Otto world Cup - zu jung dafür ?

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emmy

Otto world Cup - zu jung dafür ?

Beitrag von emmy »

Vor einer Weile wurde darüber disskutiert , ob U 17 Kämpfer schon bei den Männern ( ich glaub bis Regionalliga ? ) eingesetzt werden sollten .
ich persönlich habe ein wenig Bauchschmerzen bei dem Gedanken , hoffe da wirklich auf das Fingerspitzengefühl und den " Nichtehrgeiz " der Trainer.
Nun las ich in der Januarausgabe des Judomagazins , dass zum Otto World Cup auch einigen Nachwuchsleuten , die gerade aus der U 20 raus ( F. Hubert , F. Seidelmeier , J. Herzig) oder sogar noch U20 sind ( N. v. Freeden , R. Zimmermann ) die Chance eines Einsatzes gegeben wird .
Sicher ist es für die Jungs eine große Ehre und Anerkennung sich mit der Weltelite zu messen , aber ist dies nicht doch ein wenig zu früh , gegen die Besten der Welt und vor solch einer Kulisse zu kämpfen ? Ich befürchte , dass sie durch Negativerlebnisse eher in ihrer Entwicklung zurückgeworfen werden , als zu lernen , was ja das Anliegen sein sollte . Was meint ihr dazu ? Jedenfalls drücke ich allen Männern fest beide Daumen ! 8)

PS.
Bei den Frauen finde ich es nicht ganz so problematisch , weil hier die physischen Unterschiede zwischen einer 18 - jährigen und einer 28 -jährigen Kämpferin nicht so extrem sind wie bei den Männern .
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DerViki
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Beitrag von DerViki »

Wenn ich bedenke, dass das alles Athleten sein, die seid Jahren Leistungsjudo machen und auf größeren Veranstaltungen teilnehme, glaube ich nicht, dass sie durch 'Negativerlebnisse in ihrer Entwicklung zurückgeworfen' werden. Dass das viel Druck von Kader hinter steckt ist sicherlich keine gute Sache, aber grundsätzlich traue ich einigen Leuten durchaus zu da mithalten zu können.
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Ich sehe es grundsätzlich wie Emmy, allerdings müssen die Verbände wohl auch ihre "Reihen vollkriegen", da muss man zur Zeit wohl einen Spagat wagen. Wollen wir hoffen, dass es gelingt.
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Ippon
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Beitrag von Ippon »

Ich bin jetzt auf eine Passage in der DJB-Wettkampfordnung (http://www.judobund.de/content/downloads/WO%202006.pdf) gestoßen die zu dieser Diskussion passt, wusste ich bisher auch nicht:
Alle DJB-Kader dürfen bei Einzelmeisterschaften in höheren Altersklassen starten.
Die Regelung ist sicher nicht schlecht, wenn davon Gewissenhaft Gebrauch gemacht wird.

@emmy
Vor einer Weile wurde darüber disskutiert , ob U 17 Kämpfer schon bei den Männern ( ich glaub bis Regionalliga ? ) eingesetzt werden sollten .
Bis Oberliga. Die Zuständigkeit für die Regionalliga liegt seid diesem Jahr beim DJB darum könnte NRW das gar nicht für diese Liga beschließen.
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Patrick
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Beitrag von Patrick »

DerViki hat geschrieben:Wenn ich bedenke, dass das alles Athleten sein, die seid Jahren Leistungsjudo machen und auf größeren Veranstaltungen teilnehme, glaube ich nicht, dass sie durch 'Negativerlebnisse in ihrer Entwicklung zurückgeworfen' werden. Dass das viel Druck von Kader hinter steckt ist sicherlich keine gute Sache, aber grundsätzlich traue ich einigen Leuten durchaus zu da mithalten zu können.
Ich denke auch, dass die Verantwortlichen wissen sollten, dass nur Teilnehmer eingesetzt werden sollten, die so gefestigt sind, dass auch im schlimmsten Fall das Erstrunden-Aus nicht zu einem psychischen Knacks führt. Unter diesen Umständen kann die Teilnahme bei einer solchen Veranstaltung doch eine tolle Belohnung für gute Leistungen sein und damit wohl eher bekräftigend und beflügelnd wirken.

Ob die Leute tatsächlich unter Umständen mithalten können, vermag ich nicht zu sagen.
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gada
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Beitrag von gada »

Hä, was is das denn?! warum soll man ein Erstrundenaus denn nicht verkraften??? :irre

versteh ich nicht. Kann dir immer und überall passieren.
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

@ gada
ich nenne so etwas das Sportprimadonnensyndrom. Am Otto World Cup starten die Leute die sehr gut sind. Die Jungen U17er die dort starten (oder starten dürften) sind ebenfalls Top Athleten und entsprechend Erfolge gewohnt (in ihrer Altersklase). Starten diese jetzt bei den Erwachsenen treffen sie auf Leute die zum Teil schon 10 Jahre mehr Erfahrung haben und sie völlig chancenlos wieder nach Hause schicken. Und unsere Jungen Top Athleten kommen dann völlig ohne Ruhm nach Hause werden diesmal natürlich nicht hochgelobt (zumindest kommt ihnen das so vor) das führt bei dreivierteln davon zur sofortigen Frustration und zum Ende der Sportkarriere.
Leider durfte ich das schon sehr oft beobachten. Die Ursache liegt sehr oft darin, dass sie zu früh zu viel zu hoch gelobt wurden. Du musst dir das Vorstellen, wie im Showbusiness, die Stars gewöhnen sich auch sehr schnell daran bejubelt zu werden und wenn das nicht mehr da ist fallen sie in ein Loch.
Und da kommen dann wir Trainer ins Spiel, die Ihre Schützlinge vor solchen Frusterfahrungen beschützen müssen, bis sie reif genug sind so etwas durchzustehen.
Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

So was habe ich noch nie beobachtet, möchte aber keines falls leugnen das so etwas existiert.

Aber ist es nicht normal das man als "Anfänger" geknickt ist wenn man verliehrt...
Das Geheimnis des ganzen (was selbst den "Top Judoka" gesagt werden muss) ist, wenn man 6 mal fällt, 7 mal aufzustehen...
°[~](1.Kyu)Schüler des Sengebusch-Sensei[~]°
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Gabriel hat geschrieben:Das Geheimnis des ganzen (was selbst den "Top Judoka" gesagt werden muss) ist, wenn man 6 mal fällt, 7 mal aufzustehen...
100 %ige Zustimmung
gada
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Beitrag von gada »

Ronin hat geschrieben:@ gada
ich nenne so etwas das Sportprimadonnensyndrom. Am Otto World Cup starten die Leute die sehr gut sind. Die Jungen U17er die dort starten (oder starten dürften) sind ebenfalls Top Athleten und entsprechend Erfolge gewohnt (in ihrer Altersklase). Starten diese jetzt bei den Erwachsenen treffen sie auf Leute die zum Teil schon 10 Jahre mehr Erfahrung haben und sie völlig chancenlos wieder nach Hause schicken. Und unsere Jungen Top Athleten kommen dann völlig ohne Ruhm nach Hause werden diesmal natürlich nicht hochgelobt (zumindest kommt ihnen das so vor) das führt bei dreivierteln davon zur sofortigen Frustration und zum Ende der Sportkarriere.
Leider durfte ich das schon sehr oft beobachten. Die Ursache liegt sehr oft darin, dass sie zu früh zu viel zu hoch gelobt wurden. Du musst dir das Vorstellen, wie im Showbusiness, die Stars gewöhnen sich auch sehr schnell daran bejubelt zu werden und wenn das nicht mehr da ist fallen sie in ein Loch.
Und da kommen dann wir Trainer ins Spiel, die Ihre Schützlinge vor solchen Frusterfahrungen beschützen müssen, bis sie reif genug sind so etwas durchzustehen.

Dann wirds aber Zeit, dass sie das mal ganzschnell lernen....g. Ausserdem läge es dann nicht an der Sache, also zu starten, sondern an dem unsinnvollem drumherum. Also wer das nicht verpackt, ist selber schuld. Ausserdem kann sowas doch gerade motivieren...ist doch auch wichtig demut und grenzen zu erkennen.
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

aber das zu lernen braucht Zeit...
Und die müssen wir Ihnen geben.
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Beitrag von Nick »

Ronin hat geschrieben:Die Jungen U17er die dort starten (oder starten dürften)
Nur kurz zur Klarstellung: Es starten KEINE U17er beim Otto-WorldCup!
Vielmehr handelt es sich um Athleten, die bereits in der U20 internationale Erfahrung und Erfolge gesammelt haben.
Ronin hat geschrieben:das führt bei dreivierteln davon zur sofortigen Frustration und zum Ende der Sportkarriere.
Solche Verallgemeinerungen führen bei mir in 99% der Fälle zu akutem Brechreiz... Wieviele unserer Bundeskader hast du denn befragt, um zu diesem Ergebnis zu kommen? Ich könnte mir vorstellen, dass es viele der Nachwuchs-Kämpfer (zumindest die, die ich kenne) mit der richtigen psychologischen Begleitung als Auszeichnung sehen, teilnehmen zu dürfen, und das nicht als Negativ-Erlebnis empfinden werden.
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Beitrag von tD »

Nick hat geschrieben:
Ronin hat geschrieben:das führt bei dreivierteln davon zur sofortigen Frustration und zum Ende der Sportkarriere.
Solche Verallgemeinerungen führen bei mir in 99% der Fälle zu akutem Brechreiz...
93,14632851% aller Statistiken sind frei erfunden... ;)
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Beitrag von gada »

, teilnehmen zu dürfen, und das nicht als Negativ-Erlebnis empfinden werden.
genau...
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Nick hat geschrieben: Ich könnte mir vorstellen, dass es viele der Nachwuchs-Kämpfer (zumindest die, die ich kenne) mit der richtigen psychologischen Begleitung als Auszeichnung sehen, teilnehmen zu dürfen, und das nicht als Negativ-Erlebnis empfinden werden.
Ich freue mich immer über solch linientreue Verbandsmitarbeiter ....

und frage mich gerade warum mir im letzten Jahr drei von unseren Jungs mitgeteilt haben, dass sie für den Landeskader nicht mehr zur Verfügung stehen. " Da müssen wir ständig an Turniere für die wir nicht gewappnet sind".
Die Landestrainer waren sicher auch der Meinung, dass es eine Auszeichnung war.
Jakob

Beitrag von Jakob »

Ronin hat geschrieben: und frage mich gerade warum mir im letzten Jahr drei von unseren Jungs mitgeteilt haben, dass sie für den Landeskader nicht mehr zur Verfügung stehen. " Da müssen wir ständig an Turniere für die wir nicht gewappnet sind".
Die Landestrainer waren sicher auch der Meinung, dass es eine Auszeichnung war.
Ich denke, das Problem liegt hier in erster Linie bei den Sportlern selbst und ihren Heimtrainern.
Wenn meine Schützlinge für Turniere nominiert werden, vor denen sie "Angst" haben, dann sagen sie mir das vorher, und ich versuche, ihnen die Angst zu nehmen. Wenn ich bei einem Turnier, bei dem ofensichtlich stärkere Gegner auflaufen, nicht gut abschneide, ist das doch kein Problem.
Ich lerne immer etwas daraus... und wenn es nur darum geht, mal eine Kulisse zu erleben, die eben größer ist als die übliche Landesmeisterschaft.
Man wächst an seinen Aufgaben. Und wenn das der Heimtrainer seinen Sportlern nicht vermitteln kann, dann hat der Landestrainer keine Schuld.
Natürlich darf man sich dann nach seinen 2 Niederlagen nicht in die Kabine trollen, sondern sollte sich eben genau diese starken Sportler weiter ansehen.
Ich sehe solche Turniere, und Kämpfe gegen stärkere Gegner generell, als Chance an und nicht als lästige Pflicht.
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

DaGimp hat geschrieben: Wenn meine Schützlinge für Turniere nominiert werden, vor denen sie "Angst" haben, dann sagen sie mir das vorher, und ich versuche, ihnen die Angst zu nehmen. Wenn ich bei einem Turnier, bei dem ofensichtlich stärkere Gegner auflaufen, nicht gut abschneide, ist das doch kein Problem.
Und wenn sie dann immer noch nicht hinwollen, müssen sie ja auch nicht.

Da hast du völlig recht. Wenn allerdings ein Landestariner oder ein Leistungssportkoordinator dann mit Kaderausschluss drohen, wird der Druck dann eben so gross, dass sie doch gehen, verheizt werden und völlig frustriert nach Hause kommen. Da sind wir dann wieder beim verantwortungsbewussten entsenden an Turniere. Und im Kader bleiben wollen sie in der Regel ja schon, weil das ja auch das Ticket ist zum Weiterkommen - bis eben der Druck zu stark wird. Und dann - aus.
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