Ausdauertraining für 9 Jährigen

[Drache03]

Hallo, ich hoffe das ich hier ein paar Antworten erhalte und Hilfe bekomme.

Mein Sohn geht auf Wettkämpfe, und bei den letzten Kämpfen geht ihm immer die Puste aus.
Ich möchte gerne daran was ändern und jetzt such ich Trainingsmethoden, die er zuhause auch machen kann, damit die Kondition herhält.

Danke für eure Antworten

[Kumamoto]

Am Besten, Du beschreibst genauer, wie Dein Sohn kämpft: Gehen seine Kämpfe meistens über die Zeit oder gewinnt er auch mal vorzeitig? Hat er das Konditionsproblem erst gegen Ende der Kämpfe oder schon früher, zB ab der Mitte? Wieviele Kämpfe hat er denn so im Schnitt? Ich denke, wenn Du Dir diese Fragen selbst beantwortest, kommst Du selbst auf die Lösung. Grundsätzlich handelt es sich um Kraftausdauer, die hier auf- und ausgebaut werden sollte. Ein Mittel wären Power-Randoris (z.B. 2 min Belastung, 30sek Pause, 4 Wiederholungen mit wechselnden Partner) und die Förderung der Grundlagenausdauer (Joggen)... ABER: Es ist ist Kind, da sollte der Spaß im Vordergrund stehen und nicht die Konditionsbolzerei. Man sollte die Massstäbe nicht zu hoch anlegen. Ich denke, in dieser Altersstufe sollten die motorischen Fähigkeiten im Vordergrund stehen, nicht die konditionellen.

[Makikomi Kid]

Mehr Techniktraining. Dann hat er mehr Spaß, und muss sich im Kampf nicht so verausgaben, hält also länger durch.

[Fritz]

Zuhause? Was ist denn so bei Euch an anstrengenden Hausarbeiten zu erledigen?
Kohlen schleppen?
Treppen steigen?
Garten umgraben?
Flink die Räume saugen?
Rasen harken?
Straße kehren?

[Drache03]

Hallo, also meistens hat er 4 Kämpfe.
es kommt schon vor, dass er gewinnt, bevor die Zeit aus ist, bei den ersten 2-3 Kämpfen geht es aber beim letzten Kampf ist immer die Luft aus und er ist mit seiner Kraft am Ende, und deshalb verliert er meistens den letzten Kampf, obwohl er den Gegner gewachsen ist, aber dann spielt halt die Kraft nicht mehr mit! Und deshalb will er daran was machen, aber ich will nicht, dass er was falsches macht.

@Fritz was soll das heißen, ich mach mir halt Gedanken darüber, wie ich ihm helfen kann

[Jupp]

Der Junge ist 9 Jahre alt!

Er hat also gerade erst damit angefangen, zu verstehen, worum es beim Judo gehen sollte.

Mein Tipp für bessere Kondition:

Lass ihn ganz einfach weiter in Ruhe trainieren und auch an relativ wenigen, ausgewählten Kämpfen teilnehmen.

Wenn er jedes Mal drei bis vier Kämpfe macht und nur den letzten verliert, dann war er vermutlich immer im Finale oder Halbfinale. Dass er dort verliert, liegt manchmal eben auch daran, dass der andere auch ein guter Judoka war.

Lass Deinen Sohn in aller Ruhe trainieren und kämpfen und sage ihm möglichst oft, dass Du das, was er macht, ganz gut findest, auch wenn er gerade vielleicht verloren hat, aber gut gekämpft hat..

Das ist dann auch das Beste, was Du für Deinen Sohn machen kannst.

Ach so: lass ihn zusätzlich zum Judo noch in einem anderen Verein Fußball spielen - mit neun Jahren ist es gut, wenn man mehr als einen Sport macht!

Jupp

Judotrainer und Vater eines Sohnes, der immer noch gerne Judo macht und gerne Fußball spielt - er ist jetzt 32 Jahre alt und hat mit 9 Jahren mit Judo begonnen!

[Drache03]

Er macht den Sport jetzt seit 2 Jahren richtig aktiv, er hat 2x in der Woche Training und das je 1 1/2 Std. Seit 1 Jahr geht er auf Wettkämpfe, wobei uns vom Trainer geraten worden ist, dass er auf so vielen Wettkämpfen wie möglich teil nehmen soll.

Und das mit einem 2. Sport , ganz ehrlich finde ich nicht gut, denn er soll ja für die Schule auch noch lernen, und Fußball ist ihm zu langweilig, und mag er so gar nicht.

Er will es von sich aus machen, er möchte sich steigern und ist sehr sehr ehrgeizig, ich will und kann ihn dabei nur unterstützen.

[Drache03]

Mehr Techniktraining. Dann hat er mehr Spaß, und muss sich im Kampf nicht so verausgaben, hält also länger durch.

Aber das Techniktraining kann er ohne Trainer doch nicht machen, oder?

Er braucht was wo er zuhause trainieren kann, ohne das er viel falsch macht, er wollte auch schon, auf sein eigenes verlangen, bei meiner Nichte, wenn sie mit ihren Pferd ausreitet, mit den Rad mitfahren, ich hab ihn aber nicht gelassen.

[Drache03]

Der Junge ist 9 JAhre alt!

Er hat also gerade erst damit angefangen, zu verstehen, worum es beim Judo gehen sollte.

Mein Tipp für bessere Kondition:

Lass ihn ganz einfach weiter in Ruhe trainieren und auch an relativ wenigen, ausgewählten Kämpfen teilnehmen.

Wenn er jedes Mal drei bis vier Kämpfe macht und nur den letzten verliert, dann war er vermutlich immer im Finale oder Halbfinale. Dass er dort verliert, liegt manchmal eben auch daran, dass der andere auch ein guter Judoka war.

Lass Deinen Sohn in aller Ruhe trainieren und kämpfen und sage ihm möglichst oft, dass Du das, was er macht, ganz gut findest, auch wenn er gerade vielleicht verloren hat, aber gut gekämpft hat..

Das ist dann auch das Beste, was Du für Deinen Sohn machen kannst.

Ach so: lass ihn zusätzlich zum Judo noch in einem anderen Verein Fußball spielen - mit neun Jahren ist es gut, wenn man mehr als einen Sport macht!

Jupp

Judotrainer und Vater eines Sohnes, der immer noch gerne Judo macht und gerne Fußball spielt - er ist jetzt 32 Jahre alt und hat mit 9 Jahren mit Judo begonnen!

Ja sicher sind seine Gegner nicht ohne, aber ihn fehlt halt immer zum Schluss die Kraft, und er ist dann immer sehr sehr traurig.

[Fritz]

@Drache03: Ich hab nur ein paar Tätigkeiten im häuslichen Bereich aufgeführt, die konditionell durchaus
anstrengend sein können. Das war doch die Frage - wie Dein 9-jähriger Sohn zuhause etwas
bessere Kondition bekommt?

[Makikomi Kid]

Ich meinte, er solle sich im Training mehr auf Technik konzentrieren. Also Randori ohne Kraft, damit er lernt, die Leute ohne den Einsatz von (zuviel) Kraft zu werfen, etc.

Egal. Hier ein paar Sachen, die noch recht nah an Spielen für mich sind:

Kondition
Seilspringen - Boxer schwören drauf, gibt viele Variationen und mir machts Spaß

Kraftausdauer:
Klettern: Gibt fast nichts besseres. Griffkraft, Zugkraft, Koordination
Rennen: Kurze Strecke (50,) rennen. Zurück laufen. Und wieder flitzen

Planke ( Auf den Bauch legen, Körper steif machen, dann auf die Unterarme gehen da halten. Variante mit Partner: Einer macht sich lang, der andere hebt die Beine oder die Schultern an - man muss die Spannung so lange wie ein Brett halten, wie es geht)

Radschlag + Liegestütz: 5 mal Rad schlagen, dann 2 Liegestütz, dann zurück.


Ich würde Seilsrpingen und Klettern vorschlagen.
Beides super Übungen ohne zu sehr in Stress auszuarten, und beides liegt noch recht nah an Spielen dran.

Wenn es wirklich im Haus sein muss: man kann eine Wand zur Innenkletterwand machen. Griffe für Kinder sind auch gar nicht so teuer.

[Fritz]

Ich meinte, er solle sich im Training mehr auf Technik konzentrieren. Also Randori ohne Kraft, damit er lernt, die Leute ohne den Einsatz von (zuviel) Kraft zu werfen, etc.

Das ist ja sicherlich richtig. Allerdings ist es illusorisch zu glauben, daß am Ende des Wettkampfes,
wo in der Regel doch recht "gleich starke" u. motivierte Leute aufeinander treffen, es ohne vernünftige Ausdauer ("Kondition") gelingt,
noch irgendeine Technik vernünftig anzusetzen. Kennt doch jeder - man spürt, jetzt müßte ich eigentlich eindrehen, nur der Körper
macht einfach nichts mehr
Von daher verstehe ich den Wunsch schon... Das beste wäre natürlich
einfach mehr Training, jeden Tag die Woche, mehrere Stunden. Und dann halt konditionell fordernde Einheiten (Randori - gerade wenn man
auf "rohe Kraft" verzichtet, sondern auf Bewegung setzt, "schlaucht" ein Randori ungemein... )
mit techniklastigen abzuwechseln... So daß genügend Zeit zu Erholung da ist, denn erst in der Erholungsphase paßt der Körper sich
den Anforderungen an... Aber das ist illusorisch, deshalb ist der Wunsch schon verständlich, zu Hause wenigsten allgemein
die Ausdauer zu verbessern...

[Drache03]

@Drache03: Ich hab nur ein paar Tätigkeiten im häuslichen Bereich aufgeführt, die konditionell durchaus
anstrengend sein können. Das war doch die Frage - wie Dein 9-jähriger Sohn zuhause etwas
bessere Kondition bekommt?

Achso dann hab ich das falsch aufgefasst!!
Zuhause ist nicht arg viel zu tun für den Kleinen

[Drache03]

erst mal ein an alle.

Er wollte auch kürzlich von meiner Schwiegermama ihre kleine Hanteln mitnehmen (2kg) und damit üben, ich weiß nicht, bringt das was?, oder soll er das lieber sein lassen?

Seilspringen hört sich gut an, das macht der bestimmt.

Und das Bodenrandori kann er nur mit wem machen, der auch Judo macht oder kann ihm da mein Mann behilflich sein'?

[Kumamoto]

Wie gesagt ist meiner Meinung nach "Kraftausdauer" das, was Du suchst: Die Fähigkeit, eine gewisse Kraft/ Anstrengung über einen längeren Zeitraum möglichst konstant aufbringen zu können bzw. aufrecht erhalten zu können - im Gegensatz zum einmaligen Aufbringen einer maximalen Kraft (z.B. Gewichtheben).
Google einfach mal "kraftaudauer übungen" o.ae., da findest Du sicher was. Achte aber bitte darauf, altersgerechte Übungen auszuwählen, möglichst "den ganzen Kerl" zu trainieren (also nicht nur Teile des Körpers) und die Anzahl der Wiederholungen und die Intensität (Gewichte, Höhen, etc) anzupassen - lieber klein anfangen und sich dann langsam steigern. Achte auf den Puls, er sollte erhöht aber nicht zu hoch sein (bei Erwachsenen ist 120 bis 130 ideal, bei Kindern mal googeln - Stichwort "Belastungspuls Kinder"). Also den Körper auf ein gewisses Belastungsniveau bringen (z.B. 60 bis 70% der Maximalleistung) und dieses Niveau längere Zeit halten. Aber dabei auch auf Pausen achten! Es gibt da einen Effekt, der die Leistung bei ungenügenden Erholungen sinken lässt (Name ist mir leider gerade entfallen)
Nachtrag: Der Begriff heißt SUPERKOMPENSATION!

[Drache03]

Danke, werd mal googeln, aber es ist halt schwer, was zu finden, was, wie du schon gesagt hast, altersgerecht ist.

[Makikomi Kid]

Die beste Übung wäre diese Abfolge:

Stehen - Kniebeuge - Hände auf den Boden - Mit beiden Beinen nach hinten springen - Eine Liegestütz - mit beiden Beinen nach vorne springen - aus der tiefen Kniebeuge heraus einen Strecksprung machen

Das nennt sich Burpee und ist
a) sehr effektiv
b) extrem anstrengend

Ich würde mal mit ein paar wenigen anfangen. Passabel sind 20 am Stück bevor die erste Pause gemacht werden muss. 50 am Stück wären gut, bei 100 am Stück sind wir im Bereich "Hammer hart!"

[Der Bayer]

@Makikomi Kid:
Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich sagen, dass diese Übung sehr anstrengend ist und in meinen Augen nicht für ein 9-jähriges Kind geeignet ist.


Die Idee mit Seilspringen find ich für zuhause super. Macht den meisten auch Spaß und ist gut für die Ausdauer.

Einen Neunjährigen mit Hanteln trainieren zu lassen, finde ich eine sehr schlechte Idee. Der Körper ist noch nicht annähernd ausgewachsen und da schadet es dem Kind mehr als es nützt. Mit reinem Krafttraining sollte man erst Ende U14 beginnen.

Bitte korrigiert mich, falls ich irgendwo falschliege.

Mit freundlichen Grüßen
Der Bayer

[Kumamoto]

Ich kenne diese Übung als "Ganzkörperübung" vom Judosportabzeichen. Geht meiner Meinung nach ziemlich auf den Kreislauf und ist recht monoton. Hat irgendwas von Bootcamp. Als EINE Übung in einem Zirkel(training) ganz ok, aber alleine? Ich würde auf Vielseitigkeit achten. Es gab mal Trimm- Dich- Pfade in den Wäldern, das wäre ein Anfang: gemeinsames Joggen mit der Familie im Wald und zwischendurch trimmen... Oder was anderes, aber nicht ganz billiges: EA hat da ein Fitnessprogramm für die Konsolen entwickelt (bei Amazon mal "PS3 move fitness" suchen) - hab da aber keine Erfahrungswerte. Für Erwachsene gibt es auch eine UFC-Variante... Am besten auf die Altersfreigabe/-empfehlung achten. Generell würde ich ein Zirkeltraining vorschlagen; am besten mal den Trainer fragen, ob er mal nen Judozirkel machen könnte/ möchte und Mithilfe anbieten, dann unbedingt dabei sein, aufpassen, ggf. mitschreiben, improvisieren. Steppen z.B. kann man gut im Treppenhaus, heißt ja auch deutsch Treppensteigen. Wie gesagt: den Körper auf Touren bringen und dort halten - und das möglichst motivierend und abwechslungsreich. Pausen beachten, sonst zeigt die Leistungskurve nach unten (Superkompensation) und nicht meinen, dass sich der Erfolg schon im nächsten Turnier zeigt: Ihr setzt die Grundlagen für in 4 bis 6 Monaten.

Beispiel für ein Ausdauertraining im Alltag (kenne Eure Möglichkeiten nicht, also schieß ich mal ins Blaue - bitte ggf. abändern):
Ihr wohnt im 3. Stock eines Mehrfamilienhauses, Du warst mit Deinem Sohn einkaufen, u.a. ein Kasten Wasser. Macht ein Spiel / Training aus dem Hochtragen: Räumt den Wasserkasten aus, stellt die 12 Flaschen im Treppenhaus neben die Treppe, dann trägt Dein Sohn den leeren Kasten in die Wohnung rauf. Gib Deinem Sohn eine Spielaufgabe und eine Zeitvorgabe, z.B. Trage immer 2 Flaschen die Treppe hinauf - in jeder Hand nur eine! Du hast 10 Minuten Zeit, um den Kasten zu füllen. Für jede Minute, die Du weniger brauchst, darfst Du 2 Minuten länger aufbleiben heute (mit Belohnungen arbeiten erhöht die Motivation ) Los!

[Makikomi Kid]

Die Übung ist schwer und geht anfangs auf den Kreislauf. Aber eher durch das Hinlegen/Aufstehen als den Rest. Schnelle Fallübungen haben also einen ähnlichen Einfluss auf den Kreislauf.

Prinzipiell ist eine Übung geeignet, wenn sie das angestrebte Ziel näher bringt und nicht schädlich ist.
Diese Übung wird ihn außer Atem bringen. Daher langsam anfangen. Sowas wie "mach 10 Stück, lass dir Zeit dabei" ist am Anfang eine gute Sache, insbes. wenn man wirklich jeden einzelnen Schritt macht und nicht durchhetzt. Von da kann man dann mal auf "20, ich stoppe die Zeit" und "50, nimm dir soviel Zeit du willst" gehen. Zwischen den einzelnen Schritten würde ich mindestens 4 Wochen Training mit der jeweils aktuellen Variante vorschlagen.
Wichtig ist, dass hier kein Zwang aufgebaut wird, und die Form des Burpees nur dann korrigiert wird, wenn z.B. bei der Liegestütz der Rücken durchhängt.
Ein Burpee Wettkampf gegen den Daddy wäre evtl. auch noch eine Sache (wer kann mehr ohne Pause, wer kann x Burpees schneller?)

Eintönig ist es eher nicht, da sie schnell gehen solange du Kraft hast (100 Liegestütze sind auch nicht eintönig, du machst halt 100 Stück und gut ist) und sobald die Ausdauer weg ist, is es eh ein reines Willensspiel.

Ansonsten:
Klimmzugstange besorgen (evtl. ein Türreck von Amazon bestellen). Klimmzüge helfen fürs Judo, er kann daran etwas rumturnen, man kann ein Kletterseil ranmachen, etc.
Und hier gibt es auch ein paar lustige Turnübungen die Spaß machen, Kraft- und Kraftausdauer fördern, etc.