Katawertungsrichter - Katawettkämpfer

[caesar]

In allen Dokumenten zur Kata, sei es Wettkampfordnung, Wettkampfregeln oder Lizenzordnung findet sich der Hinweis darauf, dass Wertungsrichter keine Wettkämpfer sein können.
"Ein Wertungsrichter kann kein Athlet sein", "Athleten, welche auf nationaler Ebene aktiv Kata-Wettbewerbe bestreiten, können nicht als Kata-Wertungsrichter auf nationaler Ebene eingesetzt werden.", "Aktive Bundeskatawertungsrichter haben kein Startrecht bei den Deutschen und den Internationalen Deutschen Kata-Meisterschaften."

Bezieht sich dies nur auf die Kata, in der die Athleten antreten oder ist es ein generelles Verbot?

Weiß jemand, warum es diese Regelung gibt? Bei der entsprechenden Kata, wo sie Wertungsrichter und Athlet sind, kann ich noch halbwegs verstehen, aber für alle Kata könnte ich das nicht nachvollziehen. Selbst bei einer Kata wäre es fragwürdig, wenn man einmal den Vergleich zu Kampfrichtern zieht, die ja doch hin und wieder, wenn für meinen Geschmack auch viel zu selten, noch ihre Kollegen schiedsen müssen.

Außerdem steht in der Wettkampfordnung "Mitglieder der DJB-Kata-Kommission haben kein Startrecht bei DJB-Veranstaltungen. Die beim DJB angestellten haupt- und nebenamtlichen Trainer/innen haben ebenfalls kein Startrecht bei DJB Veranstaltungen."
Jetzt kann ich das ja für die Kata-Kommission durchaus nachvollziehen, bei den haupt- und nebenamtlichen Trainern fehlt mir aber wieder die Fantasie. Wäre doch schön, wenn Richard Trautmann und Daniel Gürschner mal bei der Nage-no-kata antreten. Nicht dass das jetzt realistisch wäre, aber die Möglichkeit besteht ja gar nicht.

[tutor!]

Die Nicht-Vereinbarkeit aktiv an Kata-Meisterschaften teilnehmen und bewerten zu können bezieht sich auf alle Kata, nicht nur die, denen man selbst teilnimmt. Aber die Frage nach dem "Warum" ist auch aus miner Sicht berechtigt. Ich kann die Argumente, die dazu geführt haben, nicht wiedergeben - schlicht weil ich sie nicht kenne und mir selbst einen Reim darauf machen müsste. Es haben übrigens in der Vergangenheit zwei deutsche Kata-Bewerter die Seiten wieder in Richtung der Aktiven gewechselt, sodass die paradox erscheinende Situation entstanden ist, dass zwei Mitglieder der Kata-Kommission in ihrer aktiven Zeit bei deutschen Kata-Meisterschaften von einem heute noch aktiven Kata-Athleten bewertet wurden.

Auf DJB-Ebene bewegt sich vieles zum Positiven, aber aus meiner Sicht ist da auch noch ein gutes Stück Arbeit zu leisten. Fortschritte lassen sich nur in einem engen Schulterschluss zwischen den Aktiven - sie sind es ja, die aktiv trainieren und ihre Leistungen permanent verbessern wollen - und den Bewertenden erreichen. Lernen kann hier nur gemeinsam funktionieren, denn die Bewertenden haben eine wichtige Steuerungsfunktion. Sie müssen Verbesserungen (an)erkennen und entsprechend bewerten. Hängen sie an "alten Bildern", blockieren Sie positive Entwicklungen. In Deutschland gibt es jedes Jahr mehrere gemeinsame Trainingswochenenden mit der Kata-Nationalmannschaft und der Kata-Kommission mit einem regen Austausch. Davon profitieren beide Seiten, jedoch werden von dieser Entwicklung nicht die vielen anderen Wertungsrichter erfasst. Hier ist noch Innovationsspielraum.

Auf EJU-Ebene werden erfolgreiche Aktive übrigens für die Schulung der Wertungsrichter eingebunden.

Dass DJB-Trainer nicht an Meisterschaften teilnehmen können, ist eine Regelung, die aus dem Wettkampf übernommen wurde. Die Frage, ob dies auch für Kata-Meisterschaften gilt, hat sich noch nie gestellt. Daniel Gürschner hat nebenbei bemerkt eine sehr respektable Koshiki-no-Kata bei seiner Prüfung zum 5. Dan gemacht. Die in NRW angesiedelten Bundes- und Landestrainer machen übrigens durch die Bank ihre Dan-Prüfungen und nehmen auch Kata dabei ausgesprochen ernst.

[caesar]

Auf EJU-Ebene werden erfolgreiche Aktive übrigens für die Schulung der Wertungsrichter eingebunden.

Sind die Wertungsrichter dann nicht voreingenommen diesem Paar gegenüber? Ob nun positiv, weil sie von diesem Paar gelernt haben und deren Expertise mitbekommen haben oder negativ, weil sie besonders auf die Fehler dieser Paare aufmerksam gemacht wurden?

Eben wie beim Kunstturnen, wo man nicht in den Beispielvideos für "das ist keine 8, das ist eine 7" landen möchte.

Daniel Gürschner hat nebenbei bemerkt eine sehr respektable Koshiki-no-Kata bei seiner Prüfung zum 5. Dan gemacht. Die in NRW angesiedelten Bundes- und Landestrainer machen übrigens durch die Bank ihre Dan-Prüfungen und nehmen auch Kata dabei ausgesprochen ernst.

Es soll natürlich nicht unerwähnt bleiben, dass dies ein sehr schöner und vorbildlicher Zustand ist. Ich hoffe das Publikumsaufkommen ist bei diesen Prüfungen auch entsprechend, um das zu würdigen.