Treffend beschrieben - auch wenn es nicht immer und überall so ist. Aber wie Du es beschreibst habe ich das über die Jahre häufig erlebt.Fritz hat geschrieben:Aber der o.g. Teufelskreis bleibt uns sicherlich noch 'ne ganze Weile erhalten...
Daran kann sich aber nur etwas ändern, wenn die Betroffenen nach bestandener Prüfung weiter an der Verbesserung ihrer Kata arbeiten. Diejenigen, die das tun, merken auch über kurz oder lang, dass das, was sie zum Zeitpunkt der Dan-Prüfung konnten, nicht mehr als ein erster Einstieg war und sie werden sich auch weiter insgesamt in ihrem Judo verbessern(*). Die weit überwiegende Mehrheit, die das nicht tut, profitiert natürlich nicht weiter von der Kata (egal um welche es geht).
Das Ganze ist nach meiner Erfahrung auch keineswegs kata-spezifisch, sondern gilt für alle Prüfungsinhalte, die nicht regelmäßig geübt werden. Nach erfolgter eigener Prüfung geraten viele Techniken aus dem Fokus, werden nicht mehr weiter verbessert und nur noch dann ausgebuddelt, wenn man jemand anderen in der Prüfungsvorbereitung helfen möchte. Qualität im Sinne einer Breite und Vielfalt gut beherrschter Techniken kann sich so nicht entwickeln.
Ein Verband kann da übrigens nicht sehr viel tun. Ursache des Problems ist ja eine fehlende Regelmäßigkeit im Vereinstraining. Diese herzustellen, ist aber durchaus ein Problem, denn mit durchschnittlich geschätzten 1-2 Zeitstunden pro Woche (netto) an Techniktraining/Techniküben - auf mehr kommen die meisten ja nicht, wenn sie nicht regelmäßig in mehreren Vereinen trainieren - lässt sich immer nur ein Ausschnitt aus der Vielfalt des Judo regelmäßig üben. Das Dilemma ist dabei doch offensichtlich: Entweder man macht wenige Sachen gut - oder viele Sachen oberflächlich. Letzteres hilft niemandem wirklich, deshalb ist eine gewisse Profilbildung bei den Vereinsangeboten wohl der realistische Ansatz.
(*) Sofern das Training qualifiziert angeleitet ist.