Nochmal zum Thema gefährliche Techniken und Judo:
Ich seh das so: es gibt Techniken, die dürfen im
Wettkampf und "normalen" Randori benutzt werden:
Also unsere bekannten Würfe, Ellbogenhebel, Festhalten u. Würgen.
Dann gibt es Techniken, die sind _dort_ aus
Gründen der Verletzungsgefahr für Uke verboten: z.B. Kawazu-Gake,
Kani-Basami, Daki-Age mit Abwurf, Hebel außer den o.g.
Schläge u. Tritte, Druckpunkteinwirkung...
Diese gehören aber trotzdem zum Judo, sind z.B. auch in den
Kata und älteren Büchern zu finden.
Wenn man will, kann man sich auch noch Randori-Formen überlegen,
wo bestimmte dieser Techniken im Freikampf
trotzdem geübt werden (evt. mit Hilfe von Schutzausrüstung o.ä.)
Dann gibt es Techniken, die gehören nicht zum Judo,
weil sie dessen Prinzipien ("Max. Effizienz von Körper und Geist" und
"Gegenseitiges Wohlergehen") nicht erfüllen.
Logischerweise fallen darunter auch alle Techniken,
bei denen sich Tori selbst kaputt macht - denn das ist nicht effizient
![Smilie :-)](./images/smilies/icon_smile.gif)
(das hatte Tom Herold bereits dargelegt)
(So gesehen ist die Ausführung von z.B. Uchi-Mata mittels
Toris "Kopfstand" bereits keine Judotechnik mehr und deshalb zu recht
auch im Wettkampf unzulässig)
Und meiner Meinung nach, sind auch alle Techniken überflüssig, die
ich nicht ohne "Verschleißen" von Uke vernünftig üben kann.
Denn die nützen mir in der Selbstverteidung
letztendlich dann auch nichts...
So wie ich es verstehe, haben Kano und seine Schüler
mit dem Judo ein "umfassendes" Kampfsystem geschaffen,
welches alle Zweikampfsituationen potentiell abdeckt,
eine Untermenge kann im Wettkampf und Randori
mit vollem Einsatz geübt werden - ohne das es zu nennenswerten
Verletzungen kommt...