheiden sich die drei, ich nenne sie mal, "Bezeichnungen" durch folgendes, unter einem Meister verstehe ich eine Führungsfigur der man bedingungslos vertrauen kann, also eine Person die nicht nur mir Techniken und Taktiken beibringt sondern auch mich anleitet in philosophischen und charakterlichen Dingen. Also jemand, der eine Mischung aus Trainer, bestem Freund und Vater ist.

Trainer/Übungsleiter sind aus meiner Sicht nur Leute die einen nur Techniken zeigen und mich anspornen bei Wettkämpfen zu siegen, aber nicht das was sie vertreten auch außerhalb des Dojo zu leben.
____________________________________
Gruß
tron
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Maki-Komi
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Re: kodokan judo

Beitrag von Maki-Komi »

Moin zusammen!
tom herold hat geschrieben:So etwas hört ihr nicht gern, ich weiß.
Da hast du sicherlich recht, Tom. Ich glaube niemand hört gerne, dass das was er macht a) falsch und b) Quark ist. Ist doch normal.
tom herold hat geschrieben:Und trotzdem: ganz egal, in welchen belanglosen Wettkämpfen ihr möglicherweise Siege erringt - ihr macht kein Judo mehr, sondern nur noch Jackenringen.
Das geht mir dann aber doch ein bisschen zu weit. Ich verstehe deine Haltung zum Judo mittlerweile ansatzweise. Ich bewundere die historische Akuratesse und den Enthusiasmus den du an den Tag legst. Aber bitte, bitte, und da sind wir wieder einmal an einem Punkt, den wir in der Diskussion schonmal erreicht hatten, sag nicht, dass das was wir tun belanglos ist. Für mich und viele andere ist Judo (auch wenn du es nicht so nennen willst) oder von mir aus Jackenringen genauso Lebensinhalt wie für dich.
tom herold hat geschrieben:Also macht weiter so wie immer.
Tom
Ich dachte eigentlich, dass in den letzten paar Wochen eine sinnvolle und gute Diskussion entstanden war. Eine solche muss aber auch mal kritische Nachfragen und Einwände vertragen. O.g. Zitat klingt resignativ. Das ist nicht notwendig denke ich.

Grüsse aus Hamburg,

Jan
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