Trainingsinhalte

[Kenji58]

Hallo,
habe vor kurzem Trainingsunterlagen aus DDR Zeiten gefunden, welche zur Ausbildung in Trainingszentren eingesetzt wurden.
Wenn man den sozialistischen Inhalt rausnimmt, sind hier sehr interessante Strukturen zu erkennen.
Sollte man diese Unterlagen in der heutigen Zeit übernehmen oder lieber nicht?
Wäre dankbar über eure Meinungen.
Kenji

[Holger König]

Scan die Unterlagen doch mal ein, damit wir diese runterladen und lesen können. Ohne die Unterlagen zu kennen, werden die wenigsten im Forum was exaktes dazu sagen können.

[Kenji58]

Also mit dem Einscannen wird es nichts, es sind mehrere 100 Seiten. Auch rechtliche Aspekte spielen hier eine Rolle (Copyright). Ich dachte auch mehr daran, von Judotrainern aus der ehemaligen DDR Antworten zu bekommen, ob sie noch auf Unterlagen aus alten Zeiten zurückgreifen, oder alles dem neuen Stand und den neuen Erkenntnissen im Judosport untergeordnet wird. Vielleicht gibt es ja diesbezüglich Antworten.
Klaus

[Kumamoto]

Auch rechtliche Aspekte spielen hier eine Rolle (Copyright).

Wer hält denn das Copyright? Ist das denn was "Offizielles"? Wäre ne interessante juristische Frage, ob z.B. DDR- Organisationen, die mit der Wende untergegangen sind, sich noch auf ein Copyright berufen können- insbesondere wenn sie keinen Rechtsnachfolger haben

[Holger König]

Wenn es Unterlagen des DJV waren, dann ist das Urheberrecht auf den DJB bzw. dessen Landesverbände übergegangen, wobei es fraglich ist, ob nach den Bestimmungen der DDR ein Copyright entstanden ist. Bei der DHFK müßte man das Hochschulrecht prüfen, ob überhaupt ein Copyright besteht, oder das universitäre Urheberrecht eine öffentliche Weitergabe vorsieht.

[TVGJUDO]

Wenn es wirklich so alte Unterlagen sind,
würde ich die mal mit auf die nächste Besprechung
im deinen Kreis
(damit meine ich z.B im Kreis Berlin Termien Besprechung das mal mitbringst.)
es wird sicher viele Leute geben, die das interessiert.

Gruß

[Jupp]

Kenji58 schreibt eingangs: "Hallo, habe vor kurzem Trainingsunterlagen aus DDR Zeiten gefunden, welche zur Ausbildung in Trainingszentren eingesetzt wurden. Wenn man den sozialistischen Inhalt rausnimmt, sind hier sehr interessante Strukturen zu erkennen. Sollte man diese Unterlagen in der heutigen Zeit übernehmen oder lieber nicht? Wäre dankbar über eure Meinungen."

Da ich nicht genau weiß, worum es sich bei Deinen Unterlagen handelt, ist meine Antwort auch mit Vorsicht zu genießen.

Aber dennoch.

Die von Dir gefundenen Unterlagen sind vermutlich knapp 30 Jahre alt und entstammen einem völlig anderen Gesellschaftssystem. In den Trainingszentren arbeiteten zumeist hauptamtliche Judotrainer, im Verbund mit anderen Trainern, die nach aufeinander abgestimmten Trainingsplänen versuchten, Judo als Hochleistungssport systematisch erfolgreich zu betreiben..

Wenn Du also im heutigen Gesellschaftssystem mit (zumeist) ehrenamtlich arbeitenden Trainer außerhalb eines Leistungszentrums (wie sie z.B. in Leipzig, Frankfurt/Oder oder Berlin bestehen) nach solchen Plänen arbeiten möchtest, müsstest Du zumindest berücksichtigen, dass die zu trainierenden Kinder in einem veränderten Gesellschaftssystem groß geworden sind, möglicherweise nicht mehr über die gleiche Motivation verfügen wie vor ca. 30 Jahren und es außerdem vom DJB neuere Trainingspläne gibt, nach denen viele der hauptamtlichen Trainer auf Landes- und Bundesebene arbeiten.

Wie Du vielleicht erkennst, geht es nicht nur darum, was alles in diesen Trainingsplänen steht, sondern auch, wer damit wie und vor allem wie oft und lange mit welchen Zielen trainiert werden soll.

Diese Fragen jedoch solltest Du in Deinem Verein mit Deinem Vorstand, Euren Eltern, den Kindern und - nicht zuletzt - den Trainerkollegen klären. In diesem Zusammenhang kannst Du dann ja auch mal bei diesen Betroffenen nachfragen, wie sie zu den von Dir gefundenen Trainingsinhalten aus "alten Tagen" stehen.

Wie Du siehst, gibt es kaum klare Antworten auf Deine Frage "ob man diese Unterlagen in der heutigen Zeit übernehmen soll oder lieber nicht", sondern nur ganz viele Hinweise darauf, dass man sich selbst seine Gedanken machen soll und dann vielleicht (oder auch nicht...) Anregungen aus den Unterlagen übernehmen kann...

Jupp

P.S. : Du kannst mir auch eine PN schicken, wenn Du von mir mehr und genaueres wissen möchtest. Mit den zu unterrichtenden Trainingsinhalten in der Altersstufe der 7-18-jährigen des DJB kenne ich mich ganz gut aus und habe damit langjährige und durchaus erfolgreiche Erfahrungen gemacht. Mit denen des ehemaligen DJV der ehemaligen DDR jedoch nicht.

[Fritz]

(damit meine ich z.B im Kreis Berlin Termien Besprechung das mal mitbringst.)
es wird sicher viele Leute geben, die das interessiert.

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