Kinder die zum Judo müssen und keinen Bock haben

Hier geht es um die Trainingsgestaltung,-methodik,-formen.
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Schlufty
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Kinder die zum Judo müssen und keinen Bock haben

Beitrag von Schlufty »

Wie macht ihr das mit Kindern die zum Training kommen müssen, weil sie von ihren eltern dazu gezwungen werden, aber absolut keinen bock haben??

Der eine bei uns stört sich nicht daran auf die bank geschickt zu werden, er zuckt mit den schultern, wenn man ihm sagt, dass er dasteht wie ein schluck wasser und man kann mit ihm keinen kyu üben, weil er keine prüfung machen will und es deshalb auch nicht einsieht uke zu sein (abgesehen davon, dass er total unfähig ist uke zu sein)
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Also erstmal versuche ich rauszubekommen, warum jemand
überhaupt beim Judo ist.
In den seltensten Fällen wird ein Kind von den Eltern komplett
gezwungen zum Judo zu gehen. Meist ist es irgendwann
mal der Wunsch vom Kind selbst gewesen und die Eltern
halten es dann zur regelmäßigen Trainingsteilnahme an.
In diesem Fall kann man das Kind ausfragen, warum es denn
auf einmal keine Lust mehr hat... Mitunter hilft so ein Gespräch
schon dadurch, daß das Kind spürt, daß es als Person wahrgenommen
wird und daß ihm jemand zuhört. Manchmal sind es Kleinigkeiten
(Rangeleien in der Gruppe, "Partnerwahlprobleme" und, und, und...) hier
kann man Abhilfe/Unterstützung anbieten...
Hilft das alles nicht, dann sollte man dem Betreffenden u. seinen
Eltern den Austritt nahe legen...

Im Fall, daß tatsächlich
nur die Eltern Interesse am Judo haben (also das Kind
zum Training gebracht haben, weil Judo ja so gut gegen alle
möglichen Problem helfen soll ;-) , obwohl der Sprößling
lieber was ganz anderes machen will), solltest Du auch
so schnell wie möglich mit ihnen reden und sie überzeugen, es
mit Judo sein zu lassen...

Bei akuten Trainingsverweigerungsfällen, ist es angebracht,
dem betreffenden Kind klar zu machen, daß es _immer_ die Wahl hat,
mitzumachen oder auf der Bank zu
sitzen, aber daß keinesfalls allein nach Hause gehen darf.
Damit es sich auf der Bank aber nicht langweilen muß, darf es durch
Stören der Gruppe, Rumlärmen o.ä., darauf aufmerksam
machen, daß es doch
lieber Liegestütze, Rumpfheben, Kniebeuge o.ä. machen
möchte oder halt ein Randori mit dem Trainer oder, oder...

Wenn es Deinen Kandidaten nicht stört, auf der Bank zu sitzen,
dann setz ihn dahin. So mußt Du nicht Zeit auf ihn
verschwenden und er muß braucht sich nicht sinnlos zu quälen.

Du kannst als Trainer schon erwarten, daß die Schüler auf der Matte
trainierbar sind, also fähig sind, einfache Anweisungen zu verstehen
und zu befolgen und daß eine gewisse Grundmotivation da ist...
Mit freundlichem Gruß

Fritz
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Hatten wir dieses Thema nicht schon einmal? Mal den Thread suchen ...
Gruß
Jochen
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Mit freundlichem Gruß

Fritz
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Ich suche auch immer zuerst das Gespräch mit den Kindern und rauszubekommen was los ist.
Vom "Auf die Bank setzen" bin ich allerdings wieder weggekommen. Das zieht immer nach sich, das plötzlich jeder grad wenn ihm oder ihr etwas zu anstrengend ist, grad auf die Bank will.
Im unserem trauining herrscht sehr viel Disziplin, so dass die Kinder, wenn sie kein Bock haben trotzdem durchziehen. In den letzten Jahren hatten wir das Problem dann auch nicht mehr. Öfter ist es aber vorgekommen, dass dann Eltern auf uns zukamen und von uns dann wissen wollten, wie wir ihr Kind dazu bringen können. Spass am Judo zu finden. Ich denke, da ist das Problem dann schon mal wieder zwischen Kind und Eletrn andiskutiert worden und da dort gehört die Diskussion auch hin. Auch das ist eine Form von Erziehung die wir den Kindern schulden - eigene Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen tragen zu können.

Durch das disziplinierte Training haben wir vor allem aber keine Probleme mit dem einmaligen kein Bock haben und auf der Bank rumzuhängen (und vor allemm den anderen die Lust verderben)
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Fettzi
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Beitrag von Fettzi »

also ich hab die erfahrung das wenn sie einmal keinen bock haben es ganz schwer ist sie wieder am judo zu intersieren.bei uns ist es so du musst nicht zum training es herrscht kein zwang und das training is zwar dizipliniert aber die stimmung is locker. wir dürfen z.b. die meisten unserer trainer dutzen . das is ganz wichtig das sie wissen es ist ihre freizeitbeschäftigung und nicht ihre pflicht nach der schule zum dann lästigen training
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Der Zwang geht ja auch nicht vom Verein aus, sondern von den Eltern, die die Kids hinschicken, auch wenn diese keinen Bock haben. Das ist ein weit größeres Problem, als wenn die Kinners nur so keine Lust haben. Da wäre es klar: Es kommt nur derjenige, der auch Lust hat.
Gruß
Jochen
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Fettzi
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Beitrag von Fettzi »

so war das ni gemeint
erst kein bock dann noch überstrenges training is keine gute mischung das mein ich
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Da stimme ich Dir zu. Leider betreiben wir einen Sport, der sehr viel Wert auf Disziplin und Respekt legt. Und genau das führt oft zum Irrglauben von Strenge. Man muss halt einen Weg finden Disziplin und Werte zu vermitteln ohne als zu streng zu gelten. Bisher glaube ich gelingt mir das recht gut.
Gruß
Jochen
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

Nur das da kein falscher Eindruck ensteht. Das Problem der Überstrenge ist mir schon bewusst, so war mein Beitrag auch nicht zu verstehen.
Es herrscht nur eine Atrmosphäre, in der ienfach mittrainiert wird und die Kinder dann lieber gleich Ihren Eltern sagen sie wollen nicht kommen.
Oder wir haben nur glückliche Kinder mit tollen Eltern(Scherz).
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

Ich sage zu den Kindern und notfalls auch zu den Eltern, dass sie, wenn sie keine Lust haben, lieber mal zwei- oder dreimal daheimbleiben und dann wiederkommen wenn sie Lust haben. Es bringt meiner Meinung nach nichts, diese nervtötenden, quängelnden Kids mit durch zu schleppen, da sie das komplette Training stören. Außerdem nehmen sie dann uns als Trainer viel mehr in Beschlag als wir das wollen. Kennt doch bestimmt jeder von Euch: "Ich kann das nicht, kannst Du das nochmal zeigen, ..." Und dann immer wieder falsch nachmachen, obwohl Du als Trainer weißt, dass sie das viel besser können.

Fazit: Kids lieber daheim lassen, wenn sie keine Lust haben.
Gruß
Jochen
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Ronin
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Beitrag von Ronin »

da kann ich nur zustimmen. Wer keine Lust hat soll es lieber lassen. Besser für ihn und uns
BadenIkkyu

0 Bock Kids

Beitrag von BadenIkkyu »

Dass läuft folgendermassen ab:Die Kids die keinen Bock haben stören.
Ich "strafe". Das hilft nix Ich red mit den Störern, merk wodran es liegen könnte und bohre nach.Wenn es daran liegt dass die Kinder nicht kommen wollen aber müssen(eltern)red ich mit den Eltern. Meistens bringt das was, so nach dem Motto "Gruß von mir".In seltenen extremen Fällen is ein Gespräch mit dem 1. Vorstand angesagt.Wenn es an was anderem liegt bohr ich solang(auch mal tief) bis ich raushab wodran und ob man dadran was ändern kann.Wenn man das kann überleg ich mir was.Auffällig ists wenn sonst "ruhige" Kids plötzlich stören, da steckt meistens was dahinter....s.o
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DirkHRO
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Beitrag von DirkHRO »

Ich suche auch im Normalfall immer das Gespräch mit den Sportler. Wei ldas meiner Meinung nach am Meisten bringt. Die Kinder fühlen dann, dass man sich um sie kümmert und nicht links liegen lässt. Auch wenn ein Sportler sogut wie jedes Training auf die Bank muss, suche ich immer das Gespräch mit ihm, auch wenn ich grade erst in die Halle reinkomme und er von einem anderem Trainer auf die Bank gesetzt werde. Ich kenne alle Kinder aus unserem Verein recht gut. Die Kinder können dann erzählen was nicht passt oder wie auch immer. Beim letzten Fall war es so, dass das Kind wohl etwas hyperaktiv war. Ich habe viel Gedudl aber irgendwann muss er mal auf die Bank und dann klär ich das mit ihm. Ich hatte ihn schon soweit, dass er beim nächsten Training, wo ich dann nicht als Trainer aktiv auf der Matte war stolz zu mir kam und meinte, er musste noch nicht einmal auf die Bank heute. Leider ging das maximal zweimal gut, dann gings wieder los. Ich hätte gerne noch mit ihm gearbeitet aber die Eltern haben ihn dann abgemeldet.

Zum Thema Kinder zu Hause lassen, wenn sie kein Bock haben. Sicherlich kann man das ein Training machen aber dann komplett gleich paar Wochen? Die Eltern fragen sich warum sie überhaupt Beitrag bezahlen und melden ihr Kind ab vom Training. Sowas muss sich ein Verein schon überlegen, wei ldnan wieder Beitragsgelder verloren gehen. Hoffe ihr versteht was ich meine.
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Fritz
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Beitrag von Fritz »

Leider ging das maximal zweimal gut, dann gings wieder los. Ich hätte gerne noch mit ihm gearbeitet aber die Eltern haben ihn dann abgemeldet.
Das kenne ich auch so oder so ähnlich. Aber objektiv betrachtet:
Ist das Potential des Betreffenden so hoch, daß es rechtfertigt,
sich intensiver mit ihm zu beschäftigen und zwangsläufig
mit den anderen "willigen" Üblingen entsprechend weniger?
Zum Thema Kinder zu Hause lassen, wenn sie kein Bock haben. Sicherlich kann man das ein Training machen aber dann komplett gleich paar Wochen? Die Eltern fragen sich warum sie überhaupt Beitrag bezahlen und melden ihr Kind ab vom Training. Sowas muss sich ein Verein schon überlegen, wei dann wieder Beitragsgelder verloren gehen.
Das passiert in der Regel so oder so...
Und wenn durch trainingsunwillige auf lange Sicht der Gruppenfortschritt
zu sehr gehemmt wird,
dann gehen meist von den besonders trainingswilligen auch einige.
Mit freundlichem Gruß

Fritz
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ctjones
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Beitrag von ctjones »

Oh ja, hatten auch schon so Fälle, das Kinder entgegen dem Gruppen willen nich tspielen wollten! Die waren dann unten durch und es hätte fast in "Mobbing" ausgeartet, da mussten wir dann die Gruppe auftrennen!
Passiert leider auch so was! :cry:
Bitte versteht mein Verhalten als Zeichen der Ablehnung, mit dem ich euch Gegenüberstehe. (Rebel, Die Ärzte)
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DirkHRO
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Beitrag von DirkHRO »

Fritz hat geschrieben:Das kenne ich auch so oder so ähnlich. Aber objektiv betrachtet:
Ist das Potential des Betreffenden so hoch, daß es rechtfertigt,
sich intensiver mit ihm zu beschäftigen und zwangsläufig
mit den anderen "willigen" Üblingen entsprechend weniger?
Das Potential ist mit Sicherheit nicht so hoch, trotzdem kann man auch mit Kindern arbeiten, deren Potential nicht so hoch ist. Ich möchte das jedenfalls. Er muss ja nicht gleich ein großer Wettkämpfer werden, aber Sport treiben im Allgemeinen ist ja auch was Gutes. Außerdem habe ich mir erhofft, seien "Probleme" irgendwann in den Griff zu kriegen. Denn Eigentlich ist er ein ganz Lieber, sucht den Kontakt zu mir. Nur waren da eben auch andere Sachen, aber man weiß nicht was so zu Hause bei Kindern vorgeht.

Für die anderen Kinder war es mit Sicherheit das Beste, das er aufgehört hat, aber trotzdem. Ic glaube ja immer an das Gaute im Menschen ;) !
Der Müller
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Beitrag von Der Müller »

DirkHRO hat geschrieben: Für die anderen Kinder war es mit Sicherheit das Beste, das er aufgehört hat, aber trotzdem. Ic glaube ja immer an das Gaute im Menschen ;) !
Leider ist das immer so. Wir hatten einen sehr ähnlichen Fall. Der Kerl war wirklich nicht unbegabt. Aber er hat ständig gestört und die anderen Kindern mit reingezogen. Aber was soll man sagen, getrennte Eltern, keine Erziehung, er hatte außerdem ein kleines Problem mit Schlagen und Treten, widersprach dauernd, wollte Übungen nicht mitmachen, undundund ... und er musste aber von seiner Mutter aus ins Training kommen, obwohl er das nicht wollte. Als er aufgehört hat, war das teilweise ein Segen, für uns Trainer, für die Kids, weil wir endlich mehr Zeit hatten um uns auch auf andere Kinder zu konzentrieren und die Kids endlich (mehr oder weniger) ungestört üben konnten.

Es gibt leider immer solche schwarzen Flecken im Vereinsgeschehen.
Gruß
Jochen
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