Angst vorm Kampf
Angst vorm Kampf
Hei so langsam gehen mir echt die Ideen aus. Vielleicht habt ihr noch was auf Lager. Mir fiel am vergangenen Wochenende mal wieder die physische Instabilität meiner Judoka auf dem Wettkampf auf. Ich fuhr mit einer kleinen Gruppe zu einem Sichtungsturnier. Die Kiddies im Alter von 12 und 13 standen sehr gut im Training, gehören zu den besten meiner Gruppe und auch zu dem stärksten Nachwuchs bei uns im Verein.Alle haben Wettkampferfahrung, das letzte Turnier lag bei ihnen jedoch drei Monate zurück. Hoch motiviert fuhren wir zum Wettkampf.Dann sahen sie die Listen, die Gegner und es machte klick. Unnötiger Weise mußten sich eininge im ersten Kampf geschlagen geben obwohl sie mindestens gleich gut wie ihr Gegner waren.Man konnte deutlich erkennen daß sie Angst hatten. Sonst im Griffkampf recht fix und aggresiv wirkten sie eher passsiv und unentschlossen. Meist legte sich das später wenn sie Glück hatten den nächsten Kampf gewinnen zu können. Besonders bei den Mädchen war es dieses Mal sehr auffallend. Trotz Einstellen auf den Gegner gelang es mir nicht richtig ihnen das Unbehagen zu nehmen.Ich finde das recht schade und weiß so langsam nicht mehr woran das liegen könnte. Kann ich da im Training irgendwie was machen ? Wer hat Erfahrung mit solcher Problematik ! Die Kinder trainieren regelmäßig Randori auch mit älteren und höher graduierten.
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- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1881
- Registriert: 25.10.2004, 12:01
- Bundesland: Hessen
Hallo Paul,
ich denke nicht, dass Deine Kids unter einer Wettkampfangst leiden. Ich denke eher, dass es eine Mischung aus Erfolgsdruck (Sichtungsturnier) und evtl. "Angstgegnern" ist. Ich habe eine solche Erfahrung auch schon gemacht, gerade bei den jüngeren Schülern (U11 und U14). Wenn die regelmäßig auf alle regionalen Turniere fahren und auf die Bezirks- und Landesmeisterschaften, treffen sie immer wieder auf die gleichen Leute. Und wenn sie dann die Listen sehen und erkennen, dass die/der schon wieder in einer GK ist, dann ist von vorneherein dicht.
Machen kannst Du da wenig. Gute Worte und den Kindern einimpfen, dass ein verlorener Kampf noch lange nicht bedeutet, dass das gesamte Turnier im Eimer ist. Ob's was hilft liegt dann auch am Kind. Was auf jeden Fall hilft, ist wenn der Angstgegener bezwungen wird.
Dass sie im Training auch mit größeren machen hat gar nichts zu bedeuten, es ist der eigene Verein, die eigenen Leute, die man auch gut kennt.
Ich denke die einzige Sache, außer einer generell guten Vorbereitung, ist den Kindern den Erfolgsdruck zu nehmen. Wenn sie mit Ehrgeiz aber ohne das Muss eines Sieges in den Kampf gehen, läufts erfahrungsgemäß leichter.
Und die Kinners sind noch zu jung um eine Stetigkeit und Konstanz in ihre physikalische und vor allem psychische Stabilität zu bekommen. GAnz schlimm wirds bei den Jungs, wenn sie in die Pubertät kommen und Wachstumsschübe bekommen. Also da niemals irgendwelchen Druck machen, sonst sind sie schneller weg. Kinder sind empfindlich und verkraften Druck und Kritik selten wie ein Erwachsener.
Wie lange arbeitest Du schon mit Kids?
ich denke nicht, dass Deine Kids unter einer Wettkampfangst leiden. Ich denke eher, dass es eine Mischung aus Erfolgsdruck (Sichtungsturnier) und evtl. "Angstgegnern" ist. Ich habe eine solche Erfahrung auch schon gemacht, gerade bei den jüngeren Schülern (U11 und U14). Wenn die regelmäßig auf alle regionalen Turniere fahren und auf die Bezirks- und Landesmeisterschaften, treffen sie immer wieder auf die gleichen Leute. Und wenn sie dann die Listen sehen und erkennen, dass die/der schon wieder in einer GK ist, dann ist von vorneherein dicht.
Machen kannst Du da wenig. Gute Worte und den Kindern einimpfen, dass ein verlorener Kampf noch lange nicht bedeutet, dass das gesamte Turnier im Eimer ist. Ob's was hilft liegt dann auch am Kind. Was auf jeden Fall hilft, ist wenn der Angstgegener bezwungen wird.
Dass sie im Training auch mit größeren machen hat gar nichts zu bedeuten, es ist der eigene Verein, die eigenen Leute, die man auch gut kennt.
Ich denke die einzige Sache, außer einer generell guten Vorbereitung, ist den Kindern den Erfolgsdruck zu nehmen. Wenn sie mit Ehrgeiz aber ohne das Muss eines Sieges in den Kampf gehen, läufts erfahrungsgemäß leichter.
Und die Kinners sind noch zu jung um eine Stetigkeit und Konstanz in ihre physikalische und vor allem psychische Stabilität zu bekommen. GAnz schlimm wirds bei den Jungs, wenn sie in die Pubertät kommen und Wachstumsschübe bekommen. Also da niemals irgendwelchen Druck machen, sonst sind sie schneller weg. Kinder sind empfindlich und verkraften Druck und Kritik selten wie ein Erwachsener.
Wie lange arbeitest Du schon mit Kids?
Gruß
Jochen
Jochen
Hallo, Jochen danke für Deine Tipps. Jetzt bin ich beruhigter und werde stetiger versuchen den Kiddies das auch so zu vermitteln. Habe halt einige in der Gruppe die sind schon im Bezirkskader und auf den letzjährigen Landesmeisterschaften schon sehr weit vorne gelandet. Wollen unbedingt in den Landeskader. Die stecken sich gegenseitig damit an. Wobei wie gesagt es bei den Mädchen momentan verstärkter ist (aber die treten ja auch früher in die Pubertät ein).
Arbeite seit zwei Jahren mit Kindern überwiegend hobbymäsig. Meine Kiddies trainieren alle drei mal in der Woche davon einmal in der Woche auf dem Landesstützpunkt.
Arbeite seit zwei Jahren mit Kindern überwiegend hobbymäsig. Meine Kiddies trainieren alle drei mal in der Woche davon einmal in der Woche auf dem Landesstützpunkt.
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- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1881
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Na an Ehrgeiz und Willen scheint den Kids ja nicht zu mangeln. Das ist doch eine sehr gute Voraussetzung. Ich habe halt in den 12 Jahren, in denen ich Kids trainiere gelernt, dass man ihnen in Bezug auf Wettkampf sehr viel Freiraum lassen muss. Vor allem bei den ganz jungen. Klar finde ich Wettkämpfe wichtig und denke auch dass jeder mal kämpfen gewesen sein sollte, aber wenn partout keine Lust oder zuviel Angst da sind, lasse ich es lieber.
Wenn sie aber wollen, werden sie lernen müssen mit Niederlagen fertig zu werden und das geht eigentlich nur durch Gutes Zureden und durch Vertrauen, das die Kinder zu einem aufbauen. Irgendwann klappts. Natürlich kenne ich auch andere Fälle
Wenn sie aber wollen, werden sie lernen müssen mit Niederlagen fertig zu werden und das geht eigentlich nur durch Gutes Zureden und durch Vertrauen, das die Kinder zu einem aufbauen. Irgendwann klappts. Natürlich kenne ich auch andere Fälle
Gruß
Jochen
Jochen
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- Gelb Gurt Träger
- Beiträge: 11
- Registriert: 15.02.2006, 19:02
Freundschaftstuniere..
Hallo erst mal,
Wie wärs denn wenn du erst mal ein japanisches Tunier (Kämpfer nach Gewicht und Größe aufstellen und dann auskämpfen lassen...wer verliert geht wieder in die Reihe und der Gewinner stellt sich dem nächst größeren Gegner usw..) das machen wir bei uns im Verein vor dem jährlichen "Heimtunier".Ruhig auch verschiedene Altersstufen zusammen legen...Dann bekommt man auch mal nicht sooo bekannte Gegner.
Die nächste Stufe wäre dann ein Freundschaftstunier mit einem Nachbar Verein..am besten mit einem Verein den die Kinder kennen(wenn auch nur vom hören sagen..) bei euch in der Halle.
Wie wärs denn wenn du erst mal ein japanisches Tunier (Kämpfer nach Gewicht und Größe aufstellen und dann auskämpfen lassen...wer verliert geht wieder in die Reihe und der Gewinner stellt sich dem nächst größeren Gegner usw..) das machen wir bei uns im Verein vor dem jährlichen "Heimtunier".Ruhig auch verschiedene Altersstufen zusammen legen...Dann bekommt man auch mal nicht sooo bekannte Gegner.
Die nächste Stufe wäre dann ein Freundschaftstunier mit einem Nachbar Verein..am besten mit einem Verein den die Kinder kennen(wenn auch nur vom hören sagen..) bei euch in der Halle.
Wenn Du dich gut verteidigst, wird dein Gegner nicht wissen wie er angreifen soll
und wenn Du gut angreifst, wird er nicht wissen wie er sich verteidigen soll.
und wenn Du gut angreifst, wird er nicht wissen wie er sich verteidigen soll.
Ich denke nicht, dass das japanische- oder Freundschaftsturnier großartig was bringen, wenn es ja ohnehin Leistungssportler sind, die auch regelmäßig in den Stützpunkten andere Partner haben. Es ist ja wie schon gesagt nur die Angst vor den paar immer wiederkehrenden Gegnern.
Das hab ich früher auch gehabt und zwar so lange bis die entsprechende Person aus meiner Gewichtsklasse raus war. Hab das Problem bei meinen Kids bisher noch nicht wirklich extrem gehabt und daher auch keine wirkliche Lösung für das Problem.
Das hab ich früher auch gehabt und zwar so lange bis die entsprechende Person aus meiner Gewichtsklasse raus war. Hab das Problem bei meinen Kids bisher noch nicht wirklich extrem gehabt und daher auch keine wirkliche Lösung für das Problem.
1. Kyu
DerViki
DerViki
Ich denke auch, dass Japanische Runden und Freundschaftsturniere (so gut sie Anfänger sind) an dieser Zielgruppe etwas vorbeigehen.
Meine Erfahrungen gehen eher in die Richtung, den Wettkampf in der Judokarriere nicht so sehr in den Mittelpunkt zu stellen und damit den Leistungsdruck zu entschärfen. Das ist nur was, was du ins Denken von deinen Kids erst mal reinbringen musst, da würde ich mal zwei Jahre ansetzen dazu...ist ein hartes Stück Arbeit
Meine Erfahrungen gehen eher in die Richtung, den Wettkampf in der Judokarriere nicht so sehr in den Mittelpunkt zu stellen und damit den Leistungsdruck zu entschärfen. Das ist nur was, was du ins Denken von deinen Kids erst mal reinbringen musst, da würde ich mal zwei Jahre ansetzen dazu...ist ein hartes Stück Arbeit
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- 3. Dan Träger
- Beiträge: 1881
- Registriert: 25.10.2004, 12:01
- Bundesland: Hessen
Es liegt ganz alleine am Druck. Mir gehts da auch so ähnlich, ich hatte immer so Schiss vor den Wettkämpfen und dann bin ich plötzlich eine Gewichtsklasse hoch und das auch noch bei einem internationalen Turnier und mein Trainer sagte, dass ich mir keinen Kopf machen solle, sondern einfach rein gehen und mein Ding machen - Ich hatte nichts zu verlieren und dann wurde ich 3.
Gruß Max
Gruß Max
Judo ist in letzter Konsequenz -
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.
der höchstwirksame Gebrauch,
von Körper und Geist zum Zweck,
sich zu einer reifen Persönlichkeit zu entwickeln
und somit einen Beitrag zum
wohlergehen der Welt zu leisten.